Australien Testbericht

Australien
ab 56,21
Auf yopi.de gelistet seit 11/2004

5 Sterne
(10)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von LosGatos

Nothing happens unless first a Dream...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Im Herbst ist es nun schon wieder 10 Jahre her, dass ich mir einen meiner größten Träume erfüllte: Eine Reise nach Australien – 5 Wochen Down Under. Down Under – so nennen die Australier selbst ihren Kontinent, der dort unten unterhalb des Äquators liegt. Nach so einer langen Zeit gerät vielleicht das eine oder andere in Vergessenheit, deshalb habe ich mich lange gescheut, über diese Reise einen Bericht zu schreiben. Aber je länger ich darüber nachdenke, um so mehr kommt wieder zurück.....Vielleicht nicht mehr jedes Detail, aber ein einziger Bericht über die gesamte Reise würde wohl doch den Rahmen etwas sprengen, deshalb werde ich folgende Themen für einzelne noch folgende Berichte aussparen:

- Melbourne
- Ayers Rock
- Queensland
- Sydney


WIE DER TRAUM BEGANN…

Wir schreiben das Jahr 1973. LosGatos war Student im ersten Semester, seine damalige Freundin und Kommilitonin war etwas zart besaitet und neigte zu Depressionen. Mit anderen Worten, sie brauchte viel Zuspruch und Aufmunterung. Eines Abends war sie wieder mal ein heulendes Elend. Wir saßen im Auto und sie sagte, sie wolle weit fort, am liebsten nach Australien. Nun, mit meinem Renault R4 wären wir wohl damals nicht allzu weit gekommen. Und mit dem Flugzeug? Damals hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal im Flieger gesessen. Erst ein Jahr später startete ich meine erste „Weltreise“...nach Mallorca. Ich fuhr in eine Studentenkneipe im Braunschweiger Magni-Viertel. Der Wirt war Ungar und war bekannt für seine Gulaschsuppe. Von diesem Zeitpunkt nannten wir das Lokal „Australien“. Eine Reise nach Amerika oder nach Australien blieb noch lange Zeit ein Traum.


A DREAM COMES TRUE

Am 10. Oktober 1992 war es endlich soweit. Ich hatte noch meinen gesamten Jahresurlaub. Ich nahm 6 Wochen am Stück, 5 Wochen für den Aufenthalt, der Rest für die strapaziöse Reise und Verarbeitung des Jet Lags.
Vor der Abreise besorgte ich (LosGatos) neben einem gültigen Reisepass die erforderlichen Visa (australische Botschaft in Bonn, Gültigkeit 1 Jahr) und internationalen Führerschein.

An einem Sonnabend-Mittag hatten wir unsere Koffer gepackt und es ging erst mit dem Zug von München nach Frankfurt. Der Abflug mit Singapore Airlines war gegen 21 Uhr. Den ausgezeichneten Service bei dieser Fluglinie habe ich noch in Erinnerung. Aber zu jener Zeit strengte sich unser Kranich auch noch etwas mehr an, ein Flug mit Lufthansa wäre auf jeden Fall teurer gewesen, ich glaube, wir haben damals für den Flug um die 2500DM pro Person bezahlt. Am nächsten Tag (Sonntag) waren wir dann um die Mittagszeit erst mal in Bangkok (Zeitunterschied + 7 Stunden), nach ca. 1 Stunde ging es mit dem gleichen Flieger weiter nach Singapur, was noch mal ca. 2 Stunden dauerte. Am Flughafen von Singapur, den wir aber nicht verließen, hatten wir dann 4 Stunden Aufenthalt, bevor es am späten Abend endlich weiter nach Australien ging. Am frühen Montag Morgen (inkl. weiterer 2-3 Stunden Zeitunterschied) landeten wir dann endlich in Adelaide. Bevor wir das Flugzeug verlassen konnten, wurde der ganze Fahrgastraum mit einem Insektenspray desinfiziert. Denn die Australier möchten keine Parasiten (hier ist jetzt wirklich nur Ungeziefer gemeint) aus anderen Kontinenten einschleppen lassen. Nach Abhandlung der Einreiseformalitäten ging es noch mal weiter nach Melbourne, wo wir dann am Montagvormittag (Ortszeit) ankamen.


WIR SIND ENDLICH DA

Mit dem Taxi ging es dann ins Hotel. Bei der Taxi-Fahrt wurden wir gleich mit dem mir bis dato völlig ungewohnten australischen Dialekt konfrontiert („mi and meu weuf want tu haf a beibi“). Was redet der für ein Kauderwelsch, grübelgrübel, ach so, die sind auf Nachwuchs erpicht. Der Grund für diese Information war, dass wir aus Deutschland kamen und der Taxifahrer bislang Vater eines Kindes war, das in Deutschland gezeugt worden war. Seitdem wollte es aber mit weiterem Nachwuchs nicht mehr so recht klappen, deshalb denke er darüber nach, mit seiner Frau mal wieder an den Ort der Fruchtbarkeit, nach Solingen zu reisen. Nach ein paar Tagen verstand ich den australischen Akzent schon besser. Man muss wissen, dass man die Aussprache der Vokale wie folgt umsetzen muss:

Beispiele: nice (sprich: neuss)
day (sprich: dei)
move (sprich: muew)

Vor allem bei Ortsnamen und geografischen Bezeichnungen liegt die Betonung auf der ersten Silbe, der Rest wird so kurz wie möglich gehalten.

Beispiele: Northern Territory (sprich: norsern terretri)
Brisbane (sprich: Brisbn)
Canberra (sprich: Kenbra)

Und das wichtigste: Good day mates (sprich: Gid dei meits), der Amerikaner würde sagen „Hi you guys“

Als wir endlich im Hotel waren, ging ich erst mal unter die Dusche, denn ich stank fürchterlich, schließlich hatte ich seit über 30 Stunden dieselben Klamotten am Leib.

Nach kurzer Ruhepause machten wir uns zu einem Bummel durch Melbourne auf. Zu Melbourne gibt es einen separaten Bericht.



VON MELBOURNE DURCHS OUTBACK NACH DARWIN

Diese Reise hatten wir pauschal als Busreise mit voller Verpflegung beim australischen Reiseunternehmen AAT King’s gebucht. Dauer: 2 Wochen. Am Mittwoch Morgen (14.10.) ging es los. Die Mitreisenden entpuppten sich als internationales Publikum: z.B. waren Amerikaner, Engländer, Schweizer, Holländer, Franzosen, Deutsche, Australier und Neuseeländer bunt gemischt vertreten. Der Busfahrer war gleichzeitig Reiseleiter und stammte aus Schottland. Die Reiseführung erfolgte gemäß Programm in englischer Sprache. Steward, der Reiseleiter (nicht zu verwechseln mit einem gleichnamigen Schotten), sprach gut verständliches Englisch ohne starken Akzent. Leicht zu raten, wer als einzige darauf nicht eingestellt waren und nur Bahnhof, in diesem Fall „Gare“ verstanden. Richtig unsere Nachbarn aus Fronkreisch. Aber die polyglotten Holländer erwiesen sich hier als hilfsbereite Dolmetscher.

Die Strecke von Melbourne nach Darwin beträgt um die 4000 km. D.h. es waren in 14 Tagen im Schnitt 300km pro Tag zu fahren. An manchen Tagen jedoch deutlich mehr, weil ja auch Tage dabei waren, wo man kaum „vom Fleck“ kam.

In den ersten Tagen wurden relativ lange Strecken zurückgelegt. Es hatte vorher im Süden Australiens wochenlang geregnet, der australische Winter war gerade vorüber. Zum Glück haben wir das nicht mehr hautnah miterleben müssen. Dadurch waren weite Teile im Süden überschwemmt, Flüsse waren über die Ufer getreten, Weideland stand unter Wasser. Aber je weiter man nach Norden kam, wurde es wärmer und trockener.

Nördlich von Port Augusta ging es eigentlich nur noch in eine Richtung – geradeaus. Manchmal Hunderte von Kilometern, bis mal wieder ein Ortschaft kam. Diese Ortschaften sind oft nichts weiter als Raststätten mit Tankstelle und Motel. Die Hauptstrecke durch das Outback, der Stuart Highway, ist in sehr gutem Zustand. Eine breite Straße, auf der viele „Roadtrains“ verkehren. Das sind LKWs mit bis zu zwei Anhängern. Es ist natürlich zu überlegen, ob man solche Strecken mit Auto/ Bus oder mit dem Flugzeug (z.B. zum Ayers Rock) zurücklegt, aber ich meine, nur wenn man das mal abgefahren ist, bekommt man ein Gefühl für die Größe dieses Kontinents.

Unterhalten wurden wir während der Fahrt durch die Ausführungen Stewards und wenn er mal „Pause“ haben wollte, gab es australische Country-Musik von der Cassette. Hin und wieder sah man rechts und links hüpfende Känguruhs oder überfahrene am Straßenrand. Wenn man Glück hat, bekommt man auch einen Dingo zu Gesicht (verwilderte Hunderasse von der Größe eines Schäferhundes).

Die erste Ortschaft, die mir auf dieser Strecke in bleibender Erinnerung ist, ist Coober Pedy, mitten in South Australia, schon gut 1500km von Melbourne entfernt. Nähert man sich der Ortschaft, sieht man kilometerlang vorher riesige „Maulwurfhügel“. Diese Sandhaufen sind oft nur noch die Überreste von Opal-Minen. In dieser Gegend gibt es das größte Opal-Vorkommen der Welt, blaue Edelsteine, 80% aller Opale der Welt. Natürlich haben wir auch Opal-Minen besichtigt, ebenso die Wohnungen, die dort in die Erde gegraben sind. Der Tourist kann dort Edelsteine und entsprechenden Schmuck erstehen, was mehr auf das Interesse der weiblichen Reisenden stieß. Aber auch ich trage heute noch eine Krawattennadel mit einem Opal aus Coober Pedy.

Irgendwann zweigten wir westlich ab in Richtung Ayers Rock, der bereits im Northern Territory liegt. Darüber gibt es, wie versprochen wieder einen eigenen Bericht.

Dann ging es weiter nach Alice Springs. Dort leben ca. 25.000 Menschen. Damit ist es nach Darwin bereits die zweitgrößte Stadt eines Bundesstaates, der etwa 4mal so groß wie Deutschland ist.

In Alice Springs, wo wir uns etwa 3 Tage aufhielten und was für uns eine Art Basislager für einzelne Exkursionen war, fragte unser Reiseleiter, ob jemand Interesse an einer Fahrt mit einem Heißluftballon hätte. Kostenpunkt: umgerechnet um die 150 DM. Nur einer wollte: LosGatos. Der Haken an der Sache: Ich musste zwischen 3 und 4 Uhr nachts aufstehen und würde dann abgeholt werden. Ich nahm es auf mich, stand pünktlich auf und wartete und wartete und wartete: niemand holte mich ab. Nach ca. 1 Stunde gab ich auf und legte mich wieder hin. Am nächsten Tag erzählte ich dann Steward von dem geplatzten Vergnügen. Er versprach, sich sofort um die Angelegenheit zu kümmern. Später teilte er mir mit, die Abholer wären da gewesen, hatten aber womöglich an falscher Stelle nach mir Ausschau gehalten. Sie boten mir aber an, dass ich am nächsten Tag mitdürfe – aber kostenlos. Da fiel das abermalige frühe Aufstehen schon leichter. Dieses Mal klappte es. Ich (LosGatos) wurde abgeholt und zur Startposition gebracht. Dort wurden im Morgengrauen mehrere Ballons startklar gemacht. Man hat gar keine Vorstellung, wie groß so ein Ballon ist. Und darunter der vergleichsweise kleine Korb für ca. 10 Passagiere und einen Piloten. Im Sonnenaufgang ging es los. Ich weiß gar nicht mehr, wie lang es ging, vielleicht knapp 1 Stunde. Wir schwebten über dem Outback, das sich in rötlicher Farbe präsentierte. Von oben sah man vereinzelt Känguruhs durch die Landschaft hüpfen. Vor der Landung sah man schon die Autos, die uns aufsammeln sollten, kilometerlange Staubspuren durch das Outback ziehen. Zweifellos einer der Höhepunkte der Reise und ein unvergessliches Erlebnis. Nach der Landung mussten natürlich alle helfen, die Ballons wieder zusammenzulegen. Schließlich stieß ich wieder zu meiner Reisegruppe. Diesen Tag verbrachte ich dann mehr oder weniger schlafend im Reisebus.

Weiter in Erinnerung sind mir noch die Wanderung durch den King’s Canyon, wo ich plötzlich den Anschluss zum Rest der Gruppe verpasste und ich mich fast verlaufen hätte und die Besuche in den westlichen und östlichen McDonnell Ranges, den Gebieten um Alice Springs. Damit verbunden waren Farmbesuche mit Kursen in Bumerang-Werfen.

Zum australischen Outback gehört natürlich auch der Royal Flying Doctor Service, die Fliegenden Ärzte, über die es auch vor Jahren einmal eine Fernsehserie gab und deren Basis wir besuchen konnten. Die spezielle Infrastruktur erfordert halt spezielle Maßnahmen. Oder das Tele-Learning für Schüler, die Hunderte von Kilometern von der nächsten Schule entfernt wohnten.

Im Herzen des Outbacks war es natürlich höllisch heiß. Aber noch war die Hitze trocken und somit relativ leicht zu ertragen. Schließlich überquerten wir nach Alice Springs in nördlicher Richtung den „Tropic of Capricorn“ (Wendekreis des Steinbocks). Dieser stellt die Grenze zu den Tropen dar. Symbolisch ist ein Grenzstein mit einem Steinbock gesetzt. D.h. auf dem Bild, das meine ehemalige Lebensgefährtin machte, waren dann 2 Steinböcke, denn schließlich ist das mein Sternzeichen. Es wurde nun zunehmend feuchter.

Als nächstes kamen wir an den Devils Marbles vorbei, einer Ansammlung von riesigen Steinkugeln. Seit Alice Springs hatten wir ein asiatisches Paar an Bord, die sich natürlich durch übermäßiges Fotografieren hervortaten. Der Mann nahm jeden Stein mit seiner Frau in mehreren Variationen auf. Ich (LosGatos) bot ihm an, auch mal ein Bild von ihm zusammen mit seiner Frau zu machen, was er natürlich nicht ablehnte. Er gab mir aber kurze Instruktionen wie „Stand here“. Dann fotografierte er selber weiter. Der Aufenthalt war für ca. 1 Stunde geplant. Als wir nach dem Rundgang am Bus ankamen, fragte Steward, wo die Asiaten blieben. Ich sagte ihm „They are at picture 25 of Stone 2”. Steward amüsierte sich köstlich. Natürlich konnte ich es nicht unterlassen, den Asiaten immer wieder zu fragen „Did you take some nice pictures?“

Je weiter wir nach Norden kamen sahen wir immer größer werdende maulwurfhügelähnliche Gebilde. Zunächst waren sie kaum größer als richtige Maulwurfhügel, später wurden sie mehrere Meter hoch: Termitenhügel, die wie Zinnsoldaten in der Landschaft stehen. So etwas habe ich bislang nur in Australien gesehen.Termiten sind ameisenähnliche tropische Allesfresser, die auch vor Plastik und Autobatterien nicht halt machen.

In Katherine Gorge machten wir eine Bootsfahrt zwischen den rotleuchtenden Felshängen. Erstmalig sahen wir zahlreiche Krokodile. In Australien unterscheidet man zwischen den kleineren, relativ harmlosen Süßwasserkrokodilen und den größeren, sehr gefährlichen Salzwasserkrokodilen. Diese Gegend ist auch ein Vogelparadies mit unglaublichem Artenreichtum. Die Fauna wird bereichert auch durch Wallabies (kleine Felskänguruhs). Der Höhepunkt von Flora und Fauna wird dann im Kakadu Nationalpark erreicht. Der Name hat nichts mit dem gleichnamigen Vogel zu tun, den es hier auch in weißen und schwarzen Ausgaben gibt, sondern leitet sich von einem Aborigines-Stammesnamen (Australische Ureinwohner) ab.

Schließlich erreichten wir Darwin. Hier verabschiedeten wir uns von den Mitreisenden, die teils weiter nach Westaustralien fuhren oder ihre organisierte Reise an der Ostküste fortsetzten. Wir waren von diesem Moment an Individualreisende. Wir waren froh, Darwin verlassen zu können, denn hier war die Kombination aus Luftfeuchtigkeit und Hitze unerträglich. Ein Inlandsflug mit Ansett brachte uns weiter nach Cairns in Queenland. Australien ist an der Nordküste auf den Landweg nicht passierbar.


VON CAIRNS NACH MELBOURNE

Über Queensland, dem für mich schönsten Teil Australiens, wird es wieder einen eigenen Bericht geben.

In Cairns nahmen wir am Flughafen gleich einen Mietwagen in Empfang. An den Linksverkehr hatte ich mich schnell gewöhnt. In Cairns suchten wir uns ein Quartier und blieben hier erst einmal ca. eine Woche, bevor wir den Weg entlang der Ostküste zurück nach Melbourne antraten. Eine Strecke von über 3000km lag vor uns. Ca. 2 Wochen blieben uns dafür Zeit. Natürlich wollten wir dabei auch ausgiebige Stops z.B. in Brisbane und Sydney einlegen. Manchmal wurden die Tagesetappen ganz schön lang. Ich wurde zum Schnellfahrer, der immer am Rande des Speed-Limits fuhr (100 oder 110 km/h). Am letzten Tag kurz vor dem Abflug wurde ich auch von der Polizei angehalten, weil ich statt 60 mit 90 an ihnen vorbeigefahren war. Sie kontrollierten meine Papiere und verlangten meine Adresse. Dann sagten sie, dass ich eigentlich Strafe zahlen müsse, dass sie aber keine Möglichkeit hätten, das Geld in Deutschland einzutreiben. Lediglich wenn ich wiederkommen würde, könnten sie Maßnahmen treffen...Ob ich wiederkommen wollte. Begeistert sagte ich ‚ja’. Dann winkten sie ab, zerrissen ihre Aufzeichnungen und sagten, ich dürfe weiterfahren....Ob deutsche Beamte auch so gehandelt hätten?

Über Sydney gibt es dann noch den letzten Australienbericht von mir.

Welches ist eigentlich die Hauptstadt Australiens, Melbourne oder Sydney? Keine von beiden. Beide wollten es werden, Einigung konnte nicht erzielt werden. Was hat man gemacht? Man hat Melbourne und Sydney auf der Landkarte einfach durch eine gerade Linie verbunden. Und etwa in der Mitte der Linie hat man dann eine neue Stadt aus der Retorte gebaut, den Regierungssitz Canberra. Ich habe gerade mal den Atlas herausgeholt, auf die Weise hätte meine Geburtsstadt Göttingen auch deutsche Hauptstadt werden können.

Irgendwann hielten wir am Straßenrand und schauten auf die Steilküste. Aus dem Autoradio erklang die Meldung, dass Bill Clinton in den USA die Wahl gewonnen hat. In den letzten Wochen hatten wir eigentlich nicht viele Weltnachrichten gehört. Zwar ab und zu australische Nachrichten gehört oder gelesen. Aber das war eine andere Welt. Aus Europa oder USA drang da nicht viel vor. 2 Tage vor unserer Reise war Willy Brandt gestorben. Ich hatte einen Weltempfänger dabei. Manchmal bekam ich die Deutsche Welle ganz schwach rein. Ich erinnere mich noch gut an die Meldung vom Tod der Grünen-Politiker Petra Kelly und Gerd Bastians.

Kurz vor Melbourne machten wir halt in Philipp Island. Der Name täuscht. Es ist eine Halbinsel. Hier sollten jeden Abend nach Sonnenuntergang Tausende von Zwergpinguinen aus dem Meer an Land kommen. Wir fuhren hin und warteten. Wir waren nicht allein. Mit uns Hunderte von Schaulustigen. Die Dämmerung setzte ein. Tatsächlich erschien der erste Pinguin. Dann die nächsten. Es folgten Hunderte, Tausende. Sie verkrochen sich in Gebüschen. Ein unglaubliches Schauspiel. Coming home.

Zum Abschluss fuhren wir am vorletzten Tag noch westlich von Melbourne die Great Ocean Road ab. Die wohl schönste Küstenstraße Australiens mit Felsformationen, die an die portugiesische Algarve erinnern. Die bekanntesten Felsen dort sind die 12 Apostel oder die London Bridge.

Damit war unsere Reise zu Ende. Am nächsten Tag ging es auf dem gleichen Weg, den wir gekommen waren wieder zurück.


ALLGEMEINES ZU AUSTRALIEN

Australien besteht aus den Bundesstaaten New South Wales, Victoria, South Australia, Western Australia, Northern Territory, Queensland und Tasmanien (vorgelagerte Insel südlich von Melbourne). Die Hauptstadt (s.o.) ist Canberra. Australien ist politisch unabhängig, das Staatsoberhaupt ist jedoch die britische Krone. Somit ist der Union Jack immer noch Teil der australischen Staatsflagge, die außerdem das Sternbild des Kreuz des Südens enthält (Southern Cross). Sehr ähnlich ist die neuseeländische Staatsflagge (die Sterne des Sourthern Cross sind dort nur noch weiß umrandet). Die offizielle Nationalhymne ist somit auch „God save the Queen“, die inoffizielle jedoch das bekannteste australische Volkslied „Waltzing Mathilda“. Währung ist der australische Dollar (05/02: 1 AUD = ca. 0,6 EURO). Es gibt 3 Zeitzonen.


FAZIT

Mit der über 5 wöchigen Reise nach Australien ging ein jahrelanger Traum tatsächlich in Erfüllung. Highlights waren für mich der Ayers Rock, eine Ballonfahrt über das Outback und eine Rafting Tour in Queensland (siehe folgende Berichte). Nach der Rückkehr vor knapp 10 Jahren dachte ich, in den nächsten Jahren noch einmal dort hinzukommen, denn ich hätte auch gerne noch einmal Westaustralien bereist. Bislang ging das aber noch nicht in Erfüllung. Auch Neuseeland wäre noch ein unerfüllter Traum.

Aber bis dahin bleibt mir die schönste und heiterste Hymne der Welt:

Once a jolly swagman camped by a billabong,
Under the shade of a coolibah-tree,
And he sang as he watched and waited till his billy boiled,
"Who'll come a-waltzing Matilda with me?
Waltzing Matilda, Waltzing Matilda,
Who'll come a-waltzing Matilda with me?"
And he sang as he watched and waited till his billy boiled,
"Who'll come a-waltzing Matilda with me?"
Down came a jumbuck to drink at the billabong:
Up jumped the swagman and grabbed him with glee.
And he sang as he shoved that jumbuck in his tucker-bag,
"You'll come a-waltzing Matilda with me.
Waltzing Matilda, Waltzing Matilda,
You'll come a-waltzing Matilda with me."
And he sang as he shoved that jumbuck in his tucker-bag,
"You'll come a-waltzing Matilda with me."
Up rode a squatter, mounted on his thoroughbred;
Down came the troopers, one, two, three:
"Who's that jolly jumbuck you've got in your tucker-bag?
You'll come a-waltzing Matilda with me!
Waltzing Matilda, Waltzing Matilda,
You'll come a-waltzing Matilda with me.
Who's that jolly jumbuck you've got in your tucker-bag?
You'll come a-waltzing Matilda with me!"
Up jumped the swagman and sprang into the billabong;
"You'll never catch me alive!" said he;
And his ghost may be heard as you pass by that billabong,
"You'll come a-waltzing Matilda with me!
Waltzing Matilda, Waltzing Matilda,
You'll come a-waltzing Matilda with me!"
And his ghost may be heard as you pass by that billabong,
"You'll come a-waltzing Matilda with me!"

Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 9.5.2002
Veröffentlicht bei Ciao, Dooyoo, eComments, YOPI

38 Bewertungen, 6 Kommentare

  • manik

    06.02.2003, 13:47 Uhr von manik
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut beschrieben. Man kann sich hineinversetzen

  • zettikonfetti

    22.07.2002, 22:33 Uhr von zettikonfetti
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein wirklich super Bericht...ich war im April auch in Australien...leider nur vier Wochen...war aber viiiiiiiel zu wenig...und ich kam sogar in den Genuß freilaufende Emus zu sehen...ganz zu schweigen von den Kangaroos...die waren aber meis über

  • MichaelW97614

    17.07.2002, 17:09 Uhr von MichaelW97614
    Bewertung: sehr hilfreich

    wahnsinns Meinung! Super super gut! Ich will nach dem Abi nach australien und das so lang wie möglich, aber das wird wohl schweineteuer. Darum schreib ich mal fleißig hier, vielleicht verdien ich mir den ein oder anderen Tag! *g*

  • darkunit

    16.07.2002, 02:39 Uhr von darkunit
    Bewertung: sehr hilfreich

    Vielen Dank, das bekommst du glatt zurück ;-)

  • Kuschelwuschel

    28.05.2002, 11:01 Uhr von Kuschelwuschel
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich war auch ganz begeistert von Australien! :)

  • Bornfire

    25.05.2002, 17:36 Uhr von Bornfire
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das ist der Größte eintrag den ich bis jetzt gesehen hab. mach weiter so