BAYER AG (WKN575200) Testbericht

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ab 13,14
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Erfahrungsbericht von retilein

Aspirin hilf

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nachdem wir die große Talfahrt im Technologiebereich erlebt haben, neigten viele Anleger dazu, Aktien im Bereich der Old Economy ins Depot zu kaufen. Ein Beispiel par excellence dafür ist die Aktie der Bayer AG

Die Bayer AG ist hauptsächlich auf die Bereiche Gesundheit, Landwirtschaft, Polymere und chemische Produkte konzentriert. Das Geschäftsfeld Gesundheit unterteilt sich in vier Segmente. Der Umsatz der Pharmasparte verringerte sich 2001 um 3% auf 4,78 (i.V. 4,93) Mrd. Euro zu. Allein der weltweite Vermarktungsstopp des Cholesterinsenkers Lipobay/Baycol führte den Angaben zufolge zu einem Umsatzrückgang um 0,3 Mrd. Euro - dieses Medikament hatte 2000 noch ein Umsatzplus von 82% auf 636 Mill. Euro verzeichnet. Demgegenüber war das Antibiotikum Ciprobay/Cipro aufgrund der Indikation gegen Milzbrand im vierten Quartal 2001 besonders in den USA stark nachgefragt, was hier einen Umsatzzuwachs um 10% auf rund 2,0 Mrd. Euro nach sich zog. Der Blutdrucksenker Adalat konnte sich trotz erhöhter Generika-Konkurrenz mit einem Verkaufsvolumen von 1,0 Mrd. Euro gut im Markt behaupten. Sehr positiv verlief das Geschäft mit dem Atemwegsantibiotikum Avalox/Avelox.

Wie andere DAX-Werte auch ist die Bayer-Aktie in den letzten Monaten deutlich unter Druck geraten und notiert gegenwärtig bei 18,30 Euro. Verglichen mit den noch im April 2002 zu beobachtenden Kursen bei ca. 40 Euro hat die Aktie damit innerhalb von fünf Monaten 54 Prozent ihres Wertes abgegeben. Zudem wurde damit ein Kursniveau erreicht, das zuletzt im Jahr 1995 feststellbar war. Es stellt sich nunmehr die Frage, ob dieser deutliche Kursrückgang gerechtfertigt ist oder sich derzeit möglicherweise eine hervorragende Einstiegsmöglichkeit bietet. Zunächst möchten ich deshalb auf die Bewertung auf Basis zweier Multiples -Kurs-Gewinn-Verhältnis und Kurswert/Umsatzerlöse - eingehen.

Das Unternehmen, das mit dem Medikament Aspirin Weltruf erlangt hat, notiert derzeit auf Basis der Gewinnschätzung für das Jahr 2003 mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 16, was verglichen mit einem KGV von nur 8,0 im Jahr 2000 recht teuer erscheint. Das Verhältnis von Unternehmenswert zu den Umsatzerlösen beläuft sich dagegen auf nur 0,8 nach 1,6 im Jahr 2000, was bei kaum veränderten Umsatzerlösen auf einen deutlich abgeschmolzenen Unternehmenswert hindeutet. Folglich ist der erfolgte Kursrückgang maßgeblich auf die gesunkenen Gewinnerwartungen und weniger auf die Substanz des Unternehmens zurückzuführen. Deshalb sollten demnach in die Überlegungen, Bayer-Aktien zu kaufen, profunde Einschätzungen hinsichtlich der weiteren globalen konjunkturellen Entwicklung einfließen, von der die Gewinne der Bayer AG stark abhängen. Kommt es zu eine wirtschaftlichen Belebung, wird die Bayer-Aktie logischerweise kräftig anspringen und auf mittlere Sicht alte Kursniveaus bis 35 Euro erreichen können. Die Bayer-Aktie wird zudem kurz- bis mittelfristig von folgenden Faktoren bestimmt.
Derzeit versucht das Bayer-Management, die Geschäftsbereiche Gesundheit und Chemie neu zu positionieren. Ein Erfolg ist bislang noch nicht absehbar, so dass diesbezüglich noch Unsicherheit am Markt existiert. Des weiteren ist Bayer bemüht, die Nettoverschuldung von zwischenzeitlich 14 Mrd. Euro auf unter 10 Mrd. Euro zu reduzieren. Sollte dies wie geplant gelingen, könnte der Aktienkurs dadurch beflügelt werden. Ein nicht unwesentlicher Punkt ist zudem die Integration der Akquisition von Aventis Crop Science. Es wird derzeit unter Investoren darüber spekuliert, ob Bayer gegebenenfalls einen zu hohen Kaufpreis gezahlt hat. Sollte es in nächster Zeit positive Antworten auf alle oder zumindest einige dieser Fragen geben, wären dies mit Sicherheit gute Nachrichten, die vom Aktienkurs entsprechend aufgenommen werden
sollten.

In seiner heutigen Struktur ist Bayer 1952 als eine der großen drei Nachfolgegesellschaften aus der I.G. Farbenindustrie AG hervorgegangen. 1989 war für den Konzern ein vorläufiges Spitzenjahr. Nach einer darauf folgenden mehrjährigen Schwächeperiode befindet sich Bayer seit 1994 in stetigem Aufwind

Fazit
****
Ich denke, dass bei den gegenwärtigen Kursen unterhalb 20 Euro verschiedene negative Punkte ausreichend kompensiert sind. Anleger, die einen Anlagehorizont von mindestens sechs bis zwölf Monaten haben, sollten daher beruhigt in die Bayer-Aktie investieren können.

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