BAY.HYPO-VEREINSBK (WKN802200) Testbericht

No-product-image
ab 13,15
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003

5 Sterne
(1)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von elvira

Hypo jetzt einsteigen ?

Pro:

2. größte deutsche bank

Kontra:

Risikobehaftet

Empfehlung:

Ja

Die Politik fällt von ein Sommerloch (Gewerkschaft) in das andere (Italienrlaub), der Krieg in Irak fällt der Vergessenheit anheim und dafür rückt endlich wieder die lange verschmähte Börse verstärkt ins Blickfeld. Diese Bewegung an der Börse zum gegenwärtigen Zeitpunkt möchte ich dazu benutzen weitere Werte die mir interessant und aussichtsreich erscheinen vorzustellen.

Diesesmal kein sonstiger Nebenwert sondern mit der
Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG (HVB) eine der international großen Universalbank, vertreten im Dax und in den Euro-Stoxx. Sie (ISIN: DE0008022005 WKN: 802200) selbst sieht sich als Marktführer im Herzen Europas. Nach der starken Expansion in den zurückliegenden Jahren, die im Juli 2000 mit der Integration der Bank Austria den Höhepunkt erreichte, waren die Geschäftsjahre 2001 und 2002 wesentlich geprägt vom Innenausbau des Konzerns und von der Anpassung der Strukturen. In diesem Zusammenhang wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2002 eine neue Führungsstruktur mit einem Konzernvorstand und vier rechtsformübergreifend definierten Geschäftsfeldern eingeführt. Mit den beiden regionalen Geschäftsfeldern Deutschland sowie Österreich und CEE (Zentral- und Osteuropa) will sich die Gruppe konsequent an den Bedürfnissen der Kunden vor Ort ausrichten. Das Geschäftsjahr 2002 war für die HVB Group geprägt von schwacher Wirtschaftsentwicklung und den dramatischen Kurseinbrüchen an den internationalen Kapitalmärkten. Diese ungünstigen Rahmenbedingungen belasteten insbesondere das Geschäftsfeld Deutschland. Die operativen Erträge brachen um 15,3% auf 4,17 Mrd. Euro ein. Gleichzeitig musste die Kreditrisikovorsorge auf 1,85 (0,92) Mrd. Euro mehr als verdoppelt werden. (nachzulesen ist dieses selektierte Firmenporträt detailierter im informer der comdirect).

Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 8. Juli 2003 wurde über die Lage der Gesellschaft und den Fortgang der Kostensenkungsmaßnahmen und des Restrukturierungsprogramms berichtet. Nach den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnten im Kerngeschäftsbereich CinePostproduction die Personalaufwendungen weiter gesenkt und das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal verbessert werden.

Wie stehen jetzt also die Chancen, dass an den Aktienmärkten generell und bei HVB im speziellen ein Anstieg zu erwarten ist ?

Unabhängig von dem wirtschaftlichen Daten scheint die deutsche Börse auf dem jetzigen Niveau immer noch ein deutliches Auftriebspotenzial zu besitzen. Auch wenn die Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung noch nicht unmittelbar erkennbar sind, so dürfte dennoch doch die HVB-Aktie langfristig ein interessantes Investment sein.

Am 1. September 1998 hat die neue Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG ihr Geschäft aufgenommen, die aus der Fusion von Bayerische Vereinsbank AG und der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank AG entstanden war. Über die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), die 2002 durch Fusion von Bank Austria und Creditanstalt incl. kleinerer Institute wie die skwb, schöllerbank und damit auch die direktanlage.at erst entstand, ist die HVB seit 2002 mit Tochterbanken in 15 CEE-Ländern präsent.

Als Emissionspreis für 25 % der BA-CA, des zum 9.7.2003 größten IPO-Vorhabens des Jahres, wurden 29 Euro veranschlagt und der erste Kurs an der Wiener Börse wurde mit 28 Euro festgestellt und steigt seitdem langsam an.

Die Aktie hat eine schwierige Vergangenheit hinter sich. Durch Mißstände in der früheren Vorstandsetage hat das Unternehmen eine lange Talfahrt hinter sich. Die Aktie, welche zu Höchstzeiten mit über 80 Euro. an der Börse notierte, fiel auf einen absoluten Tiefstkurs unter 10 Euro. Noch 2002 gab es einen Rekordverlust von 858 Mio. Euro. In der neuen Struktur erwartet der Konzern 2003 rund 300 bis 600 Mio. Euro Ergebnis vor Steuern ohne Risikohilfe für den abgetrennten Immobilienkonzern. Die HVB braucht 1,7 Mrd. Euro, um ihre Eigenkapitalquote von 5,6 in Richtung 7 % zu erhöhen.

Beim lesen der Analystenmeinungen findet man alles von Outperformer bis zum reduzieren und das z.T. am gleichen Tag, den fairen Wert bezifferte z.B. Berneker\'s \"Actionbörse \" alles zusammen um 29 Euro.

Meiner Meinung nach sind es verschiedene Faktoren, die einen Kurs von über 20 Euro rechtfertigen bzw. erwarten lassen:
- Hoffnungen dass es Vorstandschef Rampl gelingt,noch im laufenden Jahr die Weichen für einen nachhaltigen Turnaround zu stellen (so stellte er sich auf der 126. HV am 14.05.2003 in München selbst ein entsprechendes Ultimatum bis zum Jahresende, sonst will er daraus persönlich die Konsequenzen ziehen). Nicht gerade übliches ein Handeln der sonstigen Topmanagergilde !
- Mit dem erfolgreich verlaufenen Börsengang der Ba-CA, einer echten Ertragsperle übrigens, wurden ohne Mehrzuteilungsoption (greenshoe) 960 Mio Euro in die leeren HVB-Kassen erzielt
- mit den geplanten Verkauf der Norisbank dürfte ein Nettoerlös von 200 Mio.Euro (VK minus Buchwert) bringen.
- der Verkauf der schweizerischen Vermögensverwaltungstocher \"Bank von Ernst\" könnte gleichfalls rund 210 Mio. Euro einspielen
- Zudem profitiert man durch die sinkenden Leitzinsen
und die steigende Börsen sowie belastet auch kein steigender Euro.
- hinzu kommen Beteiligungen an Allianz und Münchener Rück, ( die nicht zur Veräußerung stehen, dafür aber in der Bierbranche !)
- dazu noch ein erhebliches Maß Kursfantasie, entstehend aus Fusions-und Übernahmespekulationen, z.B. in Bezug auf die Commerzbank.

Allerdings muß auch werden werden, gelingt es nicht die
Schließung der 1,7 MRD-Finanzlücke bis zum Jahresende dann droht ein Bonitäts-Downgrade von AAA auf BBB+.

Immer vor Augen halten sollte man sich allerdings die banale Binsenweishet, die Bernd Niquet wie folgt formulierte: \"Aktien können steigen oder fallen. Die Aussicht auf Gewinn kann nur durch ein mindestens ebenso großes Verlustrisiko erkauft werden. Jeder Aktienkauf ist daher stets ein risikobehaftetes Unterfangen. Und zudem gilt: Je höher die Gewinnchance, je höher das Risiko.\"

Fazit
*****
Die derzeit übertrieben sensible Entwicklung sollte man meiner Meinung nach aufmerksam verfolgen und bei eigener Überzeugung zum Einstieg genutzt werden, aber natürlich nur wen die Story weiter stimmen sollte. Zur Information an den Leser, selber bin ich in dieser Aktie investiert, weil ich überzeugt davon bin, dass der Turnaround gelingt. In diesem Sinne noch schöne sonnige Julitage !

11 Bewertungen