Bibi Blocksberg - Der Film Testbericht

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ab 6,05
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von wildheart

Langeweile ist keine Hexerei

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Vielleicht noch mit Pipi Langstrumpf lässt sich die kleine Hexe Bibi Blocksberg vergleichen. 33 Mio. Hörspielkassetten sollen von Henriette Pipers aufsässiger und frecher, aber nichtsdestotrotz äußerst sympathischer Kind-Hexe verkauft worden sein. Kein Wunder, dass irgendwann irgend jemand ein Drehbuch schreiben würde.

Inhalt
Bibi (Sidonie von Krosigk), 12 Jahre alt, hat durch ihre Fähigkeit zur Hexerei zwei Kindern das Leben gerettet und soll nun die Kristallkugel auf dem Blocksberg erhalten, die Hexen normalerweise erst im Alter von 15 Jahren bekommen, um in die Gemeinschaft der erwachsenen Hexen aufgenommen zu werden. Mutter Barbara (Katja Riemann mit roten Haaren), selbst Hexe, ist natürlich furchtbar stolz. Vater Bernhard (Ulrich Noethen) dagegen, freut sich zwar auch, doch ihm geht die Hexerei von Tochter und Frau manchmal doch auf die Nerven, zumal im Ort immer wieder über die beiden geredet wird.

Jedenfalls machen sich Mutter und Tochter auf ihren Besen zum Blocksberg auf, wo Oberhexe Walpurgia (Monica Bleibtreu) die Kugel an Bibi übergeben will. Allerdings ist da noch Rabia (Corinna Harfouch), eine böse Hexe, die im Verdacht steht, das Elixier des Lebens gestohlen zu haben, um sich irgendwann die ewige Jugend zu verleihen. Rabia ist gar nicht begeistert und lässt absichtlich die Kristallkugel, die für Bibi bestimmt war, fallen. Da hat sie allerdings nicht mit Walpurgia gerechnet: Die zwingt Rabia, ihre Kugel herauszurücken, die Bibi nun bekommt.

Rabia ist entsetzt. Denn in der Kugel hat sie etwas aufbewahrt, auf das sie auf keinen Fall verzichten will. Und nun schreckt sie vor keiner Schandtat zurück, um die Kugel wieder in ihren Besitz zu bekommen. Als erstes fälscht sie die Statistiken, die Bernhard in seiner Firma für einen Vortrag über die wirtschaftliche Situation benötigt. Bernhard ist bloß gestellt und es droht ihm Entlassung. Er wird sogar verdächtigt, Geld unterschlagen zu haben – und Bibi und Barbara – so die Gerüchteküche – sollen ihm dabei vielleicht sogar geholfen haben.

Schweren Herzens entscheiden sich Mutter und Tochter, aus der Zunft der Hexen auszusteigen, um nie wieder zu hexen und Bernhard zu helfen. Doch es kommt alles etwas anders ...

Inszenierung
Was Hermine Huntgeburth aus der frechen Bibi Blocksberg gemacht hat, kann man nur als fahrlässige „Hexerei“ bezeichnen. Bibi – und dazu trägt Sidonie von Krosigk nicht wenig bei – ist die Bravheit in persona. Es scheint fast so, als ob die Regisseurin nach dem Motto gehandelt hat: Bloß den lieben Kleinen, die da ins Kino kommen werden, keine pädagogisch zweifelhaften Vorbilder vorsetzen. Auch die beiden Internats-Hexen Schubia und Arkadia (Anja Sommavilla, Elea Geissler) sind zwar „frech“, aber in einem so durchschaubaren, „gesitteten“ Rahmen, dass keine „Gefahr“ besteht. Gleiches gilt für Bibis Freund Florian (Maximilian Befort). Selten habe ich derart harmlose und mit allem Bedacht auf educational correctness ausgerichtete Handlung und Figuren in einem Film gesehen.

Nicht nur das: Mama und Papa sind Paradeeltern, Vorzeige-Erwachsene, so langweilig, wie man es nur inszenieren kann. Katja Riemann ist kaum wiederzuerkennen. Ulrich Noethen, der in „Das Sams“ so hervorragend gespielt hat, ist kaum erwähnenswert. Allein Corinna Harfouch ist bemüht, der Figur der bösen Rabia Gestalt zu geben. Das gelingt ihr auch zuweilen ganz gut, und trotzdem hat man den Eindruck, dass die Regisseurin sie gebremst hat. In ihrer Hexenburg kommt Rabia oft nicht so ganz zum Zug.

Ob das Kindern gefällt?

Etliche Szenen werden derart in die Länge gezogen, dass einem, kurz gesagt, langweilig wird. Immer wieder kreisen Bibi und Barbara über dem Haus der Blocksbergs – vielleicht um zu demonstrieren, dass auch hierzulande solche Tricks technisch möglich sind? Hinzu kommen Gesangseinlagen, die die Kaugummi-Szenerie eher noch verschlimmern, als zur Spannung beizutragen, die dieser Film kaum kennt. Wenn ich Kind wäre, würde ich schleunigst auf die Hörspielkassetten zurückgreifen.

Dass die Geschichte gut ausgeht, ist OK. Nur, bei dieser Inszenierung wirkt der Schluss wie der Anfang wie der Mittelteil – öde.

Fazit
Den Vergleich mit Pipi Langstrumpf in Buch wie Film hält diese Bibi Blocksberg in keiner Weise stand. Ich hoffe nur, dass kein Sequel dieser öden, „pädagogisch wertvollen“ Geschichte geplant ist. Das würde haarscharf genauso aussehen – beliebig und schnell vergessen.

Bibi Blocksberg
(Bibi Blocksberg)
Deutschland 2002, 106 Minuten
Regie: Hermine Huntgeburth

Drehbuch: Elfie Donnelly, nach Motiven von Henriette Piper
Musik: Biber Gullatz, Moritz Freise
Kamera: Martin Langer
Schnitt: Hansjörg Weißbrich
Spezialeffekte: –
Hauptdarsteller: Sidonie von Krosigk (Bibi Blocksberg), Katja Riemann (Barbara Blocksberg), Corinna Harfouch (Rabia), Ulrich Noethen (Bernhard Blocksberg), Maximilian Befort (Florian), Monica Bleibtreu (Walpurgia), Inga Busch (Karla Kolumna), Anja Sommavilla (Schubia), Elea Geissler (Arkadia), Jeanette Hain (Annalena), Christian Nickel (Tom)

Offizielle Homepage: http://www.bibi-blocksberg-film.de/upgradeflash.php
Internet Movie Database: http://us.imdb.com/Title?0321436


© Ulrich Behrens 2002
(dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht in www.ciao.com unter dem Mitgliedsnamen Posdole)

31 Bewertungen, 3 Kommentare

  • XXLALF

    21.12.2009, 20:08 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    au mann, was hast du dir mit dem film anschauen angetan. das muss ja richtig weh getan haben. unsere jungs bekamen mal eine hörspielcassette von ihrer tante geschenkt, die sie sich nicht mal bis zum schluss anhörten. ist ja sowas von grauenvoll, diese bibi blocksberg. leider habe ich für heute kein bw mehr, obwohl ich diesem bericht gern eins gegeben hätte. und lg

  • melliCLP

    10.04.2007, 15:43 Uhr von melliCLP
    Bewertung: sehr hilfreich

    EIn sehr hilfreich von mir für diesen Bericht!Über Gegenlesungen würde ich mich sehr freuen!Liebe Grüße , die Melli :) :)

  • Sayenna

    17.12.2006, 14:41 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & Kuss :-)