Brother MFC-210C Testbericht

Multifunktionsgeräte sind der Renner im Moment und eigentlich brauchte ich nur ein Faxgerät - nun ja, hab ich mir halt dieses Teil geholt, das nicht wirklich viel teurer als ein normales Faxgerät war.

Kompakt und dennoch stabil gebaut - dies war der erste Eindruck. Das Aufbauen und in Betrieb nehmen gibt wirklich kinderleicht. Sehr gut die beiden Anleitungen. Eine echte in gedruckter Form (ja, so etwas gibt es noch) und eine weiteres Aufbauprospekt für ganz eilige wie mich.

Auch die Softwareinstallation klappte hervorragend. Nun aber zu den eigentlichen Funktionen:

Faxen
Faxen stellt eigentlich die niedrigsten Anforderungen an das Gerät. Das System arbeitet schnell und Zuverlässig, die Tinte reicht sehr lange. Faxe muss man nicht drucken, man kann sie auch auf dem PC speichern und vom PC aus Faxen absenden. Die Vorlage wird wie bei einem Kopierer eingelegt - ein Durchzug wie bei anderen Geräten ist nicht vorhanden.

Scannen
Es gibt gute und es gibt schlechte Scanner. Der im Brother ist ein einfacher Haushaltsscanner, der mit 32 Bit Scanntiefe wirbt und beweist, das diese Zahl reine Werbung ist. In Bezug auf nutzbaren Farbraum liegt die Wertung irgendwo zwischen ausreichend und mangelhaft - zumindest für meine Anforderungen. Zur Ehrenrettung von Brother sei aber erwähnt, das ein wirklich guter Scanner alleine auch heute noch bei 500 Euro beginnt - da kann man von einem 120 Euro Gerät keine Wunder erwarten.

Das er die Wolken auf meinem Testbild leicht unterschlägt, war zu erwarten - das der Scann jedoch generell zu hell wird und dies nicht korrigierbar/einstellbar ist, ist nicht mehr verzeihbar. Der nutzbare Farbraum liegt mit rund 62% sehr niedrig. Eine Tönung von 20% wird noch als weiß erkannt, ab 82% Graukeil kommt nur noch Schwarz im Bild an.

Drucken
Mit 6000*1200 dpi druckt er - allerdings nur auf Spezialpapier. Auf Normalpapier ist bei 600*600 Feierabend und dann ist die Qualität nicht der Brüller. Die Farben wirken matt und haben keine Tiefe.

Kopieren
Ein richtiges Farbkopiersystem kostet 4000 Euro und mehr. Hinter diesem Kopieren verbirgt sich ein Scannen und ein nachfolgender Tintenstrahldruck. Entsprechend den beiden Elementen Scanner und Drucker sind die Ergebnisse. Für eine Rechnung oder einen Comic noch gut genug, für ein Foto ungeeignet.
Beim Kopieren kann er seine Tintenstrahlerherkunft nicht verleugnen. Er kann kopieren, ist aber kein wirklicher Kopierer und für den Dauereinsatz schon zweimal nicht ausgelegt. Die angegebenen Geschwindigkeiten beziehen sich auf normale Qualtität - in hoher Qualtität nudelt er schon erheblich länger an einer Kopie.

Cardreader
Als kleine Extra bekommt man gleich einen eingebauten Cardreader dazu, der erheblich bequemer zu bedienen und erreichen ist, als in den Rechner eingebaute oder externe Baumelgeräte.

Fazit:
Er kann Drucken - für Fotos ersetzt er einen reinen Tintenstrahldrucker nicht.
Er kann Scannen - ist aber jedem halbwegs brauchbaren reinen Scanner haushoch unterlegen
Er kann kopieren - ein echter Kopierer ist schneller, und erzeugt feuchtigkeitsunempfindliche Kopien.
Er kann Faxer - und das so richtig gut.

Der Brother ist ein MFC - Er kann alles und nur eines wirklich gut: Faxen.
In Anbetracht des Preises und des gebotenen kann ich mich gerade noch so zu einer Empfehlung durchringen. 130 Euro - mehr darf diese Gerät nicht kosten.

Für wen geeignet:
Einpersonenbüros, die hin und wieder einmal was zu drucken, zu scannen, zu kopieren oder zu Faxen haben. Der entscheidende Vorteil ist der geringe Platzbedarf.

Für wen nicht geeignet:
Für Leute, die gesteigerte Ansprüche an die Qualität der Kopien oder der Scanns haben. Der Brother ersetzt einen Scanner, einen Drucker und einen Kopierer nur bedingt bis sehr bedingt.