Caesar III inklusive Caesar I & II (PC Strategiespiel) Testbericht

Strategiespiele gibt es ja wie Sand am Meer - eines der faszinierensten ist wohl unbestritten Sierras\' Caesar 3. Wenn man sich langsam an die abgebrannten Farmen und eingestürzten Rohstoffquellen gewöhnt hat und endlich das Handbuch hervorkramt beginnt der Spass.
Es ist absolut empfehlenswert sich mit wirklich ALLEN Details vertraut zu machen, weil irgendwie alles miteinander in Relation steht. Gibt\'s nicht genug Fun für die Bewohner maulen sie, ist kein funktionierendes Krankenhaus in der Nähe sterben die Arbeiter den schwarzen Tod. Bis man das alles heraus hat vergehen unzählige recht kurze Spielsequenzen. Doch dann: Weiss man geschickt den Handel anzukurbeln (Marmorexport !) strömt das Geld geradezu und alles floriert. Das Faszinierende an dem Game ist die super komplexe Verquickung der erforderlichen Bedingungen an eine überlebensfähige Wirtschaftskultur. Das Spiel ist purer Kapitalismus, noch bevor Jesus auf der Weltbühne erscheint. Die Götter maulen auch hin und wieder, wenn sie nicht genug Beachtung erfahren und stellen sich schon mal etwas zickig an, also gottesfürchtig planen. Die gesamte Optik des Spiels ist so liebevoll gestaltet, dass einem die Stadt richtig ans Spielerherz wachsen kann. Der Clou sind die witzigen Infos der einzelnen Spielfiguren über den Status ihrer jeweiligen Bedürfnisse.
Hat man den Bogen halbwegs \'raus, endet so eine Spielsession schon mal morgens um sieben Uhr, mit der Selbstdisziplin endlich aufzuhören.
Den Suchtcharakter offenbart das Spiel dadurch, dass man auch Offline über Spielstrategien grübelt und sich für die Runde zurechtlegt.
Zwei Tipps für Anfänger: Stellt die Spielgeschwindigkeit auf max. 50 % und besorgt Euch die Patchs im Internet, die einige Bugs ausbügeln (Lagerhaus vs. Marktfrauen-Logik)