CompuServe (nicht mehr aktiv) Testbericht

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Erfahrungsbericht von dominik9

Der billigste Provider im Netz - ABER AUCH DER BESTE?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Eigentlich kann man sagen, dass Compuserve angefangen hat, die Internetkosten drastisch zu senken. Immerhin war er der erste Provider, den ich kannte, der einen Internetzugang für tagsüber 1,9 Pfennige anbot, auch wenn im 3 Minutentakt abgerechnet wurde und wenn die Restzeit 4,9 Pfennige kostete. Dann sind natürlich sehr viele Provider mitgezogen und sie boten/bieten einen Zugang für 1,9 Pfennige und weniger an, der im Minutentakt oder sogar Sekundentakt abgerechnet wird.
Ich kann mir vorstellen, dass das den Tarif von Compuserve mit 1,9 Pfennigen (der sog. CompuServeOffice-Tarif) ins Wanken gebracht hat und Compuserve wieder einige Benutzer verloren hat.

**1. Die Kosten**
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Der CompuServe-Pro-Tarif bietet Internet für sagenhaften 1,7 Pfennige pro Minute an! Und das mit einer Abrechnung im Minutentakt und in der Hauptzeit von 9-18 Uhr! In der Restzeit zahlt man immerhin auch noch recht billige 2,7 Pfennige. Es gibt keine Zusatzkosten wie Mindestumsatz, Grundgebühr, Einwahlgebühr und die Telefonkosten sind auch schon enthalten. Inzwischen wurden die Kosten für dem CompuserveOffice-Tarif erhöht: Man muss in der Hauptzeit jetzt 2,9 Pfennige/Minute zahlen. Der Protarif war von keinen Änderungen betroffen.

**2. Die Abrechnung**
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Ein billiger Preis macht aber ja bekanntlich noch keinen guten Tarif aus. Und so muss man auch alles rund um die Anmeldung bei dem Tarif und alle anderen Zusatzdieste in Betracht ziehen. Die Anmeldung zu dem Tarif gestaltet sich aufwendiger als die Anmeldung zum CompuServeOffice-Tarif, immerhin wird beim Pro-Tarif auch vom Konto der Betrag abgebucht, wodurch der billige Preis überhaupt erst ermöglicht werden kann. Die Einzugsermächtigung kann jederzeit gekündigt werden.

Zu den Abrechnungen muss man sagen, dass man keine Rechnung über die angefallenen Gebühren per E-mail oder Post bekommt. Die Kosten werden einfach nur vom Konto eingezogen. Einfach für Compuserve. Man hat also gar keinen Nachweis über die angefallenen Kosten. Da sind doch Probleme vorprogrammiert!

**3. Die Anmeldung**
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Man meldet sich also über http://www.compuserve.de/cso/_promo/. Bei der Anmeldung muss man auch (natürlich SSL-verschlüsselt!) seine Bankverbindung angeben. Beim ersten Mal funktionierte das ganze bei mir nicht, doch dann ging es doch.

Nach 2 Tagen (recht schnell, wie ich meine!) bekam ich dann einen Brief von Compuserve, in dem die Pin zum Freischalten des Tarifs enthalten war. Also habe ich mich über die Homepage freigeschaltet. Dann musste ich noch mit dem beigelegten Kuvert eine Einzugsermächtigung von meinem Konto (mit Datum, Unterschrift) an CompuServe schreiben, damit die anfallenden Gebühren von meinem Konto abgebucht werden können. Doch auch bevor ich dieses Brief abgeschickt hatte, konnte ich schon mit dem neuen Tarif ins Internet gehen.

**4. Einwahl/Geschwindigkeit**
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Die Einwahl klappte anfangs immer sehr gut. Doch als dann mehr Nutzer dazukamen, gab es immer mal wieder Probleme um nicht zu sagen oft Probleme. Die Einwahr erfolgt über die Einwahlsoftware oder über die Nummer 019160-bundesweit. Wichtig ist, dass man beim Benutzernamen [email protected] eingibt!

Als ich die Geschwindigkeit des Zugangs mit dem neuen Web.de Smartsurfer (übringens sehr empfehlenswert!) maß, kam ich doch ins Stutzen. So bekommt der Compuserve-Pro-Tarif auch bei mehrmaligen Messen schlappe 3,039 kbytes/s auf die Reihe. Im Vergleich: Freenet schafft stolze 6,002 kbytes/s. Also, einen Geschwindigkeitsrausch bekommt man wirklich nicht gerade.
Und das ganz seltsame dabei: Der Compuserveoffice-Tarif bekommt immer 5,830 kbytes/s auf die Reihe, also viel mehr als der Compuservepro-Tarif. Ist das nicht seltsam? Kommt man mit dem neuen Compuservepro-Tarif vielleicht nur so billig ins Netz, weil die Geschwindigkeit im Gegensatz zum Office-Tarif spürbar gebremst wurde?

**5. Support**
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Der Support von Compuserve ist preisgekrönt (Chip-Auszeichnung, Stiftung Warentest), doch diese Auszeichnungen halte ich für vollkommen unbegründet. Bei Problemem kann man sich zwar telefonisch an den Support wenden, der ist aber über eine 0190-Nummer erreichbar, die mit 2,42 DM/Minute zu Buche schlägt. Der Supportservice reagierte überhaupt nicht auf eine Anfrage von mir. An wen soll man sich also wenden, wenn es zum Beispiel Ungereimtheiten bei den Abbuchungen gibt?

**6. Zusatzdienste**
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Wenn man sich bei Compuserve anmeldet, bekommt man (wie meistens) einige interessante Zusatzdienste. So ist natürlich eine E-mailadresse enthalten. Diese ist aber ziemlich schwer online zu handhaben und bietet überhaupt keine Alternative zu Web.de oder Gmx. Der POP3 und smtp Zugang funktioniert aber ganz gut.
Gut ist aber, dass man eine Faxnummer bekommt und zwar nicht wie sonst üblich eine 0180-Nummer sondern eine Nummer mit Hamburger Vorwahl. Die eigehenden Faxe werden ins Compuservepostfach weitergeleitet.

Außerdem bekommt man auch 20 MB für die Homepage. Man kann seine Daten komportabel via FTP hochladen und der Umgang mit dem Speicherplatz ist auf den Compuserveseiten auch sehr ausführlich beschrieben. Der Speicherplatz ist werbefrei, der Server aber ziemlich langsam. Man kann seine Daten auch nur hochladen, wenn man mit Compuserve im Netz ist.

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Fazit: Der Preis des Zugangs ist sicher hervorragend aber ansonsten kann es mit Compuserve leicht zu Problemen kommen. Sehr schlecht ist, dass man nicht monatlich per E-mail oder Post über die angefallenen Kosten informiert wird, bevor die Abbuchung stattfindet. Man sollte sich auf jeden Fall zuerst bei anderen Providern wie freenet oder talknet umschauen, die ähnliche Preismodelle anbieten.

16 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Southgirl

    13.02.2002, 15:31 Uhr von Southgirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wenn er der billigste ist, kann er gar nicht der beste sein. ;o) Billig ist nur etwas, das wenig kostet - und auch wenig wert ist. Du meinst sicherlich günstig...

  • ddjjtt2

    13.02.2002, 15:29 Uhr von ddjjtt2
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ist immer wieder gut,wenn man so etwas erfährt.