Der Euro - unsere neue Währung Testbericht

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Erfahrungsbericht von campino

Mein erstes Euro-Jahr

Pro:

Umrechnerei in einigen Staaten entfällt

Kontra:

Euro-getarnte Preiserhöhungen

Empfehlung:

Nein

Meine allererste Erfahrung mit dem Euro ist nun schon über ein Jahr her. Es war im Oktober 2001, als wir im Büro die Firmenausstattung bestehend aus Münzen und Scheinen bekamen.
Die zweite Begegnung mit dem Euro fand dann bei der Ausgabe des Starterkits für Otto Normalverbraucher statt.
Tja, und dann war auch schon der 1. Januar 2002 da und kein Weg (außer vielleicht die Auswanderung nach Dänemark) führte mehr am Euro vorbei.
Als erstes holte ich mal meine Kontoauszüge ab, na an diese Zahlen muss ich erst noch gewöhnen: Mickriges Gehalt, aber O.K. dafür auch geschrumpfte Miete. Kindheitserinnerungen wurden wach beim Blick auf die Preise meiner Tankstelle!
Es stellt sich auch die Frage nach dem Plural: 100 Euros? Quatsch, es hieß ja auch 100 Mark und nicht 100 Märker.
Von manch anderem werden wir uns auch verabschieden: Wer den Pfennig nicht ehrt.... Haste mal ne Mark.... Markstück (Eurostück hört sich irgendwie blöd an).... Pfennigfuchser (Eurofuchser???) ... und heißt Marky Marks jetzt etwa Eury Euro??? Aber nun Scherz beiseite. Obwohl, Euch fällt sicher noch mehr ein. Ich bitte um diesbezügliche Kommentare.

Doch nun zu meinem ersten Einkauf. Nach dem frustierenden Weg zum Kontoauszugdrucker ging ich als erstes in den Supermarkt. Eingekauft war schnell, es war auch ziemlich leer.
An der Kasse: Das macht 9 Euro 42 Cent. So weit, so gut, aber eigentlich wollte ich mich noch nicht von meinem ersten druckfrischen Fünfziger trennen. Also fragte ich mal nach ob ich nicht vielleicht auch in DM.....?
Klar, könne ich, das macht dann 18 Mark nochmalwas. Prima, einen Zwanzig-DM-Schein hatte ich noch. Rausgeld gab’s aber nicht etwa in Euro sondern wieder in DM. Der Zwanzig-Mark-Schein verschwand in einem Plastikeimer, der unter der Kasse stand.
Der nächste Weg führte mich zum DVD-Laden um einen Film (Sonnenallee) zu erstehen, der vor Weihnachten leider ausverkauft war.
Glück gehabt, Film war da, also ab zur Kasse. Euro gezückt, aber gleich wieder eingesteckt, denn da stand ein Schild, dass bei Kartenzahlung 3 % Rabatt gewährt würden. Also ...Karte gezückt. Bezahlt. Einkauf Ende.
Gut, war also heute nichts mit Euro-Zahlungen.
Aber ich habe die Befürchtung ich werde sie noch los meine Euro- und Centstücke und zwar genau so schnell wie bisher meine DMark und Pfennige.

Das was Ihr bis hier gelesen habt, war der Stand der Dinge im Januar 2002.
Heute, fast ein Jahr später ist der Euro schon selbstverständlich geworden. Obwohl, kürzlich habe ich gelesen: Circa 60 Prozent der Bevölkerung rechnen immer noch um. Ich gestehe, auch ich gehöre dazu. Euro mal 2 = meistens viel zu teuer. So das niederschmetternde Ergebnis.
Hauptsächlich im Gastronomiebereich wurde erbarmungslos zugeschlagen. Da habe ich oft den Eindruck, es wurde nur die Währung ausgetauscht, der Betrag blieb gleich. Das heißt, ich bezahle für mein Bierchen statt 2, 80 DM nun 2,80 Euro. Mein bis zum letzten Jahr favorisierter Pizza-Lieferant verlangt jetzt für die Pizza Margaritha statt 6, 00 DM, 4,80 Euro. Damit war dieser Lieferservice für mich erledigt.
Im vergangenen Jahr saß aufgrund dieser Erfahrungen das Geld nicht mehr so locker in der Tasche. Spontankäufe gab es bei mir kaum noch.

Als positiv am Euro finde ich das die leidige Umrechnerei bei Auslandsaufenthalten in Euroland entfällt. Was allerdings auch dort geblieben ist (siehe 60 Prozent – Euro in DM rechnen).
Weiterhin habe ich den Eindruck die Preise für Neuwagen sind nicht gestiegen, oder wenn, nur minimal.

Mein Fazit nach einem Jahr neuer Währung: Ich persönlich habe mich an den Euro gewöhnt, auch wenn der Ärger über in Euro getarnte Preiserhöhungen bleibt. Meine Umrechnerei wird sich auch irgendwann geben.
Vor allem finde ich, es war ein wichtiger Schritt für das weitere zusammenwachsen Europas.
Wir sind sicher in erster Linie Deutsche, aber wir sind auch Europäer.
Zu dieser Gemeinschaft der Völker trägt der Euro als gemeinsame Währung vieler EU-Staaten sicher einen großen Teil bei.

87 Bewertungen, 3 Kommentare

  • manu63

    10.08.2009, 14:12 Uhr von manu63
    Bewertung: sehr hilfreich

    viele Grüße von Manuela

  • frankensteins

    28.12.2008, 01:53 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich hab mich auch an den Euro gewöhnt, aber was hat er gebracht????

  • hjid55

    27.01.2007, 14:54 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & lg Sarah