Thief: Deadly Shadows (Action PC Spiel) Testbericht


Auf yopi.de gelistet seit 03/2008
Erfahrungsbericht von Lachesis
Robin Hood ist ein Weichei dagegen!
Pro:
- Atmosphäre - Spannung - Story
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Seit ich mich in den Fängen des Berufslebens befinde, habe ich kaum noch Zeit mich in die Fantasiewelten von Computerspielen zu versenken und nutze meine freie Zeit dann doch lieber für Sport oder Bücher. Zu Schul- und Studienzeiten sah das noch ganz anders aus. Und weil ich mit zwei um einiges älteren Brüdern aufgewachsen bin, wurde ich auch schon recht früh mich ganz klassischen Jump ´n Run-Spielen, Adventure-Spielen und Egoshootern vertraut. Vielleicht war es unter anderem dadurch bedingt, dass ich noch nie besonders ängstlich war was Spiele, Horrorromane oder Horrorfilme anging. Aber dann kam uns im Jahr 1998 ein ganz neues Spiel in der Egoperspektive ins Haus, das mich – die ich mich immer für unerschreckbar gehalten hatte – eines besseren belehrte. Ich war damals 15, als ich die Bekanntschaft mit Garrett, dem Meisterdieb machte. Das Spiel hieß Dark Project – Der Meisterdieb, auch einfach bekannt als Thief.
Bei diesem Spiel ging es nicht mehr darum, wild überall Monster oder sonstige Feinde abzuknallen, sondern man spielte einen schlauen, aber nicht übermenschlich starken Gegner, der listig, leise und so unsichtbar wie möglich sein musste. Garrett ist ein Dieb, ein genialer Meister seines Faches, ausgebildet von der geheimen Brüderschaft der Hüter, die über die Welt und die Zeit wachen, und genau wissen, dass Garrett, der sich irgendwann verdünnisiert hat, um seine Fertigkeiten für die persönliche Bereicherung auszunutzen, bei der Rettung der Welt wie sie ist, eine zentrale Rolle spielen wird.
Den Antihelden Garrett zu spielen war eine wahre Freude. Eine superspannende Story war um ihn herum gebastelt worden und so schlich man durch finstere Katakomben, dunkle Gassen, bekämpfte Zombies und nervige Wachen, beraubte arrogante Adlige um ihr Kleinod und musste am Ende, nachdem man zu gierig gewesen war, seine eigene Haut retten. Die mittelalterliche Atmosphäre war ein absolutes Highlight. Man durfte nicht entdeckt werden und druckste sich immer mit schwitzigen Händen (die zumindest auf Tastatur und Maus) im Schatten herum, lauschend und auf eine Chance zum Zuschlagen wartend, um bloß nie entdeckt zu werden. Dark Project kostete mich unzählige Nerven, aber gleichzeitig schloss ich Garrett so ins Herz, dass ich das Abenteuer mit ihm noch einige Male durchstand. Im Expertenmodus wurde es noch wesentlich schwieriger, wo Garrett noch leichter verletzt werden kann und keine Menschen töten darf (als der Pfeil aus sicherer Entfernung fällt dann gleich mal weg).
Zwei Jahre später, also im Jahr 2000, kam dann der Nachfolger namens Dark Project – The Metal Age auf den Markt. Das Spiel haute mich nicht ganz so vom Hocker. Man hatte zwar die Grafik-Fehler, über die sich Teil 1 noch viel Kritik anhören musste, weitgehend ausgemerzt und wieder eine interessante kreiert, trotzdem ging mit der metallenen Umgebung und der verstärkten Beleuchtung im Vergleich zum ersten Teil viel Atmosphäre verloren.
Vier weitere Jahre mussten vergehen, bis es wieder einen Nachfolger gab. Es hatte sogar Gerüchte gegeben, dass nie einer erscheinen würde. Doch mit dem Namen Thief: Deadly Shadows präsentierte Ion Storm schließlich das lang ersehnte Wiedersehen mit Garrett, dem Meisterdieb.
Story
Garrett gibt es nicht ohne Story. Im dritten Teil versucht man sich den mittelalterlichen Szenen des ersten Teils wieder anzunähern. Die Atmosphäre ist düster und mit mittelalterlich-industrieller Umgebung schlägt sich Garrett diesmal durch einsame Villen am Meer, Gefilde der Heiden und alte Gebäude.
Ein dunkles Zeitalter ist vorausgesagt worden. Es sind erneut die Hüter, die davon wissen, und Garrett wieder auf den Plan rufen. Eine zentrale Rolle soll er spielen im Kampf um die Welt und das dunkle Zeitalter, aber mit genaueren Informationen wollen sie natürlich nur für die eine oder andere Gegenleistung herausrücken. Dies führt unseren Antihelden in ein Spukschiff und in verlassene Tempel, wo es spukt. Schließlich findet Garrett auf eigene Faust heraus, wem er wirklich trauen kann und wem nicht... und wen er am Ende zu besiegen hat.
Die Stadt
Dreh- und Angelpunkt ist die Stadt, in der er lebt und wo er auch eine Wohnung hat, die immer wieder eine Zuflucht ist (zumindest für eine Weile) und wo man immer mal wieder einen Nachbarn oder auch den Vermieter um etwas erleichtern kann. Diese zentrale Erkundung der Stadt war eine wichtige Neuerung im Vergleich zu den alten Teilen. Sie ist während des ganzen Spiels vorhanden, natürlich betritt Garrett die Straßen nur bei Nacht.
Wichtig für ihn und damit für uns sind dabei verschiedene Hehler, die Garrett besucht, um seinen geklauten Krempel loszuwerden oder seine Ausrüstung aufzustocken. Nicht jeder Händler bietet alles und so muss man lernen, wen man wofür gebrauchen kann. An und für sich sind alle recht unterhaltsam, auch wenn sie nur Nebenrollen spielen.
Vor allem gibt es da eine junge Hehlerin, die einfach nicht weiß wie sie Garrett sagen soll, wie viel sie von ihm hält...
Gruppen
Die im zweiten Teil fast verschwundenen Hammeriten tauchen in Teil 3 wieder auf, jene durchgeknallte Glaubensgemeinschaft, die an den Erbauer mit seinem Hammer glaubt, und von Garrett natürlich nie ganze ernst genommen wird (von ihren Schätzen abgesehen). Außerdem gibt es da noch die Heiden, ein naturverbundenes, zauberkundiges Volk, was sich eher unterirdisch bewegt. Obwohl einander nicht Freund, sind sie sich doch darüber einig, dass sie Garrett nicht mögen. Garrett hat jedoch in diesem Teil die Möglichkeit, sich bei den Gruppen wieder einzuschleimen, indem er bestimmte Dinge für sie tut, was sich gut nebenbei im alltäglichen Geschäft erledigen lässt. Die Heiden sind dabei meiner Erfahrung nach um einiges schwieriger umzustimmen. Wer aber meint, als Dieb sowieso keine Freunde zu brauchen, kann sich auch dafür entscheiden und sich bei jeder Gelegenheit verfolgen lassen.
Dann gibt es da natürlich noch die Hüter. Im ersten Teil waren sie noch schemenhafte Bekannte, denen Garrett nur in den Zwischensequenzen begegnete. Hier wird ihre Bedeutung stark ausgebaut, aber nicht jeder Hüter ist ein Freund.
Waffen und Ausrüstung
Garrett ist kein besonders guter Kämpfer, deshalb muss er sich mit raffinierteren Waffen helfen. Schwert und Knüppel dürfen natürlich nicht fehlen, ebenso wichtig sind aber seine bekannten Hilfsmittelchen wie Feuer- und Wasserpfeile (zum Löschen von Fackeln), Seilpfeile, Blitzbomben oder die neuen Kletterhandschuhe.
Auf jedes Detail will ich hier nicht eingehen, damit sich niemand langweilt. Der Umgang mit allen Waffen und sonstigen Gegenständen wird im Spiel nach und nach von selbst erlernt.
Atmosphäre – Bloß nicht entdecken lassen
In Punkto Atmosphäre gibt es in diesem Teil wirklich nichts auszusetzen. Der Lichtkristall am unteren Bildrand zeigt immer an, ob Garrett gerade sichtbar ist, und sobald der Kristall hell wird, steigt das Adrenalin. Die Stadt an sich ist wunderbar düster gemacht, so dass sich ein genialer Schleicher wie Garrett einfach wohl fühlen muss. Vor allem aber gibt es einige Levels, die absolut nichts für weiche Gemüter sind. Neben dem Geisterschiff denke ich hier vor allem an ein späteres Level: Das Waisenhaus (vielleicht war es ja eine Inspiration für den gleichnamigen Kinofilm, der diesen Sommer in die Kinos kam...). In diesem alten, feuchten, verlassenen Gemäuer habe ich lange Zeit damit verbracht nichts zu tun. Die zahlreichen unheimlichen Geräusche lähmen einen geradezu, und vor allem wenn man die geniale Idee hat nachts zu spielen, ist dieses Level Nervenkitzel pur. Und wie bereits erwähnt... ich bin eigentlich nicht leicht zu erschrecken.
Grafik und Sound
Meine Grafikkarte war noch nie die beste (außerdem auch nach wie vor die gleiche wie 2004) und man kann die Grafik sicher noch auf mehr Details schalten als ich es immer tue. Trotzdem war auch ich mit der Optik immer zufrieden. Die Grafik ist auf dem soliden Stand eines Spiels vor vier Jahren, heute mit Sicherheit übertroffen, aber immernoch sehr schön anzusehen.
Neben der Egoperspektive kann man Garrett auch über die Schulter schauen, um seine Umgebung besser einzuschätzen. Ich persönlich mag diese Perspektive nicht, aber ich weiß, dass andere drauf schwören.
Der Sound war ja schon im ersten Teil revolutionär. Man weiß immer woher ein Geräusch kommt, schätzt wie weit es noch entfernt ist. Das Spektrum an unheimlichen Geräuschen ist noch erweitert worden. Das schlimmste ist es jedoch nach wie vor wenn einfach nur Schritte und Stimmen zu nah kommen.
Fazit
Ich bin ein großer Fan von Garrett dem Meisterdieb. Wenn ich Zeit finde, schleiche ich auch heute noch gerne durch die Level, bin ein wenig traurig, dass ich schon alle kenne, und hoffe auf einen Teil 4. Der dritte Teil ist komplex aber nicht unverständlich und nach wie vor ist der chronische Zyniker Garrett ein liebenswerter Antiheld, mit dem man sich gerne mal nur um sich selbst kümmert, um am Ende unfreiwillig die Welt zu retten.
Grafik und Sound lassen keine Wünsche offen. Bei Thief 3 muss man mitdenken, überlegen, strategisch handeln oder einfach mal drauf los rennen. Kein Spiel für Leute, die nur um sich ballern möchten, aber sehr wohl für welche, die sich gern gruseln und gern mitdenken.
Von mir eine uneingeschränkte Empfehlung!!!
Voraussetzungen
Nur ganz kurz die wichtigsten Fakten:
- PIV 1,5Ghz CPU
- 256MB RAM
- 3-D-Karte
Mit einem PC nach heutigem Standard sollte Thief 3 kein Problem sein.
Wer mehr wissen möchte, kann sich mal auf die offizielle Homepage zu Thief 3 klicken und dort auch den Trailer ansehen:
http://www.eidos.de/gss/legacy/thiefdeadlyshadows/
Thief 3 gibt es für inzwischen nur noch 7,30 € bei Amazon.
75 Bewertungen, 30 Kommentare
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10.02.2009, 09:17 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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20.01.2009, 11:11 Uhr von angela1968
Bewertung: sehr hilfreichsehr gut gelungen, die off topic bewertung ist mir schleierhaft
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16.01.2009, 16:00 Uhr von giselamaria
Bewertung: sehr hilfreichsuper, habe leider kein bw mehr :-( LG Gisela
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15.01.2009, 12:47 Uhr von try_or_die87
Bewertung: besonders wertvollKlasse! So sollte ein Spielebericht aussehen! Das Spiel habe ich auch gespielt und fand es super. Ich glaube sogar, dass es letztens in der PC Action als Bonus mit drin war ... Liebe Grüße
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14.01.2009, 23:08 Uhr von werder
Bewertung: sehr hilfreichGut berichtet! LG aus Hannover!
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13.01.2009, 00:36 Uhr von anonym
Bewertung: besonders wertvollwieder ein sehr guter Bericht
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23.12.2008, 20:42 Uhr von Josi354
Bewertung: sehr hilfreichein schönes Weihnachtsfest... und LG
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23.12.2008, 01:45 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich. LG Just86
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18.12.2008, 17:12 Uhr von DieBrummelhexe
Bewertung: sehr hilfreichSehr guter Bericht! LG
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18.12.2008, 16:24 Uhr von manu63
Bewertung: sehr hilfreichviele Grüße von Manuela
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18.12.2008, 12:03 Uhr von Michaela2015
Bewertung: sehr hilfreichguter bericht, freu mich über gegenlesung danke
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13.12.2008, 21:46 Uhr von ingoa09
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr guter Bericht! Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, Ingo
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11.12.2008, 23:54 Uhr von bea1502
Bewertung: sehr hilfreichschön beschrieben ... lg bea
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11.12.2008, 20:37 Uhr von luca82
Bewertung: besonders wertvollHallo und ein "BW" von mir... Grüsse Luca
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09.12.2008, 13:48 Uhr von StarDustGirl24
Bewertung: sehr hilfreichDanke für Deine Lesung!
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08.12.2008, 14:30 Uhr von FritzWalter08
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht. LG von dem Fritz
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07.12.2008, 22:09 Uhr von Jerry525
Bewertung: sehr hilfreichSchönen Gruß vom Jerry
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06.12.2008, 22:54 Uhr von may786
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht!! LG & ein schönen 2. Advent
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06.12.2008, 15:55 Uhr von MasterSirTobi
Bewertung: sehr hilfreichDer Bericht gefällt mir wirklich gut. SH LG MasterSirTobi
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06.12.2008, 15:49 Uhr von Elfenfrau
Bewertung: sehr hilfreichSchönen Nikolaustag wünscht Elfi
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06.12.2008, 13:52 Uhr von chipad
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreicher Bericht! Lieben Gruß, Patrick
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05.12.2008, 23:27 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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05.12.2008, 22:19 Uhr von racheane
Bewertung: sehr hilfreich^^Liebe Grüße,Anne^^
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05.12.2008, 21:46 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichwünsche dir ein schönes wochenende. lg. petra
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05.12.2008, 21:23 Uhr von Jewels00
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht dafür gibt es ein SH, Gruss Jewels00
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05.12.2008, 21:04 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichSehr schön Berichtet.. Lg Sigi
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05.12.2008, 20:44 Uhr von Bunny84
Bewertung: sehr hilfreicheinen schönen Abend wünscht dir Anja PS: freue mich über Gegenlesungen
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05.12.2008, 20:40 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett
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05.12.2008, 20:10 Uhr von Zzaldo
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße sendet dir Stephan
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05.12.2008, 20:09 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht wünsche dir einen schönen Abend
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