Der letzte seiner Art (Taschenbuch) / Andreas Eschbach Testbericht


- Niveau:
- Unterhaltungswert:
- Spannung:
- Humor:
- Stil:
Erfahrungsbericht von _matthias_
Das Letzte ... nicht nur seiner Art, sondern auch meines Geschmacks ...
Pro:
spannend ...
Kontra:
... aber mehr auch nicht
Empfehlung:
Nein
Gegen Andreas Eschbach hatte ich schon immer was. Das ist nichts Persönliches, nicht, dass mir sein Schwager mal in den Pool gepinkelt hätte … aber irgendwie ist mir diese ganze Sache mit dem Jesus-Video mal emotional über den Kopf gewachsen.
Vielleicht ist es deswegen so eine Art literarischer Masochismus, dass ich nun das Buch in Händen halte und mir auch noch vorgenommen habe, mehr als 100 Wörter darüber zu schreiben … aber nach 100 Wörtern ist Schluss – fest vorgenommen!
== Andreas Eschbach – Der Letzte seiner Art ==
Also gut, das Cover lacht mich an. Der Name Eschbach glänzend, extra poliert, dass es sich auch wunderbar spiegelt, wenn es im Licht meiner Nachttischlampe auffunkelt und sagen will: „Lies mich, du willst es doch auch!“. Na ja, von Wollen kann keine Rede sein, aber dennoch mache ich mich alles andere als unvoreingenommen ans Werk.
So erfahre ich von Duane Fitzgerald, der mir vielleicht schon vom Vornamen unsympathisch sein sollte, aber ich gebe ihm eine Chance. Er lebt zurückgezogen in einem irischen Dorf, offiziell als Frührentner, inoffiziell als Cyborg, halb Mensch, halb Roboter, nachdem er aber, wie der Titel bereits sagt, ein Auslaufmodell ist, wird er sich im Verlaufe seiner Zeit dessen schmerzlich bewusst. Seine Freiheit erkaufte er sich teuer. Übermenschliche Kräfte wurden ihm versprochen. Was ihm bleibt, ist nur das Exil an einem Ort seiner Wahl, wenn er im Gegenzug Stillschweigen über das Experiment des Militärs bewahren kann.
Zweierlei Dinge passieren: nach und nach versagen die künstlichen Organimplantate des versprochenen Helden in spe. Zum anderen aber ist jemand drauf und dran sein Geheimnis aufzudecken und es entwickelt sich ein Thriller, in dem Duane Fitzgerald diejenigen zu beschützen versucht, die er liebt …
== Andreas Eschbach – Der Letzte seiner Art – Die Kritik ==
Die Kritik fällt mir doch ein wenig schwer zu schreiben. Denn man muss Andreas Eschbach zugestehen, dass er brilliant schreiben kann. Die Spannungsbögen sind gut gesetzt und vorn wie hinten fest eingespannt. Ein zarter Zupfer in der Geschichte mag lange zu wirken. Manchmal wirkt der Stil doch etwas grob und platt, so muss die eine oder andere „fleischige Hand“ herhalten oder man liest Sätze wie „Ich war irre vor Hunger!“. Und obwohl ich nicht fieberhaft die Nobelpreisträger der Sparte Literatur neu zu entdecken versuche, fehlt es mir manchmal etwas an filigraner Eleganz der Wortwahl.
Was ich nicht an den zaun genagelt bekomme, ist die Geschichte. Eschbach jubelt einem die Geschichte mit wenig Zeitverzögerung um die Jahrtausendwende vor, so als könnte er nicht abwarten wie einst George Orwell in „1984“ erst viele Jahre später Recht zu bekommen. Natürlich ist es ein gleichsam bitterböses wie realistisches Szenario, das wir da zu lesen bekommen, aber mir sind die irdischen Dinge mit Hang zur Überspitzung doch lieber, als der Reality-Science-Fiction-Kram, den ich auf True Ink-Papier als Taschenbuch auf 350 Seiten serviert bekomme.
Und wenn Eschbach am Ende schreibt, dass „viele Menschen dazu beigetragen haben, dass das Buch so geworden ist, wie es geworden ist“; dann hört es sich in meinen Ohren so an, als ob er nicht allein Schuld sein möchte.
Und auch wenn viele mich verfluchen werden, so werde ich um den Eschbach-Hochglanz-Umschlag in meiner lokalen Buchhandlung erstmal einen Bogen machen.
39 Bewertungen, 9 Kommentare
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03.11.2012, 21:45 Uhr von blutengelchen15
Bewertung: sehr hilfreichJetzt nix für mich
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03.11.2012, 17:30 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: sehr hilfreichSchönes Wochenende, SH und LG Miraculix1967
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03.11.2012, 17:18 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichlg. ^^^^^^^^^^^^^^petra
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03.11.2012, 14:57 Uhr von atrachte
Bewertung: sehr hilfreichsh. lg
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03.11.2012, 11:58 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreich...und ein wunderschönes wochenende
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03.11.2012, 11:41 Uhr von Lale
Bewertung: sehr hilfreichAllerbesten Gruß *~*
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03.11.2012, 10:36 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreich..... LG AndreA .....
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03.11.2012, 10:18 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Wochenendgrüße von der Katja
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03.11.2012, 07:55 Uhr von sigrid9979
Bewertung: besonders wertvollEin schönes Wochenende wünscht Sigi
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