Franklin Testbericht

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  • Spannung:  sehr wenig
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Erfahrungsbericht von vanion

Franklin - Das Ende dauerte zu lang

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  • Unterhaltungswert:  sehr schlecht
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  • Spannung:  sehr wenig
  • Romantik:  sehr wenig

Pro:

An der Sendung gab es kein Pro!

Kontra:

Das Feld reicht nicht aus :((

Empfehlung:

Nein

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

seit langem wollte ich zu \"Franklin - Deine Chance um 11\" auf Sat. 1 mal
einen Bericht schreiben, aber mir war immer unklar wie man über absoluten
Müll einen Bericht schreiben soll ohne das er die Qualität der Sendung
annimmt. Jetzt nachdem diese Talkshow vor gut 3 - 4 Wochen endlich
abgesetzt wurde, wollte ich dann doch mal mein Glück versuchen und mal ein
paar Zeilen zu der Sendung schreiben.
In dieser Sendung konnte man in den absoluten Abgrund der Talkshows
schauen. In der ganzen Epoche der Talkshows, die ja leider immer noch
anhält, gab es bisher keine grottigere Talkshow als diese. Selbst Birte
Karalus auf RTL konnte nicht langweiliger und dümmlicher als Franklin
talken. Aber ich will die Talkshow mal im Einzelnen sezieren.

## Die Sendung: ##
##################

Franklin trat 1998 (?) als Nachfolger von Jörg Pilawa an, der als Moderator
zur Quizshow um 19 Uhr wechselte und heute in der ARD um 19.20 Uhr
immer \"Das Quiz\" und hin und wieder auch mal eine Samstagabend - Show
moderiert. Der Sendeplatz wechselte von vormals 10 Uhr auf 11 Uhr. Auch
das Studio und die Einrichtung übernahm Franklin bis auf ein paar
Veränderungen komplett. Geändert wurde nur das Logo (klar:)) ) und der
Vorspann. Ansonsten blieb alles beim Alten. Auf der Bühne standen immer
der Anzahl der Gäste entsprechend Holzstühle in einem hellbraunen Farbton.
Die Gäste betraten die Bühne entweder über die Tür rechts neben der Bühne
bzw. über die Treppe links neben der Bühne. Manchmal standen auch
Stehpulte auf der Bühne, wo sich dann zwei Gäste mit unterschiedlichen
Meinungen gegenüber standen.
Bei dieser Talkshow ist auch ansonsten nichts anders als Geissen, Britt oder
Vera am Mittag. Es gab immer ein Thema zu dem eine Reihe von Gästen
eingeladen wurden und ihren Senf dazu abgeben durften.

## Die Gäste: ##
################

Die Gäste scheinen auf den ersten Blick relativ normal und direkt aus der
Gesellschaft zu sein, aber bei Franklin scheinen sich eher die unteren
Schichten der Gesellschaft versammelt zu haben. Ich verlasse mich da nicht
nur auf meinen Eindruck, die die Gäste äußerlich bei mir hinterlassen haben,
sondern auch was sie so von sich gegeben haben und das war meistens eher
Stammtisch - Geplapper aus Kneipen der Brennpunkte in Städten. Ein
Niveau unter den Gästen wie bei der Talkshow von Hans Meiser konnte
man bei Franklin vergeblich suchen.
Manchmal hatte man auch den Eindruck, daß die Gäste gekaufte
Schauspieler waren, weil sie doch sehr gezielt auf Fragen antworten konnten
und sich das etwas auswendig gelernt angehört hat. Inwieweit mein Eindruck
mit der Behauptung andere stimmt kann ich nicht beurteilen.

## Der Moderator: ##
####################

Über den Moderator weiß ich nicht wirklich sehr viel, was auch kein Wunder
ist, denn er ist weder äußerst interessant noch kann er auf eine große
Fernsehgeschichte zurückblicken wie z. B. ein Hans Meiser. Ich weiß soviel,
daß er Mitte 30 ist, schwarze kurze Haare hat, so um 1,80 m groß ist und
relativ schlank ist. Er versucht sich in seinen Sendungen immer relativ elegant
jung zu kleiden. Er wirkt durch sein Äußeres sehr glatt und seine Anteilnahme
war meiner Meinung nur aufgesetzt.
Über seine Bildung ist soviel bekannt, daß er Abitur besitzt und als
professioneller Magier gearbeitet bevor er vom Fernsehen entdeckt wurde.
Er hat wohl mal bei RTL eine Quizshow moderiert und auch bei Sat. 1 hatte
er schon die ein oder andere Show vor und während der Talkshow
moderiert, die aber alle Sang und Klanglos untergegangen sind. Seit dem
Absetzen seiner Talkshow hat man von ihm auch nichts mehr gehört und ich
hoffe auch, daß das so bleiben wird.

## Die Themen: ##
#################

Die Palette der Themen reichte von \"Hilfe - Mein Mann ist von der Couch
gefallen\" bis hin zu \"Huch - Wer hat meinen Wellensittich geschwängert\".
Spaß bei Seite, aber die Themen kannten wir alle schon durch die vielen
anderen Talkshows. Angefangen von Themen, die einen Vaterschaftstest
verlangen, bishin zu Themen, in dem Lügen aufgedeckt werden. Was auch
nie an Themen gefehlt hat waren Dicke, Sozialschmarotzer und Menschen,
die sich selber als Sexgötter dargestellt haben.

## Das Publikum: ##
###################

Das Publikum ist immer recht gut gemischt gewesen. Zwischen 16 und 25
Jahren waren immer sehr viele Leute da. Etwas weniger waren die 26 bis 45
jährigen vertreten. Ab 46 Jahren saßen nur noch sehr wenige Gäste im
Publikum. Bei Franklin kam das Publikum seltener als bei anderen
Talkshows zu Wort. Vielleicht hatte Franklin da auch nur Angst, daß einer im
Publikum mal was intelligentes sagen könnte, was dann nur das Niveau der
Sendung gehoben hätte.

## Meine Meinung: ##
####################

Die Talkshows und insbesondere die Talkshow von Franklin war so
entbehrlich wie ein Pickel auf der Nase. Bis heute kann ich auch nicht
verstehen, wieso sich Menschen ins Fernsehen setzen müssen, um ihre
Probleme gelöst zu bekommen. Es gibt nun wirklich in jeder Stadt
Eheberatungsinstitute bzw. gute Psychologen / Psychiater, denen man sich
guten Gewissens anvertrauen kann und die einem bei den Problemen sicher
auch helfen können.
Jede Sendung stand unter dem Zeichen eines Themas, wobei ich öfter den
Eindruck hatte, daß das Thema nur gewählt wurde, damit die Sendung
überhaupt ein Thema hat. In den meisten Sendungen wurde leider völlig an
dem Thema vorbei getalkt. In vielen Sendungen wurde immer zwei Gäste mit
unterschiedlichen Meinungen wie Gladiatoren aufeinander losgelassen, die
sich dann auch vor aller Öffentlichkeit wie Gladiatoren zerfleischt haben.
Die meisten Themen handelten aber dann doch davon, daß der Vater bzw.
Mutter nicht wußte, wer jetzt Vater des Kindes ist bzw. davon, daß
Jugendliche schon Eltern sind. Gerne wurden auch Arbeitsjunkies auf
Arbeitslose bzw. Sozialhilfeempfänger, die bei dem Wort Arbeit einen
Hautausschlag bekommen, gehetzt. Auch Verfechter der schlanken Figur
wurden sehr gerne auf Verfechter, der etwas beleibteren Figur gehetzt.
Dazwischen durften aber auch nie Gäste fehlen, die durch die Sendung
geläutert wurden bzw. mit ihrer Existenz sehr unzufrieden waren.
Sehr gerne wurde dann auch der Vaterschaftstest eingesetzt, der in 6 Jahren
Franklin das Labor sicher vor der Insolvenz gerettet hat. Vergessen darf man
auch den Lügendetektor nicht, dem sich in 6 Jahren viele der Gäste
unterzogen und der sicher einige Paare entweder getrennt bzw. enger
zusammen gebracht hat. Hin und wieder hatte ich auch den Eindruck, daß
Aussagen der Testperson extra als Lüge deklariert worden, damit sich beide
Parteien wieder mal an die Gurgel gehen. Nur Zoff, Tränen, Gewalt und
Assis bringt in Talkshows richtig Quote.
Gerne haben sich auch kleine 17 jährige Jungs mit glatt gegelten Haaren als
absolute Sexgötter ausgegeben. Was an sich schon lächerlich ist, aber ich
möchte in diesem Bericht ja nicht auf die Qualität bzw. Quantität des
Sexlebens eines 17 jährigen eingehen. Aber an diesem Beispiel kann man gut
erkennen, daß sich in Franklin relativ kuriose Gäste getummelt haben.
Und Franklin hat in diesem ganzen Zirkus den Direktor gespielt und ist gerne
mit äußerst intelligenten (:)) ) Fragen aufgefallen bzw. hat seine Gäste
manchmal sogar blöd angemacht, in dem er ihnen damit gedroht hat sich an
das Jugendamt bzw. die Polizei zu wenden.
Fast hätte ich noch Michael Thiel vergessen, den drolligen Diplom -
Psychologen mit dem starken Bartwuchs und den leichten
Gewichtsproblemen. Scheinbar ging seine Ehe- und Paarberatungspraxis
nicht so gut, daß er seinen Senf in der Sendung abgeben mußte.

## Das Fazit: ##
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Alles in allem kann man sagen, daß Franklin ein Sammelbecken für
Profilneurotiker, Spinner, Assis oder einfach nur Geistesgestörte war. In
dieser Sendung findet eine Vorführung von den Gästen und ihren Problemen
statt, die meistens wirklich Hilfe brauchen und sie in solchen Sendungen eh
nicht finden. Nach der Sendung sind die Gäste wieder alleine mit ihren
Problemen, auch wenn gerne etwas anderes erzählt wird. Gleichzeitig denke
ich aber auch, daß sehr viele von den Gästen \"eingekauft\" wurden, egal ob
sie was zu dem Thema sagen können oder nicht.
Eine Stunde diesem Spektakel zuzusehen, war genauso schmerzhaft wie sich
eine mit einem Hammer auf die Kniescheibe zuhauen und die einzige Wohltat
waren die unzähligen Werbeblöcke dazwischen. Wir können also froh sein,
daß Sat. 1 uns von diesem Übel erlöst hat und dürfen hoffen, das der Trend
des Talkshow - Sterbens weiterhin anhält und uns bald auch Vera, Britt und
Oliver Geissen verlassen. Ich bin mir aber sicher, daß den Sendern wieder
etwas Neues einfallen wird, damit sie uns weiter vor dem Bildschirm quälen
können.

Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten
Vanion

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