Fraser Island Testbericht

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Erfahrungsbericht von dreamweb

Die größte Sandinsel der Welt - einfach sehenswert

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich war jetzt schon zweimal in meinem Leben auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt mit ihren bis zu 200 km langen weißen Traumstränden und der interessanten Natur. Der typisch australischen Natur, die hier noch spezialisierter ausgeprägt ist und auf der die letzten ursprünglichen Dingos Australien leben. Und weil diese Insel für mich etwas so Besonderes ist, möchte ich sie hier etwas genauer vorstellen. Die Insel ist bis zu 124 km lang, bis zu 25 km breit und besitzt spektakuläre Dünen bis zu 250 m Höhe. Fünfzig Prozent der Insel werden heute dem Great Sandy Nationalpark zugerechnet, der auf der World Heritage Park-Liste steht.

MEIN ERLEBNIS

Wir selbst waren bei unserem zweiten Besuch nur einen Tag, also reltaiv kurz auf der Fraser Island. Aber so eine Bus oder Jeeptour zeigt einem schon sehr viel über die Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt, die sich hier entwickelt hat, dass man wirklich einfach so einen Tagesabstecher hier unternehmen kann. Fraser Island liegt 200 km von der bekannten australischen Stadt Brisbane (Queensland) entfernt. Man erreicht die Insel von Harvey Bay mittels einer Fähre, die sechsmal am Tag zur Insel hin und zurück fährt. Soweit ich weiß, muss man alles vorher buchen und kann nicht so auf die Fähre fahren, aber es kann sich auch geändert habe. Mit der Bahn erreicht man die Station übrigens von Süd her aus Brisbane oder von Nord her von Cairns aus. Wir selbst waren von Cairns Richtung Brisbane unterwegs, und da lohnt sich die Tour nach Fraser Island sehr. Natürlich auch auf umgekehrtem Wege.

Schon die Fahrt mit der Fähre ist sehenswert. Fraser Island sieht aus, wie ich mir so eine Trauminsel vorstelle. Weißer Strand, blaues Meer, tropische Bäume. Wenn die Fähre die Insel erreicht, wird es spannend, denn je nach Ebbe- Flutsituation muss man mit dem Fahrzeug tatsächlich ein Stück durch das Meer fahren, bis man endlich auf dem Eiland ist. Das sieht schon seltsam aus und war uns total ungewohnt. Und mir natürlich mehrere Aufnahmen Wert.

Die Insel wird übrigens nur von Allradfahrzeugen befahren. Spätestens, wenn man auf der Insel ist, weiß man auch warum. Denn es gibt kein Straßennetz wie bei uns. Ein großer Sandstrand gilt als Autobahn und Flughafen und wild wirkende unbefestigte Wege sind dann die \"Straßen\" durch den Regenwald der Insel. Denn das Besondere bei Fraser Island ist, dass sich hier ein ganz normales Pflanzen- und Tierreich entwickelt hat. Nur auf Sand wachsen hier sämtliche Pflanzen uind es ist schön phänomental, wie umfangreich hier Pflanzen- und Tierwelt ist.

Es gibt keinerlei Seen, die sich durch Grundwasser gebildet haben. die 40 Süßwasserseen sind alles Seen, die sich durch Regenwasser gebildet haben. Dementsprechend sehen sie allerdings auch aus. Denn leider benehmen sich einige Touristen wie die armen Tiere, die nichts für ihren Namen können und weitaus sauberer und vernünftiger sind als viele Menschen. Abfälle haben wir an einem der Seen gesehen. Und ein Öliger Film lag auf einigen Stellen. Wie der Führer erklärte, alles durch Verschmutzung durch Touristen. Denn es kommen fast nur Touristen in diese Gebiete. Ein Großteil von Fraser Island ist geschütztes Gebiet, das sich Grand Sandy Nationalpark nennt. Ich war auf alle Fälle mal wieder entsetzt, wie sorglos einige Menschen mit solch schönen und seltenen Naturlandschaften umgehen. Viele wollen hier schwimmen, aber das ist kein Wasser, das durch Bodenwasser eher gereinigt wird. Alles sammelt sich hier, also auch Sonnenöle und -cremes.

Ansonsten war der See aber auch sehr sehenswert. Es ist kaum vorzustellen, dass ein riesiger See nur durch Regenwasser gebildet ist und dann eben mehr ist als ein einfacher Tümpel. Typische Pflanzen, die auch an anderen Seen wachsen, gibt es hier. Tiere wie viele Insekten und auch Enten leben in dem Habitat, alles ist wie bei uns nur eben gefährdeter.

Sehr interessant ist auch die Fahrt durch den Regenwald. Hier gibt es sehr alte, mächtige und hohe Bäume. Und es ist ein schönes Erlebnis wenn man wie wir, ein Stück durch diesen Regenwald läuft. Dann merkt man erstmal wie klein man ist. Aber auch hier muss man unbedingt auf den Wegen bleiben. Denn Australien ist das Land mit den meisten giftigen Insekten, Spinnen und auch Reptilien. Größere Giftspinnen habe ich hier einige gesehen. Auf der anderen Seite sieht man aber auch Pflanzen, die man hier sehr selten in Läden sieht, beispielsweise die Banksien mit ihren prächtigen 20 bis 30 cm großen Blüten in leuchtenden Farben. Oder Eukalyptus in allen Varianten. Imposant waren hier auch die vielen Black Boys. Aber auch die massiven Baumriesen, die Satinays, sind sehenswert. Sie werden bis 70 Meter hoch und wurden bekannt dadurch, dass sie 1920 zum Bau des Suez-Kanals verwendet wurden. Denn dieser Baum ist extrem Wiederstandsfähig gegen Bohrmuscheln. Leider werden auch heute noch Teile von Frazer Island von der Holzindustrie genutzt, in den Gebieten waren wir allerdings nicht.

Black Boys oder auch Grasbäume sind sehr seltsam aussehende Bäume, die ich nur von Australien her kenne. Sie haben einen hohen schwarzen Stamm und darüber sieht es aus, als ob ein Grasbüschel wächst. Der Black Boy (Xanthorroea fulva) gehört zu den Liliengewächsen. Er ist die seltsamste Pflanze, die ich in Australien bemerkt habe, wächst auf Fraser Island in Massen und vermehrt sich in der Natur nur nach einem Buschfeuer. Unser Führer sagte, dass es mit eines der härtesten und das am langsamsten wachsende Holz ist. Nach zwei bis drei Jahren wächst es ca. 10 cm. Interessant ist auch die Blüte des Grasbaumes. Denn sie ist so, wie ich mir keine Blüte vorstelle. Aus diesem Grasbusch über dem schwarzen meist schmalen Stamm wächst dann ein über ein Meter langer Speer empor. Diesen nutzen die Aborigenes übrigens als Waffe oder haben ihn dazu benutzt.

Als wir durch das Gebiet mit den Black Boys fuhren, blühten sie fast alle. Es sah sehr imposant und fremdartig aus und unser Fahrer musste mehrmals - auch wegen mir - stoppen, damit man Fotos machen konnte. Die Bäume sehen auch durch das verbrannt wirkende so seltsam aus, aber wie gesagt, Feuer schadet ihnen nicht. Daher flämmt man sie in Australien auch an, wenn man möchte, dass sie blühen. Sie werden wegen ihres auffälligen Aussehens auch in australischen Gärten gehalten.

Vom Regenwald und den Binnenseen ging es dann wieder zurück zur Küste. Ganz genau war unser nächstes Ziel das Wrack der Mahoney an der Ostküste. Dieses riesige Schiff wurde vor Jahren von einem Hurrican an den weißen Sandstrand gespült oder getragen. Es liegt jetzt da und verrottet vor sich hin. Wenn man wie wir in Abständen von zwei Jahren nach Fraser Island reist, dann sieht man den Verrottungseffekt hier einmalig gut. In einem Jahr konnte man noch auf das Wrack. Bei dem zweiten Besuch war alles kurz vor dem Zusammenkrachen, riesige Rostlöcher waren zu sehen. Die Seeluft scheint hier bei gut mitzuwirken.

Außer dem Wrack haben wir noch einige sehr interessante Krabben gesehen. Meine Mutter mußte eine im Sand schlafende Seeschlange ärgern. Das heißt, sie hat sie trotz meines Protest mit kleinen Ästchen beworfen, weil sie sehen wollte, ob das Tier tot war. Danach mußte meine Mutter einen großen Satz zur Seite machen, denn wie ich ahnte war das Tier nur im warmen Sand am Schlafen.

Langweilig war es ganz und gar nicht auf der Insel, überall schwirrten die letzten ursprünlichen Dingos herum. Die Dingos auf dem Festland sind nicht mehr rein, da sie sich oft mit Haushunden paaren. Anders auf Fraser Island, hier sind Haustiere wie Hunde oder Katzen verboten, daher kann man auch hier die typischen Dingos sehen. Ich habe einmal gesehen, wie eines dieser dünnen Tiere den Schuh eines Anglers schnappte und damit abhaute. Ich glaube aber nicht, dass der gut geschmeckt hat.

Man soll übrigens die Dingos nicht füttern. Auch anpacken soll man sie nicht. Daher komme ich jetzt auf ein trauriges Thema, das mich sehr beschäftigt. Denn am 30. April dieses Jahres haben Dingos einen Jungen angegriffen und getötet, der sie wohl füttern wollte, ein zweiter wurde dabei verletzt. Auf alle Fälle vergesen viele Menschen den Unterschied zwischen einem wilden Tier und einem Haustier. Und da die Dingos so eben wie Haushunde wirken, versuchen auch viele Leute sie zu streicheln, das kann aber ins Auge gehen, wie in dem Fall des Jungen. Und jetzt will die australische Regierung alle hier noch lebenden Dingos töten, alle ausrotten. Leider weiß ich aber nicht, wie das ausgegangen ist, denn meine letzten Informationen liegen hier auch schon fast zwei Monate zurück. Viele Menschen in Australien sind gegen das Ausrotten der Tiere, denn zum einen ist man sich bewußt, dass man dann die letzten ursprünglichen Dingos töten würde, zum anderen locken diese auch eben Fototouristen wie uns an und so eine Massenbetrafung liegt nicht jedem Menschen. Denn viele sind sich auch bewußt, dass es menschliches Fehlverhalten ist, was zu so einem Angriff führt. Es kann also durchaus sein, dass ich bei meinem nächsten Australien-Urlaub keine Dingos dort mehr sehen und fotografieren kann. Obwohl ich das nicht hoffe, denn vorhin im Internet habe ich einen Artikel gelesen, dass man nur die Tiere getötet hat, die den Jungen getötet haben.

Ich selbst habe einen Dingos bis zu zwei Meter an Menschen herangehen sehen, das war aber nur der hungrige Dingo (anhand der vielen deutlich sichtbaren Rippen schien er mir hungrig), der sich den Schuh des Anglers klaute. Der Angler stand ein Stück weiter im Wasser. Ansonsten haben diese Tiere wie typisch für Wildtiere immer einen Sicherheitsabstand zu uns Menschen gehalten. Trotzdem habe ich herrliche Aufnahmen von diesen Urhunden machen können.

Aber Fraser Island bietet noch viel mehr. Ich habe beispielsweise hier meinen ersten Flug mit einer kleinen Maschine mitgemacht, die nur fünf Leute faßte. Der Pilot bot hier einen Rundflug an mit Blick auf die herrliche Küste, die hohen Dünen und auch auf das Meer. Auch die Pinnacles, auf die ich gleich noch komme, konnte man einen Blick werfen. Der Pilot flog teilweise sehr tief und erzählte dabei, dass man so oft auch die Haie sehen konnte, die hier an der Küste herschwimmen. Leider habe ich keinen diesr Raubfische dabei zu Gesicht bekommen. Der Flug war trotzdem genial. Es ist ein vollkommen anderes Gefühl als mit einem großen Flugzeug zu fliegen.

Der Flug dauerte nur ca. 15 bis 20 Minuten, ich hätte so noch viel weiter fliegen können, so sehr hat es mir Spaß gemacht. Aber als wir unten ankamen, warteten schon die nächsten auf den Flug, denn wir waren hier bei der Tagesreise in einer Gruppe unterwegs. Abends sind wir dann mit der Fähre zurück gefahren und konnten dabei noch einmal ein Stück durch das Meer zur Fähre fahren.

Kurz darauf sind wir auch zu den Pinnacles gefahren. Pinnacles nennt sich eine bunt gefärbte Sandformation. Wenn man die Pinnacles vor sich sieht, denkt man an alles, nur nicht an Sand. Es wirkt wie ein Berg, auch die Farben erhöhen den Effekt. Rot wechselt sich mit verschienden Brauntönen, Gelb und dann wieder Rottönen ab. Einfach sehenswert. Spätestens wenn man aber Schriftzüge im \"Berg\" sieht und sich alles näher ansieht, wird man sich wieder bewußt, dass alles hier nur Sand ist. Auch hier habe ich sehr viele Aufnahmen gemacht. Und auch hier waren wieder interessante Krabben zu finden.

Der gesamte Tag ist hier sehr schnell herumgegangen obwohl man an den einzelnen Punkten auch gut genug Zeit hatte und genügend Pausen hatte. Wer nicht wie wir eine Tagestour macht, kann sich auch ein Allrad-Fahrzeug ausleihen und die Insel auf eigene Faust erkunden. Der Subtropische Regenwald hier ist meiner Ansicht nach so vielfältig, dass man sich hier gut auch länger aufhalten kann.


ANDERES

Jetzt noch kurz zur Tier- und Pflanzenwelt, denn wir haben bei weitem nicht aller der auf Fraser Island heimischen Tiere in der kurzen Zeit sehen können. Es ist ja nicht ein Zoo, in dem man alles direkt sieht, was dort lebt. ADenn auf Fraser Island gibt es eine sehr vielfältige Tierwelt, we beispielsweise Echidnas (Schnabeligel), Wallabies und über 230 Vogelarten. Fraser Island ist beispielsweise das letzte Rückzugsgebiet für den seltenen Erdsittich. Aber auch Giftfrösche, die sogenannten Acid frogs, leben hier auf dieser Insel. Diese habe ich aber ebenso wenig gesehen wie den Erdsittich. Bedeutend ist die Insel auch für den Vogelzug, denn tausende Vögel nutzen das geschützte Gebiet, um dort zu rasten. Alleine im Sommer 1983 wurden hier 14.000 Zugvögel gezählt. (Gut dass ich die nicht zählen mußte.)

Auch viele Brumbies leben hier, eine Wildpferdeart bzw. verwilderte Pferde. Es sind Nachfahren edler Araber, die für die indische Armee gezüchtet wurden und deren heutige Art sich so an die Sandinsel angepasst hat, dass sie auf Festland kaum überlebensfähig wäre.
Am Binnensee Lake Bowarrady gibt es zudem zahme Schildkröten.

Webnn man zur Augustzeit bis zum Oktober anreist, dann empfiehlt sich hier noch das Whale Watching. Denn es gibt hier Bootstouren zu den Pott- und Buckelwalen, die sich dann hier in der Nähe aufhalten.

Rund 650 Pflanzenarten gibt es auf dieser Sandinsel. Dieses reicht von Mangrovenpflanzen bis hin zu den Pflanzen des Regenwaldes hin. Kleine Blümchen, verknöcherte Eukalyptusbäume, alles ist vorhanden.

FAZIT

Eine sehr sehenswerte Insel mit einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt, die schon dadurch imposant wirkt, dass es die größte Sandinsel der Welt ist und über eine noch sehr intakte Natur verfügt. Man kann hier stundenlang über immer wieder neues Staunen und ein sehr ursprünglich wirkendes Australisches Gebiet kennen lernen.


EXTRA

Jetzt mein Extra für die Hitwin-Leser hier. Ich habe zum Text einige meiner Fotos von Fraser Island eingestellt. Bitte schaut euch die Fotos nur begleitend zum Bericht an und sehr sie als Ergänzung nicht als etwas, dessen Qualität ihr bewerten müßt. Denn viele der Fotos habe ich schon vor einiger Zeit in Hitwin/Photowin eingestellt. Diese Fotos sind kleiner, als ich sie sonst einstelle und stammen von meiner Homepage. Dort gibt es auch noch mehr Fotos. http://www.dreamweb.de/Australien/Australien.htm


Liebe Grüße - Miara

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