Gebärmutterhalskrebs Testbericht

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Erfahrungsbericht von mystery_delusion

PAP - schonmal davon gehört?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Im Oktober kriegte ich einen Anruf von meiner Frauenärztin: \"Tut mir leid, aber ich muß Ihnen leider sagen, Ihr Krebsvorsorgeabstrich war nicht ok dieses Mal\". Bumm - ich hatte mir nie sonderlich Gedanken darum gemacht, was wäre wenn, und war einfach nur geschockt, verwirrt und sprachlos. Das einzige, was ich herausbrachte war \"O Gott, und jetzt?\". Sie war sehr nett und sagte, ich solle mir nicht zu viele Gedanken machen, es sei in den meisten Fällen in meinem Stadium noch kein \"richtiger\" Krebs (das Ergebnis war PAP IVa, was mir zu dem Zeitpunkt noch nicht allzu viel sagte) aber wenn ich möchte, könne ich am Abend noch bei ihr in der Praxis vorbeikommen und sie würde mir alles genau erklären.

Damit der Bericht ein bisschen sachlich wird :-), hier aus einer Tabelle die verschiedenen Ergebnisse eines Abstrichs von Zellen des Gebärmuttermundes und der Gebärmutter:

PAP I
Normales Zellbild Befund negativ, es sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich

PAP II
Normales Zellbild mit leichten entzündlichen und degenerativen Veränderungen Befund negativ, ggf. Kontrolle nach Abklingen der Entzündung

PAP III
Unklares Zellbild, liegt vor bei schweren entzündlichen oder degenerativen Veränderungen bzw. bei schwer regressiv veränderten Zellen, die möglicherweise von einem Karzinom stammen Befund suspekt, Abstrichkontrolle nach drei Monaten

PAP III D
leichte bis mittelschwere Zellveränderungen Abstrichkontrolle nach drei Monaten, bei dauerhaftem Befund über ein Jahr weitere therapeutische Maßnahmen

PAP IV a
Schwere Zellveränderungen, Carcinoma in situ (Vorstufe des Karzinoms) Befund positiv, es folgt zunächst eine histologische Untersuchung (Biopsie) und die therapeutische Konisation oder Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter)

PAP IV b
Carcinoma in situ, Verdacht auf invasives Wachstum Befund positiv, diagnostische Konisation und Abrasio (Ausschabung der Gebärmutter)

PAP V
Zellen eines bösartigen Gebärmutterhalskrebses Befund positiv, sofortige histologische Untersuchung, bei eindeutigem Befund entsprechende operative Eingriffe sowie nuklearmedizinische bzw. chemotherapeutische Maßnahmen

Keine
Technisch unbrauchbares Präparat Wiederholung des Abstrichs nach 14 Tagen

Das und ein paar Bilder zeigte sie mir, als ich um 19:00 Uhr an dem Abend bei Ihr vorbeikam und zur seelischen Unterstützung meinen Freund mitbrachte. Der hat zwar nicht alles verstanden, was aber nicht nur an seinen noch nicht perfekten Deutschkenntnissen lag, denn die Ärztin sprach teilweise ihm zuliebe auch Englisch :-), selbst ich verstand nicht alles, da ich einfach ziemlich fertig war und nur Angst hatte.

Ich kriegte eine Überweisung für\'s Krankenhaus und lag ein paar Tage später unter dem Messer. Es wurde eine sog. Konisation durchgeführt, bei der ein Kegel aus dem Muttermund geschnitten wird, der dann zum einen als Material zur Gewebeuntersuchung genutzt wird, um festzustellen, ob es gut- oder bösartige Zellveränderungen enthält und zum anderen ist es in den allermeisten Fällen gleichzeitig schon die Therapie, falls mit diesem Kegel alles \"schlechte\" schon herausgeschnitten werden konnte.

Ich hatte die OP selbst gut überstanden und konnte nach 5 Tagen wieder nach Hause. Am selben Morgen der Entlassung überbrachte mir der Arzt noch die freudige Nachricht, das der Erstbefund lautete \"Alles im Guten entfernt und es war noch kein \"richtiger\" Krebs\". Mann, war ich erstmal erleichtert!

Ok, jetzt schweife ich ein wenig ab, aber nach einer abschließenden Untersuchung bei meiner Frauenärztin und 2 Wochen Schonung, in der man nicht schwer heben, baden oder Sex haben soll (grrrr lol) ging ich wieder arbeiten und war guter Dinge, bis mein Vater 2 Tage vor Weihnachten einen leichten Schlaganfall hatte. Zu dieser Zeit wollten mein Freund und ich für eine Woche nach Norwegen fahren, was wir dann aber natürlich abgesagt hatten. Um dies keinen Roman werden zu lassen: Meinem Vater geht es wieder sehr gut. Es ist dank seines Hausarztes, der den Schlaganfall sofort erkannte und ihn sofort in die Klinik eingewiesen hatte, nichts zurückgeblieben.

Nach diesem Schock erhielt mein Freund von seinem Hausarzt die Diagnose, dass die Nierenschmerzen, die er ab und zu mal hat, keine sind, sondern durch eine Harnröhrenverengung entstehen, die er wohl von Geburt an hatte, aber in England bei der tollen gebührenfreien Krankenversicherung ;-) bis jetzt noch nie festgestellt wurde. Jedenfalls musste er am 20. Januar unter\'s Messer, aber alles ist sehr gut verlaufen, und er kann nun wieder ordentlich pieseln hihi.

Am 21. Januar hatte ich einen Termin zum ersten Abstrich nach der OP. Obwohl ich zu dem Zeitpunkt ja nur die Erstdiagnose erhalten hatte, welche ja gut war, war mir flau im Magen. Und ich wusste, dass bei diesem Abstrich der Wert erst nach ca. 10 Tagen zu erwarten war, was also wieder Warten bedeutete. Als ich dann mit der Ärztin sprach, hat mich fast der Schlag getroffen. Sie sagte, der Befund der Feinuntersuchung sei nun auch da, und diesem Arzt sei der Erstbefund zu gut. Das Gewebe im Kegel wäre \"zu gesund\" für den Befund PAP IVa vor der OP. Das bedeutete entweder, es war nicht alles entfernt worden und die Zellen wären noch in der Gebärmutter, oder der Wert des Abstriches vor der OP war falsch? Sie sagte, der erneute Abstrich würde mehr Klarheit bringen und wiederum, dass ich mir nicht zu viele Sorgen machen solle. Hmmm.....

Nach 10 Tagen Warten habe ich dann angerufen und gefragt, was rausgekommen ist. Sie sagte, PAP II (siehe Tabelle), was völlig in Ordnung ist, in meinem Fall nach einer solchen OP könnte es sich um evtl. Gewebeteilchen auf dem Objekträger handeln (iihhhh lol) und Ende April machen wir sowieso wieder eine Kontrolle mit erneutem Abstrich. Ich könne aber davon ausgehen, dass alles in Ordnung sei. Sie habe nochmal mit beiden Zytologen telefoniert und man gehe nun davon aus, dass sich die Zellen vor der OP schon etwas selbst regeneriert hatten. Toll! Ich sagte \"WIE??? Das bedeutet ja, ich hätte gar nicht operiert werden müssen???\" aber sie nahm mir den Wind aus den Segeln und sagte, ich solle froh sein, dass ich es habe machen lassen, bevor evtl. doch Krebs daraus entstehen hätte können. Hmmmm......

Nach einigen \"Nachwehen\" wie verspätetem und sehr schmerzhaftem 4-Wochen-Frauen-Kram ;-) der nach 4 Wochen erst nach nunmehr 3 Monaten kam, aber dafür umso heftiger, dass ich dachte, also Kinderkriegen kann auch nicht schlimmer sein - kleiner Scherz -, bin ich nun wieder fit.

Mysty

P.S.: Ach so :-)!
An alle Frauen, die das Lesen: Ich hatte immer PAP I oder II, und dann innerhalb von einem Jahr gleich PAP IVa.....deshalb geht bitte immer schön zur Vorsorgeuntersuchung! Kostet momentan noch nichts und kann Leben retten!

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