Gedichte Testbericht

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Erfahrungsbericht von eponnin

Abschied

Pro:

Gedichte sind meine Art, mit Gefühlschaos fertig zu werden.

Kontra:

Aber sie helfen nicht immer.

Empfehlung:

Nein

Abschied
~~~~~~~

Ich stehe da - bewegungsunfähig.
Ungläubig sehe ich dich an
- in der Menge -
mit der Gewissheit,
dass dies – wahrscheinlich –
unsere letzten gemeinsamen Minuten sind.

Ich werde fortgehen,
obwohl sich jede Faser meines Körpers dagegen sträubt.
Doch meine Zeit an deiner Seite ist endgültig vorbei.

Ich werde gehen.
Und du bist dir meines Schmerzes nicht einmal bewusst,
denn ich hatte nie den Mut,
dir meine Gefühle zu gestehen.
Jetzt ist es zu spät.
Zu spät, um noch etwas zu ändern.

Ich werde gehen
und ein neues Leben anfangen
ohne dich,
obwohl ich mir bis jetzt nicht bewusst bin,
wie das funktionieren soll:
OHNE DICH?!

In mir gibt es keine ohne dich,
und ich befürchte, dass ich doch
- heimlich -
immer wieder hierher zurückkehren werde
zu unserem Ort,
nur um dich von Weitem zu sehen.

Um zu sehen,
dass es für dich ein
ohne mich
gibt.
Und auch wenn der Schmerz mich zerreißen wird,
vielleicht ist das der einzige Weg,
mir bewusst zu machen,
dass dieser Schritt notwendig ist.

Denn es gab nie ein UNS,
nie eine Chance,
nie eine Hoffnung,
nur Träume.

Ich werde gehen.
Und vielleicht
eines Tages,
wenn ich gelernt habe,
ohne dich zu leben,
werde ich ein letztes Mal zurückkehren,
nur um dich von weitem zu sehen,
zu lächeln und Abschied zu nehmen.

Und dann werde ich gehen.
Für immer …

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich war noch jung, im Nachhinein war es eine Schwärmerei, wie es sicherlich schon einige von uns durchgemacht haben.
Und es ist unheimlich: ich bin tatsächlich mehrere Male zurückgekehrt, und zum Schluss konnte ich tatsächlich lächeln über diese Zeit. Es war einfach vorbei, vollkommen. Ein neuer Lebensabschnitt hatte für mich begonnen. Das hätte ich mir früher nie träumen lassen, aber es ist wahr.
Doch damals war es ein betäubender Gedanke.

Ich weiß, dass der „Stil“ nicht den üblichen regeln entspricht, aber es ist meine Art Gedichte zu schreiben. Dieses Gedicht entstand zu einer sehr emotionalen Zeit, was hoffentlich auch zum Ausdruck kommt. Und das kann ich leider nicht in Reime und Rhythmus packen, aber ich denke, das ist auch Geschmackssache.

Für mich bedeuten Gedichte ein Art Befreiung – sich die Gefühle einfach von der Seele schreiben. Manchmal verstehe ich mich und meine Gefühle danach auch besser, denn die Worte fließen heraus, ohne viel darüber nachzudenken, und meist verbergen sie eine Wahrheit, über die man sich selbst noch nicht bewusst war.
Und sie sind Erinnerung. Immer wieder, wenn ich dieses Gedicht lese, kommen auch die Gefühle und Gedanken wieder hervor. Ich merke, wie sehr ich mich verändert habe, aber ich spüre auch, dass einiges immer noch ist wie früher.

Für mein Können finde ich es gut, auch wenn ich wohl keine große Poetin werde *g*. Für Kommentare, auch konstruktive Kritik bin ich immer dankbar.
Aber ich glaube, wir müssen hier auch keine großartigen „Produkte“ darbieten, sondern ich finde gerade die „einfachen“ Gedichte hier schön, denn ich merke, dass da echte Gefühle hinter stehen.

PS:
Schwer finde ich nur, zu meinem eigenen Werk gerade in dieser Kategorie eine Meinung darzulegen, wie es manche fordern.
Diese Kategorie bildet in dieser Hinsicht eine Ausnahme (wie z.B. auch die Kurzgeschichten), denn hier sollten sich eher andere eine Meinung bilden, denn Gedichte sollen auch zum Nachdenken anregen, da sollte man nicht alles vorgekaut servieren.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-21 16:50:10 mit dem Titel Und plötzlich war er nicht mehr da

Ich weiß nun nicht genau, was in einem Meinungsforum unter der Rubrik Gedicht erwartet wird, daher werde ich mich vor allem auf den Hintergrund der Entstehung konzentrieren und nicht versuchen, mein eigenes Gedicht zu interpretieren. Ich bin daher für Kritik offen.

Also …

Es war ein Schock für mich, ein absolut einschneidendes Erlebnis mit meinen damals gerade 14 Jahren, als ich erfuhr, dass einer meiner Lehrer Selbstmord begangen hatte.
Er unterrichtete Deutsch und Kunst, war bei den Schülern nicht sehr beliebt, denn die meisten interessierten sich für vieles, aber nicht für Poesie und Kurzgeschichten, die er versuchte uns nahe zu bringen.
Bei mir jedoch hat er mit seinen Aufgaben eher die Leidenschaft entwickelt, meine Gedanken niederzuschreiben. Ja, er war streng, weil er seinen Beruf liebt und ihn die Ignoranz der meis-ten wütend machte. Schließlich ist er auch daran und an anderen Problemen kaputt gegangen.

Doch, wie bereits gesagt, war es für mich ein Schock. Es war das erste mal in meinem Leben, dass jemand starb, den ich kannte.
Ich konnte nicht verstehen, was dies jetzt bedeutete. Doch er hatte mir beigebracht, es in Wor-te zu fassen:



Nie wieder
************

Die Selbstverständlichkeit, dich zu sehen,
wich durch wenige Worte
einem Gefühl der Hilflosigkeit
und des Unverständnis

Deine letzten Worte,
dein letztes Lächeln,
dein letzter Ausdruck im Gesicht,
der die Gewissheit ausdrückte,
mich nie wieder zu sehen?

Nie wieder
Ist eine unendlich lange Zeit,
die zu begreifen
ich immer noch nicht im Stande bin



Genau das war es nämlich, ich konnte mir nicht vorstellen, dass er einfach weg war – für im-mer. Es ging nicht in meinen Kopf. Und ich fragte mich immer, ob es „geplant“ war oder eine Kurzschlussreaktion. Als Schüler erhält man ja solche Informationen nicht.

Zur Erklärung muss ich noch dazu sagen, dass hier nicht irgendeine „kindliche Schwärmerei“ vorlag (er war über 50 Jahre). Ursprünglich hieß die Zeile auch „uns nie wieder zu sehen“, aber ich habe dort künstlerische Freiheit spielen lassen, weil es einfach persönlicher klingt, vor allem, wenn man das Gedicht ohne das Hintergrundwissen liest.

Ein zweites Gedicht über diese Zeit entstand, weil ich teilweise bis heute nachts immer wieder ähnliche Träume habe. Er ist plötzlich wieder da, und ich frage mich in den träumen immer wieder, wieso ich so lange geglaubt habe, er wäre tot. Ich weiß bis heute nicht, wieso mich die träume so lange verfolgen, denn so gut er als Lehrer war, ich könnte jedoch nicht sagen, dass er sonst in meinem Leben irgendeine Rolle gespielt hätte.



Dämonen der Nacht
Spielen mir
Immer wieder
Den gleichen grausamen Streich

Plötzlich stehst du vor mir
Und ich denke,
Hey, du lebst ja doch noch
Und bin froh

Doch schon im Hinübergleiten
In die Realität
Erlangt mich die Erinnerung
Du bist schon lange tot




Bei diesem Gedicht muss ich selbst gestehen, ist der Mix zwischen den doch sehr sinnbildli-chen Strophen am Anfang und am Ende und der mittleren, doch sehr umgangssprachlichen Strophe irgendwie ungewöhnlich. Klingt das nun komisch???

Für mich ist die freie Gedichtform, also ohne Versmass und Reim, die ich in Gedichten aus-schließlich verwende, angenehmer. Ich muss so nicht versuchen, meine Gedanken und Worte in bestimmte Formen zu zwängen. Aber dies ist natürlich reine Geschmackssache.

Ich möchte jetzt auch keine „Meinung“ zu diesen Gedichten äußern, ob es gut oder schlecht ist – Eigenlob stinkt bekanntlicher Weise. Auch fällt es mir schwer, dieses "Produkt" zu bewerten.
Aber von den Gedichten, die ich geschriebenhabe, ist das erste eines der besten. Aber das zweite schafft es auch immer wieder, mir die Gefühle ins Gedächtnis zu holen. Für mich war das Niederschreiben meiner Gefühle einfach eine Art der Bewältigung. Und es hat doch ein wenig geholfen


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-15 22:48:22 mit dem Titel Der Schmerz des Verlassenen

Viel von uns – mich eingeschlossen – kennen sicherlich den Schmerz, die Liebe verursachen kann. Denn so schön, wundervoll und scheinbar unendlich sie sein kann, nur wenige Beziehungen halten ein Leben lang.
Und häufig ist es so, dass einer geht und der andere bleibt zurück. Während der eine sicherlich zwar Traurigkeit verspürt, weil er gehen musste und unweigerlich verletzen musste, ist der andere allein mit all den Fragen, der Einsamkeit und der Verzweiflung. Und man stellt die vergangene Beziehung in Frage, sucht nach Anzeichen für das Ende, denn häufig trifft den Verlassenen doch überraschend.

Um dieses Gefühl geht es in den folgenden Gedichten – um die Angst oder vielleicht auch Gewissheit, dass dieses Ende nah ist.

Aber genug des Vorgeplänkels – ich hoffe, dass die Worte mehr wirken als meine Erklärung.

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Wieder dieses Schweigen
so laut, dass es schmerzt

Ich sehe dich an,
wie du durch mich hindurchblickst
Ich spüre,
dass du nichts mehr fühlst

Es schmerzt,
dass es dir egal ist,
und ich frage mich,
ob es dir jemals etwas bedeutet hat

Es ist Ironie,
mit wie viel Energie
ich blind
auf das Ende zurenne

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Bedeutungslos

Du lächelst mich an
wie schon tausende Male,
sagst mir, dass du mich liebst,
wie schon so oft

Doch ich weiß,
dass diese Worte
- nichts -
bedeuten

Denn dein Herz
gehört nicht mir
... Einsamkeit

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Und meine Meinung: Ich würde meine Gedichte nicht veröffentliche, wenn ich sie persönlich nicht mögen würde, aber ich weiß auch, dass sie nicht in die Weltliteratur eingehen werden.
Sie sind ehrlich und entspringen der Realität. Es ist gerade die Einfachheit, die ich hier auch in vielen anderen Gedichten finde, die mich immer wieder bewegt.

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