Erfahrungsbericht von fa[Q]
lyric& prosa oder sowas.
Pro:
alles schlecht
Kontra:
alles schlecht
Empfehlung:
Nein
hier mal nen ausschnitt aus meinem gefühlsleben.
******truemmer
das einzige was bleibt sind scherben
das einzige was steht sind ruinen
wenn der duft von frischen blumen sich durch die landschaft zieht
gehen am horizont die letzen rauchschwaden hoch
aus den wänden die sie umschmeissen
stammen die steine die wir auf sie werfen
november 2001
******schatten/licht
ich falle durch die zeit
nichts was mich aufhält
es ist so dunkel hier
keine kerze die aufhellt
schatten / licht
konzentriere mich aufs gehör
niemand scheint zu suchen
ich bin alleine hier
soll ich es versuchen
schatten / licht
ich taste mich vor
und fühle eine blume
verdorrt aus der erde empor
regen tropft auf mein gesicht
schatten / licht
juli 1999
******im toten winkel
willkommen im toten winkel
nicht erklärbar
verschwinden worte
die armee aus witzen
übertrifft sich selbst
jedesmal wieder
was ist nichts ?
ein mann zieht seine runden
um die relativität
und sucht wahrheit
wer sind wir?
sind wir alles?
was ist alles?
ist alles einfach nichts?
juli 1999
******graues grün
bäume zur zierde einzeln in der stadt aufgestellt
ein wald nur von außen bekannt
ein intermediär brennendes tv-ereignis
die wirklichkeit ist so weit weg
wie der verstand im kopf
keine gefühle aus dem gewühle
vor der eingangstür zum sommerschlussverkauf
oktober 2000
******pros gone by
give me a face
write a lie
for me
sand in my mind
hands are empty
for you
all die goodies herumgeschleudert
nicht einmal rot im gesicht
nun ist alles weg
oktober 2000
******in der nacht
wasser pustet menschen weg
demonstranten bleiben auf der strecke
minderheiten müssen in der ecke - leben
staatsaktionen lähmen meinen körper
NEIN!
NEIN!
NEIN!
in der nacht, in der nacht, in der nacht
schmierblätter formen öffentliche meinung
geld hat macht, diktiert den text
falscher inhalt sind anzeigen weg
auch wenn da unabhängig drüber steht
NEIN!
NEIN!
NEIN!
in der nacht, in der nacht, in der nacht
in der nacht - erholst du dich vom tag
in der nacht - finden veränderungen statt
am hellen tag – schufftest du dich ab
am hellen tag – bemerkst du veränderungen
am hellen tag – ist es zu spät aufzustehen
oktober 2000
******es ist traurig
Häuserblöcke hochgezogen
Straßen verbreitert - neu angelegt
Industriegebiete aus Wirtschaftlichkeit
SEID IHR BEREIT
FÜR DIE GRO?STADT ?
es ist traurig mit anzusehen
wie immer mehr bäume eingehen
es ist traurig mit anzusehen
daß rauchschwaden um die berge wehen
es ist traurig mit anzusehen
daß die natur weichen muss und unser dörfchen wächst
Luftverschmutzung noch und nöcher
Politiker lügen Löcher in Löcher
Unternehmer kaufen die Leute der Stadt
SEID IHR BEREIT
FÜR DIE GRO?STADT ?
eine heuchlerische Meute
die alles mit sich machen läßt
und nicht nur in mir
entsteht ein ungeahnter protest
und weiter wandern wir über morschen boden
das geht mir langsam auf die hoden
was ist das bloß für eine Zeit
SEID IHR BEREIT
FÜR DIE GRO?STADT ?
es ist mir langsam zu bieder
touristen trampeln alles nieder
es ist traurig zu erkennen
das hier fast alle leute pennen
es ist wirklich nicht zu verstehen
das wir durch den Konsumzwang
völlig verdrehn
schnee der früher weiß war - ist heute schwarz getränkt
wälder , damals ausgewogen - nun aus der balance gelenkt
tiere einmal glücklicht - auf der B zwo-vier-drei zerfetzt
vielen ökogebieten - ein dolch in die brust gesetzt
da wo früher leben war steht eine graue stadt
wo einst ein wilder bach floß ist alles grade und glatt
die menschen zivilisieren wo und was sie nur können
und leider auch vor dem harz kann sie keiner hemmen
es ist traurig, doch leider war
es ist traurig, doch leider war
1998
******maschinenfett
brocken im hals
vom staub und rauch
die maloche schafft dich
deine familie hat die scheiße satt
ein ungutes gefühl
und schmiere im gesicht
wenn du die fertigung verlässt
blendet dich das tageslicht
ich sag dir aber
es muss weitergehen
ich denke für dich
nur noch ein leben bis zur rente
ach wie wäre das schön
die fabrik in trümmern zu sehen
das lachen steckt im halse
die wut tanzt dir im bauch
doch du lerntest sitzten
also stehst du auch nicht auf
du zählst die zeit
doch sie will nicht vergehen
und wenn du abstempelst
hast du noch an nichts denken wollen
auch dieser tag neigt sich dem ende
und irgendwann das jahr
feierabend und urlaub
was anderes muss man nicht haben
ich sag dir aber
es muss weitergehen
ich denke für dich
nur noch ein leben bis zur rente
ach wie wäre das schön
die fabrik in trümmern zu sehen
das lachen steckt im halse
die wut tanzt dir im bauch
doch du lerntest sitzten
also stehst du auch nicht auf
januar 2002
******ausgeengt und eingerenkt
graue menschen
umgeben von schwarzen wolken
blitze zucken
regen fällt
keine miene
weil sie kein gesicht haben
nie gehabt
oder verloren
alles was mich einengt wird weggesprengt
engt mich etwas ein dann halte ich nur drauf
dunkle bauten
oberhalb von lichterketten
diese stadt
nicht zu retten
starr und steiff
es ist kein platz mehr
bäume tiere
gehören nicht mehr her
alles was mich einengt wird weggesprengt
engt mich etwas ein dann halte ich nur drauf
ich liebe dich
nichts ist mein
diese erde ist verkauft
sie gehört wenigen allein
allein.
dezember 1999
******kinder der traurigkeit
wer kann es noch ausstehen
das geplapper jeden tag
einfach keine lust mehr
darauf einzugehen
wie sie alle um die wette reden
und keiner gibt einem recht
nur sich selbst am nächsten
diese selbstherlichkeit
hör einfach nicht mehr zu
verschliesst euch
lasst sie nicht an euch ran
verchliesst euch
du gehst da lang
ich geh hier lang
vielleicht ist es besser so
fernseher – radio sind moderne kriege
bomben tag aus tag ein
die flut drischt auf uns ein
um uns politisch zu färben
der moment in dem du nachgibts
schon gibst du deine macht ab
sobald du nicht mehr "nein" sagst
findet der prozess schon statt
am besten trennen wir uns gleich heute
dann ist es für sie nicht so leicht
uns zu verfolgen und zu finden
vielleicht gibt es eine möglichkeit zu überleben
am besten du gehst da lang
ich gehe hier entlang
es wird besser so sein
ich habe dich so gerne
und es wird mir weh tun
aber für unser ziel ist es das wert
um leben und tot
kinder der traurigkeit
mai 2000
******starr
DIE BLÜTE EINER BLUME
ÖFFNET SICH WIE EIN RAKETENSTART
DAS LETZTE BISCHEN LIEBE SCHNÜRT DIR DEN HALS ZU
DEINE POREN ÖFFNEN SICH FÜR EINEN
LETZEN ATEMZUG
die ganze lächerlichkeit
hängt mir wie haut
am gesicht herunter
AUFGELÖST WIE EIN ZUCKERWÜRFEL
DURCHQUERST DU DIE STRASSEN IM STURM
JEDES KLEINE HAAR ZEIGT AUFWÄRTS
IN ERREGUNG ALS ES ABWÄRTS MIT DIR GEHT
die ganze lächerlichkeit ...
MELODIEN AUS DEINEM LEBEN
RAUSCHEN WIE BRUCHTEILE VORBEI
ALS DER SCHMERZ WIE EINE EXPLOSION IN DIR AUFGEHT
SICH DAS MESSER IN DIR DREHT
mai 2001
******der 1. preis (und Sie dürfen wählen!)
berge werden abgetragen
ständig umdisponiert
ein bischen mehr nach rechts
meer gewinnt land
DAS LEBEN IST EIN HAUPTPREIS
forme sand burgen
am strand
ein vogel aus öl
kommt zu mir an land
ES IST SO FRIEDLICH HIER
eine neue realität
in der keine gefahr
für die allgemeinheit besteht
EIN LUFTSCHLOSS ZUM TRÄUMEN
lass die finger von mir
bis zum ende
in den tod
ALLGEMEINES GELÄCHTER
2000
******zerfall
die ganze kraft
in mir
zerreißprobe
einen muskel zertrennt
völlig losgelöst
ich lasse mich fallen
mein selbstbewußtsein
fallen
eine vase
berührt den boden
porzellansplitter
ich lasse mich fallen
und niemand hebt sie auf
alle treten drauf
sie machen alles kleiner
und alles löst sich in luft auf
november 2001
******demokratie (haaaaaaa)
ein gott wird aufrecht erhalten
der weg zum upperclass-ball vom amt freigeschalten
im verwaltungstrakt verläuftst du dich
bevor die wahrheit im tageslicht
alle chancen die du hattest
es waren nicht gerade viel
alle joker im ärmel
verlierst du an dein ziel
sie geben dir keine freiheit – du bist es nicht wert
ein mensch besteht aus zahlen – dein konto ist leer
wenn du schon geboren sein musst dann denk´ bitte nicht
unter dem heil´gen d*-wort scheint dir glück ins gesicht
all deine ideen wo sind sie hin
auf einmal merkst du dein leben verliert sinn
du bist nicht erwünscht und nicht mehr gebraucht
dein charakter löst sich zigarrettenartig auf
nie eingeplant hat man dich hier ins spiel
stell bitte keine ansprüche – bist eh zuviel
deine beine in der luft kannst noch soviel strampeln
du hast zu funktionieren und zu schalten wie ampeln
das heilige d*-wort verliert seinen schein
diesen ganzen frust dämmt nur noch alkohol ein
unlängst hält dich das radioprogramm hin
ach könntest du nur sterben doch selbst da fehlt dein sinn
2000
******am ende steht freiheit
lass den hass raus
friss ihn nicht auf
steck dir ein messer in den bauch
eine kugel im kopf tut es auch
zeig diesen sog. menschen wie es weh tun kann
einen massenselbstmord braucht dieses land
ist der gewinn das leben
oder nach freiheit streben
du kannst tun mit dir was du gerade willst
selbstzerstörung die den gedanken der freiheit total füllt
zeig diesen sog. menschen wie es weh tuen kann
einen massenselbstmord braucht dieses land
wir sind der abschaum – ein alptraum
keinen dreckig-korrupten penny wert
weil wir nicht produktiv sind
um chefchen einen benz zu finanzieren
in dem wir seine scheisse kehren
entfliehe dieser welt und verlass deinen schatten
zerstöre dich und lass sie für dich arbeiten
wenn sie deinen sarg tragen um dich zu bestatten
februar 2000
******abstellgleis
hier im garten scheint sonne
schwitze und chille
schalt ab.
in deinem bettchen schläfst du
flauschig und weich
träum schön.
die ernte aus´m supermarkt
geld magnetischer daten
stress verpufft – autofah´n
lass dir deine freiheit nicht nehmen
du nennst freiheit
was gitter sind
ich bin erwachsen
du nennst mich kind
schalt ab. träum schön.
schalt ab. träum schön.
schalt ab.
träum schön.
unter deiner sonne
ertrinken menschen
was denkst du?
teppich unter füßen
made by kinderhände
fühlst du es?
essen auf deinem tisch
woher kommt es?
was weißt du?
menschen gehen an die decke
unter der du gemütlich sitzt
not, armut und elend
während du genüsslich schwitzt
lass dir deinen wohlstand nicht nehmen.
du nennst wohlstand
wenn gelder aus blut sind
ich mach mir gedanken
du sagst ich sei blind
schalt ab. träum schön.
schalt ab. träum schön.
schalt ab.
träum schön.
juli 2001
******kauf (je nach dem)
iss auf
macht muskeln
mach den teller leer
gibt gutes wetter
friss dich erst mal richtig voll
und gib dein geld für unsere waren aus
nimm ab
hast zuviel drauf
in zeitungen
sehen alle besser aus
ich sauge dir dein fett heraus
gib dein geld für ideale aus
sonst raus
[aus dieser gesellschaft
aus diesem gesetz
aus diesem land
aus diesem system]
juli 2001
******nicht atmen
steht da jemand vor meiner tür?
etwas was überall ist und doch nirgendwo
ich weiß nicht was los ist was es will
unter meiner decke – ich bleibe ganz still
ich bleibe hier in meinem zimmer
ich gehe nicht raus – niemals raus
schließe die tür ab – schließ mich ein
es ist irgendwo hier - es ist aus
november 2000
******schreien
ich hasse diese welt
sie fängt mich um mich frei zu lassen
tag um tag werde ich gebeutelt
wie ein vogel im käfig
ich schreie bis mir die sterne kommen
färbe eure welt
das ortsschild herrunter
jagd ein stück scheisse einen tropfen pisse
stolz ´ses (ist das) letzte was ich empfinde
ein bild voller risse
ich schreie bis mir die sterne kommen
zerberste die lüge
zerrissene stimmbänder
ächtet mich als den massen-blender
in meinen kopf lass ich euch nicht rein
ihr macht rechte wie türen klein
februar 2000
******truemmer
das einzige was bleibt sind scherben
das einzige was steht sind ruinen
wenn der duft von frischen blumen sich durch die landschaft zieht
gehen am horizont die letzen rauchschwaden hoch
aus den wänden die sie umschmeissen
stammen die steine die wir auf sie werfen
november 2001
******schatten/licht
ich falle durch die zeit
nichts was mich aufhält
es ist so dunkel hier
keine kerze die aufhellt
schatten / licht
konzentriere mich aufs gehör
niemand scheint zu suchen
ich bin alleine hier
soll ich es versuchen
schatten / licht
ich taste mich vor
und fühle eine blume
verdorrt aus der erde empor
regen tropft auf mein gesicht
schatten / licht
juli 1999
******im toten winkel
willkommen im toten winkel
nicht erklärbar
verschwinden worte
die armee aus witzen
übertrifft sich selbst
jedesmal wieder
was ist nichts ?
ein mann zieht seine runden
um die relativität
und sucht wahrheit
wer sind wir?
sind wir alles?
was ist alles?
ist alles einfach nichts?
juli 1999
******graues grün
bäume zur zierde einzeln in der stadt aufgestellt
ein wald nur von außen bekannt
ein intermediär brennendes tv-ereignis
die wirklichkeit ist so weit weg
wie der verstand im kopf
keine gefühle aus dem gewühle
vor der eingangstür zum sommerschlussverkauf
oktober 2000
******pros gone by
give me a face
write a lie
for me
sand in my mind
hands are empty
for you
all die goodies herumgeschleudert
nicht einmal rot im gesicht
nun ist alles weg
oktober 2000
******in der nacht
wasser pustet menschen weg
demonstranten bleiben auf der strecke
minderheiten müssen in der ecke - leben
staatsaktionen lähmen meinen körper
NEIN!
NEIN!
NEIN!
in der nacht, in der nacht, in der nacht
schmierblätter formen öffentliche meinung
geld hat macht, diktiert den text
falscher inhalt sind anzeigen weg
auch wenn da unabhängig drüber steht
NEIN!
NEIN!
NEIN!
in der nacht, in der nacht, in der nacht
in der nacht - erholst du dich vom tag
in der nacht - finden veränderungen statt
am hellen tag – schufftest du dich ab
am hellen tag – bemerkst du veränderungen
am hellen tag – ist es zu spät aufzustehen
oktober 2000
******es ist traurig
Häuserblöcke hochgezogen
Straßen verbreitert - neu angelegt
Industriegebiete aus Wirtschaftlichkeit
SEID IHR BEREIT
FÜR DIE GRO?STADT ?
es ist traurig mit anzusehen
wie immer mehr bäume eingehen
es ist traurig mit anzusehen
daß rauchschwaden um die berge wehen
es ist traurig mit anzusehen
daß die natur weichen muss und unser dörfchen wächst
Luftverschmutzung noch und nöcher
Politiker lügen Löcher in Löcher
Unternehmer kaufen die Leute der Stadt
SEID IHR BEREIT
FÜR DIE GRO?STADT ?
eine heuchlerische Meute
die alles mit sich machen läßt
und nicht nur in mir
entsteht ein ungeahnter protest
und weiter wandern wir über morschen boden
das geht mir langsam auf die hoden
was ist das bloß für eine Zeit
SEID IHR BEREIT
FÜR DIE GRO?STADT ?
es ist mir langsam zu bieder
touristen trampeln alles nieder
es ist traurig zu erkennen
das hier fast alle leute pennen
es ist wirklich nicht zu verstehen
das wir durch den Konsumzwang
völlig verdrehn
schnee der früher weiß war - ist heute schwarz getränkt
wälder , damals ausgewogen - nun aus der balance gelenkt
tiere einmal glücklicht - auf der B zwo-vier-drei zerfetzt
vielen ökogebieten - ein dolch in die brust gesetzt
da wo früher leben war steht eine graue stadt
wo einst ein wilder bach floß ist alles grade und glatt
die menschen zivilisieren wo und was sie nur können
und leider auch vor dem harz kann sie keiner hemmen
es ist traurig, doch leider war
es ist traurig, doch leider war
1998
******maschinenfett
brocken im hals
vom staub und rauch
die maloche schafft dich
deine familie hat die scheiße satt
ein ungutes gefühl
und schmiere im gesicht
wenn du die fertigung verlässt
blendet dich das tageslicht
ich sag dir aber
es muss weitergehen
ich denke für dich
nur noch ein leben bis zur rente
ach wie wäre das schön
die fabrik in trümmern zu sehen
das lachen steckt im halse
die wut tanzt dir im bauch
doch du lerntest sitzten
also stehst du auch nicht auf
du zählst die zeit
doch sie will nicht vergehen
und wenn du abstempelst
hast du noch an nichts denken wollen
auch dieser tag neigt sich dem ende
und irgendwann das jahr
feierabend und urlaub
was anderes muss man nicht haben
ich sag dir aber
es muss weitergehen
ich denke für dich
nur noch ein leben bis zur rente
ach wie wäre das schön
die fabrik in trümmern zu sehen
das lachen steckt im halse
die wut tanzt dir im bauch
doch du lerntest sitzten
also stehst du auch nicht auf
januar 2002
******ausgeengt und eingerenkt
graue menschen
umgeben von schwarzen wolken
blitze zucken
regen fällt
keine miene
weil sie kein gesicht haben
nie gehabt
oder verloren
alles was mich einengt wird weggesprengt
engt mich etwas ein dann halte ich nur drauf
dunkle bauten
oberhalb von lichterketten
diese stadt
nicht zu retten
starr und steiff
es ist kein platz mehr
bäume tiere
gehören nicht mehr her
alles was mich einengt wird weggesprengt
engt mich etwas ein dann halte ich nur drauf
ich liebe dich
nichts ist mein
diese erde ist verkauft
sie gehört wenigen allein
allein.
dezember 1999
******kinder der traurigkeit
wer kann es noch ausstehen
das geplapper jeden tag
einfach keine lust mehr
darauf einzugehen
wie sie alle um die wette reden
und keiner gibt einem recht
nur sich selbst am nächsten
diese selbstherlichkeit
hör einfach nicht mehr zu
verschliesst euch
lasst sie nicht an euch ran
verchliesst euch
du gehst da lang
ich geh hier lang
vielleicht ist es besser so
fernseher – radio sind moderne kriege
bomben tag aus tag ein
die flut drischt auf uns ein
um uns politisch zu färben
der moment in dem du nachgibts
schon gibst du deine macht ab
sobald du nicht mehr "nein" sagst
findet der prozess schon statt
am besten trennen wir uns gleich heute
dann ist es für sie nicht so leicht
uns zu verfolgen und zu finden
vielleicht gibt es eine möglichkeit zu überleben
am besten du gehst da lang
ich gehe hier entlang
es wird besser so sein
ich habe dich so gerne
und es wird mir weh tun
aber für unser ziel ist es das wert
um leben und tot
kinder der traurigkeit
mai 2000
******starr
DIE BLÜTE EINER BLUME
ÖFFNET SICH WIE EIN RAKETENSTART
DAS LETZTE BISCHEN LIEBE SCHNÜRT DIR DEN HALS ZU
DEINE POREN ÖFFNEN SICH FÜR EINEN
LETZEN ATEMZUG
die ganze lächerlichkeit
hängt mir wie haut
am gesicht herunter
AUFGELÖST WIE EIN ZUCKERWÜRFEL
DURCHQUERST DU DIE STRASSEN IM STURM
JEDES KLEINE HAAR ZEIGT AUFWÄRTS
IN ERREGUNG ALS ES ABWÄRTS MIT DIR GEHT
die ganze lächerlichkeit ...
MELODIEN AUS DEINEM LEBEN
RAUSCHEN WIE BRUCHTEILE VORBEI
ALS DER SCHMERZ WIE EINE EXPLOSION IN DIR AUFGEHT
SICH DAS MESSER IN DIR DREHT
mai 2001
******der 1. preis (und Sie dürfen wählen!)
berge werden abgetragen
ständig umdisponiert
ein bischen mehr nach rechts
meer gewinnt land
DAS LEBEN IST EIN HAUPTPREIS
forme sand burgen
am strand
ein vogel aus öl
kommt zu mir an land
ES IST SO FRIEDLICH HIER
eine neue realität
in der keine gefahr
für die allgemeinheit besteht
EIN LUFTSCHLOSS ZUM TRÄUMEN
lass die finger von mir
bis zum ende
in den tod
ALLGEMEINES GELÄCHTER
2000
******zerfall
die ganze kraft
in mir
zerreißprobe
einen muskel zertrennt
völlig losgelöst
ich lasse mich fallen
mein selbstbewußtsein
fallen
eine vase
berührt den boden
porzellansplitter
ich lasse mich fallen
und niemand hebt sie auf
alle treten drauf
sie machen alles kleiner
und alles löst sich in luft auf
november 2001
******demokratie (haaaaaaa)
ein gott wird aufrecht erhalten
der weg zum upperclass-ball vom amt freigeschalten
im verwaltungstrakt verläuftst du dich
bevor die wahrheit im tageslicht
alle chancen die du hattest
es waren nicht gerade viel
alle joker im ärmel
verlierst du an dein ziel
sie geben dir keine freiheit – du bist es nicht wert
ein mensch besteht aus zahlen – dein konto ist leer
wenn du schon geboren sein musst dann denk´ bitte nicht
unter dem heil´gen d*-wort scheint dir glück ins gesicht
all deine ideen wo sind sie hin
auf einmal merkst du dein leben verliert sinn
du bist nicht erwünscht und nicht mehr gebraucht
dein charakter löst sich zigarrettenartig auf
nie eingeplant hat man dich hier ins spiel
stell bitte keine ansprüche – bist eh zuviel
deine beine in der luft kannst noch soviel strampeln
du hast zu funktionieren und zu schalten wie ampeln
das heilige d*-wort verliert seinen schein
diesen ganzen frust dämmt nur noch alkohol ein
unlängst hält dich das radioprogramm hin
ach könntest du nur sterben doch selbst da fehlt dein sinn
2000
******am ende steht freiheit
lass den hass raus
friss ihn nicht auf
steck dir ein messer in den bauch
eine kugel im kopf tut es auch
zeig diesen sog. menschen wie es weh tun kann
einen massenselbstmord braucht dieses land
ist der gewinn das leben
oder nach freiheit streben
du kannst tun mit dir was du gerade willst
selbstzerstörung die den gedanken der freiheit total füllt
zeig diesen sog. menschen wie es weh tuen kann
einen massenselbstmord braucht dieses land
wir sind der abschaum – ein alptraum
keinen dreckig-korrupten penny wert
weil wir nicht produktiv sind
um chefchen einen benz zu finanzieren
in dem wir seine scheisse kehren
entfliehe dieser welt und verlass deinen schatten
zerstöre dich und lass sie für dich arbeiten
wenn sie deinen sarg tragen um dich zu bestatten
februar 2000
******abstellgleis
hier im garten scheint sonne
schwitze und chille
schalt ab.
in deinem bettchen schläfst du
flauschig und weich
träum schön.
die ernte aus´m supermarkt
geld magnetischer daten
stress verpufft – autofah´n
lass dir deine freiheit nicht nehmen
du nennst freiheit
was gitter sind
ich bin erwachsen
du nennst mich kind
schalt ab. träum schön.
schalt ab. träum schön.
schalt ab.
träum schön.
unter deiner sonne
ertrinken menschen
was denkst du?
teppich unter füßen
made by kinderhände
fühlst du es?
essen auf deinem tisch
woher kommt es?
was weißt du?
menschen gehen an die decke
unter der du gemütlich sitzt
not, armut und elend
während du genüsslich schwitzt
lass dir deinen wohlstand nicht nehmen.
du nennst wohlstand
wenn gelder aus blut sind
ich mach mir gedanken
du sagst ich sei blind
schalt ab. träum schön.
schalt ab. träum schön.
schalt ab.
träum schön.
juli 2001
******kauf (je nach dem)
iss auf
macht muskeln
mach den teller leer
gibt gutes wetter
friss dich erst mal richtig voll
und gib dein geld für unsere waren aus
nimm ab
hast zuviel drauf
in zeitungen
sehen alle besser aus
ich sauge dir dein fett heraus
gib dein geld für ideale aus
sonst raus
[aus dieser gesellschaft
aus diesem gesetz
aus diesem land
aus diesem system]
juli 2001
******nicht atmen
steht da jemand vor meiner tür?
etwas was überall ist und doch nirgendwo
ich weiß nicht was los ist was es will
unter meiner decke – ich bleibe ganz still
ich bleibe hier in meinem zimmer
ich gehe nicht raus – niemals raus
schließe die tür ab – schließ mich ein
es ist irgendwo hier - es ist aus
november 2000
******schreien
ich hasse diese welt
sie fängt mich um mich frei zu lassen
tag um tag werde ich gebeutelt
wie ein vogel im käfig
ich schreie bis mir die sterne kommen
färbe eure welt
das ortsschild herrunter
jagd ein stück scheisse einen tropfen pisse
stolz ´ses (ist das) letzte was ich empfinde
ein bild voller risse
ich schreie bis mir die sterne kommen
zerberste die lüge
zerrissene stimmbänder
ächtet mich als den massen-blender
in meinen kopf lass ich euch nicht rein
ihr macht rechte wie türen klein
februar 2000
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