Genug (VHS) Testbericht

Genug-vhs-thriller
ab 5,97
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

Erfahrungsbericht von SVoigt3000

J.Lo mit schlagkräftigen Argumenten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ja, ich bin in allen Punkten schuldig! Ich gebe es zu: Ich habe mir den Film wirklich NUR wegen Jennifer Lopez angesehen, denn die Kritiken (u.a. auch bei den meinungsplattformen im Netz) sind alles andere als gut. Und von Frau Lopez habe ich als Frau zwar die allerhöchste, als Schauspielerin aber nicht die beste Meinung. Nun gut, getrieben von diversen Hormonen bin ich nun mit zwei Kumpels (Männerabend!) ins Kino gefahren...

------STORY:------
Slim (Jennifer Lopez) arbeitet in einem kleinen Diner. Dort lernt sie einen Gast kennen und heiratet ihn auch. Das Glück scheint perfekt. Ihr reicher Mann Mitch (Billy Campbell) trägt sie auf Händen, kauft den beiden ihr Traumhaus und die beiden bekommen auch bald ein süßes Töchterchen (Tessa Allen).

Doch eines Tages bricht die heile Welt für Slim zusammen, als ihr Mann von jemandem angepiept wird, sie die Nummer anruft und sich Mitchs Geliebte meldet. Slim ist geschockt, versucht mit ihrem Mann zu reden, doch dieser zeigt keine Reue und hört auch nicht auf, fremdzugehen. Im Gegenteil: Nun, da Slim davon weiss, glaubt er, nicht mehr verheimlichen zu müssen, dass er fremdgeht. Als Slim ihn vor die Wahl stellt, entweder damit aufzuhören, oder sie verlasse ihn, zusammen mit der gemeinsamen Tochter, zeigt Mitch sein wahres Gesicht und schlägt Slim mit der Faust ins Gesicht.

Von nun an beginnt der Alptraum erst richtig: Slim flieht bei einer Nacht-und-Nebel-Aktion von zu Hause, doch nirgendwo ist sie sicher. Mitch hat, dank seines Geldes, überall Connections und spürt sie überall auf und zeigt immer wieder, dass er zum Äußersten bereit ist, denn wenn er Slim nicht haben kann, soll sie niemand haben. Von nun an geht es für Slim um Leben und Tod, doch sie beschließt, sich gegen ihren Mann zur Wehr zu setzen...


------KOMMENTAR:------
Zuerst möchte ich mit der positiven Überraschung anfangen: Jennifer Lopez. In „Out Of Sight“ waren weder Drehbuch noch ihre Leistung gut, in „Money Train“ hatte J.Lo nur eine sehr kleine Rolle, die sie auch mehr oder weniger passabel, aber lange nicht toll, spielte und aus diesen Gründen fand ich die schöne Latina bisher als Schauspielerin nicht sonderlich gut. In „Enough“ macht sie ihre Sache aber wirklich prima! Gut, an die ganz großen Hollywood-Größen kommt sie natürlich (noch) nicht ran, aber sie spielt wirklich überzeugend.

Und noch etwas zur schauspielenden Sängerin (oder anders rum?): „Enough“ ist eine klare One-Woman-Show! J.Lo steht hier, trotz guter Nebendarsteller, im Mittelpunkt. Anfangs fast ausschließlich als Blickfang, was man schon allein daran erkennt, dass ihre Beine überdurchschnittlich lange im Bild zu sehen sind, wird sie aber zum Sympathieträger und später zu einer wirklichen Heldin. Auffällig ist auch, dass auf der Filmpage (www.genug-der-film.de) eine extra Rubrik „J.Lo“ heisst...

Wie schon gesagt, bin ich aber auch mit der Leistung der weiteren Akteure sehr zufrieden. Der schlagende Ehemann Mitch wird von Billy Campbell (vielen sicher aus dem Denver Clan bekannt) sehr gut gespielt. Aber auch Tessa Allen macht ihre Sache als Tochter, die zwischen den Stühlen sitzt und die Welt nicht mehr versteht, sehr gut. Wenn ich gemein wäre, würde ich sagen, Tessa Allen spielt hier besser, als J.Lo vor einigen Jahren in „Out Of Sight“.

Insgesamt muss ich sagen, hat der James Bond-Regisseur Micheal Apted einen sehr spannenden, teilweise auch bedrückenden und erschreckenden Film gedreht. Leider wird der Film schon sehr bald zu einem reinen Actionfilm, was ich in diesem Falle schade finde. Man hätte aus diesem Stoff einen wirklich anspruchsvollen Film drehen können, denn es gibt ja leider wirklich genug Männer, die ihre Frauen schlagen. Man hätte hier wirklich das Leid der Frauen zeigen, und die Situation solcher Frauen realistischer beleuchten können. Man hätte auf die Argumente betroffener Frauen eingehen können, die einmal dafür und zum anderen dagegen sprechen, den Mann zu verlassen. Doch dieser Zweifel, ob die Frau den Mann verlassen soll, wird in “Enough” nur einmal in einem Satz angeschnitten, in dem Slim sagt, sie werde “den Vater ihrer Tochter nicht anzeigen und ins Gefängnis bringen”.

Aber leider wird der Film nicht nur zu actionreich, sondern auch zu unrealistisch. Da ist der Mann, der, dank seines Geldes, einfach jeden Menschen in den USA kaufen kann (so scheint es zumindest), nur um seine Frau zu finden. So muss sich der geneigte Zuschauer schnell von der Hoffnung verabschieden, einen wirklich tollen Film zu sehen, der diesem schweren Thema vom Anspruch her gerecht wird. Dafür bekommt man aber einen tollen, spannenden Actionfilm geboten, bei dem man natürlich wegen mangelndem Realismus nicht meckern darf – so sind Actionfilme eben.


------FAZIT:------
Eine One-Woman-Show, mit viel Spannung, Action und – dank J.Lo – viel Sex! Wer wiedermal Popcornkino der wirklich guten Sorte haben möchte, sollte sich “Genug” antun.

7 Bewertungen