Die Rache der Zwerge (gebundene Ausgabe) / Markus Heitz Testbericht

Chaos im Geborgenen Land

Zitat von dem Unglaublichen Rodario (Auszug)
" Es sind hier und da arge Spötteleien über die Zwerge zu vernehmen. Sie seien von geringem Wuchs, widerborstig, bevorzugten eine äußerst verschrobene Art des Frohsinns, tränken nur nachtschwarzes Bier und wüssten Gesänge erst dann zu schätzen, wenn sie aus hundert Kehlen dröhnten. Zudem opferten sie eher ihr Leben, als dem Feinde zu weichen..... ."

Hauptpersonen fünf Jahre nach dem letzten großen Kampf:

Tungdil Goldhand (Zwerg)
Ein Held und Denker, dessen momentanes Erscheinungsbild und Auftreten das Zwergenvolk erschreckt. Im dritten Band zeigt der Autor ein etwas anderes Bild des Zwerges. Vergangene Lebensumstände haben ihn zum Grübler werden lassen. Gegenwärtige Lebensumstände lassen ihn an seinen Handlungen zweifeln. Er ist ständig auf der Suche nach seinem Ich. Mittendrin aber steht er auch in diesem Kampf seinem Land zur Seite.

Leseprobe S. 32

Tungdil erhob sich, ergriff die ihm dargebotene Hand und unterbrach so den Lobgesang des Großkönigs. Sein von Rostflecken übersätes Kettenhemd knirschte bei der Bewegung.
Gandogar verbarg seinen Schrecken, so gut es ging. Tungdil sah alt aus, älter als er in Wirklichkeit war. Die braunen Augen schauten stumpf umher, als habe die Einfalt hinter ihnen Einzug gehalten. Sein Gesicht wirkte aufgedunsen, der braune Bart und die Haare hingen ungepflegt, teilweise verfilzt herab. Es konnte nicht ausschließlich von der langen Reise herrühren.........

Boindil Zweiklinge (Zwerg Ingrimmsch)
Der unberechenbare Krieger und engster Freund von Tungdil setzt all seine Energie dafür ein, dem Gestrauchelten wieder auf die Beine zu helfen.
Über die Jahre hat sich Boindil jedoch verändert. Er ist ruhiger und besonnener geworden. Seinen Zwillingsbruder und viele Freunde mußte er zu Grabe tragen. Da er alleine aber nicht den Roman mit seinen Zwergenspäßen ausfüllen kann, verpaßte man ihm ein ebenbürtiges Gegenüber. Alleine deren gemeinsame Wortgefechte sorgen für amüsante Unterhaltung.

Der Unglaubliche Rodario (Mime)
Die Gestalt des Rodario hat in meinen Augen die größten Entwicklungsprünge vollführt und nimmt im dritten Band auch eine Menge an Seitenplätzen ein. Sicherlich ist er nicht der Held, aber auf seine Art und Weise und mit den ihm zur Verfügung gestellten charakterlichen Möglichkeiten, trägt er sehr viel zur Auflösung einiger Geheimnisse bei. Sein Leben wird bestimmt von schönen Frauen, dem Theater und der Suche nach dem Freund Furgas. Um beim Leser in Bezug auf Frauen keine Langeweile hervorzurufen, wurde ein ihm temperamentvolles Weib geschenkt. Auf der Suche nach seinem Freund Furgas entwickelt Rodario sich zu einem ausgebufften Dedektiv und es macht Spaß ihn zu begleiten.

Goda Feuermut (Zwergin und Kriegerin der Dritten)
Goda ist noch jung an Jahren. Ihr von Hass, Rache und Bewunderung geprägter Weg führt sie zu Boindil Zweiklinge. Beide durchleben einen wahren Gefühlssturm - der Meister und seine Schülerin. Ihr Auftreten schenkt der Gestalt Boindil neues Leben und reizt zum Lachen.

Sirka (Zwergin aus dem Jenseitigen Land)
Die Zwergin Sirka gehört zum Stamm der Untergründigen. Mit ihren hellblauen Augen, der dunkelbraunen Haut und einen für Zwerge untypisch kahl geschorenen Kopf fasziniert sie Tungdil. Ihr Wesen ist so ganz anders, was am Lebensstil der Untergründigen liegt. Sie lebt sich, frei und ungezwungen. Kein Clan schreibt ihr vor, wen sie zu heiraten hat und Liebesgefühle dauern so lange wie sie dauern, danach trennt man sich einfach.

Samusin (Alb)
Samusin hat zusammen mit seiner Schwester Inaste das Albenvolk regiert. Sie haben die Vernichtung überlebt, jedoch fielen beide in einen Dämmerschlaf. Orks haben wahrenddessen Inaste mehrmals vergewaltigt. Trotz ihres Zustandes gebar sie mehrere Orkbestien. Um diese Schande zu überdecken, schwängerte ihr Bruder sie. Die vielen geborenen Bestien sollten durch die Schönheit eines reinen Wesens überdeckt werden. Doch das daraus geborene Kind stellt sich gegen seinen Vater und erleidet ein ähnliches Schicksal wie all die anderen von Inaste geborenen Wesen. Zum ersten Mal wird die Gestalt des Samusins ausführlicher dargestellt. Schönheit gepaart mit purer Bosheit.

Leseprobe S. 295

Der Unauslöschliche ging auf den Altar zu und schritt über die zahllosen Gebeine von Orks, die den Boden bedeckten. Die Knochen verschoben sich kaum unter seinen Sohlen und klickten hölzern.
"Hörst du, Schwester? Ich habe sie alle getötet. Ihr minderwertiges Blut diente mir für meine Wandgemälde. Sie haben für das gezahlt, was sie dir angetan haben", sprach er zu ihr.
"Ich wünschte, ich wäre früher aus meinem Schlaf erwacht, um deine Schändung zu verhindern."betrat die Stufen, erreichte den Altar und bettete sie vorsichtig darauf. Liebevoll legte er ihre Arme gefaltet in den Schoß, richtete ihr Gewand und begab sich zu ihren Füßen.
"Ich werde es mir niemals verzeihen, dass sie dich berührt und deinen Leib beleidigt haben", raunte er und verneigte sich tief vor ihr, küsste ihre Stiefelspitzen.....

Nebenrollen mit Bedeutung:

Ginsgar Ungewalt vom Stamm der Ersten.
Ein Krieger der Sonderklasse. Von seinen Siegen berauscht, erhebt er sich selbst zum Zwergengroßkönig.

Bylanta Schmalfinger vom Stamm der Vierten.
Sie übernimmt die Königsstelle ihres getöteten Bruders Gandogar Silberbart (auch Zwergengroßkönig).

Rejalin, Abgesandte des Elbenreichs
Neugewählte Fürstin des Elbenreichs mit einem dunklen Geheimnis.

Flagur, Ubarifürst
Zwar ähnelt er einem Ork, doch wird er zu einem hilfreichen Kämpfer an Tungdils Seite.

Lot-Ionan aus dem Reich der Menschen
Er war der Ziehvater von Tungdil und Anführer der Zauberergilde. Schatzräuber stehlen im Auftrag dreier Zauberlehrlinge seinen zu Stein gewordenen Körper. Zur Freude aller wird er wieder zum Leben erweckt. Doch seine Zauberkraft kann sich nicht voll entfalten. Nur mit innerlicher Hilfe gelingt es ihm. Was steckt in seinem alten Körper und hat die Macht mit ihm zu kommunizieren?

Dergard (Maschinenalb)
Dergard ist ebenfalls eine neu entwickelte Gestalt des Autors. Er wurde geboren als Insuchtskind der Albengeschwister. Ein trauriges Wesen mit enormer Kraft und eigenen Gedanken. Hin- und hergerissen zwischen Hass und nicht Verstehen seines körperlichen Zustandes. Zwar war sein Auftreten nicht immer von langer Dauer, aber seine Figur wäre für die Zukunft ausbaufähig.

Furgas (Technikgenie):
Wer alle Bände gelesen hat, kennt ihn bereits. Er was das Technikgenie der Theatergruppe Rodarios und sein Freund. Großes Leid ist ihm widerfahren und bestimmt seine weitere Existenz. Nachdem Rodario ihn endlich gefunden und befreit hat, ist die Freude über seine Rückkehr bei allen groß. Aber seine Gedanken sind umnebelt und ahlen sich voller Genuß in seinemerkrankten Hirn.

Prolog:

Der Ork Gronsha ist aus dem Geborgenen Land geflüchtet und tappt im Nebel durch das Jenseitige Land. In einer Höhle unter der Erde stößt er auf eigenartige Wesen. Sie haben Ähnlichkeit mit Orks, aber ihre Gestalt ist weitaus angenehmer zu betrachten und die Augen leuchten rosa. Ihre Sprache ist makellos und ihre Umgangsformen sind untypisch für Orks. Die Frauen sind den Männern gleichgestellt. Der überhebliche Ork versucht durch kriegerische Reden, diese anderen Wesen für sich zu gewinnen, doch es mißlingt und er findet den Tod. Ein Merkmal was beide Orkarten verbindet, sie fressen Orks.
Es bleibt die Frage, was suchen diese anderen Wesen an der Grenze zum Geborgenen Land. Sind sie eine Gefahr oder könnten sie zu Helfern werden?

Zur Handlung:

Fünf Jahre sind nach dem letzten Kampf vergangen. Im Geborgenen Land entwickelt sich ein Gewitter nach dem anderen. Die gemeinsam errungenen Siege verlieren so allmählich ihre zusammenhaltende Kraft.

Wir schreiben den 6241. Sonnenzyklus. Hünenhafte Bestien, halb Mensch, halb Maschine streifen mordend durch das Land und alle hoffen auf die bisher erfolgreiche Hilfe eines Zwerges. Doch Tungdil Goldhand hat sich über die Jahre verändert. Fettleibig und ständig betrunken torkelt er duch das Land. Seine Gedanken haben sich im Alkoholnebel verirrt und das Volk der Zwerge ist entsetzt über sein Erscheinungsbild. Nur mit Mühe gelingt es seinem besten Freund Ingrimmsch, ihm wieder Leben einzuhauchen und erfährt dann auch den Grund für die selbstzerstörerische Lebensweise Tungdils.

Nebenher wird das abenteuerliche Leben vom Unglaublichen Rodario dargestellt. Wie immer jagt er den Weibern hinterher und man möchte denken, wann fliegt er endlich auf sein großes Maul. Ihr werdet es nicht glauben, er fliegt tatsächlich. Er findet sie, seine Liebe, seine Muse. Eine Frau, die ihm in nichts nachsteht. Ihr Mundwerk ist so groß wie ihre Schönheit und sie zwingt Rodario in die Knie.
Doch Rodario hat nicht nur Frauen im Kopf. Er sucht weiterhin verzweifelt nach seinem Freund Furgas und findet ihn in einer Höhle, wo Zwergenhasser und Albaer düstere Pläne schmieden. Was ihm erst viel später bewußt wird, er hat dabei eine neue magische Quelle gefunden.

Auch im Elbenreich gehen merkwürdige Dinge vor sich. Der Elbenfürst Liutasil ist und bleibt verschwunden. Abgesandte der Elben besuchen indess die Königreiche der Menschen, um zu erforschen, welches Reich es wert ist, ihre Geheimnisse mit ihnen zu teilen. Ohne das die Menschen es gewahr werden, spionieren die abgesandten Elben sie aus. Erst die Nachforschungen von Tungdil und Ingrimmsch bringen diese Bedrohung ans Tageslicht. Doch es kommt noch schlimmer. Die Elben sind gespalten. Immer mehr von ihnen werden zu kriegerischen Anhängern der Eoil. Sie lügen, betrügen, töten ihr eigenes Volk und suchen den wahren Diamanten, der ihnen die Macht über alles Leben geben könnte.

Jetzt möchte man denken, dass wenigstens die Zwerge zusammenhalten. Ein gewaltiger Irrtum. Es kommt zum Eklar als sich ein kriegssüchtiger Zwerg selbst zum Zwergengroßkönig ernennt, da sein Vorgänger getötet wurde. Seine Selbstwahl bringt Streit und Auseinandersetzungen auch zwischen den Menschenkönigen. Er würde am liebsten alle andersgearteten Lebenwesen unterjochen und das Elbenvolk ausrotten.

Während man im Geborgenen Land durch die vielen Kämpfe und Streitereien abgelenkt wird, versuchen andere ihr Glück bei der Suche nach dem wahren Diamanten. Ein unbekanntes Zwergenvolk und der Alb Sumasin jagen dem Diamanten hinterher. Ihre Beweggründe sind unterschiedlicher Natur.

Die Untergründigen,
ein Zwergenvolk aus dem Jenseitigen Land, schleichen durch das Geborgene Land und stehlen einen Diamanten nach dem anderen. Tungdil und seine Gefährten spüren sie auf und fordern Rede und Antwort. Nur widerwillig erfahren sie die Bedeutung des Diamanten für das Untergründige Zwergenvolk. Er ist ihr Eigentum. Sein Zauber hält das Böse im Jenseitigen Land in einer Höhle gefangen und es ist Eile geboten, damit dieser Bann nicht erlischt. Alles Leben würde vernichtet werden. Doch wer hat den wahren Diamanten?

Der Alb Sumasin
ist ebenfalls auf der Suche nach dem Diamanten. Sein Vorteil, kein Wesen konnte ihn bisher töten. Er will den Diamanten, um damit den Dämmerschlaf seiner Schwester zu beenden und ein neues Albenvolk entstehen zu lassen. Seine Grausamkeiten kennen keine Grenzen. Chaos im Geborgenen Land

Sumasin ist der Sieger auf der Jagd nach dem wahren Diamanten. Doch in einem wagemutigen Kampf, der viele Opfer fordert, kann man ihm den Diamanten entreißen und auf Beschluß des Volkes des Geborgenen Landes wird er wieder zurück ins Jenseitige Land gebracht. Diese Aufgabe übernehmen Tungdil und seine Kampfgefährten. Sie begleiten die Abordnung der Untergründigen. Jedoch läuft ihnen die Zeit weg. Das Böse ist bereits dabei, den immer dünner werdenden Zauberbann zu durchbrechen. Wiedereinmal müssen die Waffen sprechen und während der Kampf wütet, erhält die Zwergin Goda den Auftrag, den Diamanten an seinen angestammten Platz zu bringen. Es gelingt. Jedoch sind bereits Unmengen bösartiger Kreaturen ins Land entschwunden. Alleine und rasend vor Wut jagdt ihnen Tungdil hinterher. Vergebens warten seine Freunde und Gefährten auf dessen Rückkehr. Er bleibt verschollen.

Leseprobe S. 615

Tundgil stürmte in das Dunkel der Schlucht, vor dem sich das Licht fürchtet.
Vor ihm ragte eine Gestalt in die Höhe, die nicht einmal Tion hätte ersinnen können. Dazu bedurfte es der Götter, wie es sie im Geborgenen Land nicht gab.
Der Kordrion war riesige, turmhohe und Fleisch gewordene Furcht. Die Schwingen trug er eng am breiten, muskulösen Leib, weil er sie in der Schlucht nicht entfalten konnte.....
Der Hals war vergleichsweise kurz, der Kopf ähnelte dem eines Dachen und war mit Dornen und Hörnern gespickt. Vier graue Augen saßen unter der langen, knochigen Schnauze und zwei blaue darunter........

Autor:

Zum Autor Markus Heitz werde ich mich auch beim dritten Band nicht wiederholen. Interessierte können in der ersten Rezession nachlesen.

Preis:

Ersteigert bei Ebay: 638 Seiten für 10,30 €

Buchdaten:

Wie üblich gibt es in diesem Roman eine kurze Handlungszusammenfassung, kurze Worte über den Autor, seine schon gewohnte Widmung, drei Zitate unterschiedlicher Personen aus dem Geborgenen Land, eine Landkarte, ein Vorwort des Autors verbunden mit einer Danksagung an die Leserschaft und eine Auflistung der Handlungsträger.
Der Roman beginnt mit einem Prolog. Die Haupthandlung ist in einzelne Kapitel unterteilt. Diese wiederum geben dem Leser die Information, wo und in welcher Zeit man sich gerade befindet.

Erschienen ist der Roman im Piper Verlag München. Mein Exemplar ist ein Taschenbuch (4. Auflage 2005).
ISBN-13: 978-3-492-70114-3
ISBN-10: 3-492-70114-0

Meine persönliche Meinung:

Was erwartet man eigentlich, wenn bereits zwei Bände der Zwergentriologie in einem Kopf stecken? Man hofft auf großartige Wunder, geheimnisumwitterte Episoden, kurvenreiche Handlungen und neue Charaktere.

Der dritte Band enthält neben den von mir erhofften Überraschungen auch eine Menge an Grausamkeit.
Doch zwischen all den kriegerischen Auseinandersetzungen gab es auch Lichtblicke. Schon alleine die Gestalt des Rodario ließ mich oftmals laut lachen. Man hat ihm endlich eine Frau an die Seite gestellt. Auch wenn sie nur die erste Hälfte des Romans ziert, trägt ihre Anwesenheit zur Auflockerung der Handlung bei. Mit Witz und Ironie würzt sie das Leben von Rodario. Sie ist schlagfertig und das nicht nur mit dem Mund. Ihre Spiele mit Rodario treibt sie oft bis an seine Schmerzgrenze. Darauf hat sicherlich so mancher Leser lange warten müssen und ich halte es für eine gelungene Beigabe.

Da der Zwerg Ingrimmsch seinen Zwillingsbruder verloren hat und er alleine nur durch seine Wutkämpfe nicht voll zur Entfaltung kommt, hat man auch ihm ein weibliches Gegenüber geschenkt. Die Zwergin Goda. Eigentlich hasst sie Ingrimmsch, da er ihre Urahnin getötet hat. Doch seine Kampfkunst wird von ihr bewundert und sie möchte unbedingt so kämpfen lernen. Also schließen beide einen Pakt. Er unterricht sie und nach Beendigung der Lehrzeit, führen sie einen gemeinsamen Kampf gegeneinander. Da beide Charaktere einen enormen Dickkopf haben und Goda sich nicht gerne unterwirft, ist hier schon so mancher Schmunzeleinsatz vorprogrammiert.

Natürlich sollte Tungdil nicht vergessen werden. Doch diesmal glänzt er nicht nur als Held im Geborgenen Land. Oftmals spielen ihm seine eigenen Gedanken einen Streich und verändern sein Wesen. Nicht umsonst wird er auch der Denker genannt. Besonders im dritten Band wurde dieses stark ausgearbeitet. Sein Gemüt fährt so manches Mal Achterbahn. Gründe dafür gibt es genügend. Dazu gehören unter anderem die Trennung von der Gefährtin Balyndis, seine Freiheitsliebe, der Drang neues zu erkundschaften und das Kennenlernen von Sirka.

Eingefleischte Fans dieser Triologie wissen, das bald ein vierter Band erscheinen wird. Aber was soll noch geschehen ohne sich zu wiederholen oder zu langweilen? Der Auto Markus Heitz hat vorgesorgt, das wird man beim Lesen merken. Nicht alle Handlungsträger sterben und auch das Jenseitige Land gilt es noch schreibtechnisch zu erobern. Dazu kommen kleine textliche Anmerkungen durch den Autor, die ich hier nicht auflisten werde. Der interessierte Leser hat und wird sie sicherlich nicht überlesen.

Die Rache der Zwerge ist ein Roman aus der Kategorie leichte Kost. Das wird sich auch nicht ändern. Sie dient zur Unterhaltung und weiter nichts. Entweder man läßt sich darauf ein oder hört nach dem ersten Band auf. Manchmal ist die Handlung im dritten Band etwas verworren, aber mit ein wenig Lesekonzentration wird sie wieder entwirrt.
So unterschiedlich wie die Lesergemeinschaft ist, so unterschiedlich werden auch die Meinungen zu dieser Triologie ausfallen. Kein Problem für mich. Ich fühlte mich gut unterhalten und habe auch keine hohen Ansprüche an diese Fantasietriologie gestellt. Es reicht mir in andere Welten einzutauchen, mich dabei zu vergessen, zu lachen, manchmal entsetzt zu sein oder auch traurig.

Der Schreibstil des Romans ist ausschmückend. So muß der Fantasieroman über das Geborgene Land auch sein. Die Lesegemeinschaft sollte ohne große Probleme ein eigenes Gedankenbild entstehen lassen können. Es wäre aus meiner Sicht schlimm, wenn über Zwerge geschrieben würde und man sie sich letztendlich nicht vorstellen kann. Die Fantasie lebt davon. Der Roman läßt sich gut lesen, auch wenn man manchmal bereits erahnt, was passieren könnte.

Es wird sicherlich anspruchsvollere Fantasieliteratur geben, aber ich werde deshalb diesen Roman nicht verurteilen. Wenn ich lese, gibt es nur zwei mögliche Bewertungen, entweder das Buch ist langweilig oder fesselt mich. Dabei unterscheide ich zwar, welche Thematik ich gerade lese, aber ansonsten pflücke ich keinen Roman Wort für Wort auseinander, um ihn zu analysieren. Dafür gibt es geschulte Kritiker. Ich wollte mich ganz einfach gut unterhalten fühlen und den Alltag zur Seite schieben. Da er das geschafft hat, erhält er auch von mir alle fünf Fantasiesterne und meine Empfehlung.

Es grüßt die Leseratee