Die letzte Zauberin (Taschenbuch) Testbericht

ab 6,88
Auf yopi.de gelistet seit 02/2005
5 Sterne
(5)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von Deianira

Preisfrage: Was ist ein Hunnuli?

Pro:

liebevoll ausgearbeitete Charaktere und Fantasy - Welt, spannend, schnell zu lesen, unterhaltsam

Kontra:

gar nüscht !

Empfehlung:

Ja

Servus ihr Lieben. Heute möchte ich euch mal wieder einen kleinen Schatz aus meinem mittlerweile völlig überlaufenen Bücherschrank vorstellen. Es handelt sich um einen Roman aus dem Bereich Fantasy mit dem Titel "DIE LETZTE ZAUBERIN" von der Autorin Mary H. Herbert. Schon das nette Aussehen des Taschenbuchs zwang mich quasi es zu erwerben, denn obwohl ich eigentlich keine Taschenbücher mag sondern nur die völlig überteuerten Hardcover- Ausgaben, so fand ich dieses doch ziemlich ästhetisch und musste es einfach haben.
Angepriesen wurde das Buch als bezauberndes Fantasy- Epos über die Macht von Magie und Freundschaft- der große Publikumserfolg aus den USA. Also warum nicht einmal lesen...

Worum geht es denn?

Das Mädchen Gabria ist durch Zufall die einzige Überlebende eines grausamen Massakers an ihrem Klan, den Corin. Verzweifelt wandert sich über die Ebene Ramtharin um Zuflucht bei dem nahegelegenen Khulinin- Klan zu suchen und mit deren Unterstützung die Blutrache für ihr getötetes Volk einzuforden. Als Mädchen kann sie dies jedoch nicht und verkleidet sich darum als Junge. Sie wird im fremden Klan nur akzeptiert, weil sie sich die Freundschaft eines der mächtigen Hunnuli- Pferde, der Stute Nara, erkämpft hat und diese Pferde hohes Ansehen genießen und sehr selten sind. Aber warum sagt man, dass die mächtigen Pferde sich nur in Ggegenwart von Magiern wohl fühlen, wo Zauberei doch seit hunderten von Jahren strengstens verboten ist?
Der Sohn des Häuptlings Savaric des Khulinin- Klans misstraut dem fremden "Jungen" jedoch und lässt ihn das auch immer wieder spüren, sogar bei der Ausbildung im Kampf mit Waffen- eine Todsünde für Frauen! Als Gabria- verkleidet als ihr getöteter Zwillingsbruder Gabran schließlich Lord Medb, dem Hauptling des mächtigen Wylfling- Klans des Massakers an ihrer Familie beschuldigt, gerät die alte Welt der vielen verschiedenen Klane ins Wanken...Wird es dem bösen Lord Medb mit verbotener Magie und List gelingen die übrigen Klane zu unterjochen und sich zum Herrscher der gesamten Ebene aufzuschwingen? Wird Gabrias Verkleidung enttarnt? Wird es ihr gelingen Blutrache- also Wergeld- zu forden und sich Lord Medb in einem Duell zu stellen und ihn zu besiegen? Und hat Gabria nicht noch mehr Geheimnisse außer ihrer Verkleidung von denen noch nicht einmal sie etwas weiß?

Fragen über Fragen, die ihr alle selber nachlesen könnt...



Was macht dieses Buch so gut?

Ich muss den Leuten Recht geben, dieses Buch ist wirklich ein bezauberndes Fantasy- Epos. Was mir besonders gut gefallen hat war die liebevolle Ausarbeitung der Fantasy- Welt in der Gabria und die ganzen anderen Charaktere leben. Die verschiedenen Klane die auf der großen fruchtbaren Ebene Ramtharin Platz finden und nomadisch umherwandern, sich aber einmal im Jahr zum großen Tir Samod treffen, einer Zusammkunft aller Stämme zum Austausch von Informationen und Handel. Liebevoll schenkt Herbert den einzelnen Stämmen phantasievolle Namen, eigene Sitten, die sich von anderen Klanen wieder unterscheiden und natürlich verschiedene Charaktereigenschaften. Jeder Stamm wohnt in einem anderen Eck der riesigen Ebene und wird nur über den Winter sesshaft, die einen züchten Pferde, die anderen lieber Nutzvieh, wieder andere haben sich zum Fischervolk gemausert. Diese "Artenvielfalt" macht alles sehr lebendig und vergrößert die Freude am Lesen ungemein, es lässt die Charaketer allesamt menschlicher erscheinen.
Wer Mittelerde in "Herr der Ringe" gut fand wird auch diese Welt mögen, sie ist zwar nicht so weitläufig und facettenreich wie in "Herr der Ringe" aber nimmt doch ähnliche Züge an, jedenfalls kann man sie sich ziemlich genau vorstellen mit ihren Flüssen, Gebirgen und den verschiedenen Klanen die auf der Ebene siedeln- und das ohne Frau Herbert sich in endlosen, langweiligen unüberschaubaren Landschaftsbeschreibungen verliert, die einen als Leser eh nur langweilen. Kurz und prägnant bringt sie es auf den Punkt und lässt dem Leser viel Freiraum sich alles selber im Kopf auszumalen.

Das fällt auch bei ihren Charakteren auf, sie befasst sich lieber mit der expliziten charakterlichen Darstellung ihrer Hauptfiguren als großartig ihr Aussehen etc. zu beschreiben. Mary H. Herbert legt Wert auf die erzählte Geschichte und darauf ihre Handlung fortzutreiben und den Leser immer tiefer mit hinein zu ziehen. Und das gelingt ihr sehr gut mit absoluten Symphatieträgern als Protagonisten, einer Spannung die sich konstant im Buch aufrecht erhält und dem perfekten Mix aus Action, Magie und einem Hauch Romanze. Ich lese das Buch gerade zum 2. Mal und wieder kann ich es einfach nicht aus der Hand legen nachts, obwohl ich ja weiß was passiert, aber man möchte das willenstarke Mädel Gabria einfach weiter auf ihrem Weg zur Rache begleiten, man zweifelt, hofft, liebt und leidet mit ihr und genau das sollte doch ein gutes Buch ausmachen, oder? Das der Leser miterlebt! Und bei mir wurde das auf alle Fälle erreicht. Ich wurde nicht mit unnötigen Details gelangweilt sondern alles trat in geregeltem Maße auf, die Handlung ist stets spannend und hält oftmals einige überraschende Wendungen parat, gerade wenn man gedacht hat das es doch nur ein "allerwelts- Schema" wäre, nach dem die Autorin schreibt.
Die Darstellung der Charaktere ist meiner Meinung nach ziemlich glaubhaft gelungen und die Reaktionen der Figuren waren für mich immer nachvollziehbar und wirkten keinesfalls gekünstelt. Die Geschichte weiß zu fesseln und spiegelt viele Facetten eines typischen Fantasy- Romans wieder. Die häretische Kraft der Magie, die nomadischen Klane, die streng organisiert leben, der böse Häuptling, gegen den nur Gabria etwas auszurichten vermag, die magischen Hunnuli- Pferde die weite Ebene mit ihren geschichtsträchtigen sagenumwobenen Plätzen usw.
Was mich dazu gebracht hat das Buch auch in 2-3 Tagen durchzulesen (und ich lese nur nachts vorm zu Bett gehen *g*) ist zum einen, wie bereits erwähnt die spannende und mitreißende Geschichte um Gabria, zum anderen der äußerst flüssige und gut zu lesenede Schreibstil von Frau Herbert. Ich würde das Buch sogar als eher leichte Kost bezeichnen, da der auserwählte Personenkreis, der die Handlung vorantreibt sich doch in Grenzen hält und man eigentlich den Überblick nicht verlieren kann und das Buch einfach sehr trivial geschrieben ist. Purer Unterhaltungswert eben.

Eingeteilt in 2 Bücher befasst sich der Roman quasi mit 2 Handlungen. Der erste Teil nennt sich "Das dunkle Pferd" und der zweite Teil heißt "Tochter des Blitzes". Ohne die Geschichte im ersten Teil, könnte die Geschichte im 2.Teil logischerweise nicht stattfinden und ist quasi nur die Folge des Showdowns im ersten Teil- praktisch 2 Romane in einem Band vereint! Positiv fand ich auch das putzige kleine Glossar am Schluss des Buches, wo die Autorin ihre wenigen verwendeten fremden Begriffe erläutert, wie "Werod", Wergeld", "Herdwache" etc. Wobei ich sagen muss, wer öfters sich mit Fantasy oder Mythologie beschäftigt hat, der wird eh schnell merken, was die Begriffe bedeuten, mir waren sie zumindest zum großen Teil bekannt, da sie auch teilweise aus der nordischen Mythologie entlehnt sind, vermute ich zumindest, daher glaube ich das nämlich zu kennen.
Eingeteilt in 20 großzügig gehaltene Kapitel weiß dieses Buch durch seine rasante Geschichte mit immer wieder neuen Wendungen den Leser in seinen Bann zu ziehen und darum auch mein...

...postives Fazit:

Defintiv für mich ein klasse Buch, das zu überzeugen weiß. Toll ausgearbeitete Charaktere, eine spannende und glaubwürdige Geschichte, eine liebevoll gestaltete Fantasy- Welt, die ihren eigenen Gesetzen und Regeln gehorcht und das Buch ist schnell und einfach durchzuschmöckern. Ich für meinen Teil wurde sehr gut unterhalten und habe mir auch Band 2 und 3 dieses Fantasy- Epos zugelegt. Der nächste eigene Roman heißt "Die Tochter der Zauberin" und Band 3 nennt sich
"Valorians Kinder" und befasst sich meines Wissens nach mit der Schöpfungsgeschichte dieser bezaubernden Fantasywelt, wie die Ebene zustande kam, wer die Hunnuli erschaffen hat und die Klane.Die Sagenwelt der Klane eben, verspricht auch spannend zu werden, habs aber noch nicht gelesen.
Von mir aus klare 5 Sterne und eine Weiterempfehlung an Fantasy- Fans, oder auch die die Herr der Ringe toll fanden, an Fans von Magie oder einfach einer guten Geschichte nett verpackt in einem super zu lesenden Roman.

Randdaten:

Autorin:
Mary H. Herbert wurde 1957 in Ohio geboren. Bereits während der Schulzeit schreibt sie erste phantastische Kurzgeschichten und setzte ihre schriftstellerische Tätigkeit auch während des Studiums in Montana und Oxford fort. In den USA avancierte sie zur Bestsellerautorin. Heute lebt Frau Herbert mit ihrem Ehemann und ihren 2 Kindern in Georgia, (dem Buchklappentext entnommen)

Erstausgabe erschienen im : Wilhelm Heyne Verlag München
Übersetzer: Michael Siefener
ISBN: 3-453-8647-X
Infos unter: www.heyne.de
Originaltitel: Dark Horse & Lightning´s Daughter
Preis : 13 Euro
Seitenzahl: 670
Format: Taschenbuch


Sodele, ich hoffe ich konnte euch das Buch ein bissl näher bringen und den ein oder anderen auch dafür begeistern. Sollte euch was fehlen, dann lasst es mich wissen. Vielen lieben Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren.

20 Bewertungen, 3 Kommentare

  • anonym

    16.08.2006, 19:38 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    hab das buch auch gelesen und fands auch toll. dein testbericht ist auch super-

  • ShortBrini

    16.08.2006, 19:35 Uhr von ShortBrini
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner Bericht....Brini...

  • HiRD1

    16.08.2006, 18:29 Uhr von HiRD1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~ SH. Gruß, Ralf ~~