Holsten Pilsener Premium Pils Testbericht

Hamburg - Germany hier ist der Standort der Holsten Brauerei und damit auch der Herstellungsort des Bieres, das ich gerade trinke.

Warum gerade Holsten? Ist es die helle Freude oder der unverwechselbare Geschmack, wie es die Werbung auf der Flasche verspricht oder doch "Auf die Freundschaft", wie es die Fernsehwerbung verkaufen wollte, ist es vielleicht die Sorte, bei dessen Genuss ich mich königlich fühle oder war es das sentimentale Gefühl an die alte Heimat Küste, die mich zum Kauf veranlasste?? Nichts von alledem!! Es ist einfach so, dass der Getränkemarkt nichts besonderes aufzuweisen hatte und ich mich für die Sorte entschied, die als Zugabe das Modell eines Brauereitrucks anbot.

Preislich lag das Bier etwas über 10 Euro für die Kiste, eine Region, die ich eigentlich bereits als
unverschämt empfinde. Gute Biere gibt es bereits zahlreich in der Preisklasse zwischen 7 und 10
Euro, billigeres Bier schmecht so schlecht, dass auch dort das wenige Geld schon zu viel ist, teueres Bier hat seine preisliche Grundlage in Werbung und Markennamen. Holsten gehört zu den teueren Sorten.

Der Alkoholgehalt liegt bei 4.8% , für ein Pils der übliche Wert. Ein Bier am Abend ist verträglich, viel mehr könnte ich mir aber nicht vorstellen. Nicht, weil ich dann nicht mehr in der Lage wäre, diesen Bericht fertigzustellen, nein es ist mehr der sehr herbe Geschmack, der mich von dem Genuss größerer Mengen abhalten würde. Dabei ist das Bier in der Gesamtheit nicht herb, wenn man einen Schluck in den Mund nimmt und dort behält, schmeckt man eigentlich nicht viel, spürt nur ein leichtes Prickeln auf der Zunge. Nach dem Schlucken entfaltet das Bier jedoch seinen eigentlichen Geschmack. Ob herb dafür nun eigentlich das (noch) treffende Wort ist, mag ich nicht so richtig entscheiden, herb in Sinne von einem leicht bitteren gewünschten Geschmack (und nicht Nachgeschmack) ist es auf alle Fälle nicht.

Interessanter Weise kann man den Nachgeschmack für die Zeit des Schluckens mit dem nächsten Schluck wegspülen, so würde dann Schluck auf Schluck das Seinige ergeben. Aufhören kann man, wenn man es geschafft hat, den Geschmack nicht mehr zu spüren, alo wenn man eh nichts mehr merkt.Ich habe es so weit noch nicht durch, würde aber in diesem Fall Kopfschmerzen für den nächsten Tag prognostizieren.

Was nicht schmeckt, sollte wenigstens gut aussehen, im Glas strahl mich das Bier hell an, die Blume hält sich annehmbare Zeit - einfach schön. Beim Eingiessen fielen mir keine weiteren besonders schönen Geräusche auf, obwohl auch die Holsten Brauerei zu denen gehört, die nach Geräuschstudien von der alten Euroflasche auf die mit verengten Hals umgestellt hat. Für mich hätte
sie es nicht tun brauchen...

Alles in allem würde ich Holsten den durchschnittlichen Biermarken zuordnen, man kann es hier und da mal trinken, es ist aber wirklch nichts besonderes! Eher etwas für die Hamburger Region (die ja eigentlich doch lieber Astra trinkt) oder für die, denen Jever nicht herb genug ist. Mein Bedarf ist zumindest für die nächste Zeit wieder gedeckt.