H+BEDV AntiVir Testbericht

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Erfahrungsbericht von ViperJP

Der schützende Regenschirm

Pro:

erkennt alle ITW-Viren, Ressourcenschonend, einfacher Aufbau

Kontra:

vielleicht nicht ganz so leistungsstark wie kommerzielle Software, schlechtes Design

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

und nun gibt es endlich mal wieder einen wirklich neuen Bericht von mir. :-)
Diesmal geht es auch nicht mehr um etwas zu Essen oder so, sondern mal wieder um ein Produkt aus meinem Lieblingsbereich: PC. Genauer gesagt geht es um Software und zwar um ein Antiviren-Programm namens AntiVir.


1. Einleitung
2. Einführung in AntiVir
3. Was verspricht das Programm
4. Die Benutzeroberfläche
5. Scanner
6. Zusatzfunktionen
7. Updates
8. Fazit


=== EINLEITUNG ===
Lange Zeit setzte ich Produkte aus dem Hause Symantec für meine Computersicherheit ein. Doch spätestens ab den 2004er Versionen habe ich bemerkt, dass Norton AntiVirus und die Personal Firewall von Symantec sich in ihrer Leistung kaum verbessert haben, aber dafür viel mehr Systemressourcen gefressen haben als vorher. Es kam sogar vor, dass mein Rechner teilweise so langsam wurde, dass ich fast schon gar nicht mehr daran arbeiten konnte. An meinem Laptop sogar verzögerten sich die Kopiervorgänge auf der Festplatte um knapp 200%, während Lesezugriffe (Beispielsweise beim Starten von Programmen, etc.) sich noch mehr verlangsamten, besonders wenn mehrere Anwendungen gleichzeitig liefen.
Deshalb entschloss ich mich dazu, mich auf die Suche nach einem anderen Virenscanner umzusehen – die Firewall von Norton hatte ich zu dem Zeitpunkt schon durch die „Kerio Personal Firewall“ ersetzt.
Gelandet bin ich bei AntiVir, welches von der H+BEDV Datentechnik GmbH vertrieben wird.


=== EINFÜHRUNG IN ANTIVIR ===
AntiVir an sich ist genau so ein kommerzieller Virenscanner, wie die Produkte von Norton, F-Secure, Panda und vielen anderen Herstellern auch. Die Besonderheit bei AntiVir ist jedoch, dass es für Privatanwender eine kostenlose Version des Virenscanners gibt, der jedoch auf einige spezielle Funktionen (wie z.B. eine eMail-Prüfung) verzichten muss.
AntiVir lässt sich unter www.free-av.de kostenlos herunterladen und ist wirklich absolut kostenlos. Der Download ist dabei lediglich etwas über 4 MB groß. Das AntiVir-Verzeichnis an sich ist hinterher bei mir etwas über 14 MB groß – also auch nicht wirklich viel, vergleicht man dies mit dem Platzverbrauch der Virenscanner anderer Hersteller.
Seit der neuen Version 6.25 werden lediglich beim Update einige Daten an den Hersteller übertragen, die aber nur Aufschluss darüber liefern sollen, zu welcher Zeit man das Internetupdate startet, so dass die Server optimiert werden können. Persönliche oder sonstige Daten werden dabei laut Hersteller nicht übermittelt.


=== WAS VERSPRICHT DAS PROGRAMM ===
AntiVir verspricht zuverlässigen Schutz gegen Viren und Trojaner. Die Leistungsfähigkeit des Programms ist laut Angabe auf der Website in vielen Publikationen dokumentiert worden. Weiterhin versprechen die Hersteller Schutz vor Dialern, dass AntiVir über 80.000 Viren erkennt, Schutz gegen Makroviren und ähnliche Bedrohungen, Schutz vor Trojanern, Würmern, Backdoors, etc., klare Bedienung und kostenlosem Support. Weiterhin läuft das Ganze als „Qualität made in Germany“.

Doch kann AntiVir all das auch halten? Darüber erfahrt ihr mehr im Abschnitt „Scanner“.


=== DIE BENUTZEROBERFLÄCHE ===
Als ich mir AntiVir das erste Mal installiert habe, dachte ich als Norton-Verwöhnter User „Was ist das denn?“. Völlig ohne grafischen Schnickschnack, in einfachem Windows-Grau gehalten kann AntiVir vom Design her wirklich nicht überzeugen. Einfache Grafiken auf Buttons runden den eher unprofessionell wirkenden Eindruck ab.
Später irgendwann wurde mir jedoch klar, warum das Programm so einfach gehalten war: Ich hatte nun plötzlich rund 40 MB mehr weniger RAM-Verbrauch im laufenden Windows-Betrieb. Auch reagiert mein Rechner wieder sehr schnell seitdem ich AntiVir installiert hab.
Der Grund: Die spärliche Benutzeroberfläche von AntiVir verbraucht viel weniger Systemressourcen. Die Entwickler legten wohl mehr auf den Inhalt, als auf die Verpackung. Dieser Anschein mag vielleicht erweckt werden.
Wenn man AntiVir aber eine Zeit lang einsetzt, stört einem dieses spärliche Design auch gar nicht weiter. Man gewöhnt sich einfach mit der Zeit dran und freut sich auch ein wenig, ein wirklich einfaches Programm vor sich zu haben, das wirklich nur funktionell aufgebaut ist.

Insgesamt jedoch lässt sich AntiVir sehr einfach und intuitiv bedienen. Obwohl das Programm grafisch wirklich keinen Blumentopf gewinnen kann, sind die verwendeten Grafiken eindeutig zu verstehen. Eine Lupe deutet an, dass man hier etwas suchen könnte. Ein Ordner mit Werkzeugen drauf lässt auf die Optionen schließen. Ein Notizblock weißt auf die Log-Dateien hin, während ein Klick auf den Kalender-Button den Sheduler, also den Zeitplaner, startet. Diese und die restlichen Symbole lassen sich eigentlich also sehr leicht zuordnen. Wer es doch nicht schafft, dem verleiht ein kleiner Hinweis-Popup Klarheit, wenn er den Mousezeiger auf dem Button ruhen lässt.

In der Taskleiste zeugt ein Rot-Weißer Regenschirm vom aktiven Virenwächter. Ist der Regenschirm aufgeklappt, ist der Hintergrundwächter aktiv und der Computer ist vor Viren geschützt. Ist er zusammengeklappt, wurde der Hintergrundwächter deaktiviert.

Ich denke, auch Anfänger schaffen es so, dieses Programm ohne großartige Einarbeitungszeit bedienen zu können. Jeder, der Windows ein wenig kennt, weiß die Symbole zu deuten, da in Windows selbst ähnliche Symbole verwendet werden (Lupe für die Suche, der Systemeinstellungs-Ordner zeigt auch Werkzeuge, der Taskplaner ähnelt ebenfalls einem Kalender, etc.).

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das einfache Design zuerst auch ein wenig abgeschreckt hat. Aber inzwischen weiß ich, dass es einfach Ressourcen-Schonender ist und man im Endeffekt auch gar nicht mehr braucht. Dazu wirkt AntiVir auch sehr aufgeräumt und nicht kompliziert – alle Menüs sind einfach zugänglich und nie wirkt das Bild überfüllt. Man wird auch nicht von den Optionen erschlagen, so dass sich wirklich jeder zurecht finden sollte.


=== SCANNER ===
Nun zu dem eigentlich wichtigsten Kriterium, was einen Virenscanner ausmachen sollte: Die Scanleistung. Denn was nützt einem das beste AntiViren-Programm, wenn es keine Viren findet?

Und genau an dieser Stelle spalten sich auch die Meinungen zu AntiVir. Während die einen darauf schwören, tun es andere wieder ab. Besonders in den PC-Zeitschriften, wenn mal wieder Virenscanner getestet werden, rutscht AntiVir immer ins Mittelfeld, wenn nicht sogar ins hintere Mittelfeld.

Der Grund dafür: Die Scanleistung wird nicht als optimal angesehen und im Vergleich zu Testsiegern wie F-Secure oder GData schneidet AntiVir eher bescheiden ab. Jedoch muss man dazu bedenken, dass sowohl F-Secure, als auch GData zwei Scanner gleichzeitig für die Virensuche einsetzten. Das kostet aber nicht nur viele Systemressourcen, sondern verlangsamt den Rechner ungemein. Doch auch viele Programme mit nur einem Scanner schneiden besser ab als AntiVir. Der Hauptgrund für den Punktverlust in solchen Tests dürfte wohl der fehlende eMail-Scanner sein. AntiVir scannt keine eingehenden Mails auf Viren. Wohl aber wird Alarm geschlagen, wenn man einen infizierten Anhang öffnen möchte. Also ganz ohne Schutz ist man trotzdem nicht.

Dennoch: Auch AntiVir, und das ist auch von vielen PC-Zeitschriften zugegeben worden, erkennt alle „In-the-wild-Viren“, also Viren, die tatsächlich im Internet kursieren. Abstriche macht der Scanner jedoch nur bei der Leistung in Archiven (besonders in laufzeit-komprimierten) und vielleicht auch bei der Heuristik, etc. Erkennen tut AntiVir jedoch alle ITW-Viren. Daher brauch man sich in dieser Hinsicht keine Sorgen um seinen Schutz zu machen. Ledigleich große Unternehmen, sollten sich hier eventuell nach einem besseren Schutz umsehen, aber Otto-Normalverbraucher braucht sich hier keine Sorgen zu machen.

Auch mein Praxistest bestätigt dieses Bild. AntiVir setze ich nun schon seit vielen Monaten ein und bisher war mein Computer noch nie mit einem Virus infiziert gewesen. Auch wenn ich Spaßeshalber mal andere Virenscanner zum Testen installiert habe, oder per Netzwerk von einem anderen Rechner aus gesucht habe, konnten nie irgendwelche Viren gefunden werden. AntiVir scheint mich also doch zu schützen. Und darauf kommt es an.
Dazu muss ich sagen, dass ich aufgrund diverser Paidmails, oder teilweise einfach auch nur durch bloßes Surfen im Netz schon auf dubiosen Seiten gesurft bin bzw. diese aufgerufen habe.

In diesem Sinne kann ich abschließend nur sagen, dass AntiVir mich bisher immer beschützt hat. Sasser ging spurlos an mir vorbei, genau so wie alle anderen Würmer, die aktuell kursieren. Ich hatte bisher nie Probleme mit irgendwelchen Vireninfektionen. Und sollte ich doch mal eine Datei erwischt haben, die infiziert gewesen ist, meldete sich AntiVir zuverlässig zu Wort und unterband den Zugriff auf diese Datei. Sollte diese sich dann nicht reparieren lassen, kann die Datei direkt gelöscht werden, so dass keine Gefahr mehr besteht.


=== ZUSATZFUNKTIONEN ===
Neben dem normalen Schutz vor Viren, bietet AntiVir noch weiteren Schutz gegen die „unerwünschten Programme“, wie es die Optionen sagen. Hier kann man selbst auswählen, gegen welche weiteren Dinge, AntiVir schützen soll. Diese wären im Einzelnen: Backdoor-Steuersoftware (also Trojaner), Kostenverursachende Einwahlprogramme (also Dialer) (diese beiden Optionen sind standardmäßig aktiviert), Spiele, Witzprogramme und mögliche schädliche Software.
Bis auf die Geschichte mit den Trojanern und den Dialern hatte ich noch keine der anderen Programme auf meinem Rechner drauf (und Spiele und Witzprogramme habe ich deaktiviert), so dass ich da leider nicht sagen kann, in wie fern AntiVir schützt. Jedenfalls gab es bisher keine Warnung von AntiVir diese Sachen betreffend. Dialer sind bei mir auch keine Bedrohung, da mein Rechner nur einen DSL-Anschluss besitzt, und über diesen können keine Kosten durch Dialer entstehen.


=== UPDATES ===
Wie eigentlich alle anderen Virenscanner auch, bietet AntiVir auch ein kostenloses InternetUpdate. Dieses kann entweder zeitgesteuert gestartet werden (per Sheduler), oder aber „von Hand“. Die Updates sind dabei auf Lebenszeit kostenlos (nicht wie bei Norton und Konsorten nur über einen befristeten Zeitraum).
Meistens gibt es auch täglich ein neues Update für AntiVir. Diese Art des Update-Intervalls sucht man bei manchen Anbietern vergeblich. Während die Macher von Norton AntiVirus nur auf wöchentliche Updates setzen (Ausnahme: Akute Bedrohungen – dann wird sofort ein Update bereitgestellt), gibt es bei AntiVir wirklich fast täglich ein Update.
Dabei wird dann eine etwa 1,5 MB kleine Datei vom Server heruntergeladen und schon kann es weitergehen. Ohne Neustart, ohne gar nichts.

Hier muss ich wieder ein großes Lob an das kleine Programm aussprechen. Das gefällt mir sehr gut.


=== FAZIT ===
Mein kurzes und knappes Fazit: AntiVir kann ich wirklich jedem empfehlen, der nicht auf kommerzielle Software setzen möchte oder einfach kein Geld hat, sich die meist kostenspielige Software großer Anbieter zu kaufen.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr zufrieden mit AntiVir. Ich hatte bisher keine Probleme mit Viren, Trojanern und Würmer. Meist tägliche Updates sorgen für optimalen Schutz und das kostenlose Programm schont den Geldbeutel. Der Rechner verlangsamt sich kaum merklich und AntiVir spart sehr mit dem Verbrauch an Systemressourcen. Musste ich vorher den Norton Hintergrundwächter deaktivieren, wenn ich moderne Shooter spielen wollte (sonst ruckelte es), kann ich AntiVir problemlos im Hintergrund mitlaufen lassen, ohne dass ich auch nur etwas bemerke.

Alles in Allem bin ich wirklich sehr, sehr zufrieden. Ich kann diesen Virenscanner uneingeschränkt weiterempfehlen. Trotz des sehr einfachen und unprofessionell wirkenden Designs bekommt AntiVir keinen Punkt in der Wertung abgezogen. Dafür hat es einfach andere, unschlagbare Vorteile. :-)


Damit wäre ich auch am Ende meines Berichtes angelangt und ich hoffe, dass ich einige vielleicht sogar überzeugen konnte. Virenschutz ist gerade in der heutigen Zeit ein unumgängliches Mittel. Und wer kein Geld hat, sich professionelle Programme zu kaufen, oder wer seine Systemressourcen einfach nicht so sehr beanspruchen möchte, oder sogar noch einen etwas betagten Rechner sein Eigen nennt, für den ist AntiVir genau das richtige Programm.
Schade ist die fehlende Funktion für das Scannen von eMails – so können infizierte eMails auf dem Rechner landen. Versucht man aber den infizierten Anhang zu starten, schaltet sich AntiVir ein – also braucht man sich da auch keine Gedanken machen.

Wirklich empfehlenswert! :-)

Ich hoffe, euch hat das Lesen des Berichtes einigermaßen Spaß gemacht und dass er auch einigermaßen informativ für euch war. :-)

Wie immer freue ich mich über eure Kommentare, insbesondere über eventuelle Verbesserungsvorschläge. :-)

Viele Grüße,
Euer Jan


Dieser Bericht wurde für folgende Meinungsforen geschrieben:
Ciao.com ; Yopi.de

28 Bewertungen, 1 Kommentar

  • sutadur

    03.06.2005, 23:27 Uhr von sutadur
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bei mir lief die Windows XP -version leider nicht. Unter Win98SE kann ich deinem Bericht vollkammen zustimmen.