Jenoptik JD 350 Testbericht

Ein Bekannter hatte sich vor einiger Zeit die Digitalkamera Jenoptik JD 350 v gekauft. Da es sie auch als Prämie bei Webmiles.de gibt und ich sie mir eigentlich holen wollte, habe ich sie mal genau unter die Lupe genommen. Hier nun mein Bericht darüber.


Aussehen

Sie ist in einem blauen transparenten Gehäuse untergebracht. Auf den ersten Blick mach die Kamera daher den Eindruck, als sei es ein Spielzeugfotoapparat. Beim genaueren Hinsehen fällt aber die aufwendige Technik im inneren auf. Damit weicht sie etwas vom Aussehen der meisten anderen Digitalkameras ab. Aber über Geschmack läßt sich ja bekanntlich steiten.


Funktionen

Für so eine preiswerte (ca 150 Euro oder 5000 Webmiles) Digitalkamera bietet die Jenoptik schon einiges an Austattung. Neben einem Elektronenblitz, der auf Wunsch automatisch oder manuell eingeschaltet wird, bietet sie auch noch einen Selbstauslöser. Am Computer wird sie entweder über die herkömmliche RS232 Schnittstelle oder den USB Port angeschlossen.
Die Belichtung und die Entfernung wird automatisch von der Kamera eingestellt, so daß man einfach ohne Einstellungen drauf los Knipsen kann.


Daten

Auflösung 640x480
CCD Sensor 350.000 Pixel
Kompression Eigenformat
Sucher optisch
Focussierung 0,5m bis unendlich
Belichtung automatisch
Verschlußzeiten 1/30 - 1/5000 s
Speicher intern 8MB ohne Erweiterungsmöglichkeit bis zu 50 Bilder
Video 160x120, 28 Bilder/s
Blitz Atomatik/Manuell, Reichweite bis 3 m
Stomversorgung 3V über 2 x Mignon oder Netzteil (nicht im Lieferumfang)


Lieferumfang

Neben der Kamera, werden noch die Kabel (RS232 und USB) mitgeliefert. Weiterhin sind noch 2 Mignon Batterien und eine Kameratasche dabei. Eine Trageschlaufe, Kameraclip und Kamerahalter sind ebenfalls enthalten. Als Software werden die Twain Treiber und eine Grafiksoftware angeboten.


Installation der Treibersoftware

Das ist recht einfach, da Windows nach dem Hochfahren automatisch erkennt, daß neue Hardware gefunden wurde. Danach braucht man nur noch die Mitgelieferte CD einzulegen und schon wird die notwendige Software installiert. Dabei befindet sich auch ein Grafikprogramm (VP-EYE 2.0). Damit kann man nicht nur die geschossenen Bilder nachbearbeiten, sondern auch bestimmte Funktionen der Kamera steuern. Hier sei besonders das Löschen einzellner Bilder in der Kamera oder aller Bilder erwähnt. Das kann man zwar an der Jenoptik selber auch machen, am Rechner ist es aber komfortabler. Läuft übrigens schon ab Windows 9x, und 32 MB RAM und 110MB Festplatte.


Bildqualität

Aufgrund der geringen Auflösung von nur 350.000 Pixeln kann man eigentlich nicht viel erwarten. Zum Ausdrucken auf Fotopapier im Format 9x13 reicht sie eigentlich nicht aus, da die Pixel darauf zu groß werden. Wenn man aber mit einem guten Grafikprogramm das Bild noch etwas aufwertet, kann man durchaus, mit etwas Aufwand, brauchbare Ergebnisse erzielen. Die Belichtung und die Bildschärfe überzeugen jedoch einigermaßen im Vergleich mit Pencams oder Webcams.
Für die Arbeit im Internet oder zu Archivierungszwecken ist die Qualität aber meist ausreichend. Durch die geringe Videoauflösung, ist das eigentlich nur eine Spielerei. Richtige Videoclips werden nur im Mäusekinoformat aufgenommen. Auch das Nachbearbeiten mit einer richtigen Videoberbeitungssoftware mach wenig Spaß.


Erfahrungen

Die Batterien halten nicht besonders lange. Insbesondere, wenn man den Blitz öfters benötigt. Auch die Energiesparfunktion, die die Kamera nach 60 sek abschaltet, ändert nicht viel daran. Lediglich beim Anschluß am Computer über USB wird die Kamera über den Rechner versorgt. Die Bedienung der Funktionen ist recht einfach. Wenn man nicht gerade ein Technisches Embryo ist, kommt man mit der Kamera sehr schnell zurecht. Die Verarbeitungsqualität scheint recht gut zu sein. Aufgrund der geringen Größe, liegt sie gut in der Hand. Darurch kann man sie auch leicht in der Jackentasche verstauen. Die Stativaufnahme ist hilfreich, wenn man den Selbstauslöser nutzen möchte. Leider ist das Betrachten der Bilder wegen des fehlenden TFT Monitors nicht möglich. Man muß sich darauf verlassen, daß man das Motiv richtig getroffen hat. Bei dem Preis kann man das allerdings auch nicht erwarten. Mit dem optischen Sucher ist es allerdings recht einfach den richtigen Blickwinkel zu finden.


Fazit

Für den schnellen Schnappschuß zwischendurch ist die Jenoptik auf jeden Fall gut geeignet. Auch das Aussehen und der geringe Preis, sprechen für diese Kamera. Allerdings sollten Profis leiber die Finger davon lassen, da die Auflösung zu gering ist. Alles in Allem bekommt man ein Gerät, welches in Austattung und Qualität dem Preis angemessen ist. Dennoch werde ich mir den Tausch gegen Webmeiles nochmal überlegen, da der Gegenwert mit 166 Euro etwas ungünstig ist.


Viel Spaß beim Knipsen wünscht Jan