Jürgen Matthes Sprachreisen Testbericht

ab 8,69
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Summe aller Bewertungen
  • Kosten:  gering
  • Informationsangebot:  sehr gut
  • Betreuung vor Abreise:  sehr gut
  • Betreuung vor Ort:  sehr gut

Erfahrungsbericht von weintraubensalat

gelb, deutsch -> England für Schüler

Pro:

schöner Ferienaufenthalt

Kontra:

teuer, sprachlich bringt es wenig

Empfehlung:

Ja

*** Jürgen Matthes Schülersprachreisen ***
************* nach Eastbourne ************

Hallo!

Hier mein erster Bericht bei yopi.

In den Herbstferien 2003 habe ich an eine Schülersprachreise nach Eastbourne / England teilgenommen. Über meine Erfahrungen werde ich euch jetzt berichten...


===Anmeldung===

Die Anmeldung erfolgt entweder über die Homepage (http://www.matthes.de) oder über ein Formular per Post oder Fax. Ich habe mich über Internet angemeldet.
Diese Anmeldungsart ist teilweise, nicht genau nachvollziehbar, weil die angegebenen Abreiseorte/Reisemöglichkeiten nicht nachvollziehbar sind, aber das kriegt man schon irgendwie hin ;-)
Positiv an J.M. ist, dass auch eine kurzfristige Anmeldung möglich ist. Meine Buchung erfolgte 4 Wochen vor Reisebeginn.


=== Informationen vor der Reise ===

- Infoserminar -
J.M. veranstaltet regelmäßig vor den Reisen Infoseminare in ganz Deutschland, bei denen der Veranstalter persönlich vor Ort ist und Fragen und Bedenken aufklärt. Ich bzw. meine Eltern haben an keinem Seminar teilgenommen, daher kann ich darüber nichts sagen.
Meine einzige Frage vor der Reise war, ob es nicht zu kurzfristig wäre, und das ließ sich auch am Telefon klären.

- Informationen per Post -
Die zahlreichen Reiseinformationen kommen nach und nach ins Haus geflattert. Das Ganze ist allerdings sehr unübersichtlich und man weiß hinterher nicht mehr, was denn jetzt die aktuellen (gültigen) Unterlagen sind und was nicht.
Direkt nach der Anmeldung bekommt ihr die Anmeldebestätigung inkl. Rechnung und noch allgemeinere Informationen über Versicherung etc.
Als nächstes Schreiben folgen haufenweise Zettel, Heftchen, ein J.M.-Brustbeutel (für Geld, Ausweis und andere Dokumente), Aufkleber, Kofferanhänger...
Sobald das Programm für die gebuchte Reise feststeht bekommt man dieses zugeschickt (2x, eins für die Eltern und eins zum Mitnehmen und immer dabeihaben).
Da die anderen mit mir untergebrachten Teilnehmer noch nicht so genau feststanden, habe ich zuerst einmal nur die Adresse der Gastgeber, dann nacheinander die von meinen Mitbewohnern bekommen.


*** Anreise ***

Die Anreise nach Eastbourne ist per Bus, Fugzeug oder Schiff möglich. Die Schiffs- sowie die Busreise sind im Reisepreis inbegriffen, der Flug kosten extra.
Ich habe die Schiffsreise Cuxhaven - Harwich sowie den Buszubringen Hamburg - Cuxhaven gebucht. 2 Wochen vor Reisebeginn kam dann jedoch die Info von J.M., dass der Buszubringer nicht buchbar ist. Also solltet ihr euch auf kurzfristige Änderungen einstellen.
Nunja, dann haben mich eben meine Eltern nach Cuxhaven gefahren, ist ja kein Weltuntergang. In Cuxhaven gab es jedoch das Problem, dass wir den DFDS-Terminal nicht gefunden haben. Die Anfahrtsbeschreibung von J.M. war mehr als dürftig.
Am Hafen angekommen war das Schiff schon vor Ort, die J.M.-Betreuer (gut zu erkennen mit gelben Jacken) und einige Teilnehmer warteten schon in der Halle. Dann hieß es noch ein bisschen warten, und dann gings ab Richtung Schiff.
Hinweis: Die Betreuung auf dem Schiff ist miserabel!
Und wurde zuerst gesagt, wir sollten schonmal aufs Schiff in unsere Kabinen gehen und wir würden dann weitere Infos bekommen. OK, dann müssen eben die teilweise 10-jährigen Teilnehmer dem englischsprachigen Personal klarmachen, dass die ihnen die Kabinen zeigen sollen...
Außerdem solltet ihr euch darauf gefasst machen, dass ihr die Betreuer während der Überfahrt nicht findet. Die Betreuerin war mit in meiner Kabine, wir haben sie da aber trotzdem nie gesehen.
Etwa 15 Minuten nach Ablegen des Schiffs gibt es eine Durchsage für die J.M.-Schüler, dass wir uns an der Rezeption einfinden sollten.
Wenn man die dann gefunden hat, gibts die Essensgutscheine fürs Frühstück und es geht zum Abendessen.
Das Essen auf dem Schiff ist nicht so mein Geschmack gewesen, aber dafür kann J.M. wohl eher weniger ;-)
Bis zum Abend konnte dann jeder machen, was er/sie wollte, die Kontrolle ob alle um 0 Uhr brav in ihren Bettchen liegen, hat wegen schlafender Betreuer nicht stattgefunden. (Wäre auch nicht nötig gewesen, da so ziemlich alle seekrank waren...)
Am nächsten Morgen gabs eine nervige Durchsage, Frühstück und Freizeit bis zum Anlegen um 12 uhr ca.

Nach Verlassen des Schiffs (wo die Betreuer nicht auf die letzten warten, sondern vorneweg rennen...) muss man ein bisschen laufen, um zum Bus zu kommen, der einen nach Eastbourne bringt. Auf der Busfahrt verteilen die Betreuer einen Umschlag mit ... was wohl?... Zetteln. Informationen über genaue Zeiten, gebuchten Workshop, Zusatzkurse, Unterrichtszeiten, Ausflüge...

Nach 2 Stunden Busfahrt erreicht der Bus dann den Parkplatz auf dem eigentlich die Gasteltern warten sollten. Eigentlich... Aber wo sind sie nur? - Ups, da hat J.M. denen doch glatt die deutsche Zeit genannt und nicht die englische. Naja, Pech gehabt, die Leute animieren konnten die Betreuer jedenfalls :-)
Nach 45 Minuten sind dann auch schon die ersten Gastfamilien da und es geht ins neue zuhause.


*** Die Gastfamilie ***

Entweder man hat Glück mit der Gastfamilie oder man hat Pech.
Mit ist das 1. passiert :-)
Meine Gastfamilie bestand aus Mann und Frau, beide 24, Baby, 6 Monate und Hund. Allesamt total nett.


*** Unterbringung ***

Die Unterbringung erfolgt entweder alleine (gegen Aufpreis) oder mit 1-3 anderen Teilnehmern. Ich und 3 andere Mädels haben jeweils zu zweit in einem Zimmer bei der Familie gewohnt.


*** Der 1. Tag ***

- Town Tour -
Jaja... schon ne nette Sache *gg*
Die Town Tour ist eine Bustour durch den Kursort zu Sehenswürdigkeiten, zur Schule und dahin, wo die Aktivitäten stattfinden sollten.
Aber davor ist auch was nettes passiert :P
Laut Infozettel sollte unsere Tour um 8.20 starten, und unser Gastvater wollte uns hinfahren. Leider ist er erst um 8.20 losgefahren, so dass wir 20 Minuten zu spät da waren. Der Bus war weg. Aber wir waren nicht die einzigen, 4 Jungen ist das Gleiche passiert, nur dass die 4 min. zu spät waren und den Bus noch haben wegfahren sehen.
Also: Seid bloß pünktlich! Bei der TownTour ist das Ganze zwar nicht sooo wichtig, aber wenn ihr in London bleibt weil ihr zu spät wart ist das wohl nicht so toll...
Naja... wir haben dann unsere Handys rausgekramt und bei der "J.M. Emergency Hotline" angerufen. Nur: da ist keiner rangegangen...
Im deutschen(!) Büro haben wir dann jemanden erreicht und konnten dann bei der 2. Tour teilnehmen.

- Info Meeting -
Direkt nach der Town Tour findet das 1. Info Meeting statt. Es gibt wieder mal jede Menge Zettelchen und einen gelben Ordner, eine gelbe Federtasche, gelbe Stifte und gelbe Zettel. Wundert euch also nicht, wenn ihr danach kein gelb mehr sehen könnt!
Dann werden noch einige Sachen erklärt (Busverbindungen etc.) und es folgt ein freier Nachmittag.


*** Mobilität vor Ort ***

Alle Schüler in Eastbourne müssen von einem Punkt zum anderen kommen. Normalerweise macht man das mit dem Bus.
Allerdings wohnten meine Gasteltern in Westham, einem Vorort von Eastbourne, in dem es keinen einzigen Bus gab. Wir mussten mit der Bahn nach "Eastbourne City" fahren und sind von dort immer zu Fuß los. Nix für Lauffaule!
Nach einigen Kommunikationsschwierigkeiten mit den *netten* Menschen von der Bahn, hatten wir auch unsere Bahnwochenkarten.
Die Bahnen in England sind übrigens viel besser als die in Deutschland: Um auf den Bahnsteig zu kommen muss man seine (gültige!) Fahrkarte kontrollieren lassen. Da merkt man wenigstens gleich, wenn man keinen Fahrschein hat.


*** Sprachunterricht ***

Der Sprachunterricht findet 5 mal die Woche für 2 bzw 3 mal 1,5h statt.
Der Unterricht ist insgesamt sehr entspannt, es wird gespielt, Filme geguckt etc. anders als man es in Deutschland gewöhnt ist. Aber die Lehrer da wissen schließlich dass man Ferien hat und machen es einem nicht noch extra schwer.
Was ich nicht so toll fand, war, dass die Betreuer zu uns gemeint haben dass "es sowieso scheißegal wäre, ob wir zum Unterricht gehen oder nicht". Sie haben ja Recht, es kann uns niemand zwingen in den Ferien zu sonem doofen Kurs zu gehen, aber das müssen sie einem ja nicht so auf die Nase binden..


*** Nachmittagsprogramm ***

Nachmittags wurden verschiedene Aktivitäten durchgeführt. An den meisten konnte ich nicht teilnehmen, weil ich in der Zeit einen Surfkurs hatte.


*** Intensiv-Sportkurse ***

Ich habe einen Surfkurs für EUR 123 gebucht. Er umfasst 3x2std. Surfunterricht in der örtl. Surfschule.
Das Surfen selber hat zwar Spaß gemacht, allerdings hatte ich 4 verschiedene Surflehrer und der Preis ist überteuert (wie alles in England)


*** Abendveranstaltungen ***

Die "Parties" richten sich eher an Jüngere J.M.-Schüler. Ihr konnt natürlich zwischendurch von den Parties weg, aber seid pünktlich zurück wenn der Bus fahren soll. Bei uns war es so, dass von den angeblich 2 Bussen nur einer gefahren ist, und den hab ich ein paar mal verpasst. (Das ist nicht so toll, weil die Bahnen abends auch nur selten fahren und dann fahren sie noch woanders ab...)


*** Alltag in Eastbourne ***

Was man in seiner freien Zeit macht, ist im Großen und Ganzen einem selbst überlassen. Entweder man geht Shoppen, oder ist bei der Gastfamilie. Mit unseren Gasteltern haben wir meistens Fernsehen geschaut oder Playstation gespielt.


*** Betreuung vor Ort ***
Vor Ort sieht man die Betreuer selten. Morgens in der Schule (wenn man nicht Minigruppe gebucht hat), nachmittags bei den Aktivitäten (wenn man da hinkann) oder bei den Ausflügen (wenn man mitfährt). Man ist also im Großen und Ganzen auf sich allein gestellt. Deswegen denke ich, dass eine Sprachreise nicht für jüngere Kinder gedacht ist. Die Jüngste Teilnehmerin bei uns war 10, mit 3 Monaten Englischunterricht. Das finde ich ziemlich übertrieben, da die Betreuung kaum vorhanden ist und man sich nach 3 Monaten Englisch im Ausland nicht zurechtfindet! Ich denke, eine Sprachreise lohnt sich erst ab 12,13 Jahren bzw. nach mindestens 2 Jahren Schulenglisch. Denn: Wenn kein Englisch da ist, kann man sein Englisch vor Ort nicht verbessern.

*** Trendworkshop ***

Als Trendworkshop hatte ich den Workshop "Body Work-Out & Video Body Gym" gebucht. Das war aber ein großer Reinfall. Wir waren im David Lloyd Club und haben irgendwie nix wirkliches gemacht... Am anfang so eine Art aufwärmen, also halbe Stunde Ausdauersachen gemacht, dann 10 Minuten was mit Gewichten gemacht, dann 10 Minuten Radeln und das wars. Als ich den Workshop gebucht habe, dachte ich das ist irgendwas mit Tanzen oder wenigstens Aerobic (die Bilder im Prospekt gingen auch in die Richtung). Statt für sowas EUR 27 zu zahlen, hätte ich auch ne Stunde joggen gehen können, das hätte den selben Effekt gehabt. Ich kann euch von diesem Workshop nur abraten! Wenn ihr unbedingt mal in nem Fitnesscenter sonen Schwachsinn machen wollt, geht irgendwo in Deutschland in eins, da bekommt ihr idR mehr fürs Geld.


*** Rückreise ***

Die Rückreise erfolgte wider mit dem Schiff. Auf der Rückfahrt war es zum Glück nicht so stürmisch. Das Einzige was mich da gestört hat, war die abgelaufene Cola die wir vorgesetzt bekommen haben, nach Reklamation gabs aber neue.


*** Sprache ***

Die englische Sprache haben ich und meine 3 Mitbewohnerinnen schon ganz gut beherrscht *gg*. D.h. wir konnten uns mit den Engländern gut unterhalten. Allerdings finde ich, dass 4 Deutsche in einer Gastfamilie viel zu viel sind. Wir haben untereinander nur deutsch geredet, und unsere Gasteltern hatten auch nie was dagegen gesagt. ICh denke, je mehr englisch man spricht, desto besser lernt man es, also werde ich, wenn ich noch einmal fahre, alleine in eine Gastfamilie gehen.


*** Erwartungen ***

Man sollte auf keinen Fall zu hohe Erwartungen an die Sprachreise haben. Ich habe erwartet, dass ich mich danach leichter in englisch ausdrücken kann. Dies ist zum teil auch passiert, das Problem sind die Vokabeln *gg* Die müsste ich wohl öfter mal lernen / wiederholen.


*** Fazit ***

IMHO ist eine Sprachreise wie oben erwähnt erst nach 2 Jahren Englisch und einer gewissen Selbstständigkeit des Kindes geeignet. Ich glaube nicht, dass den 10- und 11-jährigen auf unserer Reise das Ganze was gebracht hat. Außerdem sollte man eine Unterbringung als einziger deutschsprachiger Gast wählen, da man sonst nur deutsch redet (das macht man auch so genug). Ich werde bestimmt noch einmal nach England fahren, ob es mit dieser oder einer anderen Organisation sein wird, weiß ich noch nicht.

20 Bewertungen, 1 Kommentar

  • zeberus

    01.02.2006, 22:55 Uhr von zeberus
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg mirko