Kapstadt Testbericht

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Erfahrungsbericht von Hylobates

Stippvisite ans schönste Ende der Welt

Pro:

viele Sehenswürdigkeiten, angenehmes Klima, nette Menschen, für Europäer noch relativ günstig

Kontra:

so weit weg !!!

Empfehlung:

Ja

Es war einmal ein 20-Jähriger der gerade sein Fachabitur hinter sich hatte. Während einem Abendessen mit seiner Familie in einem griechischen Restaurant hat er sich dazu überreden lassen, nach dem Abitur erstmal eine Weile im Ausland zu verbringen. Also machte er sich an die Recherche, was denn da so alles möglich ist. Au-Pair geht ja mal gar nicht. Zivi im Ausland braucht eine zu lange Vorbereitungszeit. Also wendet er sich doch an eine Agentur, die Praktika im Ausland vermittelt. Stand nur noch die Frage im Raum, in welches Land er gehen sollte. Das man dort Englisch sprechen sollte, war von vornherein klar. Das hat die Zielländer schon mal ein wenig eingegrenzt. Letztlich hat er sich auf jeden Fall für die landschaftliche Vielfalt und die günstigeren Lebenshaltungskosten Südafrikas entschieden. So ging es dann also an einem nasskalten Mittwoch im November 2003 auf nach Frankfurt um den Flieger Richtung Johannesburg zu besteigen. Mit gemischten Gefühlen saß er schließlich im Flieger. Eine lange Reise mit ungewissem Ausgang stand ihm bevor. Was würde ihn erwarten? Würde er es sechs Monate so weit von zu Hause aushalten? Oder würde er vielleicht in der Ferne sogar sein ganz großes Glück finden und nie mehr zurückkehren?

So ungefähr stellte sich die Situation vor meinem Abenteuer in Südafrika dar. Sechs Monate später war ich fast ein anderer Mensch. Ich hatte sechs Monate mit den vielfältigsten Eindrücken hinter mir. Ich durfte in dieser Zeit viele nette Menschen kennen lernen, traumhaft schöne Landschaften sehen und auch unwahrscheinlich viel lernen. Ein halbes Jahr in einer doch eher fremden Welt ist eben ein sehr prägendes Erlebnis, das auch an mir nicht spurlos vorübergegangen ist. Südafrika ist ein Land voller Gegensätze. Ein Land mit Traditionen und doch ist auch der fortschritt nicht spurlos an Südafrika vorbeigegangen. Was Südafrika aber auf jeden Fall auszeichnet ist eine unglaubliche Vielfalt.

Aber all diese Vielfalt kann ich gar nicht in einen Bericht fassen. Daher möchte ich mich hier auf ein ziemlich kleines Gebiet begrenzen. Mein Bericht handelt von der für viele Menschen schönsten Stadt der Welt (mich eingeschlossen). Und alle die schon einmal dort gewesen sind werden dem wohl zustimmen. Zumindest sollten sie nichts dagegen einzuwenden haben. Ich rede hier natürlich von Kapstadt. Der „Mother City“ wie die Südafrikaner die Stadt bezeichnen.

Ich habe mich während meiner Zeit in Südafrika mehrmals für ein paar Tage in der Stadt aufgehalten, und ich wäre glücklich wenn ich es irgendwann einmal wieder dorthin schaffen könnte. Da ist einfach so ein grenzenloses Verlangen das mich zurück dorthin zieht. Es ist vermutlich noch keine anerkannte Krankheit, aber in eingeweihten Kreisen durchaus anerkannt unter dem Namen „Kapstadt-Virus“. Wer einmal dort gewesen ist, den zieht es immer wieder dorthin zurück. Gilt wahrscheinlich auch noch für zig verschiedene Orte auf dieser Welt. Aber bei mir ist es eben nur diese Stadt. Ich bekenne freimütig:

„Ja, auch ich bin CA positiv.“

Im Folgenden versuche ich nun alles Wissenswerte zusammenzutragen. Harte Fakten aber auch einige meiner ganz persönlichen Eindrücke. Und dieser Bericht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr soll es nur eine Information für diejenigen sein, die noch nicht dort gewesen sind oder eine kleine Erinnerungshilfe für diejenigen, die den Zauber vom Kap schon einmal genießen durften.



Allgemeines
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Kapstadt (in Afrikaans Kaapstad, in Englisch Cape Town oder in Xhosa SaseKapa) ist mit knapp 2,4 Mio. Einwohnern die drittgrößte Stadt Südafrikas hinter Johannesburg und Durban. Im gesamten Ballungsraum Kapstadt, d.h. inklusive der Vororte und Townships leben hier sogar über 4,3 Mio. Menschen. Seit 2004 ist hier ganzjährig das Südafrikanische Parlament ansässig. Früher kamen die Abgeordneten nur während der Wintermonate hier zusammen.
Kapstadt liegt im äußersten Südwesten des Landes. Eingeschlossen wird sie zum Atlantischen Ozean hin von der Table Bay und zum Lande hin vom beeindruckenden Tafelbergmassiv. Kapstadt wirbt für sich offiziell mit dem Slogan „Die einzige Stadt, die an zwei Ozeanen liegt“. Was an sich nicht ganz richtig ist. Denn der Indische Ozean beginnt erst am gut 200 km weiter östlich gelegenen Kap Agulhas, welches der südlichste Punkt des afrikanischen Festlandes ist.
Die Stadt wurde 1652 von den Holländern gegründet und diente zunächst nur als Versorgungsstation für die Schiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Kapstadt als einzige Großstadt zum wirtschaftlichen Zentrum der damaligen Kapprovinz. Dies änderte sich erst, als im ausgehenden 19. Jahrhundert in der Nähe Johannesburgs (bzw. dort wo sich heute Johannesburg befindet) Gold gefunden wurde. Heute sind in Kapstadt viele Betriebe der Textil- aber auch der IT-Industrie ansässig. Aber auch die Werbebranche, die Filmindustrie und natürlich der Hafen spielen eine große Rolle.



Wie komme ich da denn hin?
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Kapstadt erreicht man praktischerweise am besten mit dem Flugzeug. Direktverbindungen von Deutschland nach Kapstadt sind leider eher rar gesät. South African Airways und die Lufthansa bieten Direktflüge von Frankfurt nach Cape Town International an. Die LTU fliegt Kapstadt von Düsseldorf aus direkt an. Alle anderen internationalen Fluggesellschaften bieten Flüge mit Zwischenstopps auf ihren jeweiligen Heimatflughäfen an. Die meisten Flüge von Deutschland nach Südafrika gehen leider nach Johannesburg. Aber von dort gibt es ein großes Angebot an Flügen nach Kapstadt oder auch in andere Großstädte des Landes.
Preislich beginnen Hin- und Rückflug bei etwa 600 €. Ich hab damals 880 € gezahlt für einen Flug über Johannesburg, war aber auch in der Hochsaison. Momentan bietet LTU Direktflüge nach Kapstadt in Restkontingenten bereits ab 199 € an. Da heißt es also zugreifen.
Der Flug dauert insgesamt gut 11 – 12 Stunden. Für die Einreise braucht man einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass. In den bekommt man dann den beliebten Stempel und darf sich die nächsten 90 Tage im Land aufhalten. Bereits im Flugzeug bekommt man vom Bordpersonal ein Formular ausgeteilt, welches man ausfüllen muss. Da stehen dann so Angaben zu Grund und Dauer des Aufenthaltes, Kontaktadresse usw. drin. Das gibt man dann am Einreiseschalter ab. Wird allerdings nicht großartig beachtet. Zumindest meins nicht. Das hat der Beamte dort einfach genommen und auf einen Stapel mit einigen anderen gelegt. Fingerabdrücke oder digitale Fotografien wie in gewissen anderen Ländern werden hier nicht genommen. Oder wenigstens war es 2003 noch nicht so.



Wo kann ich schlafen?
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Hotels gibt es in Kapstadt natürlich wie Sand am Meer. Persönliche Erfahrungen kann ich euch leider keine geben, da ich meist privat gewohnt habe als ich in Kapstadt gewesen bin. Aber ich kann euch versichern, es gibt für jeden etwas. Für den preisbewussteren Reisenden mit kleinem Geldbeutel gibt es zahlreiche Backpacker Hostels. Die Preise für eine Übernachtung im Mehrbettzimmer beginnen bei etwa 70 Rand (ca. 9 €uro). Wer ein wenig mehr Privatsphäre braucht kann aber auch Einzel- oder Doppelzimmer buchen. Erste Anlaufstelle für Backpacker ist die Long Street im Zentrum von Kapstadt, wo sich auch ein Großteil des Nachtlebens abspielt. Hier reiht sich wirklich eine Bar an die nächste. Nur hier und da unterbrochen von einem Backpacker. Wer also abends unbedingt auf die Piste möchte, ist hier genau richtig.
Selbstverständlich gibt es auch zahlreiche B&Bs und Gästehäuser. Je nach gewünschter Lage und Preisklasse sollte auch hier für jeden etwas zu finden sein. Aber neben den Unterkünften in der unteren bis mittleren Preisklasse bietet Kapstadt natürlich auch sehr luxuriöse Hotels. Neben dem Mount Nelson oder dem Cape Grace Hotel finden sich hier einige der besten Hotels des Landes. Auch die großen internationalen Ketten haben hier natürlich ihre Vertreter.

Eine Unterkunft möchte ich euch trotz allem ein wenig genauer beschreiben. Ganz einfach aus dem Grund, weil es die einzige ist, in der ich auch einige Nächte verbracht habe. Es handelt sich um die TipTop Waterfront Lodge. Zu finden in der Portswood Road ganz in der Nähe der bekannten Victoria & Alfred Waterfront. Was auch schon so ziemlich der einzige Grund sein könnte warum man hier absteigen sollte. Wie als kam ich dazu, meine Zeit hier zu verbringen? Ganz einfach, ich kam ja damals über eine Agentur nach Südafrika und die buchten eben hier.
Von der Ausstattung her unterscheidet sich die TipTop Lodge kaum von den meisten anderen Backpacker Lodges. Allerdings ist das Ambiente hier bei weitem nicht so toll wie anderswo. Zumindest in der Regel. Als ich das erste Mal dort war, war zeitgleich eine Gruppe südafrikanischer Musiker zu Gast. Da Südafrikaner von Haus aus recht offene Menschen sind, sind wir natürlich bald ins Gespräch gekommen und haben dann die nächsten Abende meist zusammen verbracht, was meist recht lustig war. Sie hätten mich und meine zwei Begleiterinnen auch zu ihrem Konzert eingeladen, aber leider mussten wir da schon weiter. Schade eigentlich.
Sauber ist es, und es wird einem auch der gleiche Service geboten wie in anderen Unterkünften. Das Abendessen das uns serviert wurde, war auch gut, mal ganz abgesehen davon, dass wir ein zwei mal nicht ganz genau wussten, was wir da eigentlich auf dem Teller hatten. Aber die Hauptsache ist ja das es schmeckt. Außerdem sollte man in diesen Fragen stets anderen Kulturen offen gegenübertreten.
Alles in allem würde ich euch die TipTop Waterfront Lodge also nicht unbedingt empfehlen. Wer auf jeglichen Luxus verzichten kann, der ist hier trotzdem richtig. Denn das große Plus ist eben die Nähe zur Waterfront, die für einige Touristen sicher ein sehr interessantes Ziel darstellt.

Wer sich selbst noch genauer informieren möchte, findet hier alle nötigen Informationen:

http://www.tiptoplodge.co.za



Wo kann ich essen?
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Essen muss man natürlich auch etwas. Die tolle Umgebung allein reicht eben leider nicht aus. Aber ein großes Problem gibt es hier eigentlich nicht. Es gibt eine Unmenge an verschiedensten Restaurants, so dass eigentlich jeder eines finden sollte, dass seinem Geschmack entspricht. Ich werde mich hier mal auf einige beschränken, die ich selbst besucht habe, oder von denen ich Gutes gehört habe.

Am besten erinnern kann ich mich an ein Mittagessen im „Black Marlin“ in Simons Town. Das Restaurant liegt nicht weit vom Strand entfernt, bei gutem Wetter kann man sein Mahl im weitläufigen Außenbereich mit Wellenuntermalung genießen. Geboten wird hier internationale Küche, wie der Name schon vermuten lässt, liegt der Schwerpunkt jedoch auf Seafood. Aber selbstverständlich gibt es auch noch andere Gerichte. Also wer nicht so auf Fisch oder Meeresfrüchte steht, wird hier trotzdem satt werden. Überwiegend findet man auf der Karte allerdings Lobster, Kingklip, Calamari oder auch Muscheln in allen Variationen. Ich hatte damals die Cajun-Calamari und ich war sehr zufrieden. Wer hier allerdings einen Tisch haben möchte, sollte am besten reservieren, denn der Black Marlin ist lange kein Geheimtipp mehr. Weitere Informationen findet ihr hier:

http://www.blackmarlin.co.za

Ist man auf der Suche nach afrikanischer Küche ist man vielleicht im „Africa Café“ in der Shortmarket Street in der Innenstadt richtig. Hier gibt es Gerichte aus allen Ländern des Kontinents. Höhepunkt ist das sog. „Communal Feast“. Eine Art „Eat as much as you can“ wie man es aus anderen Restaurants auch kennt. Nur eben mit allerlei afrikanischen Köstlichkeiten. Ein anderes Restaurant mit vielleicht etwas überbetont afrikanischem Flair ist das „Mama Africa“ in der Long Street. Spezialität des Hauses sind verschiedene Wildgerichte (Eland, Kudu, Springbok, Krokodil etc.).

Hinweisen möchte ich euch auch auf ein Gasthaus, welches ich für absolut überflüssig halte. Aber leider gibt es viel zu viele unserer Landleute die es häufig frequentieren. Die Rede ist vom „Paulaner Bräuhaus“ an der Waterfront. Egal ob Eisbein, Schweinebraten oder Weißwurst. Hier wird man fündig. Sogar Weißbier gelangt hier in den Ausschank. Aber jetzt verrat mir mal bitte einer von euch, warum ich extra nach Kapstadt reisen soll um mich dann dort von urdeutschem Essen zu ernähren? Meine Sache ist das Paulaner jedenfalls nicht. Schaut einfach mal rein und überzeugt euch selbst:

www.paulaner.co.za

Immer einen Besuch wert ist auf jeden Fall eines der zahlreichen „Spur“-Restaurants. Die findet man eigentlich in jedem größeren Ort. Spur ist eine Steakhaus-Kette, vergleichbar mit „Maredo“ in Deutschland. Hier gibt es eben hauptsächlich Steaks, Rippchen, Burger etc. Mir wurde einige Male das reichhaltige Salatbüffet empfohlen. Aber ein Essen ohne Fleisch ist einfach nichts für mich. Ich gebe die Empfehlung trotzdem an euch weiter. Was ich euch allerdings aus eigener Erfahrung unbedingt empfehlen möchte sind die Spurstyle-Zwiebelringe. Die sind als Beilage bei einigen Gerichten dabei und ich finde die einfach lekker. Was das Spur außerdem auszeichnet ist der Umgang mit Familien bzw. vor allem deren Kindern. Wer also mit kleineren Kindern unterwegs ist und trotzdem nicht auf den abendlichen Restaurantbesuch verzichten möchte, der ist hier genau richtig.

www.spur.co.za

Sicher gäbe es noch den ein oder anderen Geheimtipp. Aber ich möchte mich einfach mal auf diese hier beschränken. Vielleicht interessiert sich ja noch der ein oder andere für etwas schnellere Küche. Den kann ich auf jeden Fall beruhigen. Auch in Kapstadt finden sich die bekannten internationalen Fast-Food-Ketten. Egal ob die mit dem großen M, die mit der Krone oder die, die nur Hühnchen verkaufen. Ein zwei einheimische Ketten gibt es auch noch.



Was muss ich gesehen haben?
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In Kapstadt gibt es natürlich sehr vieles zu sehen. Um alle Sehenswürdigkeiten einmal besichtigt zu haben, reicht aber ein „normaler“ Urlaub bei weitem nicht aus. Dafür braucht man schon mehr als ein, zwei Wochen. Und wenn man schon mal da ist, will man ja vom Rest des Landes auch noch was sehen. Ich werde mich jetzt hier mal auf die Attraktionen beschränken die ich wirklich selbst besucht habe.


Table Mountain

Ein absolutes Muss für jeden Kapstadtbesucher ist auf jeden Fall der Tafelberg, das Wahrzeichen der Stadt. Bereits bei der Landung auf dem Flughafen (wo auch sonst) hat man eine tolle Sicht auf den Berg, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Der Weg zum Berg ist bereits in der City recht gut ausgeschildert und mit dem Auto auch recht gut zu erreichen. Um auf den Gipfel des Berges zu gelangen, gibt es zwei Wege. Einmal zu Fuß, für körperlich fitte, wander- und kletterbegeisterte Menschen. Zu diesem Zweck gibt es etwa 300 verschiedene Routen. Und natürlich gibt es dann noch die berühmte „Table Mountain Aerial Cableway“, eine Seilbahn. Vor zwei Jahren kostete die Fahrt hin und zurück etwa 15 Euro. Heute ist es vermutlich etwas teurer.
Was aber macht den Berg jetzt überhaupt zu einem so beliebten Ziel für Touristen? Ein riesiger Felsblock an sich ist ja nicht so wahnsinnig interessant. Ich denke es ist vielmehr die einzigartige Aussicht, die man von hier aus genießen kann. Vom Gipfel aus hat man, günstige Wetterlage vorausgesetzt, einen atemberaubenden Blick über ganz Kapstadt, den Hafen, die ehemalige Gefängnisinsel Robben Island, den Bloubergstrand, Campsbay und die übrige Kaphalbinsel. Bei guter Sicht kann man sogar Cape Point erspähen.
Die Fauna und Flora auf dem Berg hat auch so einiges zu bieten. Im ganzen Bereich des Massivs wachsen über 1.400 verschiedene Pflanzenarten. Die meisten von ihnen wachsen ausschließlich hier. Für die meisten Touristen wesentlich interessanter sind allerdings die Dassies. Kleine putzige Verwandte der Elefanten. Sie haben kaum Scheu vor Menschen, und lassen sich daher meist nicht von den aufdringlichen Besuchern in ihrem Tun stören und sind ein gern gesehenes Motiv für den geneigten Touristen.
Natürlich gibt es auch hier den üblichen Souvenirshop, ein Restaurant und sogar Tagungsräume. Wanderwege mit verschiedener Länge wurden auf dem Gipfelplateau auch ausgewiesen. Ein kleiner Tipp für den Aufenthalt auf dem Plateau. Eine Jacke oder ein Pullover sollte auf jeden Fall im Gepäck dabei sein. Hier oben herrschen manchmal recht starke Winde, die die Temperaturen nicht selten auf unter 10°C sinken lassen.

Hier noch ein paar Links zu Webcams auf bzw. am Tafelberg oder mit Sicht auf den Tafelberg:

Obere Cable-Car Station
http://www.vodacom4me.co.za/vodacom4me-personal-resources/infocam/[email protected]_352x288.jpg?UID=366507866

Untere Station
http://www.vodacom4me.co.za/vodacom4me-personal-resources/infocam/[email protected]_352x288.jpg?UID=244934292

Blick auf den Berg
http://www.capetownwebcam.com/live/images/tm01.jpeg

Noch ein Blick auf den Berg
http://www.craigspage.co.za/webcam/live.jpg


Robben Island

Ein weiteres Muss ist die ehemalige Gefängnisinsel Robben Island. Zu erreichen ist die Insel per Fähre (wie auch sonst?) die am Mandela-Gateway an der Waterfront startet. Das Vergnügen kostete damals gute 20 Euro. Beinhaltet allerdings Hin- und Rückfahrt, sowie die Führung auf der Insel. Am besten schon zwei, drei Tage vorher buchen, die Tickets sind häufig ausgebucht. Hat man die Überfahrt ohne größere Komplikationen überstanden (die Fahrt kann nämlich ziemlich ruppig werden) steigt man in einen alten Bus um. Auf einer kleinen Rundfahrt passiert man die alten Wohngebäude, verwaiste Sportanlagen und natürlich die verschiedenen Gefängnistrakte.
Der erste Stopp der Tour ist in einem früheren Steinbruch. Hier mussten die Insassen unter widrigsten Bedingungen Tag ein Tag aus schwerste Arbeit verrichten. Und das ganze im gleißenden Sonnenlicht. Da der Steinbruch hauptsächlich aus hellem Kalkstein bestand wurde das Sonnenlicht stark reflektiert, was einige der Häftlinge an den Rand der Erblindung führte.
Highlight und Abschluss der Tour ist aber der Hochsicherheitstrakt der politischen Häftlinge. Unter anderem kann man hier die Zelle sehen, in der Nelson Mandela 18 Jahre seiner Haft verbracht hat. Geführt wird die ganze Tour meist von früheren Insassen des Gefängnisses. Informationen und Emotionen aus erster Hand sozusagen.

Für mehr Infos:

www.robben-island.org.za


Cape of Good Hope

Viele Menschen halten ja dieses Kap für den südlichsten Punkt Afrikas. Ist aber eigentlich nicht richtig. Und uneigentlich sogar falsch. Der befindet sich nämlich am Kap Agulhas, etwa 150 Kilometer weiter östlich. Was aber ist dann an diesem Kap so interessant? Ganz einfach. Eigentlich reden wir hier über das Cape of Good Hope Nature Reserve, ein Naturschutzgebiet. Seit 1998 sogar Nationalpark. Den Park erreicht man über die sehr malerisch gelegene Küstenstraße entlang der False Bay. Vorbei an Orten wie Muizenberg, Fish Hoek und Simons Town.
Die erste „Touristenattraktion“ lauert dann bereits auf dem Parkplatz kurz vor dem eigentlichen Kap. Einige Dutzend Paviane haben ihn nämlich zu ihrem ganz persönlichen Jagdrevier auserkoren. Und bevorzugte Beute sind hier die Fresspakete der nichts ahnenden Touristen. Eigentlich ist das Füttern verboten, aber viele Besucher halten sich nicht daran. Manche lachen sogar noch lauthals, wenn ein ausgewachsenes Männchen gerade die Innenausstattung ihres Leihwagens auf ihre Genießbarkeit hin überprüft.
Der eigentliche Grund für einen Besuch hier sollte aber der Aufstieg zu Leuchtturm sein. Für den Hinweg benötigt man zu Fuß etwa eine Stunde, der Rückweg geht etwas schneller, da bergab. Für ganz bequeme gibt es auch hier eine Zahnradbahn.
Besonders beeindruckend ist ein Besuch hier im Frühjahr, wenn die über 1.300 verschiedenen Fynbosarten blühen. Außerdem kann der Park auch für Tierfreunde von Interesse sein. Hier leben etwa 200 Vogelarten, verschieden Antilopen und auch Strauße, allerdings sieht man sie eher selten. Landschildkröten, verschiedene Echsenarten, Paviane und Dassies (Klippschliefer) sieht man hingegen relativ häufig.


Victoria & Alfred Waterfront

Dort wo früher mal der Hafen von Kapstadt war ist heute ein moderner Geschäfts und Gastronomiekomplex entstanden. Neben einer Mall, einer kleinen Mall und etlichen anderen Geschäften sind hier auch noch Kinos, Hotels und eine Unmenge an verschiedensten Restaurants, Lokalen und Bars zu finden.
Tagsüber findet man hier zahlreiche Straßenmusiker und andere Künstler. Abends gibt es in vielen Bars Livemusik, zumeist Jazz. Im Amphitheater laufen in den Sommermonaten Filme oder andere Veranstaltungen. Hier an der Waterfront ist auch die Ausgangshaltestelle des „Cape Town Explorer“. Eine absolut empfehlenswerte Rundfahrt mit den meisten Highlights in der Stadt.
Ein weiterer Vorteil der Waterfront ist dann wohl auch noch die Tatsache, dass sie als der sicherste Ort in Kapstadt gilt.

Weiter Infos unter:

www.waterfront.co.za



Einige weitere Sehenswürdigkeiten:


Townshiptour: Es gibt mehrere Veranstalter, die Touren in die Kapstädter Townships anbieten. So eine Tour sollte man auch auf jeden Fall mitmachen. Auch wenn in den letzten Jahren viele Programme auf den Weg gebracht wurden, ist immer noch einiges im Argen. Davor sollten wir unsere Augen nicht verschließen. Ich kann euch keine Erfahrungswerte von Veranstaltern geben, da ich selbst nie an einer Tour teilgenommen habe sondern mit Kollegen bzw. Freunden die Townships besucht habe. Was man allerdings auf jeden Fall vermeiden sollte ist sich ohne Führung in ein Village zu begeben. Auch wenn ich mich nie in Gefahr gefühlt habe, kann es doch durchaus zu brenzligen Situationen kommen.

Century City / Canal Walk: Das größte Einkaufszentrum Kapstadts. Egal was man sucht, hier wird man fündig. Es sei denn, man sucht einen Fanschal eines südafrikanischen Klubs. Danach hab ich nämlich gesucht. Egal in welchem Geschäft, hier gibt’s keine. Besonders beeindruckt hat mich hier der FoodCourt. So viele Fast-Food-Restaurants auf einem Haufen hab ich mein Lebtag noch nicht gesehen.

District Six Museum: Östlich des Stadtzentrums. 1966 wurde das Gebiet „For whites only“ erklärt und dem Erdboden gleichgemacht. Heute gibt es hier allerlei Stücke zu sehen, die irgendwie mit der Apartheid zu tun haben. An kaum einem anderen Ort bekommt man die Schrecken der Apartheid so deutlich vor Augen geführt wie hier.

Kirstenbosch Botanical Garden: Dieser Park liegt an den Hängen des Tafelbergs. Geboten wir hier ein eindrucksvoller und sehr umfangreicher Einblick in die südafrikanische Flora. Wer gerne mal ein Picknick macht, sollte hier einen geeigneten Platz dafür finden. Im Sommer finden hier außerdem verschiedene Konzerte statt.

Castle of Good Hope: Das älteste noch stehende Gebäude in Südafrika. An sich ist das Castle noch der Hauptsitz des Western Cape Military Command, aber für Besucher geöffnet. In den Seitenflügeln befinden sich einige kleine Museen sowie ein Theater.

Bo Kaap: Das Wohnviertel der Malayen am Kap. Besonders interessant wegen der besonders bunten Häuser. Aber man kann hier auch hervorragend essen. Einziger Nachteil – Alkohol ist tabu.

Two Oceans Aquarium: Wie der Name schon sagt ein Aquarium. Hier bekommt man also allerlei Meeresbewohner aus dem Atlantik oder dem Indischen Ozean zu sehen. Für Tierfreunde lohnt sich der Besuch allemal.

Winelands: Für Weinliebhaber, und nicht nur für die, sollte sich ein Ausflug in die Gegend um Stellenbosch und Paarl lohnen. Von hier kommen einige der weltbesten Weine. Die meisten Weingüter bieten Touren durch ihren Weinkeller mit anschließender Weinprobe an. Auf vielen kann man auch übernachten.



Wie komme ich von A nach B?
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Das Hauptverkehrsmittel in Kapstadt ist das Auto. Linienbusse wie wir sie aus Deutschland kennen existieren hier eigentlich nicht. Mal abgesehen von den sog. Minibus-Taxis. Stellt euch einfach einen Toyota Kleinbus für 9 Personen vor, aus dem man die zwei hinteren Sitzbänke ausgebaut hat und durch vier andere ersetzt hat. Ab sofort finden in dem Kleinbus bis zu 16 Personen Platz. Zumindest laut dem Schild, das an der Decke hängt und auf die maximale Personenanzahl hinweist. Es kommt aber auch nicht selten vor, dass 20 oder mehr Personen befördert werden. Wer also schnell Klaustrophobie bekommt der sollte die Minibus-Taxis meiden. Allen anderen würde ich eine Fahrt absolut empfehlen. Das gehört einfach zum Erlebnis Südafrika mit dazu. Man liest zwar immer wieder von schlimmen Unfällen mit zahlreichen Toten, aber ich hab mich stets gut aufgehoben gefühlt. Und außerdem sind die Minibus-Taxis eine recht günstige Möglichkeit von A nach B zu gelangen. Z. B. Für eine Strecke von gut 20 km die ich häufiger gefahren bin, habe ich nur gut 1,50 Euro gezahlt. Wie bekomme ich jetzt aber so ein Taxi. Nun, entweder man begibt sich zu einem Sammelplatz, so eine Art Busbahnhof, oder man stellt sich einfach an den Straßenrand, hält den Daumen raus und wartet bis ein Taxi kommt das in die entsprechende Richtung fährt.

Der Schienenverkehr in Südafrika ist bei Weitem nicht so ausgebaut wie in Deutschland. Ein öffentlicher Nahverkehr ist wenn überhaupt nur um die großen Metropolen vorhanden. In Kapstadt verkehrt die „Cape Metrorail“ zu den Vororten wie Muizenberg, Simons Town oder Kalk Bay. Außerdem führt eine Linie in die Weingegend um Paarl und Stellenbosch.
Bei Fernreisen mit dem Zug sieht es ein wenig anders aus. Es bestehen mehrere Linien, aber auch nur zwischen den größeren Städten. Diese fahren auch nicht alle täglich und ganz billig sind sie auch nicht. Auf Grund der großen Entfernungen in Südafrika dauern Zugreisen außerdem meist recht lang. Wer also erwartet, am gleichen Tag am Ziel anzukommen, an dem er auch abgereist ist, der sollte ein anderes Verkehrsmittel nutzen.

Eine günstigere, flottere und trotzdem noch bequeme Art zu reisen sind die Überland-Busse. Es gibt mehrere Busunternehmen die mehrmals täglich verschiedene Routen bedienen. Der zentrale Busbahnhof der großen Anbieter befindet sich in der Castle Street am Bahnhof. Hier haben z. B. auch mit Intercape, Greyhound oder Translux die größten Vertreter einen Schalter wo man Tickets buchen kann. Ich bin einige Male mit Intercape auf der Strecke Kapstadt – Plettenberg Bay unterwegs gewesen und war stets zufrieden. Sowohl was den Service anbelangt als auch die Pünktlichkeit.

Solltet ihr selbst mit dem Auto unterwegs sein, werden euch vielleicht noch einige allgemeine Dinge zum Straßenverkehr interessieren. Das wichtigste ist wohl auf den herrschenden Linksverkehr hinzuweisen. Da gewöhnt man sich aber recht schnell dran. Die ersten Tage ist es halt noch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Z. B. muss man sich auch als Fußgänger daran gewöhnen beim Überqueren der Straße zunächst nach links zu gucken. Ich hab nämlich einige Male erlebt, wie jemand nach links geguckt, kein Auto gesehen hat, losgegangen ist und plötzlich ganz verdutzt geschaut hat als ein Wagen von rechts kam.



Wie ist das Wetter?
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Da Südafrika auf der Südhalbkugel liegt sind die Jahreszeiten denen in Europa genau entgegengesetzt. Der Sommer findet hier also von Dezember bis Februar statt. Das Klima in Kapstadt könnte man allgemein als mediterran bezeichnen. Selbst in den Wintermonaten fällt das Thermometer selten unter 5°C. Frost kommt eher selten vor. Lediglich der Tafelberg kann im Winter mal schneebedeckt sein. Allerdings regnet es im Winter häufiger. Allerdings nicht wirklich stark sondern eher sanft und in Schauern. Die Sommer am Kap sind relativ Moderat. Die Durchschnittstemperaturen betragen 25°C.



Fazit
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Es fällt mir wirklich schwer ein abschließendes Fazit über diese tolle Stadt zu ziehen. Also sag ich euch einfach mal, dass ihr euch um auch nur halbwegs alle interessanten Sehenswürdigkeiten gesehen zu haben mindestens zehn Tage, besser noch zwei Wochen Zeit nehmen solltet. Als ich damals das erste Mal nach Kapstadt kam, war ich zunächst fast ein wenig enttäuscht. Wer hier das ursprüngliche Afrika vermutet, der wird leider enttäuscht. Die Stadt ist alles in Allem schon ziemlich westlich. Aber sie hat trotzdem ihre ganz eigene Atmosphäre. Sollte jemand noch Bedenken wegen der Sicherheit haben, kann ich euch beruhigen. Wenn man sich an einige elementare Regeln hält, sollte man eigentlich eine Reise nach Kapstadt unbeschadet überstehen.

Hinweisen möchte ich auch über meine anderen Berichte über Südafrika. Wer noch weiterführende Informationen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten sucht, wird da bestimmt fündig. Dann bedanke ich mich mal bei euch fürs Lesen, Bewerten und hoffentlich auch für zahlreiche Kommentare. Sollten noch irgendwelche Fragen offen sein werde ich den Bericht gerne noch ergänzen.

Bis dahin

Hamba kakuhle

Euer FLO

32 Bewertungen, 18 Kommentare

  • schnekuesschen

    21.05.2006, 21:28 Uhr von schnekuesschen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht...LG Sandy :-)))

  • Wegeno

    18.04.2006, 13:06 Uhr von Wegeno
    Bewertung: sehr hilfreich

    Leider gitbt es nur " SH ". Wie ich meine ein guter, übersichtlicher und informativer Bericht. Gruß Werner

  • luna1011

    11.04.2006, 21:51 Uhr von luna1011
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • sung1rl

    11.04.2006, 15:46 Uhr von sung1rl
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, lg - sunny

  • mcsuttner

    04.04.2006, 18:37 Uhr von mcsuttner
    Bewertung: sehr hilfreich

    na da müssen wir uns noch ein bisschen bewerten, damit wir uns nen trip leisten können hihi

  • Mogry1987

    28.03.2006, 17:45 Uhr von Mogry1987
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH von mir ;) LG Mogry :)

  • Sommergirl

    28.03.2006, 11:09 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    wow, sehr ausführlich!!

  • Baby1

    25.03.2006, 15:26 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht LG Anita

  • swissflyer

    24.03.2006, 19:03 Uhr von swissflyer
    Bewertung: sehr hilfreich

    -------- |//---------------------------- <br/>-------(o o)-------------------------- <br/>--ooO-(_)-Ooo-------------------- <br/>---Gruss, Patrik------------------

  • bigmama

    20.03.2006, 10:48 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht, LG Anett

  • sascha6525

    19.03.2006, 17:12 Uhr von sascha6525
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, Sascha6525

  • iii

    19.03.2006, 15:37 Uhr von iii
    Bewertung: sehr hilfreich

    freu mich über Gegenbewertungen- anna

  • jenny123

    19.03.2006, 15:21 Uhr von jenny123
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & lg ,jenny123 <br/>

  • Ilka123

    19.03.2006, 15:18 Uhr von Ilka123
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüsse, Ilka :-)

  • anonym

    19.03.2006, 15:12 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    *** sh & Lg *** Christina :)

  • Lidlefood

    01.02.2006, 21:14 Uhr von Lidlefood
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein schöner Bericht

  • Dr.Claudia

    01.02.2006, 16:27 Uhr von Dr.Claudia
    Bewertung: sehr hilfreich

    Eine echte Fleißarbeit! LG Claudia

  • morla

    01.02.2006, 16:18 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht