Kaufmann/frau - Einzelhandel Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  durchschnittlich
  • Aufstiegschancen:  durchschnittlich
  • Verdienstmöglichkeiten:  durchschnittlich
  • Sozialleistungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von borelli

Gar nicht mal so übel der Job

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

So, wollte hier euch mal meine Erfahrungen zum Thema
Kauffrau im Einzelhandel unterbreiten.

Ich habe nach meiner zwar relativ erfolgreichen, aber nicht von Glanz geprägten Schulzeit, beschlossen, dass Abi sausen zu lassen und endlich ins Berufsleben einzusteigen.

Gesagt – getan

Nach unzähligen Bewerbungen ( die mir wie mindestens 1000 vorkamen) als Automobilkauffrau, Steuerfachgehilfin, Laborantin und diverser anderer Berufe (man merkt sofort ich hatte eine klare Vorstellung von dem was ich werden wollte; -) ), fand ich in einer Tageszeitung ein Stellenangebot

„Suchen Auszubildende“
eines großen Elektrofachmarktes.

Leider ging aus dieser Anzeige nicht hervor für welchen Beruf. Ich bewarb mich aber trotzdem – als was auch immer.

Nach einigen Tagen bekam ich dann eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch, wo ich voller Freude (und pitschnass) hinging.
Hier wurde mir dann unterbreitet, dass in diesem Betrieb ausschließlich Kaufleute zum Einzelhandel ausgebildet werden.

„Gut,“ dachte ich „dieser Beruf ist in deiner Liste zwar noch nicht aufgeführt, aber wenn die dich nehmen – O.K.
Nach wiederum einigen Tagen bekam ich einen Anruf, dass dieser Betrieb mich gerne einstellen würde. JUHU

Jeder der mich kannte, dachte dass dieser Beruf eigentlich weniger gut für mich geeignet ist, da man immer nett und freundlich sein muss (auch morgens).
Es klappte mit der Zeit aber immer besser, sich eine gute Laune anzutrainieren.

Ich fing dann in der Haushaltwaren-Abteilung meine Ausbildung an!
(Haushaltswaren – die spannendste Abteilung -gähn-)

Das härteste am Anfang war, 40 Stunden in der Woche zu Arbeiten (und das im STEHEN!) und auch noch am Samstag. Wenn man frisch aus der Schule kommt ist das super hart.

Die Arbeitszeiten waren entweder von 9.00 – 18.30 oder von 10.30 – 20.00 Uhr
Aber Gott sei Dank durfte man zweimal die Woche zur Berufsschule!!! Auf die ich später noch näher eingehen möchte.

Tja, die Haushaltwaren und ich...
Zunächst wurde mir beigebracht welche Unterschiede Kaffeemaschinen, Waschmaschinen, etc. haben, um den Preis dem Kunden gegenüber zu rechtfertigen.
Dafür habe ich fast ein halbes Jahr gebraucht, oder länger, da es das geforderte Wissen doch recht umfangreich war.
Und wenn man dachte man weiß nun wirklich alles, was der Kunde wissen will, kam wieder einer der irgendwas ganz Spezielles wissen wollte, was man dann erst wieder nachschlage musste ( passiert heute auch noch manchmal.
Dann wurde ich in die Geheimnisse das Wareaufbauens, Wareauszeichnens, Ware-ins-regal-räumens, Ware-einskannens, etc. unterwiesen.

Da in den Märkten, die Regale und die Art wie die Ware in den Regalen oder auf Paletten steht, immer gleich ist müssen diese immer nach der vorgegebenen Art eingeräumt werden.

Das heißt zum Beispiel:
Ware die auf Paletten aufgebaut wird muss grade ausgerichtet sein, die Bilder der Kartons müssen alle nach vorn zeigen, das Preisschild muss immer an der gleichen Stelle sein, ein Gerät muss ausgepackt sein und der leere Karton muss speziell gekennzeichnet sein UND UND UND
Aber genug von dem langweiligen Kram:

Als ich das erste mal dann auf Kunden losgelassen wurde, war dass schon relativ schwierig, da ich nur bedingtes Wissen von der Ware hatte und meine Rhetorik nicht ganz so ausgereift war.
Ich danke Gott heute noch, für das „Ich lerne“- Schild, ohne dass mir bestimmt so mancher Kunde den Riecher zum Stinker gedreht hätte.

Thema-wechsel : Berufschule

Berufschule war auch ein besonderes Thema für mich.

Ich hatte, dass Glück, dass ich vorher auf einem Wirtschaftgymnasium war und Buchführung ( was wir dort lernten)wirklich sehr gut beherrschte, so das ich diesem Fach, ohne etwas zu verpassen, fernbleiben konnte. Arbeiten liefen immer gut, nur meine fehlende Anwesenheit fand mein Lehrer weniger witzig.

Man lernt in der Berufschule als Einzelhandelskaufmann übrigens neben Buchführung und allgemeinem Rechnungswesen: Wirtschaftlehre, Politik, Waren und Verkaufskunde, Englisch, Informatik und das unsinnigste Fach Sport ( wo ich auch nie da war)

Die interessantesten Fächer sind eigentlich Wirtschafslehre und Waren- und Verkaufskunde, da man hier praxisbezogene Themen behandelt.

Übrigens sind diese Fächer neben Rechnungswesen Prüfungsfächer. Das Buch was in einem anderen Bericht vorgeschlagen wurde „Sicher zu Einzelhandelskaufmann“ kann ich übrigens auch nur wärmstens empfehlen auch mich hat dieses Buch sehr gut durch die Prüfung gebracht.
Und noch ein Tipp am Rande: Rechtzeitig anfangen, so schwer das auch ist, weil das ist wirklich sch**** viel Stoff, den man Wissen muss!

Zurück zur eigentlichen Ausbildung
Nach einiger Zeit wurde mir immer mehr zugemutet von meinem Abteilungsleiter, ich fing an Warenbereiche zu übernehmen, die ich in Ordnung zu halten hatte z.b. die Rasierer, später war ich dann auch für die Bestellung dieser zuständig, damit immer genug Ware vorrätig ist.

Mit der Zeit wurden meine Aufgeben immer umfangreicher, neben Kundenbestellungen, bearbeitete ich dann auch Listen, bestellte Ware, kümmerte mich um das Sortiment, etc.

Nach drei Jahren war ich dann so weit, ein Fachberater zu sein.
Zu meinem Glück wurde ich übernommen, was bei gut erledigter Arbeit oft der Fall ist.

Heute arbeite ich immer noch in der selben Abteilung und das mit wachsender Freude.
Ich lerne immer noch viele Dinge dazu, was Bestellen und betriebliche Dinge angeht.

Was ich außerdem an meinem Job mag ist, das kein Tag wie der andere ist, da jeden Tag andere Menschen zu mir kommen.
Manche Kunden sind zwar manchmal anstrengend und ehrlich gesagt auch nervenaufreibend, aber es gibt mehr Menschen die wirklich nett sind.

Speziell auf mein unternehmen Bezogen mag ich das gute Betriebklima.
Und wir haben das Glück einen wirklich guten Chef zu haben, der fair und menschlich ist.



Trotzdem muss ich gestehen, dass ich nicht mein Leben lang im Verkauf arbeiten möchte, da mich die andere Seite, der Einkauf, mehr interessiert. So versuche ich möglichst schnell aufzusteigen oder in eine andere Sparte zu wechseln.
Apropos aufsteigen, die Chancen aufzusteigen sind in meinem Betrieb jedenfalls recht gut, da jeder der gute Arbeit leistet, diese Chance bekommt. Leider muss erst ein Platz frei werden, bevor er wieder besetzt werden kann und das dauert.
So das war’s
So denn...

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • campimo

    14.01.2007, 20:28 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    (¯`•.¸* SH & LG *¸.•´¯)