Langoliers - Die andere Dimension (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von winterspiegel

Verschollen in der Zeit

Pro:

Kings Vorlage

Kontra:

Fast der komplette Rest

Empfehlung:

Nein

Manchmal ist eine Idee so simpel und letztendlich doch so genial…
Man nehme einfach eine handvoll der unterschiedlichsten Leute, werfe sie in eine Situation, wie sie merkwürdiger und ungewöhnlicher kaum sein könnte und… schaut einfach seelenruhig dabei zu, wie sich die Dinge langsam aber unaufhaltsam zuspitzen.

Doch hinter all dem steckt jedoch eine ganze Menge mehr. Stephen King hat seine Geschichte in der diese kleinen Fressmonster – die Langoliers stets im Hintergrund darauf lauern loszuschlagen in einen Rahmen eingebettet, wie er sich in jüngster Zeit einer zunehmenden Beliebtheit auch gerade im Filmgeschäft erfreut.
Gemeint sind dabei die Si-Fi oder Fantasy-Streifen die sich mit dem Spiel des Raumes und der Zeit beschäftigen, um sich der Faszination ihres Publikums gewiss sein zu können. Aber auch das jonglieren mit der interessanten Parallelwelt-Hypothese könnte auch noch ganz gut in diese Sparte fallen.

Doch der Autor walzt diesen interessanten Aspekt keinesfalls so lange aus, bis er schon wieder unattraktiv wird, sondern lässt ihn gewissermaßen immer als Motivationsschub für den Leser hinter den Kulissen lauern. Wichtiger sind für King hier ganz eindeutig seine eingebrachten Figuren. Die Reaktionen und Emotionen die diese dann auch so Eindrucksvoll wie möglich in diese Geschichte einbringen sollen, standen jedenfalls im Buch an vorderster Front.



Filmhandlung


Der Linienflug 29 von Los Angeles nach Boston gerät während eines Nachtfluges in eine unerklärliche Wetterfront. Sämtliche Passagiere die nicht geschlafen hatten, verschwinden auf mysteriöse Weise von Bord. Von den Meisten bleiben nur noch Uhren, Schmuck, Brillen aber auch Gebisse und Herzschrittmacher in der Maschine zurück.
Der langsam erwachenden, bunt zusammen gewürfelten Truppe werden diese Zusammenhänge aber erst nach und nach so richtig klar. Doch glücklicher Weise befindet sich unter den an Bord zurückgebliebenen ein Pilot, der sich wegen dringender Privatangelegenheiten in der Maschine befindet.
Er steuert das Flugzeug nach Bangor um es auf dem dortigen Flughafen zu landen, da der Treibstoff sich langsam dem Ende zuneigt. Doch kaum ist das illustere Team mit dem allerletzten Tropfen Sprit gelandet, wird es für sie alle erst so richtig seltsam.

Die Luft die sie einatmen schmeckt irgendwie abgestanden und die Schritte auf dem ausgestorben erscheinenden Rollfeld klingen so gedämpft, dass sie kaum ein hörbares Geräusch hinterlassen, als die Gruppe in den Flughafenterminal eindringt. Doch auch dort ist keine Menschenseele vorzufinden. Danach machen die Reisenden eine weitere absonderliche Entdeckung, die ihnen noch mehr zu denken gibt. Sämtliche Lebensmittel schmecken irgendwie verdorben. Und auch die Zündhölzer die sie vorfinden funktionieren in dieser fremdartigen Welt, in der sie anscheinend gelandet sind nicht richtig.
Jetzt ist auch ihr Plan in Gefahr das Flugzeug wieder aufzutanken, um so schnell wie möglich von diesem unwirklichen Ort zu verschwinden. Denn wenn die Streichhölzer wertlos sind und nicht zünden, wird es mit dem Treibstoff auch nicht viel besser sein.

Um alles noch viel schlimmer zu machen, nähert sich den Gestrandeten etwas sehr bedrohliches. Erst waren sie fast nicht zu hören. Doch als das Geräusch sich ziemlich rasch nähert, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Es sind Wesen deren einzige Existenzgrundlage darin besteht zu fressen, zu fressen und zu fressen – die Langoliers…



Kritik


Als damals die deutsche Fassung in die Videotheken kam, war ich als passionierter King-Fan natürlich einer der Ersten, die sich diese beiden Teile auf VHS-Kassette ausgeliehen- und sie voller Erwartung in den Videorekorder gestopft hatte. Wenn ich mich nicht sehr irre, hab ich sogar extra die Geschichte noch mal durchgelesen, um mich in die dementsprechend richtige Stimmung zu bringen. Jedenfalls war es – wenn meine Erinnerung nicht trügt - durchaus spannend zu sehen, wie Kings Erzählung anhand des 1995 gedrehten TV-Zweiteilers Gestalt annahm.
Heute sehe ich den Streifen den ich vor kurzem auf einem Kabbeltisch für wenige Euros entdeckte natürlich viel differenzierter.

Das fängt schon mit dem eher unterdurchschnittlichen Schauspielerensemble an, in der meiner Meinung nach nicht mal David Morse, der ja außerdem noch in den King-Verfilmungen „Hearts in Atlantis“ und „The Green Mile“ mitwirkte, nie richtig überzeugen konnte. Auch die übrigen meist aus TV-Serien bekannten Akteure wirken allesamt viel zu hölzern und sprechen teilweise ihren Text so, als hätten sie ihn erst kurz vorher auswendig gelernt.
Weiterhin ist zu bemängeln, dass das Drehbuch die melodramatische Schiene allzu sehr heraushob. Hier denke ich vor allem an die Sterbeszene des kleinen, blinden Mädchens, das mit viel zu viel Schmalz ausgebreitet wurde.
Da ist es natürlich kein Wunder, dass die niedergeschriebene Story mit der King weiß Gott auch keine Übergeschichte gelang, aber dennoch die Gefühlswelten der Protagonisten einfach viel anschaulicher vermitteln konnte.

Zwar fängt der 180 Minuten lange Streifen stellenweise einen kleinen Teil der reizvollen übernatürlichen Atmosphäre und den subtilen Horror des Buches ein, macht diese aber fast im gleichen Moment wieder durch langweilige Kameraeinstellungen, unglaubwürdige Inszenierung und viel zu langsamen Handlungsaufbau zunichte.
Dann sind da noch die Spezialeffekte. Ein Kriterium die den Film in einem mindestens genau so schlechten Licht erscheinen lässt, wie fast alles Andere. Diese Computeranimationen - auch wenn man dabei berücksichtigt wie viele Jahre sie schon auf dem Buckel haben, sind einfach nur enttäuschend und wirken in mancher Szene beinahe schon übertrieben lächerlich. Umso trauriger, dass so gerade noch mal der Schluss dieser Umsetzung dadurch einen absoluten Tiefpunkt erlebt, die die Novelle aus der Feder des Horrorautors so sicher nicht verdient gehabt hätte.



Fazit


Den Silberling den ich so preiswert erstanden habe, hat leider keine sichtbare Qualitätssteigerung im Vergleich zu den Videokassetten erfahren. Dennoch hab ich hier zugeschlagen, schon allein wegen mangelnder Alternative, - aber in erster Linie zur Vervollständigung meiner Stephen King - DVD-Sammlung.
Das wenige Positive das mir auffiel, war eine annähernd kongeniale Umsetzung der Erzählung aus der Novellensammlung „Four Past Midnight“. Alles andere ist biederste Fernsehkost mit viel zu viel Leerlauf und viel zu wenig Einfallsreichtum, in der an und für sich spannenden Handlung.

Mir bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, dass die Geschichte vielleicht eines Tages neu verfilmt wird. Und das nach Möglichkeit in einem Rahmen, der Kings Darstellung viel eher gerecht wird. Denn für die eine oder andere lahm inszenierte Szene hätte der Regisseur durchaus und ohne weiteres eine Tracht Prügel verdient gehabt, oder die Langoliers hätten im am besten gleich mit aufgefressen… (rülps)

© winterspiegel für Ciao & Yopi

38 Bewertungen, 2 Kommentare

  • anonym

    16.11.2004, 17:57 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Also, ich habe mir diese DVD gakauft, weil ich den Film im Fernsehen gesehen habe. Es stimmt zwar, daß die Schauspieler nicht so berühmt sind, aber die Handlung ist gut, und manchmal auch lustig. Ich habe im übrigen auch das Buch. Also ich

  • Iris8

    21.09.2004, 19:07 Uhr von Iris8
    Bewertung: sehr hilfreich

    hab ich bisher noch nicht gesehen. Scheint ja nicht so toll zu sein. LG Iris