Mathematik Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 12/2006
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Summe aller Bewertungen
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- Chancen für Auslandssemester:
- Hochschulleben:
- Jahr der Immatrikulation:
Erfahrungsbericht von *sannah*
"Höheres Lehramt" - wie wahr!!!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Die folgenden Angaben beziehen sich allein auf das Studium in Halle an der Saale, wo ich mittlerweile das erste Semester für Geschichte und Mathe (man beachte die Reihenfolge!) für das Lehramt an Gymnasien hinter mich gebracht habe. Daher sind nicht alle Angaben allgemeingültig. Ich bemühe mich aber darum... :-)
Der gute Ruf der Uni in allen drei Fakultäten hat mich nach Halle gelockt und diesbezüglich habe ich auch nichts zu meckern.
Aber ich will mich auf Mathe beschränken...
Bei der Einführungsveranstaltung bekamen wir einen festen Stundenplan in die Hand gedrückt, mit mehreren Alternativen, wie man das Studium gestalten kann. Die meisten haben jedoch (wie ich auch) im ersten Semester "Lineare Algebra und Analytische Geometrie I" (kurz LA I) und "Analysis I" (kurz Ana I) mit jeweils 6 SWS (4 Vorlesung und 2 Übung, dazu später noch mehr) belegt. Dieser Stundenplan hat Vor- und Nachteile: man muss sein Studium um ihn herum aufbauen, was zwar ganz praktisch ist und die Rumsucherei in Vorlesungsverzeichnissen erspart, andererseits kommt es jedoch häufig zu Überschneidungen mit Vorlesungen in anderen Fachbereichen, die vielleicht auch ganz interessant gewesen wären. Andererseits weiß ich auch jetzt schon, was mich sonst noch alles erwartet, als da wäre: LA II, Ana II (je 6 SWS), Stochastik, Informatik, Didaktik (je 4 SWS) und Schulpraktische Übungen (SPÜ - 2 SWS) im Grundstudium, dazu noch weitere Veranstaltungen im Hauptstudium: Algebra, Analysis (jeweils weiterführend), Numerik, ein Numerikpraktikum sowie so tolle Dinge wie: Geschichte der Mathematik. Dazu wieder SPÜ.
Zunächst einmal zum Aufbau: 6 SWS bedeuten (für die Nichtakademiker :-) ) 6 Semesterwochenstunden, was nichts anderes bedeutet als dreimal 90 Minuten "absitzen", davon 2x 90 min Vorlesung und der Rest Übung. Vorlesung bedeutet mitschreiben oder so verstehen (...) und in den Übungen bekommt man wöchentlich einen DIN A4 Zettel mit vier bis sechs Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, die es innerhalb einer Woche zu bearbeiten gilt.
Momentan belege ich LA I und Ana I (wie schon oben gesagt). Der Beginn von LA I war ganz locker und leicht (und wirklich kein Problem) mit logischen Verknüpfungen (darauf wartet jeder Schüler - Mathe ist logisch!!! :-) ), dann sind wir über Mengenlehre und Gruppentheorie hin zur Vektorrechnung gekommen - aber nicht die Schulvektorrechnung (=Abiturwissen), sondern um einiges schwieriger, weil allgemein und nur in Buchstaben gehalten. In Ana I haben wir mit ganz "einfachen" elementaren Dingen angefangen, über "einfach" kann man sich hier streiten - ihr ahnt gar nicht, wie schwer es sein kann, allgemein zu beweisen, wie man Zahlen addiert. Über die reellen Zahlen hinaus haben wir dann auch noch die komplexen Zahlen (meine besonderen Lieblinge) kennengelernt. Potenzgesetze und Grenzwertsätze wurden ebenfalls von allen Seiten durchleuchtet, hinzu kamen dann später Reihen und Folgen (und deren Grenzwerte). Inzwischen haben wir die Funktionstheorie erreicht, die sich häufig mit dem Stoff aus LA I überschneidet, aber das ist auch ganz gut so. Über die weitere Inhalte kann ich mangels Erfahrung noch nichts sagen.
Nur scheint sich der Spruch meines Mathelehrers zu bewahrheiten, mit dem er auf meine Frage antwortete, ob er mir das Mathe-LAG-Studium zutraute: "Ich traue Ihnen das schon zu, nur müssen Sie wissen, dass das ganze nicht zwei oder drei Stufen über dem Niveau hier an der Schule liegt, sondern zwei- bis dreihundert Stufen. Sie werden Sachen behandeln, von denen sie noch nie zuvor gehört haben." (sehr mutmachend, der Mensch...)
Und dabei wären wir auch schon beim Problem... Ich sitze mit zukünftigen Diplom- und Wirtschaftmathematikern in einer Vorlesung. "Höhere Mathematik" pur. Ich höre täglich (außer Di, da hab ich keine Mathe...)Dinge, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Vor allem: wozu werde ich als Lehrerin den Stoff, der dort behandelt wird, später einmal gebrauchen können/ müssen??? Kein Schüler wird mich nach solch komplexen Problemen fragen! Es unterscheidet sich im Schwierigkeitsgrad um einiges von der Schulmathematik und das birgt zunächst so seine Tücken! Alles ist rein theoretisch, worin ich auch das Problem sehe: mangels Praxisbezug im Studium weiß ich zwar viel (zu viel???), kann aber meinen zukünftigen Schülern nicht beibringen, was die wissen müssen.
Im Studium sind es sehr wenige, die alles problemlos verstehen ("Halbgötter" genannt :-) ) und das schlägt sich dann auch in den Übungen nieder. Kurz: es wird abgeschrieben bis zum geht nicht mehr und nicht alle verstehen das auch, was sie da abschreiben. Ich muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass ich selbst zu diesen Leuten gehöre (zumindest zwischenzeitlich), inzwischen aber wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehe. Ziel sind für alle die "magischen 50%", die man im Durchschnitt in den Übungen haben muss, um den Schein zu bekommen, alternativ werden auch Klausuren geschrieben.
Kurzes Fazit:
Mathe ist hier an der Uni Talentsache wie nie zuvor! Man sollte sich vorher genau darüber im Klaren sein, worauf man sich einlässt. Dafür gibt es an vielen Universitäten (hier in Halle auch) die Möglichkeit des "Schnupperstudiums", sich einfach mal in einen Vorlesung mit rein zu setzen. Ich persönlich will mich durch den Stoff quälen und wo ein Wille ist, wird auch bestimmt ein Weg sein. 2 Jahre werd ich's wohl schaffen, dann kommt die Zwischenprüfung...
- - - - - - - - -
Kleiner Tipp für alle Mädels: die meisten der zukünftigen Dipl.-Mathematiker und Könner sind hässlich und eignen sich daher nicht für eventuelle Beziehungen (was sind wir doch alle von äußeren Reizen beeinflusst...), aber dafür umso besser, um Übungen von ihnen abzuschreiben.
(Sorry, wollte keinem zu nahe treten...)
Der gute Ruf der Uni in allen drei Fakultäten hat mich nach Halle gelockt und diesbezüglich habe ich auch nichts zu meckern.
Aber ich will mich auf Mathe beschränken...
Bei der Einführungsveranstaltung bekamen wir einen festen Stundenplan in die Hand gedrückt, mit mehreren Alternativen, wie man das Studium gestalten kann. Die meisten haben jedoch (wie ich auch) im ersten Semester "Lineare Algebra und Analytische Geometrie I" (kurz LA I) und "Analysis I" (kurz Ana I) mit jeweils 6 SWS (4 Vorlesung und 2 Übung, dazu später noch mehr) belegt. Dieser Stundenplan hat Vor- und Nachteile: man muss sein Studium um ihn herum aufbauen, was zwar ganz praktisch ist und die Rumsucherei in Vorlesungsverzeichnissen erspart, andererseits kommt es jedoch häufig zu Überschneidungen mit Vorlesungen in anderen Fachbereichen, die vielleicht auch ganz interessant gewesen wären. Andererseits weiß ich auch jetzt schon, was mich sonst noch alles erwartet, als da wäre: LA II, Ana II (je 6 SWS), Stochastik, Informatik, Didaktik (je 4 SWS) und Schulpraktische Übungen (SPÜ - 2 SWS) im Grundstudium, dazu noch weitere Veranstaltungen im Hauptstudium: Algebra, Analysis (jeweils weiterführend), Numerik, ein Numerikpraktikum sowie so tolle Dinge wie: Geschichte der Mathematik. Dazu wieder SPÜ.
Zunächst einmal zum Aufbau: 6 SWS bedeuten (für die Nichtakademiker :-) ) 6 Semesterwochenstunden, was nichts anderes bedeutet als dreimal 90 Minuten "absitzen", davon 2x 90 min Vorlesung und der Rest Übung. Vorlesung bedeutet mitschreiben oder so verstehen (...) und in den Übungen bekommt man wöchentlich einen DIN A4 Zettel mit vier bis sechs Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, die es innerhalb einer Woche zu bearbeiten gilt.
Momentan belege ich LA I und Ana I (wie schon oben gesagt). Der Beginn von LA I war ganz locker und leicht (und wirklich kein Problem) mit logischen Verknüpfungen (darauf wartet jeder Schüler - Mathe ist logisch!!! :-) ), dann sind wir über Mengenlehre und Gruppentheorie hin zur Vektorrechnung gekommen - aber nicht die Schulvektorrechnung (=Abiturwissen), sondern um einiges schwieriger, weil allgemein und nur in Buchstaben gehalten. In Ana I haben wir mit ganz "einfachen" elementaren Dingen angefangen, über "einfach" kann man sich hier streiten - ihr ahnt gar nicht, wie schwer es sein kann, allgemein zu beweisen, wie man Zahlen addiert. Über die reellen Zahlen hinaus haben wir dann auch noch die komplexen Zahlen (meine besonderen Lieblinge) kennengelernt. Potenzgesetze und Grenzwertsätze wurden ebenfalls von allen Seiten durchleuchtet, hinzu kamen dann später Reihen und Folgen (und deren Grenzwerte). Inzwischen haben wir die Funktionstheorie erreicht, die sich häufig mit dem Stoff aus LA I überschneidet, aber das ist auch ganz gut so. Über die weitere Inhalte kann ich mangels Erfahrung noch nichts sagen.
Nur scheint sich der Spruch meines Mathelehrers zu bewahrheiten, mit dem er auf meine Frage antwortete, ob er mir das Mathe-LAG-Studium zutraute: "Ich traue Ihnen das schon zu, nur müssen Sie wissen, dass das ganze nicht zwei oder drei Stufen über dem Niveau hier an der Schule liegt, sondern zwei- bis dreihundert Stufen. Sie werden Sachen behandeln, von denen sie noch nie zuvor gehört haben." (sehr mutmachend, der Mensch...)
Und dabei wären wir auch schon beim Problem... Ich sitze mit zukünftigen Diplom- und Wirtschaftmathematikern in einer Vorlesung. "Höhere Mathematik" pur. Ich höre täglich (außer Di, da hab ich keine Mathe...)Dinge, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Vor allem: wozu werde ich als Lehrerin den Stoff, der dort behandelt wird, später einmal gebrauchen können/ müssen??? Kein Schüler wird mich nach solch komplexen Problemen fragen! Es unterscheidet sich im Schwierigkeitsgrad um einiges von der Schulmathematik und das birgt zunächst so seine Tücken! Alles ist rein theoretisch, worin ich auch das Problem sehe: mangels Praxisbezug im Studium weiß ich zwar viel (zu viel???), kann aber meinen zukünftigen Schülern nicht beibringen, was die wissen müssen.
Im Studium sind es sehr wenige, die alles problemlos verstehen ("Halbgötter" genannt :-) ) und das schlägt sich dann auch in den Übungen nieder. Kurz: es wird abgeschrieben bis zum geht nicht mehr und nicht alle verstehen das auch, was sie da abschreiben. Ich muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass ich selbst zu diesen Leuten gehöre (zumindest zwischenzeitlich), inzwischen aber wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehe. Ziel sind für alle die "magischen 50%", die man im Durchschnitt in den Übungen haben muss, um den Schein zu bekommen, alternativ werden auch Klausuren geschrieben.
Kurzes Fazit:
Mathe ist hier an der Uni Talentsache wie nie zuvor! Man sollte sich vorher genau darüber im Klaren sein, worauf man sich einlässt. Dafür gibt es an vielen Universitäten (hier in Halle auch) die Möglichkeit des "Schnupperstudiums", sich einfach mal in einen Vorlesung mit rein zu setzen. Ich persönlich will mich durch den Stoff quälen und wo ein Wille ist, wird auch bestimmt ein Weg sein. 2 Jahre werd ich's wohl schaffen, dann kommt die Zwischenprüfung...
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Kleiner Tipp für alle Mädels: die meisten der zukünftigen Dipl.-Mathematiker und Könner sind hässlich und eignen sich daher nicht für eventuelle Beziehungen (was sind wir doch alle von äußeren Reizen beeinflusst...), aber dafür umso besser, um Übungen von ihnen abzuschreiben.
(Sorry, wollte keinem zu nahe treten...)
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