Marrakech Testbericht
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Erfahrungsbericht von paelzer
Djemaa el-Fna wird Weltkulturerbe
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Vor zwei Jahren habe ich im Rahmen einer Studienreise u.a. Marrakesch besucht. Besonders begeistert war ich von der gesamten Altstadt mit dem Platz der Gaukler.
Nun habe ich mit großer Freude im Internet gelesen, dass ab Mai 2001 der „Djemaa el-Fna“ zum Weltkulturerbe der Unesco gehören soll.
Ich erinnere mich noch sehr gut, dass sich in Marrakesch um vier Uhr nachmittags hinter dem Minarett der Koutoubia-Moschee der glutrote Feuerball der Sonne dem Horizont zugeneigt und die Fassaden der Medina, der Altstadt von Marrakesch, in ein leuchtendes Erdrosa getaucht hat.
Auf der " Djemaa el-Fna" haben sich viele Menschen zu kleinen Gruppen zusammengefunden . Tambourine dröhnen, Schalmeien quäken auf, trötend, jäh und überraschend. Die kühnen Kontraste knallbunter Farben machen trunken. Das Tröten und Trommeln wird immer rhythmischer und ekstatischer.
Nun, wenn die Sonne in Marrakesch untergeht, schlägt in Marrakesch die Stunde der Geschichtenerzähler.
Mit verschmitztem Grinsen packt ein graubärtiger und sonnengegerbter alter Mann seine Requisiten (Autobatterie, Lautsprecher, Mikrofon) aus und legt los. Wild rollt der Meister mit den Augen, fixiert wütend einen der Zuschauer (der wohl mit zu wenig Interesse ihm gelauscht hat), blinzelt schelmisch, wirft die kehligen, arabischen Laute in den Kreis. Unnachahmlich staffiert er die Geschichte mit einstudierten Gebärden aus, beschwört mit erhobenen Händen das Wohlwollen Allahs und der Djinne, der Geister. Jede Geste wird zur magischen Kraft. Wir Saarländer würden sagen: Der schwätzt mit Hänn unn Fieß.
Die Luft vibriert vor Spannung, die Erregung knistert, Dann hüpft er in plötzlichen Sprüngen gleichsam mit seinem Helden hinein in die Schlacht des Stoffes. Seit 400 Jahren gilt der "Djemaa el-Fna“ im Maghreb, im Westteil der arabisch-islamischen Welt als Mekka der Erzählkunst.
Koranschüler und Analphabeten, Begabte und Unbegabte üben sich mitten in der Medina in der berberischen Kultur der mündlichen Überlieferung. Sie ist deshalb so einzigartig, weil die Sprache in der Schriftform nicht existiert. Seit 7000 Jahren wird die Kultur der Ureinwohner Nordafrikas nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Rund 60 Prozent der 26 Millionen Einwohner Marokkos sind Berber und des Lesens und Schreibens nicht mächtig. Und ich selbst muss unumwunden zugeben, dass den der einmal den „Djemaa el-Fna“ gesehen hat, alle anderen Plätze eigentlich langweilen müssten.
Nun habe ich mit großer Freude im Internet gelesen, dass ab Mai 2001 der „Djemaa el-Fna“ zum Weltkulturerbe der Unesco gehören soll.
Ich erinnere mich noch sehr gut, dass sich in Marrakesch um vier Uhr nachmittags hinter dem Minarett der Koutoubia-Moschee der glutrote Feuerball der Sonne dem Horizont zugeneigt und die Fassaden der Medina, der Altstadt von Marrakesch, in ein leuchtendes Erdrosa getaucht hat.
Auf der " Djemaa el-Fna" haben sich viele Menschen zu kleinen Gruppen zusammengefunden . Tambourine dröhnen, Schalmeien quäken auf, trötend, jäh und überraschend. Die kühnen Kontraste knallbunter Farben machen trunken. Das Tröten und Trommeln wird immer rhythmischer und ekstatischer.
Nun, wenn die Sonne in Marrakesch untergeht, schlägt in Marrakesch die Stunde der Geschichtenerzähler.
Mit verschmitztem Grinsen packt ein graubärtiger und sonnengegerbter alter Mann seine Requisiten (Autobatterie, Lautsprecher, Mikrofon) aus und legt los. Wild rollt der Meister mit den Augen, fixiert wütend einen der Zuschauer (der wohl mit zu wenig Interesse ihm gelauscht hat), blinzelt schelmisch, wirft die kehligen, arabischen Laute in den Kreis. Unnachahmlich staffiert er die Geschichte mit einstudierten Gebärden aus, beschwört mit erhobenen Händen das Wohlwollen Allahs und der Djinne, der Geister. Jede Geste wird zur magischen Kraft. Wir Saarländer würden sagen: Der schwätzt mit Hänn unn Fieß.
Die Luft vibriert vor Spannung, die Erregung knistert, Dann hüpft er in plötzlichen Sprüngen gleichsam mit seinem Helden hinein in die Schlacht des Stoffes. Seit 400 Jahren gilt der "Djemaa el-Fna“ im Maghreb, im Westteil der arabisch-islamischen Welt als Mekka der Erzählkunst.
Koranschüler und Analphabeten, Begabte und Unbegabte üben sich mitten in der Medina in der berberischen Kultur der mündlichen Überlieferung. Sie ist deshalb so einzigartig, weil die Sprache in der Schriftform nicht existiert. Seit 7000 Jahren wird die Kultur der Ureinwohner Nordafrikas nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Rund 60 Prozent der 26 Millionen Einwohner Marokkos sind Berber und des Lesens und Schreibens nicht mächtig. Und ich selbst muss unumwunden zugeben, dass den der einmal den „Djemaa el-Fna“ gesehen hat, alle anderen Plätze eigentlich langweilen müssten.
12 Bewertungen, 4 Kommentare
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01.04.2008, 18:55 Uhr von Gartenfreund
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht. Ein absolutes Muss bei einem Marokko-Urlaub ist ein Abstecher in die Wüste. Einfach genial...
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26.02.2002, 01:52 Uhr von Anuminas
Bewertung: sehr hilfreichHört sich echt toll an
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24.02.2002, 17:35 Uhr von kristel
Bewertung: sehr hilfreichdieser Beitrag erhält von mir ein
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23.02.2002, 14:29 Uhr von wanda28
Bewertung: sehr hilfreichder Beitrag gefällt mir gut
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