Uganda Testbericht

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Erfahrungsbericht von Jonnylove

Halbes Jahr Sozialarbeit in Uganda

Pro:

Kultur, Natur, Erleben

Kontra:

Armut, Kriminalität

Empfehlung:

Ja

In Folge meiner durch die Deutsche Bundeswehr bescheinigten Untauglichkeit und dem dennoch sehr ausgeprägten sozialen Sinn, der wohl irgendwo in mir lebt begab ich mich vergangenes Jahr nach Uganda.
Unter offizieller Einladung des Bischofes von Masaka sollte ich für etwas mehr Entwicklung helfen. Ich verbrachte 6 Monate in Uganda und kenne das Land deswegen recht gut.


Das Land:

Uganda liegt im Osten von Afrika und ist der Nachbar von Kenia. Der Viktoriasee grenzt das Land nach Osten hin ab. Es gibt so gut wie alles: vom Hochgebirge bis zum Urwald, von der Steppe bis Savanne. Nur das Meer fehlt und somit auch der Massenansturm von Touristen. Zuunrecht würde ich meinen, aber dazu später mehr.


Die Hauptstadt:

Kampala ist die Hauptstadt Ugandas und zugleich Zentrum in allen Belangen. Es ist ziemlich zentral gelegen und ist Regierungssitz und Wirtschaftliche Hochburg des Landes.
Es gibt hier wirklich alles zu erwerben was es gibt. In zahlreichen Shops im Zentrum lässt sich so manches Schnäpchen erhaschen. Aber es ist auch Vorsicht geboten. Wie wohl jede Großstadt in Entwicklungsländern, ist auch Kampala sehr gefährlich. Tagsüber treiben sich allerlei düstere Gestalten in den Straßen herum. Es reicht vom Bettler bis zum Betrüger und Dieb. So sollte man immer ein Auge auf seine Wertsachen haben und nicht blind jedem vertrauen. Ich persönlich blieb leider auch nicht von Dieben verschont, aber da bin ich wohl selber schuld.
Nachts war ich leider nie in der Hauptstadt, zumindest nicht auf den Straßen. Das musste ich den für mich Verantwortlichen versprechen. So soll es Nachts für weise sogar bis zu lebensgefährlich werden können. Kinder- und Aidsstrich, Schießereien und, und, und. Aber das habe ich nur immer und immer wieder gehört und nicht selbst erfahren.


Das Essen:

Einheimisches Essenist für uns sehr Gewöhnungsbedürftig und auf Dauer etwas eintönig. Es besteht immer aus Matoke. Das ist ein aus Kochbananen gemachter Brei. Er ist ähnlich wie Kartoffelbrei nur zäher. Er wird in Bananenblättern gekocht und auch serviert.

Dazu gibt es Fleisch oder Fisch. Wenn der Geldbeutel es zulässt. Die Tiere werden direkt neben der sehr staubigen Straße zerlegt und verkauft. Im Gegensatz zu unserem Fleich eine sehr sehnige Angelegenheit. Aber noch erträglich.
Saisonbedigte Ergänzungen gibt es auch. So ist je einmal im Jahr Heuschrecken- und Termietensaison. Je nach Zubereitung schmecken diese kleinen Tierchen von verbrannt bis lecker.

Das Absolute Highlight sind aber die Früchte. Wer jemals in Uganda irgend welche Früchte gegessen hat wird solche aus dem Aldi nur noch wehmütig verzehren können. Mein perönlicher Favorit waren ganz klar die Ananas. Ein Traum und für 20 Cent leicht zu Haben. Aber auch Bananen (vor allem die kleinen), Mango, Papaya und Melonen sind fantastisch.

Für Besucher wird der Speisezettel allerdings noch erweitert. Nudeln, Reis, Suppe und auch Eis sind leicht zu bekommen.

In Kampala ist auf jedenfalls ein Stopp bei Steers ein Muss. Eine bekannte Südafrikanische Fastfoodkette. Die Burger sind zwar für ugandische Verhältnisse unbezahlbar aber einfach fenomenal.



Die Leute:

Ugander sind ein furchtbar Gastfreundliches Volk. Selbst bei den ärmsten der Armen bekommt man was zu Essen und sollte es nicht ausschlagen. Sie helfen einem Gerne wo sie können manchmal allerdings mit dem Hintergedanken, ein kleines Trinkgeld zu kassieren.
Die Kinder schreien einem Musungu (weißer Mann) nach und kriegen sich kaum noch vor lachen, wenn man etwas sagt. Manche sind aber auch von den weissen verwöhnt und sehen nur ein grosses weises Bonbon vor sich. Aber wer kann einem kleinen schwarzen Jungen in zerissenen Hosen und mit einem strahlenden Lächeln schon böse sein.


Die Kultur:

Ugander tanzen ihr ganzes Leben. Ob in der Kirche, in der Schule, bei Festen oder nur einfach so. Begleitet von Trommeln laufen sie zur Hochform auf und bieten so ein wunderschönes Schauspiel.
Wer sich nicht nur für Museen interessiert(die es in Kampala allerdings zu genüge gibt) sollte auf jedenfall einen Ausflug aufs Land machen. Nicht selten bekommt man dann eine Privatvorstellung des Gesangs und Tanzes.


Die Reisestationen:

Auf jedenfall beginnt die Reise wohl in Kampala. Ein paar Tage um sich an Hitze und an die neuen Gesichter zu gewöhnen. Hier trifft man noch zahlreiche Weisse und Inder und fällt noch nicht so auf. Man kann shoppen, Die Sehenswürdigkeiten besichtigen und sich im Hotel vom Flug erholen. Billig aber ganz gut geht das im Backpackers Kampala.

Ein weiteres Must sind die Sseese Islands. Ein Paradies in Mitten der Viktoriasees. Baden und Angeln, durch den Urwald schlendern und total entspannen. Man lebtja nach Wunsch im Luxus-Resort oder in einer einfachen Hütte auf Stelzen. Traumhafte Sonnenuntergänge und Partys mit Besuchern aus der ganzen Welt.

Safari heist das nächste Wort das man nie vergessen wird. Es gibt viele Nationalpaarks und man kann alle Tiere, die man aus dem Fernsehen kennt aus nächster Nähe bewundern. Vom Elefant über Nielpferd, Krokodil, Zebra, Giraffe, Löwe, Affe und was weis ich was noch bis ihin zu einzigartigen und nur oder fast nur in Uganda beheimateten Tieren wie dem Berggorilla oder dem Tree-Climbing-Lion. Billig ist eine Safari (gerade zu den Berggorillas) nicht aber auf jeden fall ein unbezahlbares erlebnis.

Für Abenteurer, die immernoch mehr kick brauchen gibt es noch eine der specktackulärsten Raftingtpouren, die mit Laien gemacht werden. 2m Wasserfälle und Stromschnellen ohne Ende. ewiges Luftanhalten und specktakuläre Fotos. Aber bestimmt nix für Weicheier.



Fazit:

Ein unvergesslicher Urlaub ist auch ohne Meer möglich. Atemberaubende Abenteuer und eine ganz andere Kultur warten darauf erlebt zu werden. Ich geh wieder hin.

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