Venezuela Testbericht

ab 570,05
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Erfahrungsbericht von Disc1

Isla Margaritha - Immer eine Reise wert

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Das wichtigste zuerst. Wenn man nach Venezuela fährt, sollte man einordnen können, dass die Menschen dort bettelarm sind. Dem entsprechend sieht es dort manchmal auch aus. Die Städte und Dörfer sind zwar meistens gepflegt, aber um die Großstädte herum liegen eben riesige Slums. Die Menschen sind freundlich (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wichtigstes Gebot, unbedingt Safe anmieten, selbst die Hotels sind nicht sicher. Leider sind auch einige Reiseveranstalter nicht sehr sorgsam, so wurden bei uns die Ausflugslisten mit Zimmernummer im Foyer ausgehängt.

Ich war bereits zweimal in Venezuela, auf der Isla Margarhita (jeweils 3 Wochen), und würde wieder dorthin fahren.

Die Hotels entsprechen dem europäischen Standard, ab 3 Sternen. Man sollte sich auch mindestens in dieser Kategorie einquartieren. Ein 2 Sterne Hotel zu buchen wäre am falschen Ende zu sparen.
Ein Nachtleben gibt es in den Hotels kaum. Dazu muss man die "Großstadt" Porlamar besuchen. Die Hotels sind gut und ordentlich. Die Verpflegung lässt keine Wünsche offen. Wer AI bucht,bekommt auch alles inklusive. Manche Touristen nutzen dass ausgiebig und sind schon mittags blau!?

Wem das nicht so wichtig ist, der kann sich aber auf der Insel schön erholen. Es gibt einen Menge schöner Strände, hervorzuheben ist die Playa El Agua, 7 km Strand und nicht überlaufen. Aber auch die anderen Strände lohnen eine Erkundung, vielleicht auch deshalb, weil sie nicht so bekannt wie die Playa El Agua sind. Zu den Stränden kommt am besten mit dem Taxi. Das Taxi ist im Vergleich zu Deutschland äußerst preiswert. Der Fahrer bringt einen zum Strand und holt einen zu einer festgelegten Zeit wieder ab. Bezahlt wir erst nach der Abholung. Auf das Aussehen der Taxis sollte man keinen Wert legen, meist sind das alte Straßenkreuzer. Der TÜV würde die Fahrzeuge sofort aus dem Verkehr ziehen.

Die Insel selbst ist nicht sehr groß, bietet aber durchaus Abwechslung. Zur Erkundung empfiehlt sich das Anmieten eines Jeeps. Die Preise sind moderat (ca. 100,00 DM für einen offen Jeep pro Tag), wenn man nicht im Hotel den Mietwagen nimmt, sondern sich an eine kleinere Firma in Porlamar wendet. Die Fahrzeuge sind in Ordnung und gepflegt. Die Benzinkosten kann fast vernachlässigen, wenn man sie in Relation zu den deutschen Preisen sieht.

Der kleinere Teil ist kahl und wüstenartig. Für die ausgiebige Erkundung sollte man den Mut haben, mit einem geländegängigen Fahrzeug die einzig asphaltierte Straße in diesem Teil zu verlassen. Es gibt eine Menge gut befahrbarer Feldweg. Man kommt an einsamen menschenleeren Stränden vorbei und kann die Landschaft genießen.

Im "grünen" größeren Teil sind alle Hotels beheimatet. Vom Strand bis zum Bergland ist alles dabei. Vom höchsten Punkt der Insel (über 1000 m) hat man einen traumhaften Ausblick, bei gutem Wetter bis zum Festland in 40 km Entfernung. Dazu kann man die Strände der Insel anfahren und sich den schönsten Aussuchen.

Einkaufen lohnt insbesondere in den Dörfern, in den kleinen Läden. Empfehlenswerte Mitbringsel sind kunstgewerbliche Gegenstände im südamerikanischen Indiostil. Diese sind gut verarbeitet und preiswert. In Porlamar kann man durch den zollfreien Status der Insel günstig (nicht billig) Parfüm und Zigaretten sowie Schmuck erwerben. Andere Sachen sind entsprechend teuer.

Wenn man in Venezuela ist, sollte man wenigstens 2 Ausflüge unternehmen. Diese sind zwar nicht billig, ca. 200 $ pro Person, lohnen aber jeden investierten Dollar.
Als Erstes sollte man die Tafelberge im Regenwald besuchen. Traumhafte Landschaften und unvergessliche Eindrücke bieten einem sich dort. Mit dem Flugzeug geht es nach Süden (ca. 60 Minuten Flug). Bei dem Flug ist auch der Vorbeiflug am Salto Angel, dem höchsten Wasserfall der Erde, mit dabei. Besonders beeindruckend sind die Wasserfälle der Lagune in Canaima. Neben einer Wanderung durch die Selva ist auch die Unterquerung eines Wasserfalles mit dabei.
Der Zweite Ausflug geht nach Westen, zu den Korallenriffen von Los Roques. Dies ist eine von Riffen umgebene Inselgruppe, ca. 60 Minuten Flugzeit von Porlamar. Der Tag auf einem Katamaran vergeht beim Schnorcheln, Schlemmen und Faulenzen wie im Flug.

Wer noch Zeit und Muse hat, kann sich auch noch einen Tag in Caracas gönnen. Die Veranstalter bieten diesen Ausflug meistens am Ende der Reise an und man ggf. schon in Caracas in den Flieger zurück nach Deutschland steigen, vor den anderen Touristen, die auf der Isla Margarhita zusteigen. Caracas ist abgesehen von den Elendsviertel am Rand eine schöne Stadt, mit vielen Kolonialbauten und guten Geschäften und Restaurents. Ich empfehle niemanden, sich in den Straßenverkehr von Caracas zu begeben (z. B. mit einem Mietwagen). Grundsätzlich gilt in Venezuela, wer am lautesten hupt hat Vorfahrt und Verkehrszeichen dienen nur der Verschönerung der Umgebung.

Geld sollte man vor Ort in offiziellen Banken und Wechselstuben, tauschen. Ist einfach billiger. Es empfiehlt sich, sich mit Dollar einzudecken. Diese werden problemlos überall getauscht. Auch Dollar-Reiseschecks sind ein gern gesehenes Zahlungsmittel. Die gängigen Kreditkarten werden meistens akzeptiert (Ausnahme EUROCARD).

Fazit: Man sollte wenigstens einmal in Venezuela gewesen sein, und das möglichst bald. Die "Bettenburgen" schießen bereits aus dem Sand, bald wird es wie in der Dominikanischen Republik aussehen.

11 Bewertungen, 1 Kommentar

  • wolfi

    05.03.2002, 11:20 Uhr von wolfi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr Ausführlicher Bericht