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Erfahrungsbericht von Ranger99

Teufelszeug?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Schon in meiner Schulzeit faszinierten sie mich. Heute habe ich mein damaliges Hobby zu einem Teil meines Berufes gemacht. Was mit harmlosen Börsenspielen anfing, steigert sich über Neuemissionseuphorie bis hin zu Größenwahnsinn um nun in die grausame Realität zurückgerissen zu werden. Was ich in den letzten 10 Jahren an Aktienerfahrungen gesammelt habe ist sicher einiges, allerdings reicht wohl kein Menschenleben um genügend Erfahrungen zu machen, die einem dabei helfen, keine Fehler mehr in diesem Anlagesegment mehr zu begehen. Dies wird ein sehr langer Bericht, da er die Aktie vorstellen soll, meine persönlichen Tipps und Tricks und auch einiges an Erfahrungen beinhalten wird. Wer also keine Lust auf einige Kapitel hat, dem sei verziehen, wenn er sich das heraussucht, was ihn interessiert.

Inhalt
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Die Aktie
Rechte des Aktionärs
Erträge
Steuerliche Behandlung
Tipps und Tricks
Erfahrungen
Musterdepot
Fazit

Die Aktie
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Jeder hat den Begriff schon einmal gehört, aber die wenigsten können eine einigermaßen zutreffende Definition dazu abliefern. Eine Aktie ist zuallererst einmal ein Anteil an einer Aktiengesellschaft, sprich einer Firma. Dieser Anteil ist urkundlich verbrieft und damit wird der Aktionär Teilhaber am Aktienkapital und somit Mitinhaber des Vermögens der jeweiligen Gesellschaft.

Als Aktionär hat man dann vor allem Rechte aber auch Pflichten. Die Pflicht besteht darin, Kapital in das Grundvermögen der Gesellschaft einzulegen. Das geschieht beim Erwerb der Aktie aus der Emission. Dieses Kapital ist der Nennwert + ein gewisses Aufgeld. Zeichnet ihr also Aktien bei einer Neuemission oder bei einer Kapitalerhöhung, dann verpflichtet ihr euch bei Zuteilung dieser, den festgesetzten Betrag zu erbringen.

Der Nennwert der Aktie ist nur eine rechnerische Größe. Er zeigt, wie groß der Anteil am Grundkapital pro Stück ist. Er kann auf einen Euro oder Vielfache davon lauten. Alle vorhandenen Aktien mal den Nennwert ergeben dann das Grundkapital der Gesellschaft. Es gibt auch Stückaktien, bei denen auf der Urkunde dann der Wert über mehrere Aktien verbrieft wird. So kann hier ein Aktionär auf einer Urkunde 100 oder 1000 Anteile besitzen. Beide Formen sind aber nur Ausdruck über das Verhältnis der jeweiligen Beteiligung am Grundkapital.

Wichtig: Es ist total unerheblich für die Aktienanlage, ob es sich um Stück- oder Nennwertaktien handelt. Der Kurs bildet sich nämlich nur durch Angebot und Nachfrage und nicht durch den Nennwert.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Aktie lediglich eine Beteiligung an einer Gesellschaft darstellt und sich ihr Preis durch Werteinbußen oder Wertzuwächse an dieser verändert. Dazu kommt die Preisbildung über Angebot und Nachfrage an der Börse, die den Markt für Aktien repräsentiert.

Rechte des Aktionärs
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Die Rechte überwiegen gegenüber den o.g. Pflichten. Man hat als Aktionär ein Stimmrecht bei der Hauptversammlung der Gesellschaft. Meist lässt man sich durch seine Bank vertreten, die dann über sehr viele Stimmen verfügt. Wer möchte kann sich aber auch Eintrittskarten zu einer HV schicken lassen, ein wenig mit abstimmen und eventuell eine Gratisbockwurst abstauben. Als normaler Kleinaktionär ist es aber in der Regel total sinnlos zur Abstimmung zu schreiten, da der eigene Stimmanteil verschwindend gering ist. Ich amüsiere mich jedes mal wieder, wenn Leute bei Telekom oder ähnlichen Unternehmen auf die HV gehen, und meinen sie könnten da was beeinflussen.

Viel wichtiger für uns Kleinaktionäre ist da schon das Recht auf Dividende. Beschließt die HV, dass ein eventuell erzielter Gewinn wieder ausgeschüttet werden soll, dann hat man Anspruch auf die sogenannte Dividende pro Aktie, die man besitzt. Ausnahmen gibt es aber auch hier, da es bestimmte Aktien geben kann, die unterschiedlich dividendenberechtigt sind. Es gibt noch vereinzelt Gesellschaften, die sogenannte Vorzugsaktien haben. Im Unterschied zu den Stammaktien hat man hier kein, oder eingeschränktes Stimmrecht, erhält aber höhere Dividendenzahlung. Das macht Vorzugsaktien bei Großanlegern unbeliebt, weshalb sie manchmal unterbewertet gegenüber den Stammaktien sind.

Ein weiteres wichtiges Recht ist das auf Bezug neuer Aktien. Sollte die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung beschließen, dann wird das oft über die Ausgabe neuer Aktien gemacht. Hier bekommt man dann meist ein Bezugsrecht als Altaktionär. Da die neuen Aktien meist etwas preiswerter sind hat dieses Bezugsrecht dann einen eigenen Wert. In einem solchen Fall könnt ihr überlegen, ob ihr neue Aktien beziehen wollt, oder das Bezugsrecht an der Börse verkaufen wollt um keinerlei Nachteil zu haben. Hier sollte man nicht bis zum letzten Tag warten, da dann alle nicht ausgeübten Bezugsrechte automatisch verkauft werden und so ein großes Überangebot entsteht.

Ich denke zu den Rechten sind die wichtigsten Aspekte umrissen, wer mehr in die Tiefe gehen will, dem empfehle ich Fachliteratur.

Erträge
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Im Normalfall gibt es zwei Möglichkeiten mit Aktien Erträge zu erwirtschaften. Eine Möglichkeit bietet die Dividende, die zweite einen Gewinn durch An- und Verkauf zu erzielen.

Mit der Dividende ist das so eine Sache. Viele Aktiengesellschaften zahlen Dividenden. Diese sind auch vorhersehbar, allerdings gibt es erst eine Garantie, wenn die HV darüber abgestimmt hat. Das heißt, ihr könnt euch zwar eine Aktie aussuchen, die eine gute Dividende zahlt, wisst aber nicht, ob diese dann auch wirklich in dieser Form bei der nächsten Ausschüttung Bestand hat. Deutsche Aktiengesellschaften üben sich seit Jahren in einer Politik der Dividendenbeständigkeit. Man versucht den Aktionär bei Laune zu halten, indem man jedes Jahr eine Ausschüttung macht. Nur ist das nicht immer möglich, denn wenn es der Firma schlecht geht, dann kann auch nichts bezahlt werden. Deutlich wird das am Beispiel von Daimlerchrysler. Hier ging die Dividende von 2,35 Euro in 2000 auf 1,00 Euro in 2001 zurück. Dazu kommt noch ein neues Steuersystem für Erträge, doch dazu später mehr. Wer also auf eine Dividende wert legt, der sollte sich ruhig bei den deutschen Standardwerten umschauen, allerdings nicht mehr soviel Vertrauen in die Beständigkeit der Zahlungen haben. Allgemein gilt, je konservativer das Unternehmen, desto sicherer und höher die Ausschüttung. Gute Renditen bieten bspw. Schering, Thyssen oder die Commerzbank Aktien. Das wird noch durch deren aktuell niedrige Kurse unterstützt. Übrigens erhaltet ihr die Dividende auch, wenn ihr die Aktie einen Tag vor der Ausschüttung gekauft habt, allerdings wird der Aktienkurs am Tag der Ausschüttung auch um diese bereinigt gehandelt. Meist holt die Aktie das aber wieder auf.

Was nützt einem aber die beste Dividende, wenn der Kurs immer tiefer unter meinen Kaufkurs abrutscht? Sie ist dann nicht mehr als ein Trostpflaster für den Aktionär. Hie haben wir das Stichwort für die zweite Ertragsmöglichkeit, die Kursveränderung. Wenn ihr eine Aktie gekauft habt, dann werdet ihr spätestens nach ein paar Minuten sehen, was ich meine. Der Kurs hat sich geändert. In den letzten drei Jahren gab es da meist nur eine Richtung, nach unten. Trotzdem konnte man auch in dieser schlechten Phase mit etwas Glück Gewinne abstauben, denn die Börse ist keine Einbahnstrasse. Wirkliche Gewinner sind aber nicht diese Zocker, sondern die Langfristanleger. Es kommt halt auch auf den Einstiegszeitpunkt und die richtige Aktienauswahl an. Siehe dazu Tipps und Tricks.

Steuerliche Behandlung
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Wenn man zu den glücklichen gehört, die tatsächlich Erträge mit ihrem Aktienbestand erwirtschaftet haben, dann kommt Vater Staat und will seinen Anteil. In diesem Fall ist das wie bei kleinen Kindern, Wollen ist nicht gleich Bekommen. Bei den Erträgen aus Verkäufen besteht in Deutschland eine Spekulationsfrist von einem Jahr. Alles was innerhalb eines Jahres an Gewinnen über 512 Euro erzielt wurde ist steuerpflichtig. Und zwar mit dem persönlichen Steuersatz anzusetzen. Dies ist auch kein Freibetrag, sondern eine Freigrenze. Da es sich hier nicht um eine sogenannte Quellensteuer handelt, muss man die Sache selbst in die Hand nehmen. Das bedeutet, man muss die eventuellen Gewinne höchst freiwillig in seine Steuerklärung eintragen. Deshalb die Bemerkung oben, ihr versteht. Doch Vorsicht, wer Gewinne nicht angibt macht sich strafbar. Verluste lassen sich natürlich gegenrechnen. Allerdings müssen diese auch effektiv vorhanden sein und nicht nur in den Büchern stehen. Mehr dazu wieder bei Tipps und Tricks.

Bei der Versteuerung von Dividenden geht’s da schon offizieller zu. Hier greift die Quellensteuer. Die Banken sind verpflichtet, die Dividendenerträge ihrer Kunden pauschal zu versteuern. Es gilt ein Steuersatz von 20% Kapitalertragssteuer + 5,5 % Soli. Als Normalsterblicher hat man natürlich einen Freistellungsauftrag gestellt. Erst wenn die Erträge diesen übersteigen oder keiner vorhanden ist, greift die Steuer. In diesem Fall muss man das übrigens auch in die Erklärung bringen, da die 20% nur eine Pauschale sind und jeder Anleger einen individuellen Steuersatz hat. Seit einiger Zeit gilt für die Berechnung der Steuer das sogenannte Halbeinkünfteverfahren. Das bedeutet, das Dividenden und Kursgewinne- sowie Verluste nur noch zur Hälfte angerechnet werden. Im Gegenzug dazu ist aber die Körperschaftssteuer weg gefallen. Ein klarer Nachteil für alle Kleinaktionäre. Erst bei Anlegern, deren Freibetrag bisher überschritten war, wird das neue Verfahren zum Vorteil, da ja nur noch die Hälfte jeweils ausgenutzt wird.

Tipps und Tricks
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Solltet ihr wirklich in Erwägung ziehen, euch Aktien zu kaufen, dann möchte ich hier mal einige Tipps loswerden.

Als erstes ist es natürlich wichtig, welche Aktien man kaufen möchte. Viele lassen sich von irgendeinem heißen Tipp leiten, oder einer Story blenden. Auch mir ging es schon oft so. Dazu kann ich nur sagen, dass ihr nur in etwas investieren solltet, von dem ihr persönlich überzeugt seid. Falsche Emotionen oder übertriebene Loyalität, wie im Falle Cargolifter, sind hier völlig fehl am Platze. Am besten ihr versucht es erst mal mit einem Börsenspiel. Im Internet gibt es da diverse Möglichkeiten. Ich selbst habe auch so angefangen, und viele Erfahrungen beim Börsenspiel der Sparkassen gesammelt. Besonders für Schüler sehr empfehlenswert. Wollt ihr allerdings bei einem Börsenspiel gewinnen, dann müsst ihr einfach nur Glück haben. Denn ein langfristig ausgelegtes Depot hat hier keine Chance. Es sollte hier auch mehr um das Handling mit Aktien gehen.

Jetzt habt ihr die Vorraussetzungen auf der geistigen Ebene geschaffen. Fehlen noch die praktischen. Um Aktien zu kaufen, braucht ihr ein Depotkonto. Das gibt’s bei eurer Bank oder bei diversen Direktbrokern. Diese sind sehr kostengünstig und hier könnt ihr vor allem kleine Orders abwickeln. Allerdings solltet ihr hier nicht auf zusätzliche Beratung hoffen. Wer also bei einem Direktbroker handelt, der sollte wissen, was er tut. Bei eurer Bank gibt’s für die höheren Kosten dann Anspruch auf Beratung, wobei man Beratung nicht mit Börsentipps verwechseln sollte. Der klare Vorteil bei der Bank ist die Erreichbarkeit, die eigentlich immer gewährleistet ist und der persönliche Berater, der vielleicht ab und zu doch noch einen hilfreichen Hinweis hat. Beim Eröffnen des Depots immer auf die Gebühren achten. Normalerweise sollte ein Depotkonto nur etwas kosten, wenn am Jahreswechsel Werte darin enthalten sind. Monatliche Grundgebühren würde ich nicht zahlen. Die Gebühren für den Kauf sind dann von Anbieter zu Anbieter verschieden. Meist gibt es eine Mindestsumme bspw. 10 Euro bzw. einen Prozentsatz vom gesamten Ordervolumen. Das kann bis zu einem Prozent sein, was für die Banken normal ist, bei direkten Eingaben solltet ihr nicht mehr als 0,5 % Provision zahlen.

Die Aktie ist ausgewählt, die weiteren Voraussetzungen sind geschaffen und ihr sammelt langsam Erfahrungen mit dem Handeln. Wichtig ist auch immer die Auswahl des Börsenplatzes und ob ihr mit oder ohne Limit kaufen wollt. In Deutschland gibt es einige Börsenplätze an denen man handeln kann. Die wichtigsten sind natürlich Frankfurt und Xetra, das elektronische Handelssystem. Ich persönlich gebe meine Orders immer an einen dieser beiden Plätze. Es sei denn, dass es sich um exotische Werte handelt, die nur an Nebenbörsen gehandelt werden. Wenn ihr Standartwerte, das heisst Dax-Werte (für Denali ;-)) kaufen wollt und 100er Stückelung habt, dann empfiehlt sich prinzipiell Börse Xetra. Hier bekommt man die besten Kursspannen und den liquidesten Handel. Außerdem spart man die Maklercourtage ein. Allerdings sollte man hier nicht mit Limiten arbeiten, da es sonst zu Teilausführungen eurer Order kommen kann. Auf keinen Fall Orders nach Xetra geben, die nicht volle Hundert entsprechen. Es werden dann die Hunderter abgerechnet und der Rest erst abends zur Schlussauktion, das kann zu riesigen Kursdiskrepanzen führen und ihr habt wieder eine Teilausführung. Beim Verkauf gilt dann, dass man oft in Frankfurt oder an anderen Plätzen leicht höhere Kurse bekommt als auf Xetra. Wenn ich eine Aktie unbedingt kaufen wollt, dann müsst ihr kein Limit vorgeben, denn die Praxis zeigt, dass ihr diesem dann nur hinterherlauft. Besser ist es unlimitiert auf Xetra oder wenn das Limit nicht klappt, gar nicht zu kaufen.

Die Aktie ist im Depot, aber wie geht’s jetzt weiter? Wenn ihr langfristig orientiert seid, dann berührten euch die ständigen Schwankungen sicherlich kaum. Trotzdem sollt man sich eine Schmerzgrenze setzen, bei der man auf jeden Fall aussteigt. Ich habe das sehr oft nicht getan und nun schlummern diese „Leichen“ in meinem Depot. Eine solche Verlustabgrenzung funktioniert über das Setzen eines sogenannten Stop/Loss Limits. Ihr kauft euch bspw. 100 Telekom Aktien zu 11 Euro und wollt auf keine Fall mehr Verlust als 20% erleiden. Dann setzt ihr eine Stopmarke bei 8,80 Euro. Dieses Limit läuft solange, wie ihr wollt bzw. kommt zum Tragen, wenn der Aktienkurs die Marke erreichen sollte. Ist also der Kurs irgendwann mal 8,80 oder drunter, wird der Bestand automatisch zum nächsten Kurs verkauft. Man muss sich zu solchen Limits zwingen, denn wenn man sagt, ich beobachte und verkauf dann wenn es runtergeht, dann lügt man sich selbst in die Tasche. Glaubt mir, es funktioniert nicht! Eine solche Stopmarke kann natürlich auch verändert werden und sollte bei steigenden Kursen immer nachgezogen werden. So kann man eventuell auch bereits erzielte Buchgewinne hamstern. Eine weitere Absicherungsmethode kann über Optionen erfolgen, wen das interessiert, der kann meinen Bericht zu Optionen und Futures lesen.

Wann steigt man aus (ein)?

Pauschal kann das sicher niemand beantworten. Jeder muss sich selbst seine Grenzen setzen, sei es für angestrebte Gewinne oder kalkulierbare Verluste. Zur Goldgräberzeit der Neuemissionen habe ich auch die eine oder anderer Zuteilung bekommen. Ich habe dann immer so viele verkauft, wie mein Einsatz betrug. Auch Kunden empfehle ich oft diese Strategie. Sicher ist das auch für den alltäglichen Aktienkauf anwendbar, allerdings müssten die Börsen dazu erst mal steigen. Übrigens sollte man auch verkaufen, wenn einem sein Nachbar, der sonst nicht mal NTV kennt, einen heißen Aktientipp gibt, wenn ihr versteht was ich meine. Es hat noch nie geschadet, in Zeiten der absoluten Euphorie auszusteigen um in Phasen der vollkommenen Tristesse wieder zu investieren. Das nächste mal halte ich mich auch dran 100%! Wer übrigens von Haus aus kein Typ für Aktien ist, der sollte es von vornherein lassen, denn er wird ständig nervös sein und kein Auge zu tun können, in guten und vor allem in schlechten Börsenzeiten. Ein weiteres gutes Mittel für Ein- und Ausstiegszeitpunkte ist die Chartanalyse. Da das aber hier zu weit führt, kommt vielleicht mal ein eigener Bericht. Auf jeden Fall sei gesagt, dass Charts sehr interessant und hilfreich sein können und nicht als Spinnerei abgetan werden sollten. Wer mal einen Blick riskieren möchte, dem empfehle ich die Seite der Comdirektbank im Netz.

Tipps von anderen

Damit sollte man auf jeden Fall vorsichtig umgehen. Die eigene Meinung ist Trumpf. Unterstützung bekommt man von Bankberatern, die aufgrund der letzten drei Jahre sehr vorsichtig geworden sind und vor allem aus den Medien. Sehr empfehlenswert hier der Fernsehsender NTV, das FAZ Radio, die Börse Online (siehe Bericht) oder auch das Handelsblatt. Nicht raten kann ich zu Sendungen wie 3 Sat Telebörse oder dem Magazin „Der AKTIONÄR“. Hier wurden jahrelang Kurse von fast wertlosen Unternehmen gepuscht und heute will man von alldem nichts mehr wissen.

Meine Erfahrungen
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Ich will hier sicherlich nicht meine Leidensgeschichte preisgeben. Als Anlageberater in einer Bank habe ich täglich mit dem Aktiengeschäft zu tun. Ich habe sehr viele Fehler privat gemacht und dabei beobachtet, dass man sehr viel analytischer bei der Beratung von Kunden zu Werke geht, als bei der Auswahl seiner eigenen Aktien. Immer wieder das Gefühl etwas verpasst zu haben, zu spät zu kommen, nein das möchte ich einfach nicht mehr und konzentriere mich seit einiger Zeit aufs Fondssparen und einige wenige Aktienpositionen mit denen ich Eurexgeschäfte mache. Ich weiß aber mit ziemlicher Sicherheit, dass es wieder Hausse an der Börse geben wird und auch mich dann das Fieber wieder packen wird. Ich hoffe nur, nicht die gleichen Fehler der letzten Zeit noch einmal zu begehen. Gelernt habe ich auf jeden Fall auch, dass es immer wieder gute Chancen am Markt gibt, und niemand einer sogenannten 100% Chance, die er „verpasst“ hat hinterher trauern sollte. Meiner Meinung nach bieten sich vor allem in der jetzigen Zeit solche guten Einstiegsmöglichkeiten, wobei ich das im letzten September auch schon glaubte. Spätestens hier dürfte jedem bewusst sein, dass es nicht um Einstiegszeitpunkte sondern eher um Zeiträume geht. Ich kann euch nur raten ,dies zu beherzigen und nicht die gleichen Fehler wie der Großteil aller Aktionäre zu machen. Die kaufen nämlich alle wenn die Kurse stark steigen und verkaufen wenn es richtig runtergeht. Das zieht sich vom besten Fondsmanager bis zum Kleinaktionär. Gegen den Strom schwimmen ist angesagt und dabei die Nerven behalten. Leichter gesagt, als getan! Ich lerne es grade.

Musterdepot
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Hier nur einige Aktien, die ich auf dem derzeitigen Niveau sehr interessant finde. Ich habe nicht vor hier ständig mit Kursen und Stückzahlen zu hantieren, werde aber ab und zu mal den einen oder anderen interessanten Wert hinzufügen oder Nieten wieder löschen. DAS SIND NUR MEINE PERSÖNLICHE IDEEN. Weitere Vorschläge bitte in die Kommentarspalte, ist sehr interessant.

Konservativ

Commerzbank, aktuell 13,00 Euro, niedrigster Kurs aller Zeiten, sehr gute Dividenrendite, immer wieder Übernahmefantasie

Douglas, aktuell 22,00 Euro, tolle Dividendenrendite, stabiles Umsatzwachstum, dürfte von Konjunkturerholung profitieren, aber auch sonst stark im Markt, geht immer im Weihnachtsgeschäft

Spekulativ

Deutsche Telekom, aktuell 11,00 Euro, Spekulation um Ron Sommer belebt den Kurs, quasi Monopol in Deutschland, irgendwann werden die schlechten Nachrichten abreißen und die gesamte Branche sich erholen, Telekom dürfte dann zu den Favoriten zählen

Adidas Salomon, aktuell um 75,00 Euro, hat die Wende geschafft, die WM war ein Erfolg, könnte als Konsumwert auch von Konjunkturerholung profitieren, auch charttechnisch nicht schlecht

Soviel zu meinen aktuellen Favoriten. Zur Unterstützung bzw. Beobachtung eines Musterdepots empfehle ich euch die Seite www.finanztreff.de .

Fazit
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Die Aktie durchleidet eine schwere Zeit. Seit der Neuemission, der nun gar nicht mehr Volksaktie, Telekom hat sich die Anlegermentalität in Deutschland sehr verändert. Viele Leute sind nun wieder verschreckt und ziehen sich komplett vom Aktienmarkt zurück. Langfristig definitiv ein Fehler, denn es gibt aus meiner Sicht weiterhin nichts besseres als die Aktienanlage. Gefeit gegen jede Inflation gehören Aktien unterstützt von festverzinslichen Wertpapieren in jedes Anlageportfolio. Allerdings sollte der Weg über Fonds vorgezogen werden. Das habe ich auch schon in meinem Erfahrungsbericht über Fonds kund getan. Die eine oder andere Einzelposition kann aber auch nicht schaden, wenn man sich an einige Tipps hält. Auf keinen Fall sollte die Aktie verteufelt werden, da darunter auch das Vertrauen in unser System an sich leidet. Ich glaube an dieses System und es gibt aus meiner Sicht auch kein besseres. Natürlich und zum Glück werden viele hier anderer Meinung sein. Hoffentlich kann ich aber auch denen mit meinem Bericht ein wenig weiterhelfen, und sei es ihre Position zu stärken. Ich freue mich auf eure Kommentare, aber bitte nur die den Bericht oder Teile wirklich gelesen haben. Sonst ist mir das eigentlich egal, aber hier mache ich mal eine Ausnahme.

©Ranger99

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