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Erfahrungsbericht von Ranger99

Heute investieren, morgen profitieren!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wann habt ihr eigentlich das letzte mal über eure Altersvorsorge nachgedacht? Eine Frage, die im Prinzip jeden hier beschäftigen sollte. Vorsorge, wozu denn das? Ich bekomm doch später Rente. So werden sicherlich die meisten von euch argumentieren. Das ist sicher richtig. Die Frage lautet nur ist diese staatliche Altersvorsorge auch ausreichend? Ich meine, gerade für junge Leute, sieht die ganze Sache nicht so rosig aus. Es gibt immer mehr Rentner gegenüber immer weniger Beitragszahlern. Doch dieses Problem soll anderswo gelöst werden. Die Alternative gegenüber dieser Unsicherheit lautet private Altersvorsorge. Eine Möglichkeit dafür ist ein Fondssparplan. Dieser kann natürlich auch zum Vermögensaufbau oder zum Ansparen auf eine bestimmte Sache hin genutzt werden. Wie so etwas funktioniert und welche Möglichkeiten es für jeden einzelnen gibt, das will ich im folgenden etwas näher beschreiben.

Was ist ein Investmentfonds?
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Ganz allgemein ist ein Investmentfonds eine Bündelung von Anlegergeldern durch eine Kapitalanlagegesellschaft. Der Zweck des Ganzen ist eine Risikomischung in verschiedenen Vermögenswerten. Hierzu stehen der Gesellschaft die verschiedensten Anlageformen zur Verfügung. Daraus resultieren dann die unterschiedlichsten Formen von Investmentfonds. Es gibt sogenannte Geldmarktfonds, bei denen das Kapital in Tages-, Wochen- und Monatsgeldern investiert wird. Diese halte ich für einen Fondssparplan für eher ungeeignet, da man dann auch gleich in ein Sparaufbaukonto einzahlen kann. Desweiteren gibt es Rentenfonds, reine Aktienfonds, offene Immobilienfonds und zu guter Letzt die gemischten Fonds, die dann aus allen Komponenten bestehen können. Bei letztgenannten unterscheidet man noch in normale gemischte Fonds, AS-Fonds und Dachfonds. Durch den Kauf von Investmentanteilen beteiligt ihr euch am jeweiligen Fondsvermögen. Dieses geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Anteile ergibt den jeweiligen Anteilspreis, auch Rücknahmepreis genannt. Im Unterschied dazu steht der Ausgabepreis, der sich zusätzlich den sogenannten Ausgabeaufschlag beinhaltet. Dieser ist bei den verschiedenen Gesllschaften und unterschiedlichen Fonds oft abweichend. Im Allgemeinen kann man sagen, daß bei Rentenfonds der AA bei 3%, bei gemischten Fonds bei 4% und bei Aktien- und offenen Immobilienfonds bei 5% liegt. Das bedeutet, daß ihr bei jedem Kauf von Investmentanteilen diesen Aufschlag zahlen müsst, egal ob Einmalzahlung oder Ansparplan. Ausser dem Ausgabeaufschlag fallen normalerweise keine Kosten an.

Wie funktioniert der Fondssparplan?
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Wenn ihr euch also für eine solche Anlageform entscheiden solltet, dann braucht ihr dafür einen Partner. Dieser kann entweder eine Bank, die oft als Vermittler auftritt, oder eine Investmentgesellschaft selbst sein. In Deutschland bietet eigentlich jede Bank oder Sparkasse solche Fonds an. Besonders groß und auch verlässlich sind Gesellschaften wie DEKA (Sparkassen), DWS (Deutsche Bank) oder DIT (Dresdner Bank). Natürlich gibt es noch viele andere gute Gesellschaften. Habt ihr einen Partner ausgewählt, müsst ihr euch Gedanken über die Höhe der, möglichst monatlichen, Sparrate machen. Im Normalfall geht es hier ab 50,00 Euro monatlich los. Natürlich sind auch anderen Rythmen möglich, wie z. Bsp. vierteljährlich. Das würde ich aber nicht empfehlen, da so gewisse Vorteilseffekte verloren gehen können. Nachdem ihr einen passenden Fonds ausgesucht habt, schliesst ihr einen Vertrag mit der Investmentgesellschaft. Diese zieht sich dann die Spareiträge ein und wandelt diese dann sofort in Investmentanteile um. Ihr führt dann praktisch bei der Gesellschaft ein Anteilskonto. Da die meisten Investmentfonds eine jährliche Ausschüttung haben, solltet ihr immer einen Freistellumgsauftrag stellen. Die Höhe sollte mit dem Berater abgestimmt werden. Der Fondssparplan ist völlig unverbindlich und deshalb sehr flexibel. Ihr könnt die Einzahlungen jederzeit stoppen oder verändern. Habt ihr mal ein paar Mark übrig, dann könnt ihr auch zusätzliche Einzahlungen einfach per Überweisung vornehmen. Genauso ist es jederzeit möglich ein paar Anteile zu verkaufen, wenn man mal Geld braucht. Eine Ausnahme bilden hier Verträge zum Sparen der vermögenswirkssamen Leistungen, auf die ich später noch einmal kurz eingehen möchte.

Welchen Fonds nehm ich denn nun?
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Das ist die schwierigste Frage von allen. Die Auswahl eines Fonds fällt schon aufgrund der riesigen Auswahlmöglichkeiten sehr schwer. Dazu ist es auch abhängig zu welchem Zweck der Sparplan gemacht werden soll und wie ihr als Anleger selbst einzuschätzen seid, bzw. euch einschätzt. Ganz allgemein gilt, je länger die Laufzeit, desto höher kann das Risiko gewählt werden. Also erstmal einen groben Zeithorizont abstecken. Sagt ihr von vornherein, daß ihr mit keinerlei Risiko leben könnt, dann bleiben euch sowieso nur die Rentenfonds und die offenen Immobilienfonds zur Auswahl. Diese können zwar auch Wertschwankungen unterliegen, sind aber im Vergleich zu Aktien eine sichere Anlageform. Ausnahmen bilden sogenannte High Yield Rentenfonds, die vor allem in hochverzinsliche Papiere aus Ländern mit schlechter Bonität investieren. Hier gibt es zwar superhohe Zinserträge, aber auch das Risiko des Zahlungsausfalls vom jeweiligen Schuldner. Ein Fonds wirkt dem aber auch durch seine Streuung entgegen. Für Leute mit Risikobewußtsein kommen dann auch die Fonds mit Aktienanteilen bzw. die reinen Aktienfonds in Frage. Besonders bei längeren Engagements kommt einem hier die Steigerung an der Börse zu Gute. Hab ich grad Steigerung gesagt? Es ging doch nur runter in den letzten beiden Jahren. Richtig, aber genau da liegt der Vorteil für den Fondssparer. In Zeiten fallender Kurse kauft man nämlich viel mehr Anteile für sein Geld und wenn es wieder nach oben geht, dann sind eben diese Anteile schnell auch wieder mehr wert. Den Kauf zu sowohl guten, wie auch schlechten Kursen nennt man auch cost-average effect. Ihr kauft dann eben im Schnitt zu relativ günstigen Durchschnittspreisen und profitiert langfristig von der steigenden Börse. Außerdem steht den Aktien im Hinblick auf die jährlich Inflation keine vernünftige Anlagealternative gegenüber. Eine Aktie ist nie durch Wertverlust durch Inflation betroffen, da sie eine Unternehmensbeteiligung darstellt und keinen direkten Geldwert. Wer also langfristig Erfolg beim Fondssparen haben möchte, der sollte auf den Baustein Aktie nicht verzichten. Ich persönlich setze nur auf reine Aktienfonds, würde aber auch gemischte oder Dachfonds empfehlen, bei denen der Aktienanteil so um die 75% liegt.

Sonderformen
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Der Fondssparplan eignet sich, wie oben schon angedeutet auch für die Anlage der vermögenswirksamen Leistungen. Diese erhalten viele Arbeitnehmer als zusätzliche Leistung vom Arbeitgeber. Es gibt hier Abstufungen von 7,00 Euro bis 40,00 Euro (volle Summe). Dieses Geld kann man wie gesagt auch in einen Fondssparplan investieren, wobei kleinere Summen, wie 7,00 Euro, aufgestockt werden müssen. Das geschieht direkt vom Gehalt per Überweisung durch den Arbeitgeber. Die Anlage der VL bietet einem auch die Chance auf Prämien vom Staat. Verheiratete bekommen die sogenannte Arbeitnehmersparzulage auf Fondssparen bis zu einem zu versteuernden Einkommen von 38.500,00 Euro jährlich. Gezahlt werden dann 10% auf die jährlich Sparleistung. Voraussetzung dafür wie gesagt die Einkommensgrenze und eine Laufzeit des Sparplans von 6 Jahren + 1 Jahr Ruhephase. Seit dem 01.01.2000 wird einem noch die Chance auf eine 2. Arbeitnehmersparzulage geboten. Wichtig für Leute, die ihre VL schon in einen Bausparvertrag oder normalen Sparvertrag einzahlen. Diese können zusätzlich einen Fondssparplan machen und bis zu 409 Euro jährlich gefördert sparen. Das muss direkt vom Gehalt erfolgen und wird im Osten mit 25% und im Westen Deutschlands mit 20% Sparzulage gefördert. Ich habe beispielsweise für meine 1. 40,00 Euro einen Bausparvertrag (Wohnungsbauprämie+10 % Arbeitnehmersparzulage) und für die 2. 34,00 Euro (408 Euro per anno und 25% Arbeitnehmersparzulage) einen Fondssparplan gemacht. Das sichert die optimale Prämienförderung vom Staat. Eine weitere Sonderform des Fondssparens ist die fondsgebundene Lebensversicherung. Hier spart man genauso Fondsanteile zusammen, geniesst aber zusätzlichen Versicherungsschutz. Das läßt sich die Versicherungsgesellschaft natürlich mit Einbehalten von euren eingzahlten Summen versilbern. Es gibt neuerdings auch fondsgebundene Rentenversicherungen, die ich aber niemandem empfehlen würde, da man die Anteile auch so sparen kann um sie später in einen Auszahlplan umzuwandeln.

Wann steigt man aus?
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Oft beobachte ich bei Leuten, deren Haltefrist für die VL-Verträge ausläuft, daß sie ihre Fondsanteile sofort verkaufen. Das muss nicht immer richtig sein. Natürlich weiss niemand, wann die Kurse am besten zum Ausstieg sind. Es gibt aber durchaus einige Indikatoren, an denen man sich orientiren kann. Grundsätzlich sollte man nicht verkaufen, wenn man das Geld gar nicht benötigt. Es ist aber manchmal sinnvoll von einem Fonds in einen anderen zu tauschen. Hat man schon so einiges in einem Aktienfonds angesammelt, so macht es in einer Boomphase an der Börse Sinn diesen dann in einen sicheren Rentenfonds zu tauschen. Bei Schwäche am Aktienmarkt kann man diesen Vorgang dann rückgängig machen. Wer beim Daxstand von 8000 Punkten so gehandelt hat und jetzt wieder in Aktienfonds tauscht, der hat sozusagen das große Los gezogen. Ich hab mir fest vorgenommen bei einer Börse von +80% vom heutigen Zeitpunkt an, meine angesparten Anteile in einen Rentenfonds zu tauschen. Mal sehen ob es mir gelingt und vor allem wann? Ansonsten einfach bis zur Rente sparen und ein schönes Leben im Alter geniessen. Für weitere Fragen gibt es dann ja immer noch den Anlageberater eurer Bank.

Fazit
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Ein Fondssparplan ist aus meiner Sicht eine sinnvolle Alternative zum Vermögensaufbau bzw. zur Altersvorsorge. Mit relativ kleinen Beträgen kann man im Aktienmarkt investieren und erreicht durch die vielen Einzahlungen einen gute Risikostreuung. Die Auswahlmöglichkeiten sind sehr groß und es stehen euch diverse Partner zu Verfügung. In vielen Fachzeitschriften gibt es Analysen und Performancevergleiche, die einem die Auswahl erleichtern können. Wer es ganz clever anstellt, der bekommt sogar noch diverse Prämien vom Staat für seine Sparpläne. Natürlich habe ich in diesem Bericht nicht jedes Detail, was es es im Zusammenhang mit Fonds gibt erwähnt. Ich will in Zukunft noch einen Bericht zu Fonds selbst und einen zu den verschiedenen Förderungen schreiben. Dann wird noch näher auf Details, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Fondssparplan stehen, eingegangen. Wer Fragen hat, der kann sich gerne bei mir melden. Ich werde sie versuchen zu beantworten.

Viel Spass beim Lesen
Ranger99

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