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Erfahrungsbericht von SilvioRump

Vorsicht vor teuren Vermögensverwaltungen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Master Fund ist eine sogenannte Vermögensverwaltung. Das Konzept ist folgendes: man zahlt einen Betrag (mindestens 5.000 Euro) in diese Vermögensverwaltung ein und das Kapital wird dann automatisch in Investementfonds angelegt, umgeschichtet und nach den aktuellen Marktgeschehnissen ausgerichtet.

Master Fund selbst ist ein Konzept der Allianz Vermögensbank, das durch Morgan Stanley Dean Witter beraten wird. Die Allianz Vermögensbank ist ausführendes Organ und Verwalter der Einlagen und Depots.

Die Vermögensverwaltung Master Fund ist unterteilt in 4 Strategien: Ertrag (ca. 25% Aktien), Ausgewogen (ca. 50% Aktien), Wachstum (ca. 70% Aktien) und Dynamik (ca. 90% Aktien). Die Unterteilung dient dazu, jedem Anlageverhalten (WICHTIG: Anlage ist langfristig gemeint, Spekulation ist kurzfristig) gerecht zu werden. Wer sich selbst die Strategie Ertrag nicht zutraut, der sollte ja auch lieber bei den Geldmarktfonds bleiben (Anmerkung des Autors).

Warum sollte man eigentlich eine Vermögensverwaltung nutzen, wenn man auch selbst agieren kann? Die Antwort ist simpel: bis die marktrelevanten Informationen über die Geschehnisse an den Weltmärkten zum Anleger durchgedrungen sind, haben alle institutionellen Anleger bereits reagiert und ihre Bestände ver-/gekauft. Das ist der Vorteil der Vermögensverwaltung: ein institutioneller Anleger kümmert sich um die Anlagestrategie.

Wo wir gerade bei den Anlagestrategien sind. Diese Information schreibe ich natürlich nicht zu Werbezwecken, sondern um Hinweise zu geben. Denn die einzelnen Strategien haben (wie ein Fonds auch) natürlich einen Ausgabeaufschlag: Ertrag und Ausgewogen = 4% + Wachstum und Dynamik=5%.

Soweit ist das ganze ja noch nicht so schlimm, denn (fast) jeder Fonds hat einen Ausgabeaufschlag (also warum nicht auch eine Fonds-Vermögensverwaltung). ABER: Die Verwaltung selbst will natürlich auch verdienen. Jeder weiss, dass ja auch das Fondsmanagement mitverdient. Problem bei der Vermögensverwaltung: Es gibt zwei Managements! Zum einen das Management der Einzelfonds (DWS, DIT, Pioneer, Fidelity etc.), die in die einzelnen Strategien gekauft wurden und zum anderen das Management der Vermögensverwaltung selbst (hier: Morgan Stanley). Die zusätzlichen Kosten verteilen sich wie folgt:
Strategie Ertrag: 0,4% p.a.
Strategie Ausgewogen: 0,6% p.a.
Strategie Wachstum: 0,8% p.a.
Strategie Dynamik: 1,0% p.a.
Stolze (zusätzliche) Preise, oder?

Naja, aber das ist noch nicht ganz alles: bei diesem speziellen Produkt sind nämlich zufällig zwei unterschiedliche Firmen für die Verwaltung und das Management zuständig. Daher nimmt sich das verwaltende Unternehmen (Allianz Vermögensbank) auch noch einmal einen kleinen Betrag: 50,- Euro pro Jahr! Man muss gestehen, dass dieser Betrag (da er nominal abgezogen wird) natürlich bei grösseren Anlagebeträgen immer mehr an Gewicht verliert. Für den „Ottonormalanleger“ kann aber allein dieser Kostenfaktor eine entscheidende Differenz sein und die Rendite laufend je nach Marktlage sogar um 1% oder mehr schmälern.

Alles in allem drücken die laufenden Kosten natürlich den Ertrag. Je mehr Risiko ich auf mich nehme bei der Anlage (sprich, je höher der Aktienanteil der einzelnen Strategie ist), desto mehr muss ich jedes Jahr auch abgeben (Managementgebühren von Morgan Stanley).

Eine jährliche Differenz in den Erträgen (im Verhältnis zum Direktanleger) von 2% p.a. kann hierbei leicht erreicht werden. Die Wertentwicklung über einen längeren Zeitraum errrechnet sich ja exponential, so dass über einen langfristigen Anlagezeitraum von 20 Jahren leicht 50% mehr Ablauf (sprich 150.000,- statt 100.000,-!) für die Direktanlage herauskommen kann.

Fazit also: Vermögensverwaltungen sind nicht empfehlenswert (auch Master Fund nicht). Wer dennoch auf die professionelle Verwaltung nicht verzichten möchte, der kann sich auch einen allgemeinen Dachfonds kaufen. Dabei spart man i.d.R. schon mal ein gutes Stück im Vergleich zur Vermögensverwaltung. Außerdem ist das Handling bei Kauf und Verkauf meist leichter.

Allen anderen Anlegern empfehle ich, lieber einen weltweit (oder europäisch) anlegenden allgemeinen Aktien-, Misch- oder Rentenfonds zu wählen. Man spart ungemein und hat am Ende oft mehr raus.

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