Mehr zum Thema Fonds Testbericht

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Erfahrungsbericht von michimaen

In kleinen Schritten zum Millionär

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Grundsätzlich ist zu sagen, ein Fonds legt in viele Einzelwerte der verschiedenen Wertpapiergattungen oder andere Vermögensgegenstände, wie Aktien, festverzinsliche Wertpapiere oder Immobilien an. Es gibt auch Fonds die in andere Fonds anlegen. Genauso gibt es sehr spezialisierte Fonds, die hier aber alle zu beschreiben, würde viel zu weit führen. Ich möchte einfach nur einen kleinen Überblick über die regelmäßige Anlage Fonds.

Warum sollte man regelmäßig sparen?

Für das regelmäßige Sparen gibt es die verschiedensten Gründe. Einer ist vor allem die jüngere Generation, für die Rente vorzusorgen. Ich gehöre auch zu denen, die nur ins Staatssäckel zahlen werden und nix zurückbekommen werden. Ein weiteres Motiv ist der Vermögensaufbau. Ebenso kann man den Cost Average Effect ausnutzen, auf den ich später noch eingehen werde. Außerdem bietet ein Fonds für den \"normalen Anleger\" bei einem geringeren Risiko als bei der Direktanlage eine gute Rendite. Es wird immer Produkte geben, die einen Fonds vor allem in schlechten Börsenzeiten (oder bei Immobilienfonds, einem starken Preisverfall für Immobilien) schlagen werden. Ich bin trotzdem der Meinung, dass ein Fonds über einen langen Zeitraum (5-10 Jahre und länger) die optimalste Anlageform ist.

Vorteile eines Fonds

Bei einem Fonds kann man sich mit relativ geringen Beträgen (50 Euro regelmäßig oder 500 Euro einmalig) am Aktienmarkt und an der Börse beteiligen, auch wenn man weniger Einfluß auf die Anlageentscheidungen hat. Dafür gibt es den Fondsmanager. Dieser beschäftigt sich tagein tagaus mit der Börse und überlegt, in welche Werte er anlegen möchte, um den Wert des Fonds zu maximieren. Der Fondsmanager beobachtet die Börse sehr genau und hat auch ganz andere Medien und Quellen für Informationen als ein privater Anleger zur Verfügung. Durch Anlage in Fonds hat man mit kleinen Anlagebeträge schon eine breite Streuung seines Vermögens. Würde man alle Werte einzeln aus diesem Fonds kaufen, so müßte man erheblich mehr Geld investieren. Auch könnte man den Cost Average Effekt ausnutzen. Die Risikobetrachtung sollte auch nicht außer Acht gelassen werden. Legt man sein Geld in einzelne Werte an, so ist das Risiko doch recht hoch, das sich diese Werte nach unten bewegen können. Legt man sein Geld dagegen in einen Fonds an, so erwirbt man damit ein breit gestreutes Portfolio. Geht ein Wert aus dem Portfolio nach unten, so können die anderen Werte trotzdem steigen und der Fonds partizipiert davon. Bei der Einzelanlage hätte man eher die Werte gekauft, die nach unten gehen, als diejenigen, die nach oben gehen. Zumindest geht es mir in meinem Musterdepot immer so. Aber zum Glück ist das ja nur Spielgeld, was ich da verbrenne.

Nachteile

Wie überall gibt es auch bei einem Fonds Kosten, die vom Anleger zu tragen sind. Zum einen muß ein Ausgabeaufschlag bezahlt werden. Dieser beträgt je nach Fonds und Anbieter/Vertreiber zwischen 0 und etwa 7 Prozent. Die Direktbanken bieten die Fonds meist günstiger an, da sie weniger Kosten in der Beratung haben und so die Kostenersparnisse an ihre Kunden weitergeben. Hinzu kommen die jährlichen Verwaltungsgebühren, von denen die Mitarbeiter der Fondsgesellschaften bezahlt werden müssen. Diese liegen meist um ein Prozent des Fondsvolumen und werden aus diesem entnommen, ohne dass die ausgewiesene Performance leidet. Wer sein Fonds bei einer Fremdbank ins Depot zur Verwahrung gibt (z.B. DIT-Fonds in ein Depot bei der Deutschen Bank) zahlt noch zusätzlich eine Depotgebühr. Diese entfällt bei der Verwahrung entweder direkt bei der Investmentgesellschaft oder bei der Mutterbank (z.B.BB-Invest bei der Berliner Bank). Ich bin mir aber nicht sicher, ob das bei allen Banken so ist, dass die Fonds der hauseigenen Fondsgesellschaften kostenlos verwahrt werden. Bei der Berliner Bank ist es jedenfalls so, dass BB-Investfonds kostenlos im Depot verwahrt werden.

Cost Average Effect

Der Cost Average Effect funktioniert folgendermaßen: Ein Anleger zahlt jeden Monat 100 Euro in einen Fonds. Nun schwankt der Wert eines Fonds, je nachdem wie die Aktien schwanken (ich bleib jetzt mal bein einem Aktienfonds, das geht aber auch mit jedem anderen Fonds). Den ersten Monat kostet ein Anteil 100 Euro. Der Anleger bekommt also ein Anteil. Im nächsten Monatsteigt der Anteilspreis auf 125 Euro. Der Anleger bekommt 0,8 Anteile gutgeschrieben. Im darauffolgenden Monat hat eine starke Kurskorrektur an der Börse eingesetzt und der Fondspreis fällt stark auf 80 Euro. Der Anleger erwirbt in diesem Monat 1,25 Anteile mit seinen gezahlten 100 Euro. Die Kurskorrektur hlät weiter an und die nächsten zwei Monate liegt der Fondspreis bei 50 Euro und der Anleger bekommt jeweils zwei Anteile ins Depot. Nun kommt eine technische Gegenreaktion und die Börse geht wieder stark nach oben. Auch der Fondspreis steigt enorm und verdopplet sich auf 100 Euro, so dass der Anleger ein Anteil in diesem Monat bekommt. Insgesamt hat er jetzt 8,05 Anteile. Bei einem Fondspreis von 100 Euro haben diese einen Wert von 805 Euro bei einem Einsatz von 600 Euro. Hätte der Anleger jeden Monat gesagt, er kaufe 1,3 Anteile, dann hätte er jetzt auch etwa acht Anteile, hätte für diese aber über 650 Euro bezahlt, also mehr als 50 Euro mehr, was natürlich zu Lasten des Gewinnes geht. Gerade in Zeiten, in denen die Börse schwach ist, macht sich der Cost Average Effect in der Anzahl der Fondsanteile bemerkbar, was sich in guten Börsenzeiten belohnt macht.

Renditeerwartungen

Die Rendite eines Fonds kann vorher nicht gesagt werden, da niemand weiß, wie sich die Märkte in der Zukunft entwickeln werden. Wer dennoch sagt, der Fonds steht dann so und so, ist unseriös. Sollte euch jemand trotzdem versichern, der Fonds macht so und so viel im nächsten Jahr, würd ich mir das schriftlich geben lassen. Beim Kauf eines Fonds sollte man auf die langfristige Performance achten, die der Fond s in der Vergangenheit hatte. Hat ein Fonds über Jahre hinweg gute Erträge erwirtschaftet, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies in der zukunft weiterhin sein wird, relativ groß. Bei Fonds, die nur in den letzten drei Jahren überdurchschnittlich performt haben und davor aber nicht, wäre ich vorsichtig. Bei Fonds, die noch sehr jung sind, kann man schwer sagen, wie sie sich in der Zukunft entwickeln werden. Da fragt ihr am besten bei euren Beratern nach, die noch etwas näher an der Börse sitzen und meist auch anderen Informationen bekommen.
Es gibt Fonds, die haben in den letzten 30 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 12-14% p.a. Das finde ich eine ganze Menge. Hätte man monatlich 100 Euro in solch einen Fonds angelegt und gespart, so wär man jetzt DM-Millionär. Wenn man gearde bei Börsenschwäche noch Geld zusätzlich spart, so kann man noch mehr Geld verdienen, ohne viel dafür tun zu müssen. Ein Selbstläufer ist ein Fonds aber dennoch nicht. Wer jetzt erwartet, ein Fonds ist eine Gelddruckmaschine wie die Neuemissionen 1999 und Anfang 2000, den muß ich enttäuschen. Frei nach dem Motto: \"Gut Ding will Weile haben\". In diesem Sinne danke ich den aufmerksamen Lesern unter euch und hoffe, ich konnte meine Meinung über Fonds nahebringen.

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