Mehr zum Thema OVB Testbericht

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Erfahrungsbericht von Hagar66

UNSERIÖS - ABSOLUT!!!

Pro:

es gab einen Kaffee umsonst

Kontra:

alles andere

Empfehlung:

Nein

Für all die, die nicht wissen, was die OVB eigentlich ist (oder sein will): Der Finanzdienstleister stellt sich auf www.ovb.de vor.

Meine Frau (35) hat bisher nichts an Vorsorge für ihr Alter getroffen bzw. Vermögensaufbau betrieben. Wir haben erst vor kurzem geheiratet, aber sie kommt mehr und mehr dahinter, dass es jetzt langsam Zeit wird.

Da passte es ihr ganz gut, dass eine Freundin ihr eines schönen Tages im vorletzten Dezember erzählte, sie arbeite jetzt bei der OVB und fragte, ob sie nicht Interesse hätte, sich da mal beraten zu lassen. Das Interesse war da und schon wenig später lag ein Zettel auf dem Tisch auf dem drei Zahlen standen:


  • Anlagebetrag (€25,- monatlich; mehr ist halt nicht drin im Moment)
  • Kapitalsumme bei Abschluss im Dezember (ca. €45.000,-)
  • Kapitalsumme bei Abschluss im Januar (ca. €40.000,-)


Gott sei Dank hat sie mir das dann gezeigt, und ich zog natürlich erst mal die Stirn kraus. Es wurde rein gar nichts über die Anlageform, Anlagedauer oder den Anbieter gesagt. Auch nicht darüber, warum einmalige €25,- im Dezember sich über Zeit zu €5.000,- auswachsen sollten. Kurz, keinerlei seriöse Information, nur Anfütterung. Schon überschlagsweise kam ich bei einer (geschätzten) Anlagedauer von 25 Jahren auf eine horrende Rendite, die da erzielt werden musste. Aber gut, kann ja sein, dass die Freundin da ein bisschen neben sich steht, weil sie neu ist... Schaun \'mer mal...

Meine Frau hat dann einen Beratungstermin in der Geschäftsstelle gemacht, zu dem sie mich mitgenommen hat. (Ich denke, damit umgehen die die Rechtsprechung zu Haustürgeschäften, wie jemand anderes auch schon mal geschrieben hat)

Bei diesem Beratungstermin war die Freundin meiner Frau anwesend, hat aber die ganze Zeit kein Sterbenswörtchen gesagt. Völlig überfordert! Deswegen lasse ich sie im Weiteren erstmal weg.

Geführt wurde das Gespräch von der Geschäftsstellenleiterin. Nach den üblichen Wohlfühlübungen (wolln se\'n Kaffee?) hatten wir erwartet, dass knallharte Fakten auf den Tisch kommen. Nichts da! Erstmal Standard- Aufweichübungen, nette Grafiken, Fragen an meine Frau wie \"Zahlen Sie gerne Steuern\", \"Was denken Sie, wie man Vermögen erzielen kann?\" etc. Verkaufsschulmaessig im negativen Sinn!

Irgendwann wurde es meiner Frau dann zu bunt und sie sagte, sie möchte jetzt endlich wissen, worum es geht. Daraufhin, ebenfalls schulmäßig, wurde seitens der Geschäftsstellenleiterin Druck aufgebaut: \"Das mache ich ja gerade. Wenn Sie mir nicht zuhören wollen, habe ich keine Lust mehr\"... Ein bisschen Hin- und Her, und dann ging es weiter.

Lange Zeit später kam die Katze aus dem Sack, es ging um eine dachfondgebundene Rentenversicherung des Deutschen Rings.

An dieser Stelle habe ich eingegriffen, weil meine Frau mich hilfesuchend ansah.

So stellte ich dann alle möglichen Fragen:

  • Was sind die Abschlusskosten? - keine,
    meine Rückfrage: Sie machen das hier also aus
    Spaß? - Nein, denn durch Mundpropaganda kommen
    wir zu weiteren Abschlüssen
  • Wie hoch sind die Risiken? - gering,
    meine Rückfrage: Wie viel Kapitalauszahlung ist
    garantiert? - rumdrucksen, na ok, es gibt keine
    Garantie
  • Warum haben Sie meine Frau dann noch nicht nach
    ihrer Risikobereitschaft gefragt? - Fehlenanzeige,
    ausweichendes Gerede
  • Wie kommen Sie auf die Idee, dass wir (als
    Ehegemeinschaft) damit Steuern sparen können,
    sie kennen doch gar nicht unsere
    Einkommensverhältnisse? - die sind nicht
    entscheidend! Mein Einwurf: Die sind sehr wohl
    entscheidend, denn es handelt sich um Einkünfte
    aus Kapitalanlagen und wir haben unseren
    Freibetrag nicht ausgeschöpft, daher sparen wir
    steuerlich NIX!
  • ist die Fondbindung zu jedem beliebigen Zeitpunkt
    in eine Festverzinsung wandelbar, wenn ja zu
    welchen Kosten? - weiß ich jetzt nicht, da muss
    ich telefonieren...


Ich könnte das noch etwas weiter fortsetzen, aber ich denke, der Tenor reicht, oder? Ich hatte richtig Spaß daran, die auseinander zu nehmen.

So war das Gespräch dann fast vorbei, aber obwohl ja im Prinzip schon klar war, dass die Vorstellung in die Hose gegangen war, wurde dann noch mal versucht, Druck aufzubauen. Ein Abschluss müsse unbedingt noch bis zu einem bestimmten Termin erfolgen, wegen Jahreswechsel und der oben schon beschriebenen €5.000,- Differenz.

Wir bekamen am selben Tag auch zu Hause noch einen Anruf, in dem die Information zur Wandelbarkeit in festverzinsliche Papiere nachgereicht wurde. Immerhin..

Erst dann scheint ihnen aufgegangen zu sein, dass es vergebene Liebesmüh\' war, denn wir haben nichts mehr gehört, auch von der Freundin nicht.

Ich muss sagen, sie tut mir echt leid! Sie hat nicht ansatzweise Ahnung, wird ausgenutzt, ihren halben Bekanntenkreis dahin zu schleppen, wahrscheinlich mit Versprechungen über künftige Einkünfte und Aufstiegsmöglichkeiten hingehalten und, wenn der Bekanntenkreis verbrannt ist, fallen gelassen.

Also, lasst Euch kein X für ein U vormachen! Der Verein ist eine Drückerkolonne!