Metallica Testbericht

Metallica
ab 12,80
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Gesamteindruck:  sehr gut

Erfahrungsbericht von The_Wishmaster

Der Wishmaster trägt heute das kleine Schwarze...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

...zur Stereoanlage, öffnet die Hülle, legt es ein... und lauscht den Klängen von "Metallica"...


Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Zweifelsohne stellt es das erfolgreichste und wohl auch bedeutsamste Werk ihrer Karriere dar - Metallica haben mit dem sogenannten "Black Album" 1991 einen Meilenstein der Musikgeschichte abgeliefert, der die Kapelle aus San Francisco endgültig in der Rock-Olymp hievte, an dessen Pforte sie schon vor Jahren klopften. Bob Rock, der schon die Scheiben von Bon Jovi und Guns'n'Roses veredelte, hatte man dazu auserkoren zusammen mit Sänger/Gitarrist James Hetfield und Drummer Lars Ulrich das Werk zu produzieren und man nahm sich reichlich Zeit, um die Vorgänger wie "Master of Puppets" oder "And justice for all" in den Schatten zu stellen.

Die Vorabsingle "Enter Sandman" deutete bereits die musikalische Weiterentwicklung der Band an, aber erst als die Fans die zwölf Songs endlich durch die heimischen Boxen jagen konnten war klar, dass "Metallica" hier ein ganz großer Wurf gelungen war...


1.) ~~~Enter Sandman~~~

Der im Vorfeld des Albumreleases als Single veröffentlichte Song gehört mit Sicherheit zu den bekanntesten Titeln der Truppe. Ein markantes Riff borht sich hier einleitend ohne Gnade in unsere Gehörgänge, steigert sich imVerlauf der ersten Minute konstant und entfacht dann im Einklang mit den Drums ein wahres Gewitter. "Say your prayer, little one, don't forget, my son, to include everyone..." - Hetfield's Gesang ertönt melodischer, agressiver und gereifter als jemals zuvor.
"Exit: light - enter: night - take my hand, we're off to never-neverland..." - den Chorus kennt wohl jeder, der sich seit Anfang der 90er auch nur im geringsten für Rockmusik interessiert hat. "Enter Sandman" war ein Riesen-Hit - und genau da liegt auch die Schwäche des Songs: Da mögen sich die Gitarren noch so in die Gehörgänge setzen, da mag man noch so fasziniert von der Atmosphäre des Stückes sein - letztendlich kennt man den Song in- und auswendig und irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem einen der Titel mächtig auf den Senkel gehen kann. Und glaubt mir, irgendwann kommt dieser Zeitpunkt bestimmt...
9/10

2.) ~~~Sad but true~~~

Stampfend und wuchtig knallen einem die Riffs um die Ohren, kraftvoll schmettern die Drums und der Bass untermauert dieses Soundgebäude mit dem passenden Fundament. Langsam, wie ein behäbiger alter Drache, schiebt sich der Song aus den Boxen, walzt durch das Wohnzimmer und sucht sich erbarmungslos den Weg in Deinen Gehörgang. Hetfield gleicht einem Dämon, der aus seinem tiefen Schlaf erwacht ist und nun schlecht gelaunt und griesgrämig sein Unwesen triebt: "I'm your dream, mind astray, I'm your eyes while you're away..." - Immer mehr ergreift er von Dir Besitz, vereinnahmt Dich und lässt Dich nicht mehr gehen, während Kirk Hammett sein Solo losbrechen lässt und sich die Dramatik des Songs immer weiter steigert.
10/10

3.) ~~~Holier than thou~~~

Ein flottes und rockendes Riff gibt den Ton bei diesem Song an, der erneut verdeutlicht, wie die musikalische Richtung der Band Anno 1991 aussieht: Keine überladenen Songs mehr, man hat die Titel auf's Wesentliche reduziert und variiert nun lieber zwei Gitarrenriffs, anstatt ein Dutzend verschiedene in den Song zu packen. Dieses Rezept kann aufgehen und den Fans Knaller wie "Sad but true" bescheren, man läuft aber auch Gefahr ein unspektakuläres Riff wie hier zu erwischen und auf dem dann ein paar Minuten herumzureiten. Das Ergebnis ist dann natürlich nicht ganz so prickelnd und schmälert den bisher positiven Gesamteindruck.
6/10

4.) ~~~The Unforgiven~~~

Nachdem man mit Songs wie "Fade to Black", "Welcome Home" oder "One" bereits Balladen-Erfahrung sammeln konnte, packt man auch auf dem schwarzen Album wieder die Bombast-Keule aus und präsentiert mit "The Unforgiven" eine bärenstarke Nummer, die sicher zu den besten Songs auf der Scheibe gehört. Akustische Gitarren verbreiten eine einzigartige Atmosphäre, ihre elektrischen Kollegen steigen etwas später ein und erzeugen in Kombination mit Hetfield's eindringlichen Vocals eine unglaubliche Dramatik: "New blood joins this earth and quickly he's subdued..." - Der Chorus kommt dann wieder auf die akustische Version der Sechssaiter zurück und schwelgt in melancholischen Vocals: "What I've felt, what I've know... never free, never me... " - Epischer kann eine Powerballade aus dem Hause "Metallica" wohl nicht mehr sein...
10/10

5.) ~~~Wherever I may roam~~~

Wie aus dem Orient ertönen die akustischen Gitarren hier zu Beginn, bevor sie sich stets schneller werdend zusammen mit wuchtigem Drumming immer weiter in einen netten, wenn auch nur kleinen, Geschwindigkeitsrausch steigern. In den Strophen fährt man das Tempo dann wieder auf's Nötigste herunter nur um beim Refrain wieder Gas zu geben. So schippert man fröhlich durch den Song und verbreitet ein gesundes Rock-Flair...
8/10

6.) ~~~Don't tread on me~~~

Wuchtig und gitarrenbetont ertönt der nächste Titel und man konzentriert sich wieder auf ein markantes Riff, das diesmal zwar auch nicht komplett überzeugen kann, aber nicht ganz so übel ist wie das von "Holier than thou". Hmmm, die Strophen sind ja noch ganz annehmbar, aber der Chorus... nö... der passt da irgendwie nicht rein. Klingt nach zuviel Melodie an einer Stelle, wo keine Melodie hin gehört.
5/10

7.) ~~~Through the Never~~~

"Metallica" - dieser Name stand eigentlich mal für eine grandiose Mischung aus Speed- und Thrashmetal - seit spätestens diesem Album hier schien es aber, als habe man den alten Zeitne endgültig den Rücken gekehrt.... bis, ja bis zum Song Nummer sieben, bei dem neben einem flotten Riff auch überraschende Breaks und sogar ein Taktwechsel vorkommt! In den Strophen dürfen die Rhythmusgitarren schön schroten, im Chorus kommt erneut eine kleine Portion Melodie ins Spiel, mit der man es diesmal aber nicht übertreibt, sondern das richtige Mittelmaß ziwschen Melodie und Agression beibehält.
9/10

8.) ~~~Nothing else matters~~~

So, kommen wir zu einem Titel, den wohl wirklich jeder, aber auch wirklich JEDER kennt - oder kennen sollte. "Nothing else matters" war die erste richtige Ballade (die Power hatte man diesmal zum größten Teil außen vor gelassen) und man konnte hiermit erstmals auch hohe Chartpositionen für eine Single verbuchen. "So close, no matter how far... couldn't be much more from the heart... and nothing else matters..." - James beweist hier, dass er mittlerweile richtig singen kann und auch der Rest der Band zeigt sich eher von seiner ruhigen und gefühlvollen Seite. Gegen Ende wirft Kirk Hammett noch ein emotionales Gitarrensolo in den Topf, man rührt eine Prise Bombast dazu und würzt es mit etwas Drumming - schon haben wir den dramatisch gesteigerten Schluß, der den Song perfekt abschließt. Gut, irgendwann wirkt zwar auch dieser Titel mal ein wenig abgegriffen, ganz so abgenudelt wie "Enter Sandman" ist er jedoch nicht...
10/10

9.) ~~~Of wolf and man~~~

Einer der unkonventionellsten Songs auf dem Album: Vor allem die Gitarrenmelodien und der Gesang bestreiten hier immer wieder recht ungewöhnliche Wege und fressen sich eigenartig und einzigartig ins Gehirn. Der Chorus kommt dabei weit gezähmter und gemäßigter als der Rest des Songs rüber und kann durch seine hymnische Melodik überzeugen, während in den Strophen eher die breiten Gitarrenakkorde dominieren.
8/10

10.) ~~~The God that failed~~~

Ein grandioser Basslauf beweist, dass auch Jason Newsted nicht komplett vergessen wird und seine Momente (bzw. seinen Moment) auf dem Album bekommt. Während der Bass noch wummert liefern sich die beiden Gitarren ein kleines Lead-Duell, bis sie jäh von den einsetzenden Riffs in den Strophen unterbrochen werden. Hetfield klagt hier über den Verlust seiner Mutter, deren Religion eine Behandlung ihrer Krebserkrankung nicht erlaubt hatte. Dementsprechend agressiv und wutentbrannt schreit er sich seine Vocals von der Seele, was dem Song die merkliche Portion Emotionalität gibt, die ihn von anderen Tracks der Scheibe abhebt. "Follow the God that failed..."
10/10

11.) ~~~My friend of misery~~~

Ui, da hat der Herr Bassist also gleich noch einen Auftritt, diesmal anfangs begleitet von Akustikgitarren, später untermalt von den verzerrten Kollegen. In den Strophen treibt das Schlagzeug den Song gut voran, kurz vorm Chorus stoppt man leider wieder ab und überlässt den Refrain einer meiner Meinung nach recht einfallslosen Melodie. Schade, denn irgendwie ist mit der Titel dadruch nun überhaupt nicht sympathisch. Da hätte man aus den guten Ansätzen auf jeden Fall mehr machen können...
6/10

12.) ~~~The struggle within~~~

Polterndes Drumming lässt hier zum Abschluß eine richtig martialische Stimmung aufkommen, zu der die beiden Gitarren grandiose doppelläufige Leads spielen. So eingeleitet kann bei dem Song ja eigentlich nichts mehr schief gehen, was die zackigen Riffs in den Strophen und das knallige Drumming auch untermauern. Den Chorus verlagert man dann kurzerhand ins Midtempo und lässt ein paar mehr Melodien zu, passt aber ganz fein zum Rest und kann mich abschließend nochmal so richtig überzeugen.
10/10


~~~Coverartwork & Sound~~~

Tja, was soll man großartig über das schlichteste (nicht das schlechteste!) Cover der Metalgeschichte sagen? Schwarz ist hier ganz klar die dominante Farbe, während man in der Ecke links oben das Metallica-Logo, rechts unten eine Schlange erkennen kann. Aber auch nur, wenn man die CD gegen das Licht hält, weil wie gesagt, schwarz ist "in"...

Der Sound ist dank der erstklassigen Produktion von Bob Rock überragend und lässt keine Wünsche offen. Druckvoll, klar und mit voller Wucht brezeln einem die Riffs um die Semmeln und wie zarte Butter schmelzen die akustischen Einlagen zwischen die Drum-Krümel. Aber nicht nur zum Frühstück eignet sich die Scheibe, auch zu sämtlichen anderen Mahlzeiten und sonstigen Gelegenheiten kann man den Silberling einwerfen... *grins*


~~~Fazit~~~

Zugegeben, die Scheibe ist stark, einige Knaller machen sie zum absoluten Pflichtkauf für alle Fans harter Gitarrenmusik. Dummerweise hat die Reduzierung auf einige wenigs Riffs pro Song zwar die Griffigkeit der Titel erhöht, bei manchen Songs wäre aber wohl ein wenig mehr Abwechslung, bzw. einfach ein besseres Hauptriff, sicherlich nicht verkehrt gewesen. Eine Kaufempfehlung kann ich hier also ruhigen Gewissens aussprechen, die volle Punktzahl bleibt dem Album aber aufgrund der angeführten Schwächen leider verwehrt.


In diesem Sinne...

Stay Dark!

The-Blackmaster

40 Bewertungen, 5 Kommentare

  • anonym

    13.06.2002, 00:26 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein Geiles Album! Es war 11 Jahre in den Billboard Top 200 (!!) und wird jetzt noch 1 000 000 (1. Mio) mal im Jahr verkauft! Riesiger Erfolg und noch besseres Album! Grüße metal-heli

  • KickSomeAZZ

    12.06.2002, 19:35 Uhr von KickSomeAZZ
    Bewertung: sehr hilfreich

    Cooler Bericht, auch wenn "My Friend of Misery" meiner Meinung nach ne bessere Bewertung verdient hätte.

  • seehuhn

    10.05.2002, 20:49 Uhr von seehuhn
    Bewertung: sehr hilfreich

    Also der Titel ist wirklich sehr gut. Regt die Vorstellungskraft an. ;)

  • SusanneRehbein

    05.04.2002, 15:27 Uhr von SusanneRehbein
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht zu einer super Band und einem super Album!

  • PrinceofLies

    30.03.2002, 15:49 Uhr von PrinceofLies
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du hast das Album wirklich vorbildlich vorgestellt.Ich kann deine Ansichten zu den einzelnen Songs sogar größtenteils teilen,wenngleich mir die "And Justics for all" doch deutlich besser gefiel. Wobei festzuhalten wäre,daß