Mother Earth (2000) - Within Temptation Testbericht

Mother-earth-2000-within-temptation
ab 21,58
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Artatius

In Perfect Harmony....

5
  • Cover-Design:  durchschnittlich
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Niederlande ist in Sachen Metal nun wahrlich kein Entwicklungsland mehr. Bands wie The Gathering oder Orphanage haben sich bereits über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Im Jahre 1996 gründete sich eine Band, die nicht nur das Potential hat, zu genannten Bands aufzuschließen, sondern diese zu überholen. Within Temptation nannten sich die fünf Niederländer Robert Westerholt, Sharon den Adel, Jeroen van Veen, Michiel Papenhove und Dennis Leeflang, die sich bereits nach wenigen Monaten über einen Plattenvertrag bei DSFA (u.a. haben dort auch Orphanage ihre Karriere gestartet) freuen durften, welchem die Veröffentlichung des ersten Album „Enter“ im April 1997 folgte.

„Enter“, welches sich stilistisch deutlich an den norwegischen Vorzeige-Gothic-Metallern Theatre Of Tragedy orientierte, bekam durchgängig überschwängliche Rezensionen. So war es nicht zwangsläufig erstaunlich, daß der gerade einmal fünfte Gig, den Within Temptation spielten, sie auf die Bühne des Dynamo Open Airs in Eindhoven führte. Es folgte die eine und auch die andere Tour, auch 1998 wurde man wieder nach Eindhoven eingeladen (diesmal hatte man einen Platz auf der Hauptbühne für sie reserviert), doch ein neues Album ließ, gerade im Anbetracht dessen, daß man „Enter“ bereits wenige Monate nach der Bandgründung eingespielt hatte, recht lange auf sich warten.

(Quelle der Bandinfos: www.within-temptation.com)

Ende 2000 schließlich hatte das lange Warten ein Ende: „Mother Earth“ fand den Weg vom Tonstudio in die Regale ausgewählter Plattenläden und schließlich fand ein Exemplar auch einen Platz in meinem CD-Schränkchen. Und das nicht ohne Grund. „Mother Earth“ ist eine Scheibe, die (mich) vom ersten Ton an zu begeistern vermochte. Wie schon oben erwähnt, ist die Musik von Within Temptation zu vergleichen mit Theatre Of Tragedy.... oder besser gesagt, WAR zu vergleichen. Vom derben Grunzgesang des männlichen Parts hat man sich verabschiedet, auf „Mother Earth“ regiert nun einzig und allein die variable, ausdrucksstarke, helle Stimme von Sharon den Adel, womit die Band stilistisch zunächst näher an The Gathering heranrückt. Die Songs selbst sind aber um einiges bombastischer ausgelegt als die der Landsleute von The Gathering, orchestrale Arrangements und Chöre zieren nahezu jeden der 10 Songs auf „Mother Earth“, als hätten die Holländer eine Überdosis Therion (insbesondere Theli) zu sich genommen.

Bei alledem ist „Mother Earth“ aber vor allem eines, was man von allen bislang genannten Bands und Alben nur mit Abstrichen sagen kann: Massen- und Airplaytauglich. Gleich zwei, drei Songs befinden sich auf der Scheibe, die durchaus auch im Nachmittagsprogramm von EinsLive laufen könnten, bedingt durch den Hang zu teilweise eingängigen, ja fast schon poppigen Gesangsmelodien und dem deutlich heruntergeschraubten Druck des Gitarrenspiels, die sich oftmals hinter die Gesangsstimme zurückziehen.

Dazu gehört allerdings der Titeltrack und gleichzeitig Opener des Albums noch nicht. Wenngleich „Mother Earth“ einer der stärksten Songs des Albums ist. Eingeleitet von Flötentönen und choralen „Aaaah“-Gesängen, zu denen sich alsbald Gitarren- und Keyboardklänge gesellen, die an Viking Metal Bands wie Falkenbach, erinnern, bekommt der Song mit Einsatz der kräftigen, gefühlvollen Gesangs, welcher mit flotten, rumpelndem Gitarren- und Schlagzeugspiel unterlegt wird, ein neues Gesicht. Ein atmosphärisches Zwischenspiel mit weichem, klarem männlichem Gesang leitet den Songs schließlich zu einem furiosen Finale, in dem kein einziges Instrument stumm bleibt (Geigen, (Bass-)Gitarren, Schlagzeug, Gesang, Keyboard und Nebelhorn sind allesamt in den letzten 20 Sekunden vereint zu hören).

„Ice Queen“, das die Geschichte der Eiskönigin, die alle Herzen zu Stein verwandelt und das Blut gefrieren läßt, erzählt, zeigt als erster Song den Hang zu poppigen Melodien. Atmosphärisch, mit einzeln eingestreutem Chor und Geigen beginnend, legen die Gitarren im Anschluß recht druckvoll los, um sich dann aber dem Gesang zu beugen, der sich fortan kraftvoll, melodisch durch Strophe und Refrain bewegt. Lediglich ein romantisches Zwischenspiel mit Geige, Gesang und Klavier unterbricht dieses erneut fulminante Zusammenspiel von Instrumenten und Stimme.

„Our Farewell“ drückt als erster der 10 Songs etwas auf die Tränendrüse. Begleitet von Klavier beweint Sharon den Adel den Verlust eines liebgewonnen Menschen. Ein wunderbar trauriger Song, der einfach toll zu der warmen Stimme von Sharon paßt, eine Stimme, an die man sich beim Lauschen der Klänge am Liebsten anlehnen möchte. Der Song selbst erfährt nach und nach eine Steigerung, immer mehr Instrumente mischen sich unter die Klavier- und Gesangsstimme, um letztendlich den Song wieder ruhig ausklingen zu lassen. Schööööön.

„Caged“ kommt im Gegensatz zu dem Vorgänger wieder druckvoller, allerdings auch weniger eingängig daher, wohl auch aufgrund des wenig ansprechenden, schleppenden Refrains, der ganz klar im Schatten der deutlich melodiöseren Strophen steht. Insgesamt zwar kein schlechter Song, aber doch der Schwächste des Albums.

Song Nr. 5, das epische, 8-minütige „The Promise“. Eine futuristisch angehauchte männliche, sprechende Stimme, untermalt von sphärischen Klängen, zu dem sich ein Horn gesellt, leitet den Song ein, bis der Song nach knapp einer Minute mit Gitarren und Schlagzeug recht flott loslegt. Bis Sharon auftaucht und die Instrumente verstummen läßt und begleitet von hintergründigem „Aaaah“-Gesang teilweise zweistimmig losträllert. Die anfängliche Traurigkeit (sie beklagt den Tod ihres Liebsten) ihrer Stimme wandelt sich gleichzeitig mit dem Wiedereinsatz der Instrumente in eine fast schon biestige (sie schwört Rache an denen, die den Tod ihres Liebsten verschuldet haben). „The Promise“ variiert wunderbar die einzelnen Stimmungen, mal wirkt Sängerin Sharon ganz verlassen, allein, dann werden mit bombastischen, dramatisch anmutenden Mitteln ihre Rachegelüste vertont.
Ohne Frage einer der Höhepunkte dieses Albums.

„Never-Ending Story“ hingegen verzichtet als erster Song ganz auf Gitarrenbegleitung und beschränkt sich auf Gesang, Klavier und ein wenig Percussion. Ein Song, der seine Thematik (Mutter Natur) wunderbar musikalisch umzusetzen weiß, die anfänglichen, plätschernden Klavierklänge versetzen mich sofort in eine natürliche, unberührte Landschaft (mit Wiesen, Schmetterlingen, einem Bach und was sonst noch in das Klischee hineinpaßt ;o)), durch die ich umherhüpfe (am Besten noch nackig :o)) und mich an der grenzenlosen Schönheit meiner Umgebung erfreue.

„Deceiver Of Fools“, mit 7:34 Min. nicht wirklich kurz, beginnt recht tragend, mit schweren, langgezogenen Keyboardtönen und trauerndem Gesang, ehe nach zwei Minuten der Song richtig beginnt. Ruhige Strophen, in denen Sharon den Adel einmal mehr mit ihrer phantastischen Stimme und einer wunderschönen Melodie aufwarten kann. Im Refrain kommen die Instrumente deutlich druckvoller zu Wort, dürfen sich nach einem ruhigen Klavier-Geige-Gesang-Zwischenspiel auch noch einmal richtig, Dramatik vermittelnd austoben.

Warum der instrumentale, eine futuristische Atmosphäre verbreitende (mit Sprachgewirr im Hintergrund) Song Nr.8 „Intro“ heißt ist mir bis heute noch nicht klar.

Warum „Dark Wings“ seinen Namen trägt, ist nach kurzem Studium der Lyrics schnell zu erklären. Und an wen der Song anfänglich erinnert, ist auch schnell geklärt. Ohne Umschweife einsetzende Instrumente, erneut sehr bombastisch, mit Chorbegleitung – Therion. Im weiteren Verlauf aber ist auch „Dark Wings“ ein typischer, flotter Within Temptation-Song, geprägt vom Gesang und der stark keyboardlastigen Begleitung. Ein Song, der den aufmerksamen Hörer nur durch den in den Vordergrund rückenden, die weibliche Führungsstimme unterstützenden Chor im Refrain überrascht, sowie eine orientalische anmutende Gesangspassage.

„In Perfect Harmony“ beschließt das Album mit sanften, ruhigen Klängen, und ist wohl der „schönste“ Song des Albums. Wieder bewegt sich der Hörer, so er es denn zuläßt, durch eine Traumlandschaft voller natürlicher Schönheit, läßt sich der Hörer von der kräftigen, gefühlvollen Stimme und dem zauberhaften Geigen- und Klavierspiel in eine prachtvolle, blühende Welt entführen.

Fazit: „Mother Earth“ ist ein bombastisches Album, im wahrsten Sinne des Wortes. Ergreifende Melodien und der harmonische instrumentale Einsatz und natürlich die klasse Stimme von Sharon den Adel macht die zweite Scheibe von Within Temptation zu einem unvergeßlichen und immer wieder genießbaren Hörerlebnis. Allerdings: Within Temptation müssen sicher aufpassen, daß sie nicht zu sehr in kitschige Melodien und instrumental überladene Passagen verfallen. Auf diesem Album ist es noch gutgegangen und die Kurve wurde ohne Probleme genommen (auch als Warnung gedacht: Wem Bombast selbst in geringem Maße nicht liegt (geringer Bombast – gibt´s das überhaupt ??), lieber Finger weg von „Mother Earth“).
Somit spreche ich eine unbedingte Empfehlung an all diejenigen aus, denen eine Mischung aus „The Gathering“ und „Therion“ gefallen könnte.

P.S.: „Mother Earth“ ist auch als Doppel-CD erhältlich. Die zweite CD ist eine CD-ROM, die neben dem Bonus-Track „World Of Make Believe“ (ein langsamer, ruhiger Song mit Tiefgang) noch Band- sowie Bandmitgliederinfos, Hintergrundbilder und Bildschirmschoner (CD-Covers der Band), Band-Fotos und Band-Mitschnitte (vom Dynamo Open Air), das Video zu „The Dance“ sowie ein recht dämliches Spiel (aufdringlichen Fans den Schädel einschlagen) enthält.
Für zusätzliche 3 DM (im Vergleich zur Einzel-CD) erhält man derzeit auf amazon.de die Doppel-CD, die sich (mal abgesehen von dem Spiel) aufgrund der mannigfaltigen Extras durchaus lohnt.

197 Bewertungen, 12 Kommentare

  • Baby1

    01.01.2009, 20:52 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich Wünsche Dir einen Gutes neues Jahr 2009 .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Sommergirl

    18.05.2006, 13:29 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    das Cover sieht toll aus

  • kundschafter

    16.05.2006, 09:37 Uhr von kundschafter
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wo konntest du denn 2005 mit DM bezahlen? Steht in deinem PS *Für zusätzlich 3 DM*

  • bodspy

    10.05.2006, 10:19 Uhr von bodspy
    Bewertung: sehr hilfreich

    <b>* * * SEHR HILFREICH * * * <br/>sonnige Grüße und viel Spaß weiterhin... <br/> <br/>RenÖ ;9 </b>

  • schnitzel

    19.04.2006, 21:20 Uhr von schnitzel
    Bewertung: sehr hilfreich

    *daumen hoch*

  • lana80

    14.04.2006, 19:20 Uhr von lana80
    Bewertung: sehr hilfreich

    hmmm.... denke ist nicht so ganz mein Stil, dein Bericht ist allerdings Klasse. LG Lana

  • Engal00

    04.04.2006, 15:38 Uhr von Engal00
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH! LG Anja

  • popipu

    25.03.2006, 21:29 Uhr von popipu
    Bewertung: sehr hilfreich

    jämerlich gut

  • Salsaloco

    22.03.2006, 17:55 Uhr von Salsaloco
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super bericht

  • jens1488

    20.03.2006, 19:49 Uhr von jens1488
    Bewertung: sehr hilfreich

    gruss jens :-)

  • swissflyer

    17.03.2006, 11:50 Uhr von swissflyer
    Bewertung: sehr hilfreich

    ######### <br/>>>>S H<<< <br/>######### <br/> <br/>Wirklich sehr hilfreicher Bericht

  • zyankali777

    03.02.2006, 11:43 Uhr von zyankali777
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr sachlich und ausführlich