Die Entdeckung der Langsamkeit (Taschenbuch) / Sten Nadolny Testbericht

ab 7,33
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Erfahrungsbericht von topfmops

Langsam genug schnell oder doch umgekehrt?

Pro:

Die wunderschöne, ausgefeilte Sprache

Kontra:

Anal phabeten

Empfehlung:

Ja

Tja, gerade jungen Burschen und Schnellspritzern sei die Langsamkeit empfohlen.
Manche Dinge können eben nicht schnell genug langsam gehen. Oder war das 'nicht langsam genug schnell'?
Egal, gerade im zwischenmenschlichen Bereich ist die Langsamkeit von entscheidender Bedeutung, will man(n) an- und ausdauernd die Benotung ‚befriedigend’ erlangen.

„Nadolny und sein John Franklin entdecken die Langsamkeit als menschenfreundliches Prinzip“ war ein Kommentar von Ulrich Greiner in ‚Die Zeit’
J. J. White meinte im Times Literary Supplement: „Zu den größten Leistungen Nadolnys gehört die Art, wie der Rhythmus seiner Prosa die Geschwindigkeit unserer Wahrnehmung verändert.“
Und Claudio Magris schrieb im Corriere della Sera: „Nadolnys schöner Roman ist durchdrungen von einer Poesie der Einsamkeit und der Ferne . . . , einer Poesie, die um so eindringlicher wirkt, als die phantastische Suggestion durch eine nüchterne Präzision gefiltert und gesteigert wird.“

Das sind ganz zweifellos keine Lobhudeleien zum Roman von Sten Nadolny

DIE ENTDECKUNG DER LANGSAMKEIT

Er ist erschienen im Piper Verlag und hat die technischen Daten:
Sprache: Deutsch
Broschiert - 359 Seiten
Erscheinungsdatum: 1987
Auflage: 40., Aufl.
ISBN: 3492207006
Bei amazon. de für 10,00 Euro zu haben, wir haben auf dem Bücherbazar die obligatorischen 50 Cent bezahlt.

Sten Nadolny (* 29. Juli 1942 in Zehdenick an der Havel) ist ein deutscher Schriftsteller. Er ist der Sohn der Schriftsteller Burkhard Nadolny und Isabella Nadolny
Er ist in Oberbayern aufgewachsen; nach dem Abitur in München studierte er dort sowie in Göttingen, Tübingen und Berlin Geschichte und Politologie. 1976 promovierte er an der Freien Universität Berlin zum Thema Abrüstungsdiplomatie 1932/1933. Bevor er ins Filmgeschäft einstieg, war er für etwa ein Jahr als Geschichtslehrer tätig. Zur Zeit lebt er in Berlin.
Die biografischen Daten entstammen meinem Allzweck-helferlein ‚wikipedia’.

„Die Entdeckung der Langsamkeit“ ist auf den ersten Blick zugleich ein Seefahrerroman über das Abenteuer und die Sehnsucht danach und ein Entwicklungsroman. Doch hat Sten Nadolny die Biografie des englischen Seefahrers und Nordpolforschers John Franklin (1786 – 1847) so umgeschrieben, dass dieser Lebenslauf zu einer subtilen Studie über die Zeit wird und die Langsamkeit zu der Kunst, dem Rhythmus des Lebens Sinn zu verleihen.
Wie bei einem Palimpsest erscheint hinter den Sätzen eine andere Schrift, hinter der Prägnanz und Redlichkeit der Aufklärung verbergen sich Humor und Traurigkeit der Romantik.

Von Kindheit an träumt John Franklin davon, zur See zu fahren, obwohl er dafür denkbar ungeeignet ist: Langsam im Sprechen und Denken, langsam in seinen Reaktionen, misst er die Zeit nach eigenen Maßstäben.
Zunächst erkennt nur sein Lehrer, das Johns eigenartige Behinderung auch Vorzüge hat – was er einmal erfasst hat, das behält er, das Einzigartige, das Detail begreift er besser als andere.
John Franklin geht zur Marine, erlebt die Schlacht von Kopenhagen und die von Trafalgar, erlebt den Krieg und das Sterben. Beides trifft ihn umso furchtbarer, als er innerhalb des von ihm kaum begriffenen, chaotisch schnellen Geschehens einzelne Vorgänge wie in Zeitlupe ablaufen sieht.
Er träumt von friedlicher Entdeckung, will die legendäre Nordwestpassage finden.

Nach drei Expeditionen in die Arktis bricht Franklin als alter Mann ein letztes Mal zum Polarkreis auf, doch kehrt keiner von der Mannschaft je zurück.
Kunde vom Schicksal der Verschollenen erhält man erst lange Zeit später: Sie gingen sämtlich nach jahrelangem Kampf gegen das Packeis zugrunde.
Nadolnys Franklin scheitert nach außen, doch entsprechend dem alten Paradox vom Wettlauf zwischen Achilles und der Schildkröte geht er am Ende als Sieger hervor – aus der Perspektive der Langsamkeit gesehen, verändert sich die Welt.

Ein Roman, der langsam voranschreitet, jedoch nie langweilig wird. Einige Kenntnisse der Sprache der Seeleute sind hilfreich, ohne dass es in Seemannsgarn ausarten würde. Die Empfehlung erfolgt mit allen möglichen Sternen und der Höchstnote.

topfmops, der auch auf anderen Plattformen zu Gange ist, bedankt sich fürs Lesen und Bewerten und freut sich auf viele lesenswerte Kommentare.

64 Bewertungen, 27 Kommentare

  • Clarinetta2

    26.12.2007, 13:43 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse Bericht

  • kundschafter

    08.02.2007, 13:30 Uhr von kundschafter
    Bewertung: nicht hilfreich

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sten_Nadolny http://www.amazon.de/Entdeckung-Langsamkeit-Roman-Sten-Nadolny/dp/3492107001 http://www.fkg.goe.ni.schule.de/publikationen/galerie/buchtit/index.shtml

  • lara03

    13.05.2006, 20:06 Uhr von lara03
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich tu normalerweise nur langsam essen *g*

  • Estha

    11.05.2006, 17:22 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller bericht --- sh --- :-) ... lg susi

  • schnekuesschen

    06.05.2006, 23:19 Uhr von schnekuesschen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht....LG Sandy :-))))

  • NancyNoack

    06.05.2006, 02:48 Uhr von NancyNoack
    Bewertung: sehr hilfreich

    Immer wieder interessante Berichte die du schreibst. :)

  • frechdächsin

    05.05.2006, 16:39 Uhr von frechdächsin
    Bewertung: sehr hilfreich

    coole Einleitung! ;-) LG Frechdächsin

  • Gorg7

    05.05.2006, 16:36 Uhr von Gorg7
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter Bericht

  • Fluetie

    05.05.2006, 12:22 Uhr von Fluetie
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Dirk

  • Sternenhimmel

    04.05.2006, 23:58 Uhr von Sternenhimmel
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Herzenspiratin

    04.05.2006, 23:53 Uhr von Herzenspiratin
    Bewertung: sehr hilfreich

    Weiß nicht, warum ich das noch nicht gelesen habe

  • bodspy

    04.05.2006, 23:40 Uhr von bodspy
    Bewertung: sehr hilfreich

    <b> <br/>* * * SH * * * <br/>Lieber Gruß <br/>RenÖ ;o </b>

  • anonym

    04.05.2006, 22:58 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • Pepie

    04.05.2006, 22:11 Uhr von Pepie
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und schönen Tag noch lg Gudrun

  • anonym

    04.05.2006, 21:26 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    !! TOP !!

  • Mogry1987

    04.05.2006, 20:58 Uhr von Mogry1987
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich =)

  • anonym

    04.05.2006, 19:37 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich <br/>

  • blackangel63

    04.05.2006, 19:16 Uhr von blackangel63
    Bewertung: sehr hilfreich

    ..(* " "*)...(* " "*).. <br/>.( ='o'= ).( ='o'= ). <br/>- (,,)-(,,) - (,,)-(,,)-...LG Anja :-)

  • jockel2001

    04.05.2006, 18:57 Uhr von jockel2001
    Bewertung: sehr hilfreich

    Echt informativer Bericht!LG Jo

  • anonym

    04.05.2006, 18:04 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruss, <br/> Manuela :-)

  • sprachlos69

    04.05.2006, 17:56 Uhr von sprachlos69
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse ;-) LG Sylvia

  • topware2002

    04.05.2006, 17:28 Uhr von topware2002
    Bewertung: sehr hilfreich

    ............................///......................... <br/>.........................(o o)....................... <br/>SH-------oOO--(_)--OOo-----------

  • sindimindi

    04.05.2006, 17:17 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...die hab' ich schon lange entdeckt. Man kann es natürlich auch übertreiben...*fg*

  • Django006

    04.05.2006, 16:33 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))

  • morla

    04.05.2006, 16:24 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • bmwumska

    04.05.2006, 16:00 Uhr von bmwumska
    Bewertung: sehr hilfreich

    gruss bmwumska^^

  • anonym

    04.05.2006, 16:00 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß, sunnyburst