Ocean's 11 (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von egonman
Die Farbe des Geldes !
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
„Ocean’s Eleven“ , Regie Steven Soderberghs .
Mit George Clooney , Brad Pitt, Matt Damon , Andy Garcia und Julia Roberts .
Soderberghs Remake ist selbst klassisch und klasse . Der Oscar-Sieger von 2001 erzählt von einem Meisterraub in Las Vegas !
Wie gut , dass der Dollar , grün , griffig und mit jahrzehntelangen Kino-Erinnerungen behaftet , nicht so schnell in Gefahr gerät , in einer Einheits-Währung zu verschwinden . Was es uns wert ist , das Geld , dazu muss man sich nur einmal kurz einen älteren Film von Scorsese vor Augen rufen , der ja mit der Farbe des Geldes immer schon viel anfangen konnte : wie da in „After Hours“ der Dollar-Schein , der eben noch in der Hand knisterte , durchs Taxifenster geweht wird , welch schicksalshafter Anblick das war , wie er dahintrudelte , davonfegte und man zugleich sah - der Mann , dem er gehörte , ist jetzt in ernsthaften Schwierigkeiten , das gehört zu den unvergesslichen Sequenzen der Film-Geschichte .
Langfristig könnte es also schon ein Problem werden für das Kino , dass nicht nur die Vielfalt der Währungen verschwindet , sondern das Geld an sich , die Münzen und Scheine , die einen Reichtum repräsentieren , in dem man baden kann wie weiland Donald Duck . Eine Zeitlang hat es die Filme zweifellos belebt , dass sie vormachten , auf welch immaterielle Art jetzt riesige Summen transferiert werden , und der letzte Bond oder „Mission Impossible“ oder auch David Finchers „The Game“ haben daraus maximalen Profit gezogen . Aber die Variations-Möglichkeiten sind hier naturgemäß begrenzt . Und nun muss man langsam fürchten , dass die Sache ausgereizt ist . Wer will denn immer wieder ein Computer-Hacker sehen , wie er mit dem Laptop vor sich und der Pistole eines Bösewichts hinter sich im Nullkommanichts an ein fremdes Bankkonto heranzukommen versucht .
Aber zum Glück gibt es immer noch die Möglichkeit , alte Geschichten noch einmal zu erzählen , wie die des Frank-Sinatra-Films „Ocean’s Eleven“ von 1960 . Ode man kann sich gleich einen Casino-Raub vornehmen , denn in ordentlichen Ländern wie Nevada gibt es die Vorschrift , dass mindestens so viel hartes Geld im Haus sein muss , wie Chips auf den Tisch kommen . Mit beiden Vorgaben arbeitete Steven Soderbergh , das ist aber nur einer der Gründe für das außerordentliche Vergnügen , das das Zusehen bei „Ocean’s Eleven“ bereitet .
Für Soderbergh ist es der dritte Glückswurf in kurzer Folge , nach „Erin Brockovich“ und dem Drogen-Drama „Traffic“ . Seine enorme handwerkliche Intelligenz , die ihn vor allem Auftrumpfen und eitlem Ausstellen bewahrt , und die Tatsache , dass er alle Stars dieser Welt zum Freundschafts-Preis bekommt , hat diese perfekte Unterhaltungs-Fantasie möglich gemacht . Da greift eines so wunderbar ins andere wie im tollen Ensemble der Darsteller , die hier mit Wonne und mindestens so viel Coolness jene Aufgaben übernahmen , die ihre Vorgänger ihnen vermachten in „Fränkie und seine Spießgesellen“ , wie der deutsche Titel des alten „Ocean’s Eleven“ – Films hieß : die Sinatra-Gang des Rat Pack .
Soderbergh allerdings schert sich nicht um die Legende . Nur den Ansatz übertrug er , dass eine Bande selbstsicherer Typen nicht viel mehr tut als herumzuhängen und sich cool zu geben , und zwar einzig auf George Clooney als Meisterdieb Danny Ocean . Und bei ihm sitzt das genauso tadellos wie der Abendanzug , in dem er nach längerem Knast-Aufenthalts vor die Tür ins Sonnenlicht tritt . Are you in or are you out ? : Seine elf Fachleute rekrutiert er Ocean nach Maßgabe des Könnens , aber auch nach elitären Gruppendenken . Dannys Plan , drei große Casinos mit gemeinsamem Tresor auszurauben , ist so verwegen , dass der Ehrgeiz mitzumachen bei den Profis mindestens so viel wiegt wie der zu erwartende zweistellige Millionenerlös für jeden .
Zu den Spezialisten gehören unter anderem Brad Pitt (Dannys bester Freund und Schutzengel) , Matt Damon (ein Nachwuchs-Dieb) , Casey Affleck sowie Hollywood-Altregisseur Carl Reiner , von dem schauspielerischer Einsatz gefordert ist . Elliott Gould mit schwerer Hornbrille spielt einen ausgebooteten Casino-Besitzer , der das Geld zuschießt , und Andy Garcia macht das beste aus dem undankbaren Part des skrupellosen Königs von Las Vegas , der ausgenommen werden soll . Außerdem ist der neue Mann an der Seite von Dannys geschiedener Frau , die von Julia Roberts dargestellt wird , womit die Geschichte gleich in ein anderes Licht rückt , aber mehr sollte dazu wirklich nicht verraten werden .
Soderbergh hat eine ganz eigene Art , durch Aussparungen weiterzukommen . Er bietet keinerlei Anzügflichkeiten , keine Gewalt-Szenen außer einer (getürkten) Prügelei , und beim dramatischen Höhepunkt setzt er kühn mit einer Volte und einem Zeitsprung an und verzichtet im Folgenden auf zusätzliche Elemente . Das verstärkt den lässigen , klassischen Gesamt-Eindruck , das entspannte Behagen des Zusehens . Haltbar mag „Ocean’s Eleven“ nicht sonderlich sein , aber das erwartet man ja auch nicht von einem exquisit servierten extratrockenen Martini !
Mit George Clooney , Brad Pitt, Matt Damon , Andy Garcia und Julia Roberts .
Soderberghs Remake ist selbst klassisch und klasse . Der Oscar-Sieger von 2001 erzählt von einem Meisterraub in Las Vegas !
Wie gut , dass der Dollar , grün , griffig und mit jahrzehntelangen Kino-Erinnerungen behaftet , nicht so schnell in Gefahr gerät , in einer Einheits-Währung zu verschwinden . Was es uns wert ist , das Geld , dazu muss man sich nur einmal kurz einen älteren Film von Scorsese vor Augen rufen , der ja mit der Farbe des Geldes immer schon viel anfangen konnte : wie da in „After Hours“ der Dollar-Schein , der eben noch in der Hand knisterte , durchs Taxifenster geweht wird , welch schicksalshafter Anblick das war , wie er dahintrudelte , davonfegte und man zugleich sah - der Mann , dem er gehörte , ist jetzt in ernsthaften Schwierigkeiten , das gehört zu den unvergesslichen Sequenzen der Film-Geschichte .
Langfristig könnte es also schon ein Problem werden für das Kino , dass nicht nur die Vielfalt der Währungen verschwindet , sondern das Geld an sich , die Münzen und Scheine , die einen Reichtum repräsentieren , in dem man baden kann wie weiland Donald Duck . Eine Zeitlang hat es die Filme zweifellos belebt , dass sie vormachten , auf welch immaterielle Art jetzt riesige Summen transferiert werden , und der letzte Bond oder „Mission Impossible“ oder auch David Finchers „The Game“ haben daraus maximalen Profit gezogen . Aber die Variations-Möglichkeiten sind hier naturgemäß begrenzt . Und nun muss man langsam fürchten , dass die Sache ausgereizt ist . Wer will denn immer wieder ein Computer-Hacker sehen , wie er mit dem Laptop vor sich und der Pistole eines Bösewichts hinter sich im Nullkommanichts an ein fremdes Bankkonto heranzukommen versucht .
Aber zum Glück gibt es immer noch die Möglichkeit , alte Geschichten noch einmal zu erzählen , wie die des Frank-Sinatra-Films „Ocean’s Eleven“ von 1960 . Ode man kann sich gleich einen Casino-Raub vornehmen , denn in ordentlichen Ländern wie Nevada gibt es die Vorschrift , dass mindestens so viel hartes Geld im Haus sein muss , wie Chips auf den Tisch kommen . Mit beiden Vorgaben arbeitete Steven Soderbergh , das ist aber nur einer der Gründe für das außerordentliche Vergnügen , das das Zusehen bei „Ocean’s Eleven“ bereitet .
Für Soderbergh ist es der dritte Glückswurf in kurzer Folge , nach „Erin Brockovich“ und dem Drogen-Drama „Traffic“ . Seine enorme handwerkliche Intelligenz , die ihn vor allem Auftrumpfen und eitlem Ausstellen bewahrt , und die Tatsache , dass er alle Stars dieser Welt zum Freundschafts-Preis bekommt , hat diese perfekte Unterhaltungs-Fantasie möglich gemacht . Da greift eines so wunderbar ins andere wie im tollen Ensemble der Darsteller , die hier mit Wonne und mindestens so viel Coolness jene Aufgaben übernahmen , die ihre Vorgänger ihnen vermachten in „Fränkie und seine Spießgesellen“ , wie der deutsche Titel des alten „Ocean’s Eleven“ – Films hieß : die Sinatra-Gang des Rat Pack .
Soderbergh allerdings schert sich nicht um die Legende . Nur den Ansatz übertrug er , dass eine Bande selbstsicherer Typen nicht viel mehr tut als herumzuhängen und sich cool zu geben , und zwar einzig auf George Clooney als Meisterdieb Danny Ocean . Und bei ihm sitzt das genauso tadellos wie der Abendanzug , in dem er nach längerem Knast-Aufenthalts vor die Tür ins Sonnenlicht tritt . Are you in or are you out ? : Seine elf Fachleute rekrutiert er Ocean nach Maßgabe des Könnens , aber auch nach elitären Gruppendenken . Dannys Plan , drei große Casinos mit gemeinsamem Tresor auszurauben , ist so verwegen , dass der Ehrgeiz mitzumachen bei den Profis mindestens so viel wiegt wie der zu erwartende zweistellige Millionenerlös für jeden .
Zu den Spezialisten gehören unter anderem Brad Pitt (Dannys bester Freund und Schutzengel) , Matt Damon (ein Nachwuchs-Dieb) , Casey Affleck sowie Hollywood-Altregisseur Carl Reiner , von dem schauspielerischer Einsatz gefordert ist . Elliott Gould mit schwerer Hornbrille spielt einen ausgebooteten Casino-Besitzer , der das Geld zuschießt , und Andy Garcia macht das beste aus dem undankbaren Part des skrupellosen Königs von Las Vegas , der ausgenommen werden soll . Außerdem ist der neue Mann an der Seite von Dannys geschiedener Frau , die von Julia Roberts dargestellt wird , womit die Geschichte gleich in ein anderes Licht rückt , aber mehr sollte dazu wirklich nicht verraten werden .
Soderbergh hat eine ganz eigene Art , durch Aussparungen weiterzukommen . Er bietet keinerlei Anzügflichkeiten , keine Gewalt-Szenen außer einer (getürkten) Prügelei , und beim dramatischen Höhepunkt setzt er kühn mit einer Volte und einem Zeitsprung an und verzichtet im Folgenden auf zusätzliche Elemente . Das verstärkt den lässigen , klassischen Gesamt-Eindruck , das entspannte Behagen des Zusehens . Haltbar mag „Ocean’s Eleven“ nicht sonderlich sein , aber das erwartet man ja auch nicht von einem exquisit servierten extratrockenen Martini !
15 Bewertungen, 1 Kommentar
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31.03.2002, 15:27 Uhr von furthy
Bewertung: sehr hilfreichDoch ganz in Ordnung
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