Opel Agila Testbericht

sondern die Bremsen. Ich fahre den Agila täglich oder besser nächtlich als Dienstwagen und kann mich im Allgemeinen nicht beklagen. Die rund 20000 Km die ich bis jetzt mit dem Fahrzeug zurückgelegt habe verliefen einigermaßen reibungslos, wenn man von den, von Hause aus gelieferten, viel zu kleinen Rädern und den schwachen Bremsen mal absieht. Thema Bremsen: Einen Alarmstart mit dem Agila sollte man besser sein lassen. Bei kalten Bremsen kann es passieren das diese überhaupt nicht ansprechen. Pumpen hilft in diesem Falle auch nicht und so gehe ich mal davon aus, dass Luft in der Bremsleitung hier keine Rolle spielt sondern lediglich ein Konstruktionsmangel vorliegt.
Was weiterhin als negativ zu beurteilen ist, ist der Einfüllstutzen der Scheibenwaschanlage. Also wer diesen Schwachsinn konstruiert hat, der gehört bestraft. Erstens ist das Teil an einer Stelle angebracht die nur saublöd zu erreichen ist und zweitens, wann der Kanister leer ist, merkst du erst dann wenn du Wischwasser brauchst und sich nix mehr tut.

Dass Seitenwind ein Problem ist, ist aufgrund der Bauweise normal, aber das weiß ich ja vor dem Kauf. Jedoch wer versucht das Teil auf mehr als 140 Km/h zu beschleunigen der sollte wissen das der Agila dann anfängt zu hüpfen wie ein geiler Karnickelbock.

Ansonsten kann ich mich nicht beschweren. Das Platzangebot ist für die Klasse mehr als ausreichend, der Komfort ist Opeltypisch und funktional ist auch alles in Ordnung.

Die zur absoluten Ladefläche umklappbare Rücksitzbank ist gerade im Geschäftsverkehr sehr hilfreich.

Die dreizylindrige Motorvariante die mir zur Verfügung steht, ist für den Normalverkehr, auch auf Landstraßen ausreichend, auf der Autobahn bin ich noch nicht mit dem Agila gefahren.

Als besonders hervorhebenswert sehe ich die hohe Sitzposition, die besonders das Aus- und Einsteigen sehr erleichtert. Außerdem sitzt man recht aufrecht, was die Rücken- und Bauchbeschwerden wie z.B. bei Lupo und Co. vermeidet, bei denen man doch recht gekrümmt sitzt. (In meiner Fa. auch vorhanden)

Wir (meine Firma) haben den Agila als Vorführwagen gekauft und rund 9000 Euronen dafür hingelegt. (inkl. Klimaanlage). Als Preis/Leistungsverhältnis sehe ich das als sehr gut an wenn man im Gegenzug die Mitbewerber auf dem deutschen Markt vergleicht.

Eigentlich ist der Agila kein so richtiger Opel, denn drehzahlfreudig muss man schon fahren, um voranzukommen. Mit dem Dritten auf achtzig oder neunzig, dass muss erst mal einer nachmachen!

Als Fazit: Ich mag den Agila so wie er ist, mit all seinen Ecken und Kanten. Einen Tipp vielleicht noch an Opel: Vier Gänge weglassen und dafür 500 Euro preiswerter, mit dem dritten Gang kann ich eh alles machen.
Und, Autos sind genauso Geschmackssache wie Wohnhäuser – wer sie nicht mag muss ja nicht einziehen!