Osterinsel Testbericht

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Erfahrungsbericht von cornfue

Osterinsel- Häh!

Pro:

leider so weit weg Kultur pur

Kontra:

ein eweiges Rätsel etwas karge Landschaft

Empfehlung:

Ja

In Anlehnung an meine Seminarfacharbeit, möchte ich heute einen Teil veröffentlichen. Ein weiterer Teil wird folgen, also wenn noch Fragen auftauchen oder einige Sachverhalte vermisst werden, sie werden dann, hoffe ich, im 2. Teil gelöst und beantwortet. Nun ersteinmal zu den wichtigsten Informationen über die Osterinsel.

Osterinsel und Osterinseln ist beides richtig (Hauptinsel mit kleinen Inseln).

Lage
Die Osterinsel (polynesich: Rapa Nui, spanisch: Isla de Pascua) liegt im Südpazifik 27°09`3`` südlicher Breite und 109°26`14`` westlich von Greenwich. Diese Hochinsel ist etwa 3600 km von Caldera, einer chilenischen Stadt an der südamerikanischen Küste entfernt. Die Distanz zur Insel Mangareva im westlich gelegenen Gambier-Archipel beträgt über 2500 km.
166 km² und die Gestalt eines Dreieckes kennzeichnen die Fläche der Osterinsel, deren 24 km lange Hypotenuse von NO nach SW verläuft. Die Ecken des Dreieckes bilden Rano Kao, Poike und Maunga Terevaka,. Der Vulkan Maunga Terevaka ist zugleich die höchste Erhebung mit 511 m über dem Meeresspiegel. Die größte Breite der Insel, vom Maunga Terevaka nach Akahanga beträgt 12 km.
An der Küste der Osterinsel befinden sich kleine Felsinseln. Im SW liegen die größten: Moto Nui, Moto Iti, und Moto Kao Kao. Moto Tautara im W und Moto Marotiti im SO sind nur wenige Meter von der Hauptinsel entfernt.
Die nächstgelegene bewohnbare Insel ist die über 2000 km entfernte Insel Pitcairn. Ab dem 14. Jahrhundert nach Christus besuchten die Osterinsulaner die Insel Sala y Gomez, welche 415 km östlich von Rapa Nui liegt. Reiche Fischgründe und die Eier von Seevögeln waren wahrscheinlich die Gründe für die Fahrten zur Nachbarinsel. Sala y Gomez ist unbewohnt und besitzt etwa die Form eines Halbkreises. 700 m Länge und eine Breite von 50 m in der Mitte bzw. 400 m im östlichen Bereich boten den Osterinsulanern genügend Raum für kurze Aufenthalte, aber nicht für dauerhaftes Leben auf der Insel.

Fauna-Die Tierwelt

Bevor die Europäer Rapa Nui erreichten, waren die polynesische Ratte (Rattus Concolor) und Hühner auf der Osterinsel weit verbreitet. Von diesen Tieren, aber auch von Vögeln, Meerestieren (Fund: Delphinknochen) und Eiern ernährten sich die Menschen. Die polynesische Ratte wurde von der Hausratte (Rattus Rattus) der Europäer verdrängt. Ab 1860 wurden Rinder und Pferde importiert und 1868 trafen Schiffe mit Schafen aus Tahiti ein. Zu Thomson`s Zeit weideten circa 18.000 Schafe auf der Insel. Schafe und Rinder machten die Bewohner unabhängig von Fischen und Vögeln. Von polynesischen Besiedlern wurden der Natteraugenskink (Moku Uri Uri) und ein Gecko (Moku Uru-uru Kahu) eingeschleppt. Der Hausspatz (Passer Domesticus), der Langschwanz-Soldatenstärling (Sturnella Militaris), das Chilesteißhuhn (Nathoprocta Perdicaria) und die Braunsteißdiuka (Diuca Diuca) besiedelten den Luftraum und vermehrten sich vorwiegend auf den Inseln an der Küste von Rapa Nui.
Durch das Einwirken der Menschen wurde die Artenarmut auf der Osterinsel gestärkt. Zahlreiche neue Arten leben auf der Osterinsel, aber das Aussterben anderer Arten wurde hiermit begünstigt. Archäologische Funde (Palmfrüchte), Pollenuntersuchungen und Überlieferungen ermöglichen eine Rekonstruktion, über die verlorengegangenen Arten.
Als einen der größten Fehlimporte erwies sich der Geierfalke (Milvago Chimango), der ab 1928 zur Bekämpfung der Ratten eingesetzt wurde. Dieser Chimango fraß andere Vögel und Samen anstatt der Ratten. Auch die Einfuhr von Ziegen, welche eine neue Nahrungsgrundlage für die Menschen bieten sollte, war ein Fehler. Nicht nur Gras sondern auch die Wurzeln vieler Pflanzen wurden gefressen. Dadurch wurde Landschaft kahler und eine Aufforstung war aufgrund der fehlenden Wurzeln und Samen kaum möglich.

Flora und Vegetation

Vorwiegend Flechten-, Farn-, und Moosarten sind neben den zahlreichen Blütenpflanzenarten zu finden. Bevor Menschen die Insel erreichten war Rapa Nui mit Wäldern und Sträuchern bedeckt. Heute stehen nur noch einzelne Bäume auf der Osterinsel und die typische Osterpalme ist vom Aussterben bedroht. Denn das benötigte Holz für Boote und Hütten stammte vorwiegend von der Osterpalme.
Das Grasland wird überwiegend von Anthrophochoren beeinflusst. Typische Anthropochore, Pflanzen welche von Menschen auf die Insel gebracht wurden, sind die Süßkartoffel und Bananen. Nach 1722 wurden Zitrusfrüchte, wie Apfelsinen und Papayas, auf dem fruchtbaren Land angebaut. Mais, Erbsen, Bohnen, Tomaten und verschiedene Salatarten sind ideale Pflanzen auf dem Vulkangestein der Osterinsel.
Die Idiochoren, Pflanzen welche ohne Zutun der Menschen auf der Osterinsel wachsen, sind zu einen großen Teil schon verdrängt worden von den Anthropochoren. Der Samen der Toromiro wurde nach Europa transportiert und dort angepflanzt. Die Toromiro, eine gelbe Blütenpflanze, starb um 1960 auf der Osterinsel aus. Das Aussterben einer Palmart, welche mit der Kokospalme und der chilenischen Honigpalme verwand war, zählt zu den größten Verlusten der Vegetation der Osterinsel. Aber die Osterinsel hat noch vieles mehr zu biten (anderer Bericht)

Klima und Wetter

Der Pazifische Ozean prägt das subtropische Klima der Osterinsel, auf der es ganzjährig warm ist. Die mittlere Jahrestemperatur von 20°C und der durchschnittliche Niederschlag von 1369mm sind höher als in Deutschland (Frankfurt: 614mm). Der meiste Niederschlag fällt im Mai sowie im Juni. In höheren Lagen, zum Beispiel im Maunga Terevaka fallen über 1600mm Niederschlag jährlich. Die Niederschlagsmengen schwanken auch von Jahr zu Jahr, wobei sich die Menge zwischen 700 und 2100mm einpendelt. Das Temperaturmaximum wird von Januar bis März erreicht, jedoch gibt es auf Rapa Nui keine Trocken- oder Regenzeiten. Die Monate Juli und August (17,8°C) sind kälter als der Februar, in dem die höchsten Durchschnittstemperaturen ermittelt wurden.
Typisches Festlandsverhalten tritt auf der Osterinsel nicht auf, was vor allem an der kleinen Fläche und den geringen Abständen zum Meer liegt. Es weht ein ständiger Wind aus N-NW in den kalten Monaten Juli und August und ein wärmerer Passat aus O-SO im September und Oktober. In den übrigen Monaten wechselt die Windrichtung unregelmäßig.
Weil der Boden sehr porös ist und das Wasser leicht versickert, gibt es fast keine Fließgewässer. Das versickerte Wasser fließt unterirdisch ins Meer ab oder es tritt in den flachen Küstenbereichen wieder auf. In den Kraterböden der Vulkane Rano Kao, Rano Raraku und Rano Aroi sammelt sich Süßwasser an, von dem die Bewohner abhängig waren. Durch den Bau von Brunnen verloren die Süßwasserseen an Bedeutung. Vom Krater Rano Aroi verläuft ein kleiner Bach durch eine 3-4m tiefe Schlucht, in der verstärkte Farnvegetation auftritt.
Für Reisen ist die Osterinsel das ganze Jahr geeignet.

Die mögliche Besiedelung

Der größte Teil der heutigen Wissenschaftler nimmt an, dass etwa 380 nach Christi Geburt die Besiedlung durch polynesische Seefahrer unter König Hotu Matua erfolgte. Der Wald, überwiegend bestehend aus der Osterpalme, wurde gerodet und für den Bau von Booten und Hütten verwendet. Radiocarbonmessungen, die sich auf das Alter von Feuerholz aus dem Poikegraben beziehen, bestätigen diese Theorie. Demnach erfolgte die Besiedlung in zwei Gruppen: 380 n. Chr. durch die Langohren, die mit Kanus von den Marquesas-Inseln kamen und zwischen 500-900 n. Chr. durch die Kurzohren die aus dem Westen Polynesiens das Eiland erreichten.
Thor Heyerdahl, der 1987 eine Expedition zur Osterinsel leitete, vermutet, das peruanische Seefahrer die Tiahuanaco-Kultur in der ersten Kulturepoche (380 n.Chr.-110 n. Chr). entwickelten. Zahlreiche Ahus (offene Tempelanlagen) wurden errichtet. In der zweiten Kulturepoche (1100-1680) erfolgte zu Beginn die Besiedlung durch die Langohren und etwa 100 Jahre später die Besiedlung durch die Kurzohren. In dieser Epoche sind die kolossalen Moai entstanden sowie der Vogelmannkult.

Auf den Vogelmannkult und die Entdeckung durch die Europäer möchte ich in einen weiteren Bericht eingehen, weil es sonst zu umfangreich werden würde.

euer cornfue

40 Bewertungen, 4 Kommentare

  • presscorpse

    31.10.2008, 19:32 Uhr von presscorpse
    Bewertung: sehr hilfreich

    prima bericht! lg presscorpse

  • frankensteins

    24.06.2008, 20:57 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schön l. g. Werner

  • Iris1979

    23.06.2008, 19:31 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. LG Iris

  • mch2000

    17.01.2005, 16:17 Uhr von mch2000
    Bewertung: nicht hilfreich

    die die Welt NICHT braucht! gruß mc pÖt