Pro Evolution Soccer 4 (PC Spiel Sport) Testbericht

Pro Evolution Soccer 4

PES3 ist letztes Jahr erschienen und zum ersten mal in der PES Serie gibt es die Spiele auch für den PC. Der Titel fand große Zustimmung bei PC-Zockern als auch Konsoleros und somit hat Konami den 4 Teil zur Pro Evo Serie entwickelt. Schönere Grafik, noch besseres Gameplay und mehr Auswahl verspricht Konami. Ob sich das bestätigt ?

Bei Pro Evolution Soccer 4 treten Sie mit einem von insgesamt 188 Teams gegen ein anderes an. Darunter befinden sich 57 Nationalteams und 131 Clubmannschaften alá Real Madrid oder Manchester United. Für etwas mehr als die Hälfte gibt es auch tatsächlich Lizenzen, was bei dem Vorgänger Teil-3 ein großer Kritikpunkt war. Damit kommt es zwar bei weitem nicht an FIFA 2005 ran, aber dafür ist es der Konkurrenz in anderen Angelegenheiten überlegen.

Lizenzprobleme

Mit den rund 200 Teams können Sie an 6 nationalen Bewerben teilnehmen, z.B. Champions League und Weltmeisterschaft. Ausserdem gibt es die Bundesliga oder die holländische Liga, wobei bei der deutschen Bundesliga leider sehr viele Lizenzen fehlen. Aber das ist nicht ’so’ schlimm, denn wem es wirklich wichtig ist mit den Original-Spielern seine Wettkämpfe zu bestreiten, der kann mit dem PES4-Editor die Namen sämtlicher Spieler individuell anpassen. Jedoch ist die Arbeit mit dem Editor sehr umständlich und die nicht-originalen Spieler sehen Ihren Vorbildern sowieso sehr ähnlich. Jedenfalls ist das Lizenzproblem bei der Pro Evolution Soccer Serie noch nicht ganz gelöst. Auswahl, mehr Auswahl, PES4 ! Der ursprüngliche Konsolen-Titel bietet eine große Vielfalt an Optionen und Features. Ihre Matches bestreiten Sie nämlich nicht immer im selben Stadion, Ihnen stehen 28 Original nachempfundene Arenen zur Verfügung um den Spieldrang zu stillen. Tageszeit und Wetter lassen sich natürlich problemlos vor jedem ’nicht-Wettbewerbs-Match’ einstellen. Bei einem Wettbewerb sind Tageszeit und Wetter bereits vorgegeben. Des weiteren bietet jedes Team zwei Dressen, eines für Auswärts und eines für Heimspiele. Wer sich dabei auskennt, kann diese selbst gestalten bzw. aus dem Internet runterladen. Um es jedem PES4-Zocker recht zu machen hat Konami 6 Schwierigkeitsgrade eingebaut, davon stehen 5 von Anfang an zur Verfügung. Wem die Standard-Kameras nicht passt, der kann zwischen 12 weiteren Perspektiven wählen.

Ohne Strategie kommt man nicht weit … vor allem nicht durch die Menüs !

Die ersten drei Schwierigkeitsgrade sind selbst für Anfänger auch auf der Tastatur zu meistern. Ab dem 4 sollte man zumindest ein Gamepad besitzen und vor allem strategischer vorgehen. d.h. dass man bei dem neusten Teil sehr viel Wert auf Team-Aufstellung und Standardsituationen legen muss. Wenn die Spieler nicht perfekt angepasst sind kann es zu großen Konter-Problemen oder Defensiv-Schwächen kommen. Um das wie gesagt zu vermeiden, kann man Befehle wie Mann-/Raumdeckung, Abseitsfalle, Konter oder Pressing einstellen. Sie können somit bis zu vier Tasten mit den Strategien belegen, egal ob Gamepad oder Tastatur. Aber genug Lob für den Titel. Das Menü ist absolut ’fast’ unübertreffbar MIES. Die Tasten werden lediglich als PlayStation2-Tasten eingeblendet, wodurch man immer umdenken muss, welcher Buchstabe auf der Tastatur war jetzt noch mal die X-Taste auf PlayStation2 ? Doch selbst dafür gibt es eine Möglichkeit sich das Spielen leichter zu machen. Entweder man kauft sich ein Gamepad für PC und merkt sich das einfach, oder Sie legen sich einfach ein PlayStation2-Gamepad zu und kaufen sich einen Adapter. So wird das Zocken am PC noch entspannender und einfacher.

Technische Finessen

Grafisch ist Pro Evolution Soccer 4 ein echter Leckerbissen geworden. Die Ballphysik ist fabelhaft gelungen, zu jeder Zeit ist die Ballbewegung vollkommen nachvollziehbar und realistisch. Auch die Spieler bewegen sich sehr lebensnahe und mit Polygonen voll gepumpt. Gesichter und Körper sind sehr schön animiert und die Stadien ebenfalls. Einziges Manko dabei ist das Publikum. Wie von FIFA gewöhnt, ist das Publikum komplett in 2D. Dafür werden Sie aber von unzähligen Animationen abseits des Spielfeldes beeindruckt und darüber hinweg getröstet. Kamera-Teams und Sicherheits-Leute gehören standardmäßig dazu. Aber nicht nur grafisch ist der Titel auf höchstem Stand. Die tollen Verbesserungsmöglichkeiten der Spieler und das Transfer-System sind toll gelungen. Junge Spieler die erst noch zu Stars werden möchten, werden durch Spielpraxis automatisch verbessert. Andere Spieler wie Beckham und Zidane werden über ein Punktesystem manuell verbessert. Als letztes und für manche Spieler auch wichtiges Feature ist der Multiplayer anzuführen. Wie vielleicht einigen bekannt, war es in Pro Evolution Soccer 3 lediglich möglich auf einem Computer mit Gamepad o.ä. zu spielen, diesmal ist es möglich mit bis zu acht Freunden im Netzwerk oder Internet anzutreten. Per DirectIP läuft das Spiel stets flüssig und rund. Sie sollten aber aufpassen, dass das gesamte Spielgeschehen nicht von einem schwachen Rechner deutlich verlangsamt wird, denn so bleibt der Realismus im Spiel ziemlich fern. Eine Vorteil jedoch hätte das ganze dann, die Kommentare der Kommentatoren würden dann endlich auch zu den momentanen Aktionen der Spieler passen.

Fazit:
Mit Pro Evolution Soccer 4 ist Konami eine große Bereicherung für die Fan-Gemeinde an E-Sportlern gelungen. Grafisch ist der Titel eine echte Wucht, auch wenn das billig animierte Publikum das Auge etwas stört. Trotz der fummeligen Menüführung und den im Verhältnis zu FIFA 2005 wenigen Lizenzen triumphiert der Titel über seinen Hauptkonkurrenten. Denn trotz all den Kritikpunkten ist PES4 in Gameplay und strategischen Belangen deutlich besser und anspruchsvoller. Glückwunsch Konami !

Grafik: 88%
Sound: 90%
Spielspaß: 92%
Bedienung: 79%
Spieltiefe: 90%
Multiplayer: 8 Spieler via Internet oder Netzwerk ; 2-Spieler mit Gamepad
Schwierigkeitsgrad: Einsteiger - Profis
Spieldauer: 100 Stunden
Insgesamt: 92%

© Patrick Drexler & Gamesfreak.de