Qatar Airways Testbericht

>>Airline

Die Airline hat einen knappen, dennoch übersichtlichen Internetauftritt mit den relevanten Informationen über Ihre Fluggesellschaft. Da sich die Anzahl von Flugzeugen oder Leistungen ständig ändern können, möchte ich darauf nicht eingehen. Das kann man sich selbst anschauen. Die Heimatbase und somit das Drehkreuz für sämtliche Flüge Richtung Süden und Osten ist Doha, die Hauptstadt von Katar.


>>Ticket, Sitzplatzreservierung

Das Ticket war für meinen Reisezeitraum (Ende Oktober/November 2006) am günstigsten für meinen Urlaub in Thailand. Ich habe sehr knapp gebucht und Tickets für Direktflüge oder auch mit Stopps hätten mich etwa 300 Euro mehr gekostet. Von Qatar Airways hatte ich bisher fast nur Positives gehört und bei Skytraxx ist sie mit 5 Sternen bewertet. Also habe ich mich für die günstige Variante entschieden und 505 Euro bezahlt.

Als ich die Buchungsnummer erhalten hatte, habe ich bei Qatar Airways in Frankfurt angerufen. Hier ging keiner ans Telefon. Genauso wie in Berlin. In München hatte ich Glück und konnte meine Sitzplätze auf den 4 Flügen reservieren. Leider gab es auf dem ersten Abschnitt keine Fensterplätze mehr. Im hinteren Teil des A 330-200 (diesen Typ hatte ich auf allen 4 Strecken) verengt sich das Flugzeug und die normale Sitzanordnung 2-4-2 in der Eco ändert sich auf 2-3-2. In der 3-er Reihe wurde dann der Sitzplatz reserviert, ansonsten hatte ich Fensterplätze.


>>Check-In

Ich habe in Frankfurt eingecheckt. Ich bin rechtzeitig an den Flughafen und etwa 3 Stunden vor Abflug haben die Schalter geöffnet. Der Check-In war sehr nüchtern. Nicht unfreundlich, aber eben nichts Besonderes. Am Nebenschalter habe ich mitbekommen, wie genau auf das Handgepäck geachtet wurde. Es dürfen maximal 7 kg an Bord mitgenommen werden. Ein Mädel hatte wohl etwas zuviel. Sie musste es wiegen. Sie sagte, dass sie noch zwei kleine Wasserflaschen im Rucksack hätte, die bis zum Abflug getrunken werden würden. Unter dem strengen Blick der Angestellten schien es dann ok zu sein. Es gibt die Richtlinien, an die muss man sich dann auch halten. 7 kg sind 7 kg. Aber so etwas hatte ich bisher noch nicht mitbekommen.

Am Check-In-Schalter hatte ich nochmal nach einem Fensterplatz gefragt, nichts zu machen. Also blieb ich bei der 3-er Reihe - oder? Von dem Angestellten hatte ich erfahren, dass es keine 3-er Reihe wäre für die ich reserviert hatte. Wir hatten die Nummer verglichen und er sagte auch zuerst, dass es keine geben würde. Aha, das konnte ich jetzt aber nicht glauben, da ich mit die Sitzplatzkonfiguration im Internet angeschaut hatte. Es gibt fünf unterschiedliche Anordnungen beim A 330-200 von Qatar Aiways und bei jedem waren die 3-er Reihen vorhanden. Dann sagte er, dass es die doch gibt, aber keine freien Plätze mehr da waren. Wäre es ein Nonstop Flug gewesen, hätte ich darauf bestanden. Ich konnte mir das nicht vorstellen, da ich der dritte oder vierte in Frankfurt war, der eingecheckt hatte. Er war lediglich zu faul, die Bordkarte umzuschreiben und neu auszudrucken.

Ich hatte dann nach einiger Zeit meine Bordkarte erhalten. Das Gepäck wird bis Bangkok durchgecheckt. Die Bordkarte für den Flug Doha-Bangkok musste ich aber im Transit in Doha abholen.

Übrigens ist Qatar Airways ein Partner von Lufthansa und man kann Meilen über Miles an More sammeln. Wie viele angerechnet werden weiß ich aber leider nicht.


>>Boarding

Das Boarding war in Frankfurt pünktlich. Hier werden zuerst die hinteren Reihen von der Eco aufgerufen. Das hat auch ganz gut geklappt, weil die Vordrängler warten mussten. Dabei kommt doch jeder an Bord.

Im Flugzeug sind mir die Sitzabstände sofort aufgefallen. Enger Abstand von 32", etwa 81 cm. Ups, wie eng. Dafür sind die Sitze bequem. Das nützt leider gar nichts, wenn man keinen Platz hat.


>>Flüge und Umsteigen

Wir sind in Frankfurt relativ pünktlich abgeflogen. Vor jeden Abflug bekommt man Bonbons und eingepackte Erfrischungstücher gereicht.

Mir ist aufgefallen, dass das Personal genauestens darauf achten, dass jeder angeschnallt ist. Das finde ich unter dem Sicherheitsaspekt betrachtet wirklich positiv.

So, nach dem Abflug passiert erst einmal nichts. Langes warten, bis endlich der erste Trolley rollt und man das Essen bekommt. Jeder Flug hat zwei Gerichte. Einen Snack und ein Hauptgericht zur Tageszeit angepasst. Bei dem Hauptgericht hat man die Wahl zwischen 2 Menüs. Auf der Strecke Frankfurt-Doha und zurück erhält man eine Menükarte. Zu dem Essen werden gleichzeitig auch die Getränke serviert. Hier sollte man zuschlagen, da es so schnell nichts mehr gibt! Das war mir auf der ersten Strecke noch nicht bewusst. In der Küche bekommt man aber immer gerne etwas gereicht. Auch wenn ein Flugbegleiter mal durch den Gang läuft und man etwas bestellt, bekommt man etwas gebracht. Tee und Kaffee gibt es nach dem Essen. Dann ist das Tablett schon leer. Nach Tee und Kaffee dauert es aber auch noch zu lange, bis endlich abgeräumt wird.

Das Essen ist auf der ersten Strecke essbar gewesen. Auf allen anderen Flügen habe ich es nur teilweise gegessen, da es einfach nicht mein Geschmack war. Flugzeugessen soll ja bekanntlich sowieso nicht schmecken, aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass diese Zeiten größtenteils vorbei sind!

Der Snack besteht aus einem kleinen belegten Baguette. Der Hunger treibts rein.

In Doha angekommen wird das Handgepäck durchleuchtet und anschließend kann man den Transitbereich betreten. Rechts sind dann die Check-In-Schalter, bei denen man sich die nächste Bordkarte abholt. Eigentlich ging es relativ schnell. Die Karten waren bereits ausgestellt und mussten nur aus dem Register gezogen werden. In Doha kamen mehrere Maschinen an. Der Flughafen ist sehr klein. Die Flugzeuge stehen alle auf dem Flughafengelände und werden nicht mit einem Finger angedockt. Die gibt es gar nicht. Doha ist ein Umschlagplatz und das ist auch zu erkennen. Kaum einer ist in Doha eingereist. Der Duty Free ist auch übersichtlich. Kippen sollte man auf keinen Fall in Frankfurt kaufen, da die Stangen hier auf jeden Fall günstiger sind.

Der Aufenthalt war mit 2,5 Stunden bemessen. Bis wir die Bordkarte hatten, verging etwa eine Stunde. Dann schnell eine geraucht, in dem einzigen Raucherraum und zum Boarding. Jetzt hatten wir eine Maschine, die noch nicht modernisiert wurde. Was ein Glück! Zwar hatte das Entertainmentprogramm gefehlt (persönlicher Bildschirm), dafür war es noch der alte Sitzabstand von 34", etwa 86 cm. Auch wenn es nur 2 inches mehr sind, es ist spürbar und man sitzt bequemer.

Der zweite Flug verlief ähnlich. Es gab wieder zu lange Wartezeiten mit dem Essen.


>>Rückflüge

In Bankok war ich im Transit und habe hier an einem Qatar Airways Schalter eingecheckt. Das Personal war unfreundlich. Ich habe meinen Sitz auf der Strecke Bangkok-Doha nicht bekommen. Es war eine Reihe weiter vorne. Nun gut, da mache ich keinen Anstand, dennoch komisch.

In Bangkok hatte ich allerdings auch die Bordkarte für den Weiterflug bekommen. Wieso geht das auf einmal? Mir ist schon auf dem Hinflug aufgefallen, dass nicht jeder in Doha sich eine Bordkarte abgeholt hat. Das System, dass dahinter steckt ist etwas suspekt. Da es aber funktioniert hat und die Zeit auch schneller vorbeigeht, meinetwegen!

Schon vor dem Check-In habe ich gesehen, dass das Flugzeug 50 Minuten Verspätung haben sollte. Das wurde mir auch bestätigt. Boarding Time war 40 Minuten vor verspätetem Abflug. Ich kam etwa eine Stunde vor Abflug ans Gate und habe kein Flugzeug gesehen. Nach 10 Minuten kam dann die Maschine. Insgesamt sind wir gut 1 ¼ Stunden später abgeflogen. Während dem Flug wurde eine knappe Stunde wieder wettgemacht. Der Aufenthalt von regulär 2,25 Stunden hatte sich nur geringfügig verkürzt. Positiv bei Verspätungen ist, dass das Durchleuchten des Handgepäcks schneller geht, da die anderen Passagiere von kommenden Flugzeugen schon durch sind.

Der Flug Doha-Frankfurt ging etwas früher als geplant, da jeder brav im Gate (mitten in der Nacht) erschienen ist. In Frankfurt sind wir ebenfalls früher gelandet.


>>Amenity Kit

Jeder Fluggast erhält ein Amentiy Kit, bestehend aus Zahnbürste und -pasta, Strümpfen, Augenklappe, Öhrhörer für die Filme und Ohrstöpsel in einem Kunststoffbeutel.


>>Kabinenzustand

Die Kabinen sehen gepflegt aus und sind vor Flugantritt sauber. Die Toiletten sind ebenfalls nicht zu beanstanden. Hier gibt es auch eingepackte Erfrischungstücher, Eau de Toilette, Lotion und After Shave.


>>Passagiere

Die Passagiere sind sehr unterschiedlich. Es waren neben hauptsächlich Deutschen auch Franzosen, Spanier, Afrikaner und ganz wenige Araber an Bord.


>>Fazit

Ich kann nicht behaupten, dass Qatar Airways eine schlechte Fluggesellschaft ist. Aber irgendwie kann ich mich mit ihr nicht anfreunden. Wenn ich mir von denen ein Ticket kaufe, dann habe ich mich eben dazu entschieden den Stop mit Umsteigen in Kauf zu nehmen. Genauso wie die längeren Flugzeiten (netto). Aber dennoch habe ich zu bemängeln, dass das Flugpersonal nicht zu den freundlichsten gehört. Außerdem werden viel zu wenige Getränke gereicht. Ich vergleiche mit Thai Airways und Royal Brunei. Royal Brunei ist zwar auch nichts Besonderes, aber hat dennoch besseren Service. Es war ein sehr spontaner Urlaub und der Preis hatte Bände gesprochen. Das ist das einzig wirklich Positive, was ich erwähnen kann.

Natürlich bin ich nicht unzufrieden gewesen, mir ist bewusst, dass ich in der Eco geflogen bin, aber ich nehme ganz einfach Thai Airways bei der Bewertung als Maßstab und kann daher nur 3 Sterne vergeben.