RTL Holt mich hier raus, Ich bin ein Star Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  gut
  • Informationsgehalt:  durchschnittlich
  • Präsentation:  gut
  • Action:  durchschnittlich
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  • Spannung:  durchschnittlich
  • Romantik:  wenig

Erfahrungsbericht von Gemeinwesen

Neulich, in Roland Kochs Dschungel-Bootcamp

3
  • Unterhaltungswert:  gut
  • Informationsgehalt:  sehr schlecht
  • Präsentation:  durchschnittlich
  • Action:  durchschnittlich
  • Spaß:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Romantik:  sehr wenig

Pro:

- siehe Text

Kontra:

- siehe Text

Empfehlung:

Ja

„Voll der schwule Dschungel, ey.“ Um Zlatko T. herum tropft es feucht aus den Bäumen, der nasse, schwere Erdboden dampft. Der Regenwald macht seinem Namen heute morgen wieder alle Ehre. Zu Hause in Zlatkos Wahlheimat Köln stehen die Menschen jetzt gerade wahrscheinlich auf, reiben sich den Schlaf aus den Augen und schalten erstmal die Kaffeemaschine an. Hier im australischen Urwald gibt es keine Kaffeemaschine. Hier gibt es vor allem viel, viel Nässe, mindestens genauso viele Stechmücken, und, seit neulich, eine Handvoll ziemlich gelangweilt wirkender junger Männer wie den Mazedonier Zlatko.



Im Moment tut Zlatko das, was er meistens tut, seitdem er vor einer Woche im Dschungel-Bootcamp angekommen ist: Auf einem Baumstamm sitzen und warten, dass der Tag zu Ende geht. Daheim in der Domstadt sitzt Zlatko die Zeit oft genauso ab. Allerdings fehlen Zlatko hier im Dschungel das heimische Sofa, das Premiere-Abo und die Playstation. Ganz generell kann der junge Mann, der seit einigen Tagen 32 ist, seinem derzeitigen Aufenthaltsort nicht viel abgewinnen: „Was soll hier dran gut sein? Bringt mir alles nix.“

Frank F., Sohn einer Kölner Arbeiterfamilie und einer der Stars einer rund 100-teiligen, inzwischen aber längst eingestellten TV-Doku-Soap, sieht das ähnlich: „Ist doch scheiße hier.“ Wie sein Leidensgenosse Zlatko ist der behäbig wirkende Enddreißiger nicht freiwillig hier im Dschungel-Camp. Für beide ist das Dschungel-Bootcamp von Ex-Boxer Lothar Pannenberg die vorerst letzte Station einer Reise, die vor allem auf der schiefen Bahn stattgefunden hat. Und für beide ist das Dschungel-Bootcamp wohl auch so etwas wie die letzte Chance, doch noch die Kurve zu kriegen.

Bisher hat F. nämlich „eine ganze Menge Scheiße“ gemacht. Nachdem sein Arbeitgeber, ein großer Kabelhersteller in Köln-Mülheim, dem gelernten Betriebsschlosser keine berufliche Perspektive mehr bieten konnte, hat F. eine ganze Reihe von Dingen unternommen, um an Geld zu kommen. Manches Unternehmen war legal, andere waren es nicht, den gewünschten Erfolg haben sie F. alle nicht beschert. Im Gegenteil: Zuletzt ermittelte die Staatsanwaltschaft Köln im Jahr 2006 wegen des Verdachts auf Urkundenfälschung gegen F.

Die erneute Aussetzung einer Strafe zur Bewährung kam bei Wiederholungstäter F. nicht mehr in Frage – dafür aber ein Deal, den vor allem Camp-Betreiber Pannenberg gut findet. Der bärbeißig wirkende Mann hat seine ganz eigenen Ansichten, was nötig ist, um Kerle wie Zlatko und Frank wieder auf den richtigen Weg zu bringen. „Die brauchen erstmal wieder Selbstvertrauen. Das Fernsehen hat die beiden erst zu Stars gemacht und dann fallen gelassen. Is’ doch klar, dass die Jungs dann auf blöde Gedanken kommen, wenn’s plötzlich genauso schnell wieder vorbei ist mit dem Ruhm.“ Wörter wie Selbstvertrauen, Vertrauen und Überzeugung benutzt Pannenberg ziemlich oft, wenn er das Konzept seines TV-Dschungel-Bootcamps erklärt. Im Camp-Alltag selbst geht es meist weniger wortreich zu, dafür aber umso lauter. „Auf, auf, marsch, Marsch!“ brüllt Pannenberg, und plötzlich liegt ein Hauch von Kasernenhof über dem taufeuchten Dschungel. Vom Geschrei aufgeschreckt, ergreifen ein paar neugierige Äffchen die Flucht. In den Zweigen knackt und raschelt es kurz, dann passiert erst einmal wieder gar nichts.

„Kommt jetzt mal langsam Bewegung in den müden Haufen!?“, röhrt Pannenberg. Zlatko, Frank und die anderen Bootcamp-Bewohner erheben sich von ihren Baumstämmen und nehmen so etwas wie Haltung an.

„Na, geht doch“, brummt Pannenberg, lässt die Camper in Reihe antreten und verliest dann mit Stentorstimme das Tagesprogramm. Das umfasst nicht nur eine Reihe von Maßnahmen zur körperlichen Ertüchtigung, sondern vor allem Übungen, mit denen Pannenberg „den Jungs Disziplin beibiegen“ will. „Hindernisse überwindet nur, wer sich selbst überwindet“, glaubt Pannenberg, und findet, dass Selbstüberwindung vor allem eine Frage der richtigen Reaktion in Extremsituationen ist. „Dat will natürlich gelernt sein“, grinst der rüstige Campchef, der im vergangenen Jahr seinen 50. Geburtstag gefeiert hat. „Beim Barras haben wir zwischen Rödel-Parcours und Schießbahn noch die Regenwürmer auf dem Klappspaten gegrillt – um auf blöde Gedanken zu kommen, war da gar keine Zeit!“ Wenn Pannenberg solche Sätze sagt, leuchten seine Augen. „Und hat uns das geschadet? Im Gegenteil!“

Zu Pannenbergs Patentrezept gehört deshalb auch sehr selbstverständlich eine Hindernisbahn kulinarischer Art. Anfangs verweigerten sich dem gemeinsamen Frühstück aus allerlei Krabbelgetier und Früchten zwar noch viele Teilnehmer, aber das gebe sich mit der Zeit: „Wenn einer nicht spurt, kriegt das die ganze Gruppe zu spüren. Da werden aus 25 Liegstützen vor dem Käfer-Frühstück gern auch mal 50.“ Spätestens, wenn der Verweigerer dann nachts „Klassenkeile“ bezöge, lerne er, sich der Gruppe unterzuordnen: „Ich garantiere Ihnen: Wenn Sie ordentlich Dresche mit in nasse Handtücher gewickelten Seifenstücken beziehen, parieren Sie auch ganz flott, wetten!?“

Vorbild für das Dschungel-Bootcamp ist Pannenbergs Boxcamp nahe Kassel, in dem Pannenberg seit Jahr und Tag mit schwererziehbaren Jugendlichen arbeitet. Für das neue TV-Format hat Pannenberg die Arbeit vor Ort in die Hände ausgebildeter Streetworker gelegt. So kann sich Pannenberg voll und ganz der neuen Herausforderung widmen. Auch für ihn ist der allabendliche Auftritt zur TV-Primetime eine neue Erfahrung. „Das gehört aber einfach dazu“, versichert Pannenberg, „Kerls, die Berühmtheiten im Eintagsfliegen-TV waren, können Sie auch nur im TV erfolgreich therapieren.“

Außerdem, so Pannenberg, dienten die Bilder, die aus dem Camp übertragen werden, der Abschreckung: „Wer heute nicht spurt, muss morgen Kakerlaken essen – das ist eine Botschaft, die auch bei jugendlichen Ersttätern sofort ankommt.“

Und immerhin hier stimmen auch Pannenbergs „Jungs“ zu: „Die schmecken voll scheiße“, findet F. Und fügt nach einer Weile hinzu: „Wenn ich nicht soviel Scheiße gebaut hätte, könnte ich jetzt zu Hause Pommes und Currywurst essen.“ So aber werden wohl noch ein paar Tage ins Land gehen, bis F. an den Rhein zurückkehren darf. Daheim essen sie jetzt vielleicht gerade Marmeladenbrötchen. Hier im australischen Dschungel hat die Regenzeit gerade erst begonnen.

33 Bewertungen, 19 Kommentare

  • paula2

    04.02.2008, 20:02 Uhr von paula2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • Winchen

    27.01.2008, 12:03 Uhr von Winchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    ROSS the WINNER, ... er hat es verdient

  • Wegeno

    24.01.2008, 22:56 Uhr von Wegeno
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruß Werner

  • gerrhosaurus1978

    23.01.2008, 21:27 Uhr von gerrhosaurus1978
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich seh mir die Sendung zur Entspannung an. LG, Daniela

  • sabrina.witte@gmx.de

    20.01.2008, 15:36 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    oh gott ich oute mich hier wohl, denn manchmal schaue ich mir das an :-)

  • misscindy

    20.01.2008, 00:28 Uhr von misscindy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich schaue grade, lg Sylvia

  • darras76

    19.01.2008, 17:08 Uhr von darras76
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bei denen nützt wohl die ganze Therapie nüscht mehr....Sibirien ist die bessere Alternative ;-P

  • Lucia007

    18.01.2008, 22:22 Uhr von Lucia007
    Bewertung: sehr hilfreich

    „Wer heute nicht spurt, muss morgen Kakerlaken essen" wäre ja mal was für die Hausaufgabenbetreuung meines Sohnes..

  • manu63

    18.01.2008, 21:39 Uhr von manu63
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg manu63

  • wir_2

    18.01.2008, 15:42 Uhr von wir_2
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich schau mir die Show nicht an... aber nach deinem Bericht möchte ich sie auch nicht sehen

  • calista78

    18.01.2008, 14:08 Uhr von calista78
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sowas schau ich mir gar nicht an... find das einfach nur peinlich!

  • alge52

    18.01.2008, 13:56 Uhr von alge52
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du, ganz ehrlich, ich werd mir mal eine Sendung ansehen um mir dann eine Meinung zu bilden! Man sollte nicht alles sofort ablehnen! Dein Bericht hat natürlich auch neugierig gemacht!

  • BroeselWerner

    17.01.2008, 13:04 Uhr von BroeselWerner
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich finde die Sendung einfach nur zum k.... - sobald ich mitbekomme, dass die läuft wird gnadenlos umgestellt

  • bigmama

    16.01.2008, 22:15 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • Clarinetta2

    16.01.2008, 18:54 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    solche sendeungen boykottiere ich, das ist nicht mein Niveau, supi Berich

  • bea1502

    16.01.2008, 17:55 Uhr von bea1502
    Bewertung: sehr hilfreich

    tolle staffel... *ggg* die machen sich richtig schön zu affen... lg bea

  • DOMMEL

    16.01.2008, 13:49 Uhr von DOMMEL
    Bewertung: sehr hilfreich

    würde mich über Lesungen freuen, interesseiren tue ich mich für sowas nicht. der heißt übrigends nihct Panneberg:-)

  • panico

    16.01.2008, 13:16 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    Oh Gott,dat gehts schon wieder los mit diesem Dschungelquatsch ? Muss ich mir echt nicht antun .... lg panico:-)

  • Vicky

    16.01.2008, 12:37 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh - Vic