Return to Castle Wolfenstein (PC Spiel Shooter) Testbericht

Wolfenstein 3D - welcher Fan von 3D-Ego-Shootern kennt diesen Klassiker nicht? Mit Return to Castle Wolfenstein (RtCW) ist nach langer langer Zeit der Nachfolger erschienen und wie es sich für einen würdigen Nachfolger gehört, auch gleich auf dem Index gelandet.

In RtCW übernimmt man wieder die Rolle eines amerikanischen Spions, der zur Zeit des Zweiten Weltkriegs die Superwaffen der Nazis finden und unschädlich machen soll (in der deutschen Fassung sind anstatt der Nazis irgendwelche anderen Psychos zum Abknallen freigegeben!). Um einen einfachen Einstieg in die Story zu erhalten, wird in einem excellenten Intro die Vorgeschichte erzählt, bevor man sich als Gefangener im Castle Wolfenstein wiederfindet. Nachdem man den ersten Wärter überwältigt hat und die Tür der Zelle offen steht, hört das Intro auf und man steigt direkt ins Spielgeschehen ein. Der Auftrag ist, aus Castle Wolfenstein zu entfliehen.

Die ersten Abschnitte im Castle Wolfenstein dienen wohl eher dazu, um sich mit der Steuereung anzufreunden, die weder einfacher, noch schwieriger ist, verglichen mit anderen Ego-Shootern wie z. B. Half-Life oder Quake. Die Gegner halten sich zurück und sind auch nicht sonderlich stark bewaffnet. Scharfschützen zwingen einen zur Deckung und ab und zu auch zu mehr oder weniger geplanter Vorgehensweise. Aber eigentlich kann man in RtCW nach Ramboart einfach durchlaufen und alles Niedermähen, was sich einem in den Weg stellt! Das gilt leider für das komplette Spiel. Auch wenn die Gegenerstärke zunimmt, es gibt keinen anderen Weg als die Gemetzeltaktik! Man muß sich halt nur um seinen Munitionsvorrat Sorgen machen und ab und an mal in Deckung gehen. Die Levelkarten bieten einem leider ganz genau nur einen Weg zum Ziel - Gegner kann man nicht umgehen. Wenn nicht alle ins Gras gebissen haben, ist das Level auch nicht durchgespielt!

Die verscheidenen Level sind sehr abwechlungsreich gestaltet. Die Flucht aus Castle Wolfenstein führt über eine Seilbahn, Dorfgemeinde, Gruft, Flughafen, Raketensilos, U-Boot Stationen, Ruinen Häuserkampf (Spannung und Atmosphäre pur!!!) wieder zurück zum Castle, wo man schließlich bei einer Grabungsstätte den wiederauferstandenen und mutierten Heinrich als Endgegner in einer großen Ballerogie zur Strecke bringen muß.

Die Waffenauswahl ist gut, sie besteht hauptsächlich aus Gewehre und Maschinenpistolen aus der damaligen Zeit. Hinzu kommen noch Flammenwerfer, Panzerfäuste udn Exoten wie Chaingun und Teslakanone. Jeder Gegner hat dabei so seine "Lieblingswaffe", mit der er am einfachsten zur Strecke zu bringen ist.

Die Grafikengine ist übrigens von Quake 3 und es überrascht mich doch immer wieder sehr, wieviel man aus der noch herausholen kann. Die Grafik ist meiner Meinung echt gelungen und trägt maßgeblich zur sehr guten Spielatmosphäre bei. Der Sound macht echt Laune. Wenn einem Probleme drohen, hört man das bereits an der unheilsvollen Musik. Für Gänsehaut ist also gesorgt.

Da man mit dem Solo-Spiel recht schnell durch ist, gibt es zum Glück noch einen Muti-Player Modus, der CounterStrike doch schon ein wenig Konkurrenz machen dürfte. Es sind bereits viele Server aufgesetzt, die mitunter mehr als 60 Spieler aufnehmen!

Hinsichtlich den Hardwareanforderungen kann ich nur soviel sagen: Natürlich läuft es auf meinem Athlon 1GHz, mit 256 MB RAM und GeForce Karte mehr als flüssig. Aber selbst auf meinem alten Celeron 333 mit "nur" 128 MB RAM und GeForce MX bin ich mit der Performance zufrieden.

Alles in allem empfehle ich das Spiel jedem, der Spaß an Ego-Shootern hat. Durch den gelungenen Multi-Player-Part ist man auch nicht allzu enttäuscht, wenn man nach wenigen Tagen (Stunden?) mit dem Solo-Teil fertig ist. Wer lieber nur Solo spielt, kann sich RtCW aber auch ausleihen und mal schnell durchspielen.