Sailor Moon - Soundtrack Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Erfahrungsbericht von genieb

Sailor Moon

4
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

EMA veröffentlichte den letzten Band von Sailor Moon Anfang 2000. Seitdem ist eine Menge Zeit vergangen, die auch die Bewertung von Sailor Moon etwas revidiert. Noch wichtiger ist aber wohl, dass dank Naoko Takeuchi vom Verlag keine Restbestände des Sailor Moon Mangas mehr geordert werden können. Die Zeichnerin, die sich seit Jahren immer mal wieder mit dem japanischen Verlag Kodansha streitet, verlangte nämlich die Vernichtung aller Takeuchi-Mangas im nichtjapanischen Ausland. In Japan selbst aber hat sie kein Problem, Sailor Moon in einer überarbeiteten Neuauflage in 12 Bänden herauszubringen, ebenso wie (teils neue) Sailor Moon Kurzgeschichten und die Sailor V Mangas. In Deutschland sitzen wir allerdings auf dem Trockenen, bis sich Naoko Takeuchi erbarmt...

Zur Geschichte von Sailor Moon: Ein 14-jähriges Mädchen (Usagi Tsukino) trifft auf eine sprechende Katze (Luna) und erfährt, daß sie auserwählt ist, um als Sailor Moon für Liebe und Gerechtigkeit gegen das Böse zu kämpfen. Im Laufe der Zeit kommen immer mehr Sailor Kriegerinnen hinzu, die ihren Kampf unterstützen. Außerdem stellt sich heraus, daß Sailor Moon auch die lang gesuchte Mondprinzessin ist, welche den mächtigen Silberkristall besitzt, der erstaunliche Kräfte freisetzen kann.
Die Story ist in etwa identisch mit der der TV-Serie, wenn man von der ersten Hälfte der R-Staffel (der TV-Serie) mit Ail und Anne absieht, welche Anime-exklusiv ist. Dabei fällt im direkten Vergleich zum Anime auf, daß der Grundton der Mangas wesentlich düsterer ist. Während die TV-Serie noch mit relativ viel Slapstick aufwarten konnte, so stellt sich beim Lesen der Mangas trotz einiger guter Witze (z.B. Minakos Frage an Rei: "Pupst du manchmal beim Meditieren?") doch recht schnell ein melancholisches Gefühl ein. So kann man wohl sagen, daß die Mangas doch höhere Anforderungen an die Reife der Leser stellen als die Animeserie.
Angenehm fällt naturgemäß auf, daß sich die Story in den Mangas schneller entwickelt, kein Wunder bei etwa 20-30 Minuten Lesezeit für einen Band, wo doch auch eine einzige Fernsehfolge etwa so lang ist (bei der TV-Serie hätte ich in der R-Staffel Chibi-Usa den Hals umdrehen können, weil die nicht einfach ihr Maul aufgemacht und gesagt hat, warum sie den Silberkristall braucht). So konnte man sich auch die "Monster des Tages" sparen, welche die Existenz fast jeder Fernsehfolge legitimieren. Dafür werden im Manga einige Sachen angesprochen und erklärt, die im Anime etwas zu kurz kommen (zum Beispiel: Was wurde wohl aus dem Amazonenquartett?), und einige Dinge sind komplett anders als in der Serie.

Zur graphischen Qualität: Wer an die Animes gewöhnt ist, wird beim ersten Blick auf die Mangas erstmal einen Kulturschock erleiden. Im Manga sind die Charaktere sehr filigran gezeichnet, was typisch für Naoko Takeuchi ist. SD-Einlagen gibt es (von Naokos Kommentaren abgesehen) kaum. Zudem sind die Proportionen etwas, na nennen wir es mal verschoben. Schon klar, daß in Mangas (und Animes) die Charas lange Beine haben, aber die Stelzen der Sailors sind selbst für diese Maßstäbe sehr extrem. Außerdem sitzen die Münder für meinen Geschmack manchmal ein bißchen zu weit oben in den Gesichtern und so weiter und so weiter. Man merkt halt, daß Naoko Takeuchi keine gelernte Mangaka ist. Jetzt könnte man nach dieser Schelte meinen, daß die Mangas einfach Scheiße sind. Das stimmt nicht, allerdings gibt es inzwischen in Deutschland weitaus mehr Mangas mit einem besseren Zeichenniveau, zumal die letzten Bände von Sailor Moon im Panel-Aufbau immer konfuser und immer mehr Hintergründe durch stupide Rasterfolie ersetzt wurden. Man bekommt immer mehr Probleme herauszufinden, wer was sagt.

Zur deutschen Bearbeitung: EMA benutzte für die deutsche Version die französische Übersetzung der Mangas, was durchaus in Ordnung ist. In den ersten Auflagen der ersten Bände kam es zu einem peinlichen Schnitzer (Manoru statt Mamoru), inzwischen wurde das aber korrigiert. Schade ist, daß die Seiten spiegelverkehrt gedruckt sind, um eine europäische Leserichtung zu ermöglichen. So sind leider die Symbole für die Planeten (Merkur und so weiter), die ja häufig erscheinen, auch verkehrt herum, was einen kleinen Stilbruch bedeutet.

Hier hätte man sich vielleicht an den Mangas von Carlsen orientieren können, deren traditionelle (japanische) Leserichtung sicherlich keine Umsatzeinbußen verursacht. Ansonsten kann man aber sagen, daß EMA recht gute Arbeit geleistet hat, um die Mangas für den deutschen Markt aufzubereiten und somit einen nicht zu unterschätzenden Anteil am aufblühenden Mangamarkt erlangte. Ein Plus sind die Kommentare von Naoko, die einen guten Einblick in ihr Seelenleben, die Arbeit als Mangaka und das Merchandising rund um Sailor Moon geben.

Fazit: Wer auf "Magical-Girl"-Stories steht und dabei besonders auch die mystischen und düsteren Aspekte schätzt, der sollte sich die Sailor Moon Mangas vormerken. Wer die TV-Serie mag und und etwa so alt wie die Heldinnen ist, sollte sich die Mangas erst mal anschauen, weil man schon etwas enttäuscht werden kann, wenn man die Erwartungen, die aus dem Anime erwachsen, an die Mangas stellt. Und die Leute, denen Sailor Moon als Serie immer zu albern war, die könnten beim Durchblättern der Mangas wirklich eine Überraschung erleben.
Einen allzu hohen Anspruch an die Zeichenqualität sollte man allerdings nicht haben - mittlerweile sind die meisten Mangas auf dem deutschen Markt besser gezeichnet.

6 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Cicila

    11.11.2005, 18:05 Uhr von Cicila
    Bewertung: sehr hilfreich

    Habe ich früher ab und zu im TV gesehen. <br/>LG Cicila

  • chibibaka

    09.08.2005, 19:24 Uhr von chibibaka
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Bericht ist genial!!