Scheidung Testbericht

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Erfahrungsbericht von September

Ist es dann endlich vorbei?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Wenns nicht mehr weh tut,


dann ist es vorbei. Diesen Gedanken hatte ich heute morgen, als mein Mann die Kinder abholte. Meine Nachbarin verabschiedete sich mit ihrem leicht angeeekeltem Gesicht und verliess fast fluchartig die Wohnung. Nein, sie mögen ihn nicht und können nicht begreifen, dass ich ihn immer noch in die Wohnung lasse. Ich auch nicht, war es mir doch anfangs so wichtig ganz klare Grenzen zu ziehen, merke ich wie ich sie selber immer mehr lockere. Wozu auch, ein Versteckspiel bis die Kinder gross sind?


Merkwürdig ist es schon, wenn der Mann, den man einst geliebt hat, die Wohnung für ein paar Minuten betritt. Anfangs tat mir das immer furchtbar weh und ich habe danach oft geweint oder war schrecklich aufgeregt. Mittlerweile bin ich da doch wesentlich ruhiger und biete ihm sehr oft noch einen Kaffee an. Stehen doch fast immer Dinge an, die über die Kinder besprochen werden müssen. Der Kleine zündelt alles an seit ein paar Tagen, hat die Macht des Feuers entdeckt und geniesst es wenn die Flammen das Streichholz entfachen. Ich geniesse es nicht, habe so hoff, alles versteckt. Das sind so die Kleinigkeiten, die man noch zu besprechen hat. Ich habe auch keine Lust, sie aus dem Fenster heraus zu brüllen. Schliesslich sind wir Erwachsene und sollten uns auch so benehmen können.


Warum gelingt mir das jetzt? Weil es vorbei ist. Es sind keine, oder kaum noch Gefühle da. Sicherlich hat man 15 Jahre seines Lebens geteilt. Am Mittwoch hätten wir unseren 16. Hochzeitstag gefeiert, der Tag der deutschen Wiedervereinigung erinnert mich daran. Ansonsten habe ich kein Datumsgedächtnis. Ein klein wenig tut das auch noch weh. Und dann sehe ich ihn an. Und frage mich, wieso hast du ihn geliebt? Er sieht gut aus, vielleicht leide ich ja auch nur an Geschmacksverirrung, aber in meinen Augen ist das halt so. Dicker ist er geworden. Und obwohl er Zufriedenheit ausstrahlt sind seine Gesichtszüge flatterhaft. Er meidet mir in die Augen zu sehen. Ich habe kein Problem damit.


Manchmal erzählt er von seinem neuen Zuhause. Ich bin wohl immer noch seine alte Vertraute, aber ich merke wie ich innerlich abblocke. Es interessiert mich nicht mehr, hat es mich früher wirklich interessiert, oder war es nur meine anerzogene Höflichkeit. Hat Frau sich immer dafür zu interessieren, was Mann für Probleme hat. Ich merke wie meine Gedanken abschweifen, ich wollte noch ne Maschine Wäsche waschen. Ich stehe in meinem eigenen Flur und sehe ihn an. Und dann weiss ich was ich sehe, ich sehe meinen Spider, und meine Liebe zu ihm strömt in mir hoch. Er versteht mich nicht, ich kann es spüren, merkt wie ich mit meinen Gedanken nicht mehr bei ihm war. War ich doch immer so eine gute Zuhörerin. Es wäre schön, wenn er jetzt gehen würde. Es ist meine Wohung jetzt und ich möchte sie wieder für mich allein habe. Spüre, wie ich ungeduldig werde. Schränke die Arme vor mir und hoffe er möge gehen.


Ein dicker Kuss vom Jüngsten und irgendein dummer Spruch vom Grossen. Appropo ich fahre nächstes Jahr in Kur, sage ich noch. Kannst du den Grossen dann nehmen. Sicherlich kein Problem. Den Hund auch, frage ich und hoffe er wird ja sagen. Nein, niemals, ein Hund? Ach stimmt ja, er hasst ja diese *Scheissköter*. Er hat sich nicht geändert. Er ist nur freundlich zu dir, wenn es ihm gut tut. Langsam quäle ich mich zur Wohnungstür, mir wird ungemütlich und ich merke wie ich mich krank fühle. Besorgt schaut er mich noch einmal an, ja, sie hat es nicht leicht mit den drei Kindern. Aber sie war ja schon immer krank. Ja, mach mal eine Kur, das ist gut für dich. Geh doch endlich denke ich, es beginnt um mich herum zu heucheln. Ich spüre seinen Unmut, habe ich ihn darin erinnert, was er aus mir gemacht hat?


Ein bisschen tat es noch weh.........................


Am 31.Oktober ist die Scheidung. Es wird ein schwerer Tag für mich werden, und ich fürchte mich davor, weiss wie gemein, aalglatt und arrogant er werden kann. Fremdwörter und verschachtelte Sätze, die ich nicht verstehe. Er wird ihnen sagen, dass ich psyschisch am Ende war .......... . Doch, ich habe immer noch Angst vor dir. Weil du einen anlächelst und 5 Min. später ein Monster sein kannst. Und wenn sie dir glauben? Wenn ich wieder nicht sprechen kann, so wie gestern als mein Kleiner nach der Schule nicht nachhause kam und ich vor lauter Aufregung meinen ersten Asthmaanfall bekam. Oh bitte, lass mich einmal stark sein an diesem Morgen. Danach kann ich ja brüllen und das werde ich, das ist mir schon klar. Warum............ ?

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