Scheidung Testbericht

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Erfahrungsbericht von Huebi

...und die Kinder mittendrin

Pro:

Erfahrung

Kontra:

Der grenzenlose Schmerz!

Empfehlung:

Nein

Es ist endgültig. Versucht mir zu vergeben. Ich kann nicht anders. Euer Vater.
Dies sind die letzten Worte des Abschiedsbriefes meines Vaters.
Als ich damals diese Zeilen las, war ich 18 und hatte gerade das Abitur hinter mich gebracht. Ich kam spät abends nach Hause und freute mich auf mein Bett. In der Küche lag auf der Arbeitsplatte ein Brief. Aber nicht wie sonst, sondern er lag so da als würde er sagen; lies mich jetzt, es ist wichtig. Außer mir war zu dem Zeitpunkt niemand in der Küche. Ich nahm den Brief und setzte mich. Als ich erkannte, dass der Brief von meinem Vater war, wußte ich sofort bescheid. Ich hatte es schon lange geahnt. Als Kind spürt man, wenn mit den Eltern etwas nicht stimmt.
Ich las weiter. In diesem Brief erfuhr ich Dinge über meinen Vater, die ich vielleicht immer vermutet hatte, aber nie wirklich wahr haben wollte. Er hatte meine Mutter schon oft betrogen. Ich wollte es einfach nicht wahr haben.
Durch diesen Brief sah ich meinen Vater plötzlich mit anderen Augen. Eigentlich konnte ich noch nicht so richtig klar denken, aber ich wußte genau, dass sich mein Vater nicht nur von meiner Mutter, sondern auch von seinen Kindern trennen wird. Er wird zu seiner neuen Liebe in die Staaten gehen. Ich mußte raus hier. Ich schnappte mir den Autoschlüssel, rannte heulend los. Meine Schwester, die damals 14 war, lief mir hinterher und schrie, dass ich hier bleiben soll und nicht mit dem Auto wegfahren soll. sie tat mir wahnsinnig leid in dem Moment, aber ich mußte einfach nur raus. Die Autoschlüssel in der Hand, Tränen in den Augen und grenzenlose Wut im Bauch ging ich ins Arbeitszimmer, knallte meinem Vater den Brief auf den Tisch und schrie ihn an, warum er uns das antut. Auch er rannte mit hinterher und bat mich, nicht mit dem Auto zu fahren. Aber ich habe ihn nicht mehr gehört. Als ich dann im Auto saß und wahllos durch die Gegend fuhr, gingen meine Gedanken zu meiner Mutter und meiner ganz kleinen Schwester, die damals gerade 9 jahre alt war. und natürlich dachte ich auch an meine Großen Bruder, der nur anderthalb Jahre älter ist als ich. Ich fragte mich wie wir das schaffen sollten, plötzlich ohne Vater zu sein...

Wir haben es geschafft. Es waren harte Jahre. Es war nicht einfach, jeden Abend nach Hause zu kommen und die weinende Mutter zu trösten, obwohl man selber wahnsinnig unter der Trennung der Eltern leidet. Es war genauso wenig einfach, die SACHE neutral zu betrachten und sich ein Urteil zu bilden. Es war auch nicht einfach, der kleinen Schwester zu erklären, warum Papa jetzt nicht mehr da ist.

Aber wir haben es geschafft. Ich liebe meine Eltern. Meine Mama genau wie meinen Papa. Und meinen Geschwistern geht es ebenso.

Es gibt nur eins was wirklich hilft. REDEN, REDEN, REDEN!!! Die Tränen nicht mit dem Schmerz ersticken!

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