Schwarzer Russischer Terrier Testbericht

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ab 20,50
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Summe aller Bewertungen
  • Familientauglichkeit:  durchschnittlich
  • Pflegeaufwand:  hoch
  • Futterkosten:  durchschnittlich
  • Platzbedarf:  gering

Erfahrungsbericht von tina65

Der schwarze Russe!

2
  • Bewegungsdrang:  durchschnittlich
  • Familientauglichkeit:  hoch
  • Pflegeaufwand:  sehr hoch
  • Futterkosten:  durchschnittlich
  • Platzbedarf:  durchschnittlich

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ich möchte Euch die Geschichte von Sammy erzählen, einem schwarzen russischen Terrier. Sammy gehört meiner Freundin, die ihn sich eigentlich nur durch einen Zufall gekauft hatte. Als ich meine Freundin damals zum ersten mal sah, hatte sie diesen kleinen Welpen an der Leine, der aussah wie ein Pudel. Da ich von der Rasse Russischer Terrier noch nichts gehört hatte, tippte ich auf Bovier, da der Russe diesem ähnlich sieht. Meine Freundin klärte mich aber schnell auf. Die russischen Terrier wurden aus Riesenschnauzern, Rottweilern und Neufundländern überwiegend gezüchtet, etwas Airdaleterrierblut ist auch vorhanden. Damals wollte die russische Polizei wohl einen besonders scharfen Hund züchten, der eigenständig handeln konnte, und so kamen eben diverse Rassen aus Deutschland auch dazu sich an der Entstehung des Russen beteiligen zu dürfen.

Ich sah meine Freundin Monate später wieder, da war Sammy schon ein ganz schönes Kalb geworden. Damals war meine Rottihündin noch ein kleines süsses Baby und Sammy war schon 6 Monate alt und riesig. Von an dem Tag trafen wir uns fast täglich zum spazierengehen. Und ich bekam die Entwicklung des schwarzen Russen sehr gut mit. Meine Freundin erzählte mir, dass sie einen russischen Terrier zum ersten mal bei einer Bekannten traf. Sie war sofort fasziniert von dieser Rasse und suchte kurz darauf einen Züchter auf. Dieser riet ihr, einen Welpen mit rundem Kopf zu nehmen, da die Welpen mit spitzen Köpfen agressiver seien. Hab ich auch noch nie gehört! Nachdem sie schließlich den kleinen Sammy gekauft hatte, rief sie ihre Bekannte an und erzählte ihr, sie hätte nun auch einen kleinen Russen. Überrascht war meine Freundin von der Reaktion ihrer Bekannten, die ihr sagte, sie solle diesen Mistköter bloß wieder abgeben. Ihrer habe gerade einen anderen großen Hund totgebissen und greift jeden Menschen an. Meine Freundin war mit den Nerven ganz schön fertig. Sie las Lektüre dieser Rasse und mußte feststellen, dass die russischen Terrier gar nicht so ohne sind.

Mit einer Größe von über 72cm und einem Gewicht von über 50kg kann natürlich so ein Hund zur Gefahr werden. Und Sammy wurde, je älter er auch wurde, unberechenbarer. Die russische Polizei tranierte ihre Terrier immer beim Angreifen auf die Kehle des Opfers zu gehen. Meine Freundin schwitzte oft Wasser und Blut wenn wir im Dunkeln mit den Hunden draussen waren, denn sie konnte ihren Sammy bald nicht mehr von der Leine lassen. Er griff jeden an. Auch meine Freundin und ihr Mann hatten kein leichtes Spiel mit dem Hund. Er ließ sie teilweise nicht mehr die Treppe hochgehen und zeigte auch andere Macken. Also kamen wir dann zu dem Entschluß mit Sammy auf den Hundeplatz zu gehen. Nachdem er der Trainerin fast in die Hand gebissen hatte, riet diese meiner Freundin, endlich dem Hund mal andere Manieren beizubringen und strenger zu sein. Da die russischen Terrier getrimmt werden müssen, da sonst ihr Fell zu lang,und im Sommer zu warm wird, hatte meine Freundin auch noch diesen Kampf mit dem Hund zu bestehen, wenn eine fremde Person ihm das Fell kürzte. Sie kaufte sich schließlich eine eigene Trimm-Maschine.

Oft mußte ich mit ansehen, wie Sammy Leute anging, wie meine Freundin die Nerven verlor, wie Sammy versuchte Menschen ins Gesicht zu beißen. Er machte jedesmal ein Theater, wenn er an anderen Hunden vorbei gehen mußte. Aber trotz allem, bekam meine Freundin ja nie genug von Hunden. Sie kaufte sich aus dem Tierheim auch noch einen schwarzen Schäferhund. Sammy und Bobo vertrugen sich auf anhieb. Als Bobo nach kurzer Zeit auch die Anzeichen von Agessionen zeigte, kam es mir dann doch in den Sinn, was ich eigentlich schon lange wußte, dass meine Freundin mit ihren Hunden etwas falsch machen mußte. Aber sie ließ sich ja nichts sagen! Da sie unmöglich mit zwei angeleinten Hunden gehen konnte, übernahm ich Sammy bei jedem Spaziergang. Meine Rottihündin Gina braucht da schon keine Leine mehr, da sie sich sowieso immer(meistens) wie ein Lamm verhielt. Nachdem Sammy bei mir auch versuchte sich an der Leine durchzusetzen, belehrte ich ihn eines Besseren. Jedesmal wenn uns ein anderer Hund entgegen kam, drehte ich ihm die Luft ab. Überrascht von meinen Aktionen, wurde Sammy nach kurzer Zeit an der Leine ruhiger, wohlgemerkt, wenn ich ihn hielt. Bei meiner Freundin machte er weiterhin Theater.

Wir besorgten schließlich eine Privattrainerin für Sammy, die meiner Freundin etwas über diese Rasse sagte, dass der schwarze Russe nicht besonders führig sei, da er auch nicht so intelligent sei wie andere Hunderassen. Er braucht einfach länger um zu verstehen was man von ihm will. Wir trafen uns mit Besitzern anderer Terrier und bemerkten, dass diese fast die gleichen Schwierigkeiten wie meine Freundin hatten. Alle diese Hunde waren ziemlich unberechenbar. Neue Hunde braucht das Land! Der schwarze russische Terrier ist eben kein Hund für jedermann. Man braucht viel Geduld um diesen Hund zu erziehen. Seine Pflege ist auch relativ aufwendig. Aus einiger Entfernung betrachtet könnte man den Terrier mit dem Bovier oder Riesenschnauzer verwechseln, obwohl ich die Russen weitaus schöner finde. Ich mag getrimmte Riesenschnauzer vom Aussehen her nicht besonders und der Bovier hat für meinen Geschmack keine schöne Figur.

Sammy ist mittlerweile 8 Jahre alt und sehr ruhig geworden. Da er nicht mehr sehr gut sehen kann, ist er wohl kaum noch eine Gefahr für andere. Anfassen sollten Fremde ihn trotzdem nicht. Bobo, der schwarze Schäferhund meiner Freundin hat sein Verhalten auch etwas geändert. Fremden gegenüber ist aber auch er immer noch mißtrausch. Gina meine Hündin liebt beide, und beide lieben Gina. Das wird immer eine besondere Liebe bleiben. Auch mit meinen anderen Hunden, Igor dem Dobermann und Chaot Drago, dem Schäferhund-Collie-Mix kommen die Hunde meiner Freundin gut aus.

Das Ende der Geschichte: Lieber bei den Hunderassen bleiben, die wir genau kennen, die schon lange gezüchtet werden, so ist man vor bösen Überraschungen gefeit. Es gibt eben Hunderassen, die haben einfach in einer Großstadt nichts verloren.

30 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Estha

    10.06.2006, 17:30 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨¨*:•. ... sh ... .•:*¨¨*:•.

  • schnekuesschen

    10.04.2006, 14:13 Uhr von schnekuesschen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein klasse Bericht....LG Sandy :-)))