BenQ-Siemens C75 Testbericht

Nachdem mein altes Siemens S55 nach ca. 3 Jahre guten Dienstes anfing, die ein oder andere Mucke zu haben, hab ich mich Anfang des Jahres 2006 mal zwischenzeitlich nach einem neuen Handy umgesehen. Es sollte leicht zu bedienen sein, nicht zu gross, mit Infrarot und ein paar aktuelle Tools (die man zwar meist nicht umbedingt braucht, aber wenn schon ein neues Handy dann solls halt dabei sein), und natürlich nicht zu teuer (brauch nicht immer die neuesten, teuren Stücke).
So bin ich schliesslich auf das Siemens C75 gestossen, von dem dieser Bericht handelt.



=ALLGEMEINES===

Da ich keine Vertragsverlängerung durchführen wollte, hab ich mich mal in ebay nach dem Teil umgesehen. 150 EURO kostete das Handy damals neu (ohne Vertragsverlängerung) und das war mir eindeutig zu hoch. Nach einigen Bietversuchen erhielt ich schliesslich bei einem neuen, ungebrauchten C75 den Zuschlag um 51 Euro (+ Versandkosten 55 Euro). Noch dazu hat das Handy auf Grund der Neuheit ganze 23 Monate Garantie.

Kurze Zeit später hatte ich das C75 dann in der Originalverpackung in Händen.



=ANWENDUNG/EINDRUCK===

Zuerst muss man den Akku mal aufladen mit dem beigelegtem Ladegerät. Das Ganze dauer keine 2 Stunden und auch später muss man das Teil nicht länger anhängen (oft mache ich das sowieso über Nacht)
Der Akku ist extra verpackt, das Handy selbst ist gut geschützt in einem Hartkarton gelagert. Neben dem Ladegerät ist noch eine Bedienungsanleitung, ein paar Infoblätter und sonst ein paar Unterlagen (die man sich nicht wirklich ansieht) dabei. Die ganze Schachtel hätte somit noch etwas flacher gemacht werden können - so sieht es aber nach mehr aus!
Bevor man den Akku seitlich einsetzt und ins Handy einklickt, schiebt man noch seine Simkarte in die dafür vorgesehene Blechhalterung. Die Simkarte ist etwas gefinkelt zu entfernen, aber mit der richtigen Technik auch kein Problem (eh bei allen Siemens Standard). Akku rein und die rückseitige Abdeckung von oben nach unten raufgeschoben.
Hier muss ich schon mal einen kleinen Mangel anmerken - die Plastikabdeckung scheint alles andere als stabil und sie sitzt auch nicht wirklich satt am Handy. Ein leichtes Hin- und Herschieben ist nach Aufsetzen immer noch möglich. Ich hatte zwar noch keine Probleme damit, aber ich nehme an dass wenn das Handy mal unglücklich runterfällt der Deckel eines der ersten Teile ist die kaputt gehen.

Nachdem das Handy eine gewisse Zeit angehängt ist, kann man es einschalten, indem man mehrere Sekunden die Auflege-Taste (roter Telefon-hörer) drückt. Die Software wird hochgefahren, was ein paar Sekunden dauert. Während dieser Zeit sieht man eine kleine Animation und das Siemens Logo. Danach wird man um den Pin-Code gefragt (sofern man ihn nicht deaktiviert hat) und kommt so ins System. Beim ersten Einschalten wird man zusätzlich nach einigen Einstellungen gefragt (Uhrzeit, Zeitzone, Datum, ...).
Des weiteren wird gefragt, ob man die Namen und Telefonnummern von der Simkarte in den Handyspeicher kopieren möchte. Da man im Handy-Speicher mehr Infos abspeichern kann, verwende ich gerne diese Möglichkeit und bekomm so die Nummern rüberkopiert (wobei ich die später dann auch wieder mit entsprechenden Erweiterungen ergänzen musste).

Ein wichtiger Knopf ist auch noch die rechte untere Taste (Schlüsselsymbol) mit dem man am Handy die Tastensperre aktivieren bzw. deaktivieren kann.

Die Bedienung selbst ist meiner Meinung nach sehr einfach. Zwar war ich das Handling natürlich schon etwas vom S55 her gewohnt, aber auch damals fiel mir der Umstieg von Nokia nicht schwer. Auf dem ausreichend grossen und farbigen Display wird man verständlich in der gewünschten Sprache durchs Menü geleitet. Grafisch und textlich hinterlegt sind die meisten Punkte klar, ansonsten kann man alles in der Bedienungsanleitung nachschlagen. Gesteuert wird mit dem mittig gelegenen, kleinen Steuerknopf / Joystick der leicht und klar zu bewegen ist. Auch der mittlere Druck (zum Aktivieren einer Funktion) ist unproblematisch. (ich hatte schon Handys mit Steuerknopf in der Hand, bei denen ich beim Aktivieren immer mal den Curser bewegte).
So bewegt und klickt man sich durch die einzelnen Menüs, sucht seine Nummern, Kalender, Notizen, Wecker oder die Camera.

In Summe meiner Meinung nach ein einfach zu bedienendes Handy mit guter Menüführung und verständlichem (weil grafisch und textlich) geführtem Layout!



Das C75 wird als elegantes Handy beworben. Meiner Meinung nach verdient es diese Bezeichnung. Mit seinen 103 x 44 mm ist es nicht zu gross und nicht zu klein, und passt so in jede Hosentasche. Dick ist es 17mm und liegt so wohl auch im Durchschnitt. Angenehm sind auch die 85 Gramm, die das Handy wiegt.
Die Vorderseite wird etwa zur Hälfte vom Display geprägt. Darunter befindet sich eine dünnere Reihe mit 4 Tasten, sowie dem mittig liegendem Steuerknüppel zur Menüführung.
Im unteren Drittel die gewohnt angebrachten Tasten 0-9, sowie 2 Funktionstasten.
Das ganze Handy ist in silbernen Farben gehalten, silberne Tasten mit dunkler Beschriftung bzw. orangenfarbener, wenn das Handy aktiviert ist und somit beleuchtet wird. Eine dunkelblaue Umrahmung des Displays und wieder ein silberner Rahmen ganz aussen. Seitlich gedreht erkennt man auch wieder die Sandwich-Farben silber-dunkelblau-silber.
Interessant bzw. elegant sieht auch die Form aus. Sehr geradlinie, oben nur eine ganz leichte Wölbung, die in fast scharfkantige Ecken verläuft. Unten wurden die beiden Kanten bzw. 4 Ecken etwas stärker abgerundet, damit das Handy besser in der Hand liegt (erkennt man auch, wenn man das Handy mal mit dem Display nach unten hält - wesentlich unangenehmer).
Die Rückseite ist fast durchgehend silber, mit dem eingeprägtem Logo, einer Anschlußbuchse, dem schwarzen kleinen Entriegelungsknopf für den Deckel und eine kleine runde, ebenfalls schwarze Öffnung für die Kamera.
An dieser Stelle ein weiteres kleines Manko - die Kamera ist durch den Deckel nicht geschützt, es wurde einfach eine Freinehmung vorgesehen, aber auch hier konnte ich noch keine Beschädigungen feststellen.

Zusammenfassend ist das Outfit vom Siemens C75 meiner Meinung nach sehr gelungen. Es sieht schlicht, geradlinig und doch elegant aus. Es liegt gut in der Hand und hat genau die richtige Grösse.



Telefonieren wir doch mal mit dem Handy, denn das sollte ja der eigentliche Zweck dieser technischen Gimmicks sein die heutzutage eigentlich jeder besitzt. Mit dem Curser sowie Buchstabenwahl kann man schnell zur gewünschten Telefonnummer gelangen und wählt diese mit einem Tastendruck. Während das Handy so noch super in der Hand liegt, erscheinen mir die weniger abgerundeten Kanten und Ecken oben beim telefonieren selbst etwas weniger geschickt. Das C75 liegt so nicht ganz so gut am Ohr wie ich es zuvor von Handys gewohnt war (zb. Siemens S55, Nokia 6210). Es ist zwar nicht wirklich störend, aber eben auch ein kleiner Minuspunkt.
Etwas störender empfand ich dann allerdings die Lautstärke mit der man das Handy maximal belegen kann. Bei ruhiger Umgebung kein Problem, doch bei mehr Nebengeräuschen möchte man das Handy doch lauter stellen. Es ist auch kein Lautstärkenregler vorgesehen, wie es zb. beim S55 war.
Der Klang selbst ist ganz ok, wahrscheinlich nicht überragend aber auch nichts zu bemängeln. Der Empfang ist trotz meines Telefonnetzes (nicht das beste) ausreichend und ich habe nur selten Empfangsprobleme.

Damit man sein Layout etwas aufpeppen kann, gibt es zwei verschiedene Themen die gleich fix mitgliefert wurden. Natürlich kann man sich auch selbst Bilder nachladen, selbst erstellen oder mit der integrierten Kamera fotografieren. Es ist eine normale VGA Kamera, völlig ausreichend für ein nettes Hintergrundbild oder ein Anrufer-Bild. Auch einen gelegentlichen Schnappschuss kann man damit sicherlich machen, aber für eine Bildentwicklung ist das sicherlich noch zu wenig (da werden dann die 2 Megapixel Cams interessant).
Damit man auch einige Telefonnummern, SMS, Fotos, Bilder oder Einträge tätigen kann, wurde das C75 mit gut 10MB integrierten Speicher ausgestattet. Ich habe bis jetzt noch nicht mal die Hälfte belegt, so erscheint mir diese Grösse ausreichend dimensioniert.
Der Wecker ist neben dem Kalender eine Funktion, die ich gerne nütze. Sämtliche Alarmsignale, Anrufe, Gruppen, Warnungen usw. kann man sich natürlich nach Belieben mit den mitgelieferten Ruftönen (auch real-Tones möglich) belegen, oder auch selbst welche nachladen bzw. auch mit dem Diktiergerät aufnehmen.
An dieser Stelle eine Funktion, die mir wichtig war zur Übertragung von Daten/Klingeltönen von meinem S55 auf C75. Schnell und einfach geht das per Infrarot (auch von anderen Handys). Die Datenübertragung per Kabel ist mir meist zu umständlich, auch die nötige Software von Siemens (kann/muss von deren Homepage runtergeladen werden) gibts nur für Windows (habe zwar als Linux-User meine eigenen Programme, aber mittlerweile dürften sie auch endlich Linux-Ports zur Verfügung stellen)

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer mehr oder weniger nützliche Funktionen am C75, wie zb. Triband-Handy, Stoppuhr, Rechner, Spiele, Wap-Surfen usw., die ich aber nicht alle aufzählen möchte.

Alle nötigen Informationen zum Handy findet man auf deren Homepage unter http://www.benq-siemens.com

Wichtig ist noch die Stand-By Zeit, die schätzungsweise zwischen 4 und 6 Tagen liegt. Die von Siemens angegebenen 300h sind nur bei optimalen Bedingungen erreichbar, die praktisch nie vorkommen.



Zusammenfassend ist das Siemens C75 ein einfach zu bedienendes Handy, mit ausreichend Funktionen, guter Menüführung und einer für heute durchschnittlichen Ausstattung zu vernünftigem Preis. Mit seinem geradlinigem, eleganten Design kann es auch optisch überzeugen. Bis auf ein paar oben genannte (kleine) Mankos, kann ich das C75 empfehlen und ich hoffe es hält ebenso mindestens 3-4 Jahre, wie ich es bisher von meinen Handys gewohnt war.


So bedanke ich mich fürs Lesen und wünsch noch viel Spass beim Telefonieren,
... heute schon geMOFFt?