Stuttgart Testbericht

Stuttgart
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Erfahrungsbericht von macao

Das Oberhaupt des Schwabenlandes

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

An dem heutigen Montag entscheide ich mich also nun dazu einen Bericht über die Schwabenmetropole Stuttgart ins Rennen zu schicken. Was läge mir auch als geborenem „Spätzlesmampfer“ und „Schwäbischschwätzer“ näher, als euch einmal einen Rundgang durch die Großstadt vor meiner Tür anzubieten? Ok, wahrscheinlich ein Bericht über meine (hoffentlich) zukünftige Studienstadt Berlin, aber das soll ja jetzt hier nicht das Thema sein :-)! Kommen wir also nun zu der Stadt die, die Gemüter spaltet und das Herz des „Schwabenländles“ darstellt.


=== Stuttgart – ein geschichtlicher Abriss ===

Am Anfang war ...

... ein Römerkastell, welches unter dem Namen „Auf der Steig“ und im Bereich des heutigen Bad Canstatt, einen zentralen Punkt der damaligen Straßennetze darstellte und die erste bürgerliche Siedlung zur Folge hatte. Nach einiger Zeit entwickelten sich dann Siedlungen mit den Endungen –ingen ( Vaihingen, Möhringen etc.), -hausen (Zuffenhausen, Zizishausen etc.) und –heim (Unter/Obertürkheim etc.),. Diese Endungen sollten sich festigen und sind zum festen Bestandteil der Stuttgarter Umgebung geworden, man nehme als Beispiel mein Örtchen Böbl-ingen.

Um das Jahr 900 rum soll ein gewisser Herzog Luitolf von Schwaben einen „stoutgarten“, also ein Pferdegestüt, angelegt haben und diesem Menschen verdankt Stuttgart nun seinen Namen. Mitte des 13. Jahrhunderts erhält Stuttgart dann die Ehre, die Bezeichnung „Stadt“ für sich geltend machen zu dürfen.

Im Jahre 1492, als sich Kolumbus also auf seine Suche nach Indien macht, ergeht in Stuttgart die erste Stadtordnung, welche auch heute noch das Bild und Image Stuttgarts prägt: die Kehrordnung „Damit die Stadt rein erhalten wird, soll jeder seinen Mist alle Woche hinausführen.“

1806 wird Stuttgart zur Königsstadt. Ab nun sollen hier 112 Jahre lang 4 Könige residieren und die Stadt regieren. Aber nicht nur Könige sollen die Stadt im Süd-Westen Deutschlands auszeichnen, nein, auch das Bild der Dichter und Denker erreicht 1810 seinen Höhepunkt als der Verleger Johann Friedrich Cotta (u.a. Schiller-Verleger) von Tübingen nach Stuttgart zieht und Stuttgart so zum Zentrum der deutschsprachigen Literatur macht.

1885 stellt Gottlieb Daimler seinen ersten Wagen vor und ein Jahr darauf bezieht die Firma Bosch ihren ersten Sitz in Stuttgart.

1918, im letzten Jahre des Ersten Weltkriegs, wird Stuttgart die Hauptstadt des Landes Württemberg und in diesem Jahr findet mit der Abdankung des Königs Wilhelm, III. auch die Monarchie ihr zähes Ende. Hart getroffen wird Stuttgart auch bei den Angriffen der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg. Ca. 5000 Menschen sterben bei den Luftangriffen und fast 60% der Stuttgarter Gebäude sind danach nur noch Trümmerschutt.

1952 fusionieren die beiden Länder Baden und Württemberg und seitdem ist Stuttgart die Landeshauptstadt.

=== Aus den Wurzeln entsteht das Stadtwappen ===

Wie ich ja oben bereits geschrieben habe, verdankt Stuttgart seinen Namen also einem Pferdegestüt. Diese Begebenheit wurde dann auch 1312 zum ersten Mal zum Anlass genommen, auch das Stuttgarter Stadtwappen mit den Ursprüngen zu verbinden. Damals waren es noch zwei, in die entgegen gesetzte Richtung, schreitende Pferde auf silbernem Hintergrund. 1433 sollte sich dieses ursprüngliche Wappen wandeln. Zu sehen war jetzt nur noch ein Pferd auf silbernem Hintergrund.

1699 sollte sich noch einmal die Hintergrundfarbe von Silber auf Gold ändern und von 1938 an, sollte dann das heutige Wappen mit einem steigenden Pferd auf goldenem Hintergrund, zum Stadtwappen auserkoren werden.

=== Berühme Stuttgarter ===

Sicherlich gehören Carl Benz, Gottlieb Daimler und Robert Bosch zu den bekanntesten Gesichtern Stuttgarts, da auch heute noch ihre Innovationen einen großen Teil der Stuttgarter Wirtschaft darstellen und versorgen und ihr Erbe auch heute noch deutlich sichtbar ist.

Doch auch die Namen Gerhard Porsche, Eduard Mörike, Friedrich von Schiller, Wilhelm Hauff, Clara Zetkin und noch zahlreiche andere entstammen der württembergischen Stadt am Neckar oder machten sie zu ihrer Wahlheimat für Jahrzehnte und haben sich durch ihre Verdienste in Naturwissenschaften, Automobilindustrie, Literatur, Freiheitskämpferbewegungen etc. für Stuttgart unsterblich gemacht.

Ein gegenwärtiger Ehrenbürger Stuttgarts ist der ehemalige deutsche Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker, unter dem 1990 die Wiedervereinigung zur Realität wurde und dessen Rede zum 40. Jahrestag der deutschen Kapitulation uns, mit den Worten „Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“, noch immer in den Ohren klingt.

(Quellen der geschichtlichen Daten: verschiedene I-net-Seiten, wie www.stuttgart.de, www. stuttgart-tourist.de und weitere)

=== Sehenswürdigkeiten der Schwabenmetropole ===

Was man als Ortsunkundiger vielleicht gar nicht so denken mag, aber Stuttgart hat äußerst viele Sehenswürdigkeiten, allerdings gehen eine Großzahl eben auf einen historischen Hintergrund zurück. Deswegen werde ich euch hier einfach mal ein paar vorstellen, ich gebe also keine Garantie auf Vollständigkeit, ansonsten würdet ihr nämlich morgen noch an euren Monitoren kleben.

>>> Das Alte Schloss <<<

Das Alte Schloss steht am Schillerplatz 6 und beherbergt das Württembergische Landesmuseum. Die Ausstellungen beziehen sich vor allem auf die verschiedenen Zeitepochen, durch die Stuttgart hindurch wanderte. Der Eintritt beträgt 2,50€ und wer auf historische Fakten wert legt, dem wird dieser Preis bestimmt nicht zu hoch sein.

>>> Schloss Solitude <<<

Das ist wohl eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Stuttgarts und ist auch als Akademie Schloss Solitude bekannt. Hier wird jungen Künstlern die Chance gegeben Ausstellungen, Vorstellungen etc. zu machen und zudem haben sie die Garantie, dass sie auch gut besucht werden. Führungen können gebucht werden, dazu ist dann eine Voranmeldung nötig. Auch hier zahlt ihr 2,50€.

>>> Neues Schloss <<<

Das Neue Schloss liegt ganz in der Nähe der Königsstraße, der „Einkaufsmeile“ Stuttgarts. Durch die zentrale Lage in der Nähe des Hauptbahnhofs und einem anschließenden Fußweg von 5 Minuten ist es leicht und einfach zu erreichen. Untergebracht sind hier Ministerien und Repräsentationsräume des Landes Baden-Württemberg. Der Eintritt beträgt 7,60€.

>>> Staatsgalerie Stuttgart <<<

Jedem Kunstkenner wird die Stuttgarter Staatsgalerie ein Begriff sein, denn aus der Welt der Kunst ist sie mit ihren Ausstellungen, vorwiegend 19./20. Jahrhundert der europäischen Malerei, nicht mehr wegzudenken. Auch von außen ist die Galerie was fürs Auge. Durch eine eigenwillige, futuristische Kombination von bunten Rohren, klassischen Steinplatten und verglasten Teilen, lässt sie den Besucher erahnen, was es drinnen vorzufinden gibt.

>>> Wilhelma <<<

Hiermit kann sich Stuttgart rühmen. Das ist der einzig zoologisch-botanische Garten in ganz Deutschland und beherbergt eine Vielzahl von exotischen Tieren und Pflanzen. Parkmöglichkeiten sind hier mit einem Parkhaus genügend gegeben und ein Besuch in der Wilhelma bleibt unvergessen. Der Eintritt für einen Erwachsenen beträgt allerdings happige 8€.

>>> Mercedes-Benz-Museum <<<

Für Technikinteressierte und Autobegeisterte ist dieses Museum ein Muss. Es können zahlreiche alte Automodelle bewundert werden ... und für die Formel 1-Fans gibt es eine dokumentierte „Silberpfeil“-Reihe! Das Museum liegt im Stadtteil Untertürkeim, wo es auch ein Daimler-Werk gibt.

>>> Stuttgarter Schriftstellerhaus <<<

Da sich Stuttgart ja schon früh als Stadt der „Dichter und Denker“ heraus kristallisierte, bleibt dies auch heute noch von großer Bedeutung. Jedes Jahr erhalten vier Stipendiaten die Möglichkeit der Förderung des Schriftstellerhauses. Weiterhin finden regelmäßig Schriftsteller-Stammtische (nein, keine Ciao-Stammtische) statt.

>>> Fernsehturm<<<

Der Stuttgarter Fernsehturm war der 1. Fernsehturm der Welt (das steht zumindest auf meinem T-Shirt) und war somit Vorbild sämtlicher Nachfolger. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick über das Neckartal mit seinen Weinbergen, an schönen Tagen bekommt man sogar die Möglichkeit bis hin zur Alb schauen zu können. Selbst die Gipfel der deutschen, österreichischen und Schweizer Alpen sind dabei zu sehen. Ein wunderschöner Ausblick, den man nicht verpassen sollte.

>>> Planetarium <<<

Jetzt gibt es auch mal was Interessantes für die Jüngeren. Stetig gibt es hier Ausstellungen zu Themen wie Sonne, Sterne, Planeten, die nicht nur auf einem theoretischen Teil basieren. Eng verbunden mit dem Planetarium sind die Sternwarten Stuttgarts, die es sich auch zu besuchen lohnt. Eintritt: 5€ für Erwachsene und 3€ für Kinder.

>>> Cannstatter Volksfest <<<

Was die Wies´n für die Münchner ist, ist der Wasen für die Stuttgarter. Leider wird er immer übergangen und ignoriert, obwohl er das nicht verdient. Zahlreiche Fahrgeschäfte, Losbuden und Bierzelte finden hier im Oktober zusammen und unterhalten das Stuttgarter Volk. Vor allem am Abend einfach zu empfehlen.

>>> Weissenhof Tennisanlage <<<

Die Tennislage des TC Weissenhof ist alljährlich die Schaustätte des Mercedes Cup-Weissenhof Tennisturniers. Jährlich finden sich hier Stars der Tennisszene ein. Interessant dürften dabei natürlich die deutschen Profis sein. Bobbele (oder doch Bum-Bum) Becker schaut mittlerweile ja nur zu, aber ein Besuch lohnt sich alle Mal. Austragungszeit ist immer eine der zwei letzten Juli-Wochen.

>>> Christopher Street Day <<<

Das ich dass hier nicht außer Acht lassen konnte, ist euch ja klar, gelle! Jedes Jahr zieht hier also die CSD-Parade über die Tübinger Straße bis in die Nähe des Charlottenplatzes an der B14. Aber die Parade ist nicht nur für Homos bestimmt, auch Heteros finden hier sicherlich ihre helle Freunde an viel nackter Haut, lauter Musik und guter Stimmung.

Hier finde ich jetzt mal einen Schluss mit den Sehenswürdigkeiten, wer zu nicht erwähnten Sachen Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden ... aber auch ich habe die Weishait nicht mit Löffeln gefressen ;-)!

=== Eine gemischte Bevölkerung ===

Wie es in allen Großstädten ist, findet sich auch in Stuttgart eine durchgemixte, mulitkulturelle Bevölkerung und Gesellschaft. Die Nationalitäten sind zahlreich, genauso sind es auch die Verhaltensweisen der Menschen. Der durchschnittliche Stuttgarter ist aber mürrisch, mit einem Aktenkoffer versehen, immer in Eile, nimmt kulturell dies und jenes ohne größere Auswahl mit, ist pingelig genau, was seine Lohnabrechnung und sein Rückgeld angeht, kennt sich in seiner Stadt meistens selber auch nicht genau so aus, verbringt den Feierabend beim AfterWork und so weiter und so fort.

Viel ist also auch in Stuttgart nicht anders. Wie überall versuchen die Menschen, die Zeit einzuholen, begreifen, dass es dann doch nicht geht und sind deswegen mürrisch. Will man auf etwas besser gelaunte Gesellen treffen, dann läuft man am besten ein bisschen die Königsstraße auf und ab, hier treffen sich all die, die mal eine ruhige Minute in einem Cafe genießen, die sich auf dem Rasen vor dem Schlossplatz in die Sonne legen, die Lebenskünstler, die mit witzigen und auch nachdenklichen Vorstellungen, die Bummler bei Laune halten.

Für Skater-Fans empfiehlt sich die Gegend um das Cafe Mövenpick herum, da trifft man auf Gleichgesinnte.

=== Stuttgart – hässlich, aber wunderschön ===

Nun, was fällt mir so auf, wenn ich durch Stuttgart laufe? Mir fallen ältere Gebäude auf, bei denen ich der Meinung bin, dass eine Restauration ihr Gutes machen würde, genauso aber fallen mir auch Gebäude, wie die oben erwähnte Staatsgalerie, auf. Dies bestimmt das Bild Stuttgarts. Ein modernes Gebäude wird neben ein Baufälliges gesetzt und so was nennt der Stuttgarter dann den „Charme der Stadt“.

Zu diesen kuriosen Gebäudekombinationen kommen dann Baustellen von gewaltigem Ausmaß und der gesunde Menschenverstand stößt hier dann schon auf seine Grenzen. Das soll schön sein? Aber genau das macht wirklich Stuttgarts Flair aus. Mit verwinkelten, engen Gassen und nicht endenden Einbahnstraßen macht sich Stuttgart den Autofahrer zur Marionette und führt ihn aber auch gleichzeitig durch seine schönsten Flecken.

So genieße ich oftmals den Ausblick von Degerloch auf Stuttgart herab, was vor allem in einer Silvesternacht ein unvergessliches Bild bietet. Dabei sieht man auch, wie sehr Stuttgart in einem Tal ursprünglich lag und wie sich die Bevölkerung immer mehr ihren Platz in den steilen Hängen gesucht hat.

Stuttgart ist eine Stadt der Gegensätze. In einem Ortsteil sprießen die Unternehmen wie Pilze aus dem Boden, die Verkehrsdichte führt oftmals fast zum Kollaps der Stuttgarter Straßen und in anderen Ortsteilen dann das Bild der vollkommenen Harmonie. Weitgestreckte Parks, mit riesigen Rasenanteilen laden zum Relaxen ein und sind so ganz das Gegenteil zum hektischen Treiben der Stadt. Oasen der Ruhe lassen sich aber oftmals aber auch genau im Zentrum wiederfinden und man glaubt kaum, dass diese Ruhe nicht gestört wird.

=== Standort Zukunft ===

Wie sieht es mit den wirtschaftlichen Beschaffungen der Stadt aus, die Mutter so vieler Automobilfabriken und High-Tech-Firmen ist? Rosiger als es sich so mancher Bürgermeister für seine Stadt wünschen würde.

Stetig ist die Infrastruktur Stuttgarts gewachsen mit ihr nahm das Interesse der Investoren an der „kleinen“ schwäbischen Stadt immer mehr zu. Voraussetzungen dafür waren perfekte Verkehrsanbindungen, wie die unmittelbare Nähe zu einer der wichtigsten Autobahnen Deutschlands, der A8 zwischen Karlsruhe und München, und die Nähe zum Stuttgarter Flughafen, der vom Stadtzentrum innerhalb von 10 Minuten erreichbar ist.

Stuttgart ist zum drittgrößten Verdichtungsraum der Bundesrepublik geworden und die Stuttgarter können sich damit rühmen einen der höchsten Lebensstandards zu besitzen und damit zu den wichtigsten Wirtschaftszentren Europas zu zählen.

Porsche, Daimler-Chrysler, Agilent Technlogies, LBBW, Max Planck Institut, Siemens, tesion – das sind nur wenige Namen, die den Wirtschaftsstandort Stuttgart auszeichnen. Zudem wird eine gezielte Wirtschaftsförderung betrieben, die unter der Führung des Oberbürgermeisters höchstpersönlich, steht – interessierte Investoren werden hierbei kostenlos beraten.

Als derzeit günstigster Faktor für die Wirtschaftsentwicklung Stuttgarts gilt das Projekt Stuttgart21. Was einfach heißt, dass Bahnanlagen von der Deutschen Bahn AG modernisiert werden. Zum größten Teil sollen diese dann unterirdisch verlaufen, dies verringert also die Zahl der Gleisanlagen an der Oberfläche und ermöglicht eine effizientere Nutzung der freiwerdenden Entwicklungsflächen.

=== Dichter und Denker – die Bildung ===

Die Bildung in Stuttgart verdankt ihren Erfolg der Wirtschaft. Durch die hohe Zahl von wissenschaftlichen Instituten entstehen Zusammenarbeiten der Hochschulen mit diesen. Die Studierenden haben also schon früh die besten Möglichkeiten ihr theoretisches Wissen in vielen Fachinstituten anzuwenden.

Betrachtet man jetzt aber nur die Anzahl von Hochschulen, die es in Stuttgart zu finden gibt, lässt sich daraus ebenfalls eine positive Bilanz ziehen. 3 Universitäten und eine private Uni, sowie zwei Hochschulen für Musik und Kunst und 14 Fachhochschulen sind im Stuttgarter Raum zu finden. Vergleicht man dies natürlich mit Berlin etc., ist das minimal, aber schließlich zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität.

=== Nachts sind alle Katzen schwarz – das Stuttgarter Nachtleben ===

Von wegen Schwarz, das sind die Stuttgarter Nachtvögel mit Sicherheit nicht, ganz im Gegenteil. Sie sind schrill, bunt und an neuen Ideen nie arm. So kommt es schon mal vor, dass man auf dem Weg in einen Club einer „Milka-Kuh“ begegnet. Der gute Mensch hatte die Schokolade wohl so sehr gemocht, dass er sich zur Kuh, bzw. diesem Kostüm, berufen fühlte.

Aber die Menschen allein, machen ein Nachtleben noch nicht aus. Zwar sind sie ein wichtiger Bestandteils, aber wichtiger sind die entsprechenden Bars und Clubs, die den Menschen, die Chance geben, sich überhaupt erst so „verrückt“ zu benehmen.

Zahlreiche Technoclubs, wie das Palazzo, das M1, das Proton, den Kings Club, das Toy, das Climax etc., R´n B-Clubs, wie den Inner Rhythm Club, das Karibe oder das DiLayla, Alternative-Clubs wie das LKA-Longhorn und das Alte Schützenhaus (variiert aber im Programm) oder Mixed-Music-Clubs wie Perkins Park, das Prag, die Boa etc. etc. etc. darf das Stuttgarter Nachtleben als sein Eigen bezeichnen.

Zudem gibt es natürlich etliche Cafes und Bars, die zum fröhlichen Klönen und Flirten einladen. Das Tabbachi in der Nähe der Königsstraße (hinter dem Breuningermarkt) ist eins der vielbesuchten, das Magnus und das Comix sind beliebte Homo-Cafes, viele andere Cafes finden sich ebenfalls in der Nähe der Königsstraße, bzw. in der Nähe der Eberhard-Passage, die an die Königstrasse anschließt.

Zum Nachtleben gehören auch die Kinos, wobei ihr hier das riesige SI-Centrum empfehle, das Richtung Degerloch, bzw. Flughafen rausgeht. (Mehr Infos zum SI gibt es ihm „Tanz-der-Vampire-Bericht)
=== Einkaufsmöglichkeiten ===

Wie ich ja jetzt mittlerweile schon ein paar Mal erwähnt habe, ist die „Einkaufsmeile“ Stuttgarts die Königsstrasse, die hinter dem Neuen Schloss verläuft und in unmittelbarer Nähe des Stuttgarter Hbf´s liegt.

Links und recht wird sie von Boutiquen, großen Einkaufsmärkten, Kinos und Cafes gesäumt. Meine Lieblingsläden sind hierbei die ganzen H&M´s von denen es wirklich eine Vielzahl in der Königstraße gibt. Zudem sind hier noch der Foot Locker, Intersport, Nanu Nana, Esprit, Orsay, Galeria Kaufhof und Unmengen von anderen Ladenketten angesiedelt.

Eine weitere tolle Einkaufsmöglichkeit ist der Breuninger, der aber auch in Nähe der Königsstraße liegt. Das ist ein riesiges Kaufhaus mit allen möglichen Kleidungsstilen. Von klassisch bis hin zum Streetstyle ist alles vertreten. Leider nur zu ziemlich exklusiven Preisen.

Und nun noch ein besonderer „Schuh-Laden“-Tipp für Freizeittreter: das Artcore- Original Stores, gegenüber vom Breuninger. Hier bekommt ihr jede Art von Schuh, Retro-Style, Freestyle, Skater, ob Adidas, Puma, Nike oder Vans, hier gibt es alles was das „Schuh-Fetischten“-Herz begehrt.

=== Emotionale Abhängigkeit meinerseits ===

In einem zarten Alter von 16 Jahren hielt ich Stuttgart für die hässlichste Stadt in ganz Deutschland, wenn nicht sogar der ganzen Welt. Aber was hatte ich in diesem Alter denn auch schon gekannt? Die Königsstraße und den Bahnhof, den ich gezwungener Maßen betreten musste, um nicht zu Fuß heim laufen zu müssen.

Nun 3 Jahre später, mit einem Führerschein, einem Auto und etlichen Besuchen in der Landeshauptstadt versehen, ist meine Meinung eine ähnliche. Stuttgart ist hässlich, widerlich, schmutzig und unglaublich nervig – vor allem, wenn man mit dem Auto von Punkt A zu Punkt B will und über eine Stunde im Stau steht, weil sämtliche Umgangsstraßen grad dem Bauteufel zum Opfer fallen.

Aber meine Meinung ist auch eine andere. In kaum einer Großstadt, habe ich so viele grüne Flecken gesehen, stressfreie Tage verbracht, schöne Aussichten genossen, mich von den Bauwerken faszinieren lassen, schöne Denkmäler und Skulpturen entdeckt, wie in der schwäbischen Metropole.

Für mein Herz ist Stuttgart etwas besonderes geworden, eine Stadt, die ich genauso sehr hasse, wie ich sie auch liebe.

=== Anmerkung ===

Möglicherweise wird es jetzt einige Leser geben, die sagen werden: „ Du hast aber dieses oder jenes nicht erwähnt“. Sicher, das stimme ich überein. Aber schaut euch den Bericht an, an dem hattet ihr doch eine Weile zu knabbern, hätte ich jetzt also wirklich ALLES zu Stuttgart geschrieben, dann hättet ihr 1. den Bericht jetzt nicht lesen können ;-) und 2. wäre dabei ein zweiter Bericht über Stuttgart sinnvoller.

Ich hoffe, ich konnte euch Stuttgart ein bisschen näher bringen und vielleicht steht die Stadt ja dann bald auf eurem Reiseplan.

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Meinung ist auch bei Ciao unter "Macao" zu finden

29 Bewertungen, 8 Kommentare

  • NineW

    05.06.2003, 23:53 Uhr von NineW
    Bewertung: sehr hilfreich

    naja ich bleibe in Berlin und dit wird immer meine Stadt sein,egal was passiert

  • jochen2408

    18.08.2002, 23:13 Uhr von jochen2408
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ja, Stuttgart ist schon ein eigenes Pflaster. Aber ich fühl mich wohl hier. So long

  • Z-E-D

    29.07.2002, 04:05 Uhr von Z-E-D
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super geschrieben!

  • Tiralla

    22.06.2002, 20:43 Uhr von Tiralla
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht, da war einiges dabei, was ich nach jetzt fast 3 Jahren Stuttgart-Erfahrung nicht wusste.

  • aldobar

    03.06.2002, 18:39 Uhr von aldobar
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wow, ist dieser Roman mir bei Ciao etwa durch die Lappen gegangen? Freveltümlich *g*! hannes

  • eponnin

    25.05.2002, 23:44 Uhr von eponnin
    Bewertung: sehr hilfreich

    Und bald habt ihr das Phantom ... könnt ihr nicht ein wenig näher an Berlin rücken ???

  • Mesalina

    25.05.2002, 01:27 Uhr von Mesalina
    Bewertung: sehr hilfreich

    Naja, obwohl für mich die "Hauptstadt" Karlsruhe ist, ist dein Bericht wirklich informativ und toll geschrieben!!! CU Mesalina

  • Sascha1982wtal

    24.05.2002, 23:02 Uhr von Sascha1982wtal
    Bewertung: sehr hilfreich

    wirklich klasse Bericht